16.05.2019, 20:48
Moin zusammen,
ich berichtete hier (Klick) schon vom Neuerwerb des Yamaha A-960II, nun geht's an den nach 38 Jahren wohl überfälligen Service. Ich bin nicht völlig unbeleckt und einige Basics sind vorhanden, aber eben doch fachfremd und werde euren Rat benötigen. Servicemanual liegt vor, allerdings bleiben da einige Fragen offen, aber ich will nicht vorgreifen.
Status:
Funktion beider Kanäle vorhanden, keine Rauch oder übermäßige Hitzeentwicklung, Schalter und einige der Potis müssen gereinigt werden, Main Direct-Schalter rastet nicht mehr. Netzteil summt für meinen Geschmack nen bischen zu laut. Mit 99,97% Wahrscheinlichkeit war die Haube 1982 in Hamamatsu das letzte Mal unten. Staubig, aber kein Nikotinmief:
Keine abgeknipsten Wirewraps am Netzteil und auch sonst keine Spuren, dass da schon mal jemand dran war. Alle Rifas noch am Platz. Die originalen Stanley-Birnchen sind auch noch drin und funktionieren sogar alle noch. So mag ich das eigentlich am Liebsten. Nix verbastelt.
Erstmal saubermachen, sieht doch gleich viel besser aus:
Beim rechten von den Elna for Audio 15000 µF 63V Siebelkos wölbt sich die Plastikkappe, ein Druck mit dem Finger offenbarte darunter einen topfebenen Boden des Alubechers, Auslaufspuren sind auch nicht zu sehen.
Mein erster Blick gilt üblicherweise Schmauchspuren an der Innenseite der Haube, da weiß man gleich wo man mal nach dem Rechten sehen muss. Fündig geworden:
Der jeweils zuständige Hamstergrill war schnell identifiziert. Nr. 1 diese beiden 39kOhm-2W-Widerstände im Netzteil, sofern ich das richtig kapiert habe, rösten die parallelgeschaltet in Zusammenarbeit mit 2 Zenerdioden 115V AC (Mittelabgriff Primärwicklung) auf 4,5 V AC runter, das ist wohl die Betriebsspannung für den Yamaha-Dickschicht-IC (das blaue Ding direkt unter den Leistungswiderständen), der die Triacs für die Phasenanschnittsteuerung der Trafoprimärwicklung triggert:
Die 240V-Varianten des Verstärkers haben die selbe Widerstandsbestückung an der Stelle, Platine ist auch nicht angeröstet, und Leistungswiderstände werden nunmal heiß, sehe da erstmal keinen Handlungsbedarf außer Nachlöten. Netzteil muss wegen des Monsterknallfrosch eh raus.
Hamstergrill Nr. 2 befindet sich neben dem rechten Siebelko auf dem Mainboard:
Die Truppe von Leistungswiderständen im rechten Kreis stellt in Zusammenarbeit mit den Zenerdioden oben links im Kreis die Versorgungspannung für die Vorverstärker und Klangregelgruppe bereit. Bei den beiden im linken Kreis bin ich mir nicht sicher was die machen muss ich nochmal nachsehen. Platine schon leicht gebräunt, sieht von der Lötseite aber noch prima aus. Als Ursache für die Hitzeentwicklung vermute ich den Übergang von 220V auf 230V, in dem Zuge hätte eigentlich die B+/B--Spannung neu einjustiert werden müssen, was wohl nicht stattgefunden hat.
Ich werde mich langsam von vorne nach hinten durcharbeiten, deswegen steht in meinem nächsten Beitrag erstmal das Netzteil an, wo bereits die ersten Komplikationen aufgetaucht sind. Ich bleib dran.
Gruß aus Hannover,
Stefan
ich berichtete hier (Klick) schon vom Neuerwerb des Yamaha A-960II, nun geht's an den nach 38 Jahren wohl überfälligen Service. Ich bin nicht völlig unbeleckt und einige Basics sind vorhanden, aber eben doch fachfremd und werde euren Rat benötigen. Servicemanual liegt vor, allerdings bleiben da einige Fragen offen, aber ich will nicht vorgreifen.
Status:
Funktion beider Kanäle vorhanden, keine Rauch oder übermäßige Hitzeentwicklung, Schalter und einige der Potis müssen gereinigt werden, Main Direct-Schalter rastet nicht mehr. Netzteil summt für meinen Geschmack nen bischen zu laut. Mit 99,97% Wahrscheinlichkeit war die Haube 1982 in Hamamatsu das letzte Mal unten. Staubig, aber kein Nikotinmief:
Keine abgeknipsten Wirewraps am Netzteil und auch sonst keine Spuren, dass da schon mal jemand dran war. Alle Rifas noch am Platz. Die originalen Stanley-Birnchen sind auch noch drin und funktionieren sogar alle noch. So mag ich das eigentlich am Liebsten. Nix verbastelt.
Erstmal saubermachen, sieht doch gleich viel besser aus:
Beim rechten von den Elna for Audio 15000 µF 63V Siebelkos wölbt sich die Plastikkappe, ein Druck mit dem Finger offenbarte darunter einen topfebenen Boden des Alubechers, Auslaufspuren sind auch nicht zu sehen.
Mein erster Blick gilt üblicherweise Schmauchspuren an der Innenseite der Haube, da weiß man gleich wo man mal nach dem Rechten sehen muss. Fündig geworden:
Der jeweils zuständige Hamstergrill war schnell identifiziert. Nr. 1 diese beiden 39kOhm-2W-Widerstände im Netzteil, sofern ich das richtig kapiert habe, rösten die parallelgeschaltet in Zusammenarbeit mit 2 Zenerdioden 115V AC (Mittelabgriff Primärwicklung) auf 4,5 V AC runter, das ist wohl die Betriebsspannung für den Yamaha-Dickschicht-IC (das blaue Ding direkt unter den Leistungswiderständen), der die Triacs für die Phasenanschnittsteuerung der Trafoprimärwicklung triggert:
Die 240V-Varianten des Verstärkers haben die selbe Widerstandsbestückung an der Stelle, Platine ist auch nicht angeröstet, und Leistungswiderstände werden nunmal heiß, sehe da erstmal keinen Handlungsbedarf außer Nachlöten. Netzteil muss wegen des Monsterknallfrosch eh raus.
Hamstergrill Nr. 2 befindet sich neben dem rechten Siebelko auf dem Mainboard:
Die Truppe von Leistungswiderständen im rechten Kreis stellt in Zusammenarbeit mit den Zenerdioden oben links im Kreis die Versorgungspannung für die Vorverstärker und Klangregelgruppe bereit. Bei den beiden im linken Kreis bin ich mir nicht sicher was die machen muss ich nochmal nachsehen. Platine schon leicht gebräunt, sieht von der Lötseite aber noch prima aus. Als Ursache für die Hitzeentwicklung vermute ich den Übergang von 220V auf 230V, in dem Zuge hätte eigentlich die B+/B--Spannung neu einjustiert werden müssen, was wohl nicht stattgefunden hat.
Ich werde mich langsam von vorne nach hinten durcharbeiten, deswegen steht in meinem nächsten Beitrag erstmal das Netzteil an, wo bereits die ersten Komplikationen aufgetaucht sind. Ich bleib dran.
Gruß aus Hannover,
Stefan