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Normale Version: Fisher RS-1080 "Monsterreceiver"
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Diesen 1080 brachte mir ein Bekannter vorbei, der das Gerät schon eine Zeit lang im Einsatz hatte.  Er bemängelte an dem Gerät, dass  von Anfang an  der "direkt" Schalter keine Funktion hatte, und die Phonostufe auf einem Kanal merklich lauter spielen würde.
Darüber hinaus stellte das Gerät den Betrieb vor ein paar Tagen dann komplett ein....Es kam nichts mehr aus den Lautsprechern.


[Bild: fi3.jpg]



Logischerweise  wurde mit der Behebung des letzten Fehlers begonnen. Der Totalausfall hatte seine Ursache auf der Platine, die für die geregelten Betriebsspannungen verantwortlich ist.


[Bild: fi4.jpg]

Dort fand ich haufenweise schlechte Lötstellen, wobei einige Teile beinahe ohne Lötkolben entnommen werden konnten ;Wink3    Nachdem das erledigt war, spielte das Gerät grundsätzlich wieder so, wie es vor dem Totalausfall spielte.....Deckel drauf...fertig. Thumbsup  
Hätte man so machen können, aber mir fielen weitere Dinge auf.

Die Kanäle des Phono-VV spielten wider erwarten gleich laut, und das Klangregelteil liess sich ebenfalls abschalten. Der Balanceregler ist vom "Direktschalter" nicht betroffen, was eventuell zu der Falschannahme führte.

Nachdem  das Gerät dank Lappen und Staubsauger intern halbwegs sauber war, habe ich mir den Zustand der beiden 22 MF Elkos angeschaut. Die sind bei diesen Geräten -und dem Alter von gut 40 jahren- in vielen Fällen nicht mehr "wie neu". So auch in diesem Fall, wobei immerhin noch 15,5 mF bei gutem ESR vorhanden sind. Das ist absolut "OK" und ist selbst unter Volllast kein Grund für irgendwelche "Klangverluste" . Da ist immer noch sehr viel "Wuppdizität" drin, die man nicht mit dem Schraubendreher entladen sollte ;Wink3

[Bild: fi1.jpg]

Es handelt sich hier nicht um eine Generalüberholung, oder Restaurierung, da das wohl die wenigsten Leute für so einen alten Kahn bezahlen möchten. Das Gerät soll lediglich wieder fehlerarm ;Wink3 funktionieren.

Das Teil ist bereits ziemlich groß und lässt sich nur mit Mühe "handhaben"....Also drehen und umlegen.

[Bild: fi2.jpg]

Auf der Platine für die geregelten Spannungen sind den Cap-swappern vermutlich gleich die schwarzen Elkos aufgefallen...stimmt´s ?  Das sind 40 Jahre alte 100µ Nippon Chemicons, und kein einziger Elko auf dieser durchgegarten Platine zeigt Ermüdungserscheinungen. Das ist Qualität!

Ich habe dennoch einige aus optischen Gründen ausgewechselt. Die Neuware (BC) hat zwar etwas weniger Kapazität, aber immerhin den selben ESR Wink3
(At100Hz)

[Bild: fi5.jpg]


[Bild: FI15.jpg]




Das Gerät prasselte und rauschte auf einem Kanal relativ stark, ausserdem kam es auf diesem Kanal beim Umschalten von "via Tone" auf "direkt" zu einem relativ lauten Plopp....
Die Ursache dafür waren defelte Tantalelkos und angeschlagene Transistoren, die ich mit Kältespray und Heißluft ausfindig machen musste. Die Teile befanden sich auf dem "preamp board" (das mit den Kippherbeln) und der Klangregelplatine.

Dazu musste Einiges zerlegt werden Sad Die kleine Platine rechts ist für den "Super Bass".


[Bild: fi9.jpg]

Tone control board
[Bild: fi10.jpg]


[Bild: fi55.jpg]




[Bild: fi11.jpg]



Nachdem das Gerät dann "still" war, und auch der Umschaltplopp verschwunden war, habe ich das Gerät auf den Meßplatz geschleppt......


Rechts über 200 Watt, links keine 30  Sad2.   Ratlosigkeit.....Die Verzerrungen bis dahin unauffällig. Das Verhalten fällt im täglichen Wohnzimmerbetrieb natürlich nicht auf....Aber irgendwie ist es trotzdem unbefriedigend.
[Bild: 22.jpg]
Also alles wieder zurückgeschleppt und die Endstufe ausgebaut.
Die wurde vor vielen Jahren bereits ein mal repariert. Es wurden alle Treiber, diverse Widerstände und diverse Dioden erneuert. Ausserdem die NPN Leistungstransistoren.
Und zwar NUR  die NPN. Die 2SB600 sind noch original.
Der 2SC424 ist zwar nicht total "unpassend", aber er ist nunmal kein Komplementär zum B600, was sich dem entsprechend in den Meßwerten wiederfinden   lässt.
Der Kanal spielt nicht auf dem Niveau des original belassenen Kanals. Der Oberwellenanteil ist um einiges höher und reicht (wenn auch schwach) bis über die zehnte Harmonische

Messtechnsich nicht sehr schön, aber ich darf euch versichern, dass davon nichts zu hören ist.
Beide Endstufen liefen übrigens bis jetzt ohne jeden Ruhestrom. Der wurde  erst jetzt und  hier  wieder ins Spiel gebracht. LOL  Den Oberwellen kann man aber auch damit nicht Herr werden. Dazu müsste man die Originaltransistoren oder zumindest geeignete Komplementäre einsetzen......Kostet aber Geld. Wink3

[Bild: fi14.jpg]

Das alles hat aber nichts damit zu tun, dass das Teil nur 25 Watt liefert.....Die Ursache dafür ist ärgerlich und abenteuerlich zugleich.
Es fiel mir auf, dass die Endstufe ungewöhnlich symmetrisch, geradezu perfekt ab ca. 20W ins clipping geht.

In der Strombegrenzung der Endstufen werden u.A. zwei Dioden SV-04 eingesetzt. Das sind "quasi" vier in serie geschaltete Diodenin einem Gehäuse, und es müssen am Diodentester etwa 2V daran abfallen. Auf dem linken board vorne die beiden grünen Dioden. Die hat irgend jemand durch "Einfachdioden" (0,6V) ersetzt, die ziemlich genau wie die SC-04 aussehen. Das sind die beiden schwarzen auf dem rechten Board.  Die Strombegrenzung setzt dadurch viel zu früh ein.
Das linke Board ist aus einem Schlachtgerät (einem 1060), im dem  die selben Platinen verwendet wurden. Dort ist lediglich die Betriebsspannung niedriger. Beim 1080 liegt sie bei +/-70V.

[Bild: fi13.jpg]

Nach  Wechsel der Dioden war der Fehler verschwunden, obwohl die "spektrale Reinheit" Wink3 wie erwähnt nicht mehr gegeben ist.


Wieder zurück auf den Meßplatz.....

[Bild: fi17.jpg]

Spektrum 1W, 8R , L&R: Beide  Kanäle bleiben trotzdem unter 0,05% THD

[Bild: 11.jpg]

Diese Messung wurde am  betriebswarmen  Gerät durchgeführt. Der bessere Kanal schneidet hier schlechter als in der ersten Messung (oben) ab, da das Netzteil in diesem Fall fast doppelt so viel Strom liefern muss, und der Ripple steigt. Er dominiert dann THD&N Im ersten Fall blieb der andere Kanal fast inaktiv. Ursache für das veränderte Verhalten (in Clippingnähe) zur ersten Messung (weiter oben ) vermute ich in der Temperatur.

Der schlechte Kanal kommt im "worst case " auf 0,04% , was  "musikalisch betrachtet" Thumbsup Pleasantry  vollkommen harmlos ist.

216W x 2 (1% THD&N) At 8R bcd.  Leistungsaufnahme im Max. ca. 800W.



[Bild: f2.jpg]
CCIF-IMD 50 W , 8R BCD . Nichts was mir Sorgen macht....
Die Summe der beiden Testfrequenzen liegt um 26 dBV, F2-F1 um -54, also -80 dB oder 0,01% für diese Komponente. Für alles zusammen um 0,03%

[Bild: f6.jpg]
Der Phono Entzerrer:


[Bild: Fi99.jpg]


Abweichung vom Ideal unter 0,5 dB  (L & R) Praktisch keine Pegeldifferenz. Gemessen über Tape rec.

[Bild: f7.jpg]

Mit System : 460 mH und zusätzlichen 120 pF . Die Eingangskapazität liegt bei 210 pF  (Phono 1) und 225 pF  (Phono 2)  ...Jeweils 70 Kohm


[Bild: f8.jpg]
Klasse Reparaturbericht. Aber warum hast Du die Elkos wirklich getauscht? Ließen sich keine passenden Komplementärtypen besorgen? Wie verhalten sich ein bisschen kaputte Transistoren unter Kältespray? Totalausfall? Und wie gehen Tantals kaput? Die sind doch trocken. Haben die keine Kapazität mehr, oder Kurzschluss?
Zitat: Aber warum hast Du die Elkos wirklich getauscht?

Die zwei Schwarzen?  Aus optischen Gründen. Sie hätten auch ebensogut weiter verwendet werden können.

Zitat:Ließen sich keine passenden Komplementärtypen besorgen?

Es lässt sich fast alles besorgen. Vier Möglichkeiiten fallen mir spontan ein:

1. Motorola (ON) Originale mit 2 oder 3 MHz kaufen. Vier Stück etwa 18 €  .
2. Inchange Japantypen mit 5 - 6 MHz kaufen :                         ca.   18 €    
3. Fakes bestellen, in denen dann 2N3055 /2955 drin sind ;Wink3      ca. 10-50 €
4. NOS z.B. aus USA  besorgen                                                   ca. 50+ € (schwer zu bekommen, Echtheit vor Kauf ungewiss)

Was schlägst du vor, und warum Wink3 schlägst du es vor?

Zitat:Wie verhalten sich ein bisschen kaputte Transistoren unter Kältespray?

In einem Fall wie dem beschriebenen verändert sich oft das tieffrequente Rauschen und Prasseln (ähnlich Funkelrauschen). Manchmal verschwindet es kurzzeitig, oder es verstärkt sich nochmal. Zeitweise gibt es auch regelrechte Durchbrüche, die dann ein lauteres "krachen" verursachen.
Solche Anzeichen können auch durch defekte Kohleschichtwiderstände entstehen. Das ist dann eine sehr unangenehme Sucherei.
Daher habe ich (erfolglos) auch einige davon erneuert, bis ich dann die entsprechenden Stellen gefunden habe.

Zitat:Und wie gehen Tantals kaput?

Tantals (vor allem die alten Tropfen) verhalten sich im schlimmsten Fall wie ein "mehr oder weniger" niederohmiger Widerstand, wenn es damit Probleme gibt.  Ich habe einige davon gegen AL-Elkos ausgetauscht, wobei längst nicht alle für das Prasseln oder Ploppen verantwortlich waren....


Zitat:oder Kurzschluss?

Genau....
(06.06.2019, 18:58)HVfanatic schrieb: [ -> ]Und wie gehen Tantals kaput? Die sind doch trocken. Haben die keine Kapazität mehr, oder Kurzschluss?

Moin,
die sind zwar "trocken" (ein Sinterkoerper), aber auch empfindlich. Ueberspannung und Falschpolung moegen sie ueberhaupt nicht. "Hartes" Schalten an eine niederohmige Quelle auch nicht, sie sind nicht oder nur eingeschraenkt schaltfest.
Und sie fallen inzwischen gerne mit Fein- oder Kurzschluessen auf, was sich in Rauschen, Prasseln oder voelligem Funktionsausfall aeussert.

Innerhalb ihres Einsatzbereiches sind es an sich hochwertige Kondensatoren, aber sie haben ihre Macken (auch nicht alle, ich habe Geraete, die sind voll davon und ueber 40 Jahre alt, funktionieren aber immer noch obwohl schon fruehzeitig klimatisch herausgefordert, weil Autoradios).

73
Peter

Der Karsten

wieviele D555 müßten da rein?
Zwei...

Der Karsten

2SD555 TO-3 Silicon NPN Power Transistors LOT OF 2
CHF 10.96
https://www.slirejstore.com/2sd555-to3-s...12494.html

alternativ hätte ich zwei originale NEC hier.
79% ig Fake. 
Das Gerät ist bereits wieder zusammengebaut. Ich frage meinen Bekannten morgen, ob er an deinen Originalen Interesse hat und vermittle dann ggf. Drinks

Armin777

Gut gemacht - aber, was ich nicht glauben mag - keiner der Schalter und keines der Potis soll gegammelt haben?

und zu Deiner Bemerkung:  "Es handelt sich hier nicht um eine Generalüberholung, oder Restaurierung, da das wohl die Wenigsten Leute für so einen alten Kahn bezahlen möchten. Das Gerät soll lediglich wieder fehlerarm funktionieren" - doch, da gibt es viele Leute, ich lebe davon. Und so ein "alter Kahn"... ein Schelm, wer Böses dabei denkt, gell!


Beste Grüße
Armin
Alle Schalter arbeiteten  absolut geräuschlos (vom DC plopp abgesehen). Es wurde nicht einmal gesprüht. Einzig das Poti für "Bass" (nicht Superbass) raschelte vorher ganz leicht.

Was zahlt man für eine Generalüberholung so einer Kiste, wenn man alle Elkos, alle Tantals, alle schlechten Transistoren wechselt, alles zerlegt, reinigt, Schalter reinigt usw.... Wird das im Stundensatz berechnet, oder pauschal?

Schon aufgrund der Halbleiter  (50 € und) der dicken Töpfe (70 €) ist man ja bereits bei > 100 € ! Dazu kommen selbst für "schnelle" Leute >20, eher 30 Stunden.  Und den Tuner habe ich sogar völlig links liegen gelassen.....Zwei Instrumente klemmen fest, kein Abgleich usw....Wink3

Welche Zahl steht am Ende "ganz unten" ?
Danke für die Erläuterungen. 

Zum Thema Leistungshalbleiter: Ja, ich würde - wäre es mein Gerät - gerne die Originaltransistoren drin haben. Primär aus Gründen der Originalität.

Armin777

Erstaunlich, normalerweise sind die Gammeleien an den Schaltern und Potis die Hauptdefekte an den Geräten, die wir in die Werkstatt bekommen.

Eine komplette Überholung eines RS-1080 kommt schon auf 500-600 Euro (ja, das steht unten, also inklusive Versand und Mwst.). Eswird pauschal berechnet, aber es werden nicht alle Elkos erneuert, sondern nur alle unter 16V Nominalspannung (und natürlich alles was defekt ist, bzw. die Schrumpffolie schon herunterkommt), aber alle Tantals, darüber hinaus auch alle Lampen.

Beste Grüße
Armin
Die Frage ist immer, wie weit möchte man gehen und kann man viel selbst machen, oder nicht?! Weiter geht es darum, bekommt man irgendwo Hilfe und muss die Hilfe davon leben, oder nicht?!
Ich sehe das immer wie mit einem Oldtimer, möchte ich ihn fahren, dann ohne Kompromisse und wenn etwas kaputt ist, dann muss das eben neu. Mich persönlich würde die "Kanalungleichheit" stören, aber nicht wegen des nicht hörbaren Unterschiedes der Kanäle, sondern weil ich die alten, zumindest meine, alten Kisten gerne "gut" haben möchte. Für so einen Fisher, hätte ich denn einen, würde ich 18 Euro für die Transistoren ausgeben, das machts Kraut dann nicht mehr fett, auch mitunter um die Arbeit, in dem Fall Deine, zu schätzen, das gehört für mich dazu zum "guten Ton". Wertschätzung... sozusagen dem Reparateur die Möglichkeit geben gute Teile in die Hand zu nehmen. Wenn man Geräte richtet, möchte man es ja auch ordentlich machen.

Zum Thema Kältespray und Transistoren möchte ich auch noch was erzählen. Ich habe mir mal einen schönen kleinen Pioneer Receiver gekauft, einer aus den 60ern, noch mit Germaniumtransen. Als er ankam, rauschte er wie ein Wasserfall. Natürlich tat er das beim Verkäufer noch nicht, klar. Jedenfalls hat ein taubstummer Bekannter (der echt fit ist und Röhrenoszilloskope restauriert) über Skype mir Anweisung gegeben, die Transistoren mit Kältespray abzusprühen. Gesagt getan, bei zweien der Kameraden veränderte sich das Rauschen hörbar. Nach dem Wechsel zu ähnlichen Transistoren war das Rauschen weg. Ob das nun fachgerecht war? Keine Ahnung, aber er geht, spielt gut und rauscht nicht. Passt für mich. Wieder was gelernt.

Danke Scope für Deine Berichte, sind auch für Laien wie mich immer wieder interessant und ich lese die Berichte gerne, auch wenn ich nicht jedes Mal meinen Senf dazu gebe. Also bitte gerne weitere Berichte. Man lernt ja auch immer wieder was dazu.
Für das "gute Gefühl" ist das zweifellos wichtig Wink3

Oft ist es nicht verkehrt, wenn gewisse Informationen gar nicht erst weiter gegeben werden , denn weder die 25 W, noch fehlender Ruhestrom oder für den Hörgenuß belanglose Verzerrungen werden letztendlich beim Hören bemerkt, geschweige denn bemängelt. Wink3
 
Das entwickelt sich alles erst -unberechenbar- im Kopf....Wink3
Zitat:....alten Kisten gerne "gut" haben möchte. Für so einen Fisher, hätte ich denn einen, würde ich 18 Euro für die Transistoren ausgeben, das machts Kraut dann nicht mehr fett, auch mitunter um die Arbeit,

Wenn man ein uraltes Gerät mit vielen Neuteilen bestückt, und die allergrößte Sorgfalt wallten lässt, ist es dennoch gut möglich, dass man sich Unterschiede zwischen den Kanälen einbaut. Hier kommen die Größenordnungen ins Spiel. Auf dem AP sieht man alles durch ein Mikroskop. Damit (also mit den Dimensionen) kann längst nicht jeder gleich gut umgehen. Daher hat man die Slakierung der Messungen in den damaligen Hifi-Illustrierten auch um den Faktor 10 bis 30 "gröber" dargestellt Was hier  eine Achterbahn zeigt, war dort nicht selten ein gerader strich.

Darum ist es oft "besser", gewisse Informationen entweder gar nicht, oder eben (geschönt) darzustellen. Wink3 Darauf nehme ich aber nur selten Rücksicht. Wink3

Würden einige der Leser ihren "Liebling" vermessen lassen, und würde man entsprechend skalieren, gäbe es -vermutlich- in manchen Fällen Enttäuschungen, unnötige Verwirrung, schlechten Schlaf, Unzufriedenheit und  Verunsicherung.....

Und wer will das schon? Wink3
Schon klar. Mich beunruhigt da eh wenig. Ich bin auch bei Autos Originalitätsfan. Abweichungen nur dort, wo es zur Benutzbarkeit unbedingt sein muß. Ich würde nie einem XJ12 den HE Motor implantieren, um 3 Liter Sprit zu sparen...

Geraffel ist Kulturgut.
(07.06.2019, 09:05)scope schrieb: [ -> ]
Zitat:....alten Kisten gerne "gut" haben möchte. Für so einen Fisher, hätte ich denn einen, würde ich 18 Euro für die Transistoren ausgeben, das machts Kraut dann nicht mehr fett, auch mitunter um die Arbeit,

Wenn man ein uraltes Gerät mit vielen Neuteilen bestückt, und die allergrößte Sorgfalt wallten lässt, ist es dennoch gut möglich, dass man sich Unterschiede zwischen den Kanälen einbaut. Hier kommen die Größenordnungen ins Spiel. Auf dem AP sieht man alles durch ein Mikroskop. Damit (also mit den Dimensionen) kann längst nicht jeder gleich gut umgehen. Daher hat man die Slakierung der Messungen in den damaligen Hifi-Illustrierten auch um den Faktor 10 bis 30 "gröber" dargestellt Was hier  eine Achterbahn zeigt, war dort nicht selten ein gerader strich.

Darum ist es oft "besser", gewisse Informationen entweder gar nicht, oder eben (geschönt) darzustellen. Wink3 Darauf nehme ich aber nur selten Rücksicht. Wink3

Würden einige der Leser ihren "Liebling" vermessen lassen, und würde man entsprechend skalieren, gäbe es -vermutlich- in manchen Fällen Enttäuschungen, unnötige Verwirrung, schlechten Schlaf, Unzufriedenheit und  Verunsicherung.....

Und wer will das schon? Wink3

Schon klar, das ist mir mittlerweile schon aufgefallen, dass die Messungen von Dir sehr fein dargestellt werden. Dazu würde mich ein Thema auch mal interessieren, wie und mit was, sowie mit welcher Software Du misst. Nicht dass ich das selbst machen würde, damit könnte ich gar nicht umgehen, aber es würde mich einfach mal brennend interessieren, wie so ein Amp vermessen wird und wie man das zu interpretieren hat.
Zu den Verwirrungen, mir geht es hier nicht um den Klang, sondern eher darum, dass es einem bei so einem Amp schon wichtig sein sollte, ordentliche Teile zu verbauen. Bei einem Gebrauchsgegenstand ist es egal, Hauptsache es funktioniert, aber so ein Fisher ist doch auch ein Stück weit zelebrieren, oder?

Verstehst Du, was und wie ich es meine?
Zitat:aber so ein Fisher ist doch auch ein Stück weit zelebrieren, oder?

Ich weiss was du meinst, aber in vielen Fällen werden finanzielle Grenzen gesetzt. Das Gerät hat z.B diverse Macken auf der Oberseite der Front und auch auf der Front. Bereits an diesr Stelle muß man "Abstriche" machen.
Nun könnte man die Front schleiden, eloxieren und Siebdrucken lassen.....Alles eine Frage der geplanten Inverstitionen.
Der sah auf dem 1. Bild so perfekt aus. Naja, dann darf die Technik auch Kompromisse eingehen.
Hmm, das ist wieder mal eine Frage des „Wo fängt man an, wo hört man auf“. Ich richte hin und wieder auch mal Röhrenradios oder Röhrenreceiver her. Rein optisch finde ich, darf man den Geräten auch ihr Alter ansehen, es muss nicht perfekt sein... rein optisch.
Finanzielle Grenzen, ok, kann ich verstehen, aber die Fisher sind ja nun auch nicht die billigsten Geräte. Das beißt sich für mich immer ein wenig. Für den Receiver kann man schon die Kohle locker machen, aber bei Reparaturen werden dann Kompromisse eingegangen...

Das is für mich Porsche fahren und die Bremsscheiben bei Stahlgruber bestellt.
Mir ist aber auch bewusst, dass es oft einfach nicht mehr möglich ist, „gute“ Teile zu bekommen, dann muss man zwangsläufig Kompromisse eingehen, wie ich mit meinem Pioneer, aber ich selbst kann da nicht mehr in der Richtung leisten.

Ok, ich denke, ich sollte Dein Thema, Scope, nicht weiter zerpflücken. Back to topic.
Zitat: Rein optisch finde ich, darf man den Geräten auch ihr Alter ansehen, es muss nicht perfekt sein... rein optisch.

Und technisch müssen sie wie am ersten Tag sein?   

Wer prüft sowas nach? Wink3    2% ...5%

Damit ich mal einen Anhaltspunkt bekomme: Stell dir vor, dass du Reparaturen an der Elektronik nicht selber durchführen könntest, und Besitzer dieses "Fischer 1080" wärst. WAs würdest du für eine "Sanierung" ohne Kompromisse "in etwa" in die Hand nehmen wollen.

Also keine halben Sachen, sondern "vernünftig" Wink3
Hier kommen viele Probleme zusammen.

1. Deine Reparatur ist technisch völlig ok, könnte durch die richtigen Halbleiter aber optimiert werden.
2. Mich erregt das Teil überhaupt nicht. Somit wäre Deine Reparatur für mich perfekt
3. Würde ich das Ding lieben, wären 50 bis 100 EUR "on top" für die richtigen Endtransen ok.

Mich stören nur die falschen Endstufentransistoren. Ist aber halt primär "Gefühl".

Dazu kommt: Ich bin eine schlechte Referenz: Zutiefst geizig bei Dingen des täglichen Bedarfs, aber durchaus verschwenderisch für's Hobby...
Zitat:Zutiefst geizig bei Dingen des täglichen Bedarfs

Hätte ich bei deinem geilen Kombi nie erwartet LOL LOL
Zitat: Das is für mich Porsche fahren und die Bremsscheiben bei Stahlgruber bestellt.

Stahlgruber (ich habe mal recherchiert) ist wohl ein Autoteile Vertrieb. Die führen viele Markenprodukte von Bosch, ATE, Jurid usw.
Warum soll man da grundsätzlich keine Teile für seinen 0815  Porsche (alter 996 oder 997)  einkaufen?   Für einen GT3 vielleicht nicht (haben die auch nicht), aber die "normalen" Dinger?

Ich habe auf meinem Sonntagsauto (über 300 PS) erst vor kurzem innenbelüftete und gelochte Scheiben von ATE aus dem Zubehör eingebaut.....Bremsen ebenso gut wie die Italienischen Bremboscheiben, die da vorher drauf waren. Nur den lackierten, (geilen) Sattel mit "Brembo" drauf, würde ich gerne auch in Zukunft im Orig. beibehalten.

Wegen der Optik! Thumbsup

Wenn der 1080 im übertragenen Sinn ein "Porsche" (kein 924 Thumbsup ) sein soll, dann fahre ich im Wohnzimmer schon "Saturn V -Rakete" LOL Lol1
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