Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Normale Version: Sansui Au-D9 brummt
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Liebe Old-HIFI Gemeinde,
danke für die Aufnahme in diesem Forum.
Habe vor zwei wochen einen Sansui Au-D9 vom Müll auf meinen Tisch bekommen. Das Gerät arbeitet nach einigen Arbeiten wieder einwandfrei bis auf einen kleinen aber lästigen Schönheitsfehler. Das Netzteil der Klangregelstufe, welches auch die MM und MC Vorstufen versorgt brummt und streut dieses auch kräftig überall ein. Nach der Trennung der Stromversorgung für die Vorstufen ist das Gerät ruhig und arbeitet einwandfrei. Ich verstehe die Netzteilschaltung leider nicht ganz. Es sieht so aus, also ob die Glättung elektronisch erfolgt. Habe so etwas noch nie gesehen. Kennt jemand die Schaltung oder hat vielleicht jemand einen Tip wo der Fehler liegen könnte? Möchte so wenig wie möglich Bauteile tauschen. Alle Elkos sind schon erneuert.
Liebe Grüße aus dem Rheinland


[Bild: sansui.jpg]
Hallo Christian,

nix elektronische Glättung! Die Eingangsspannungen der Längstransistoren kommen doch schon gesiebt an, hinter dem Emitter kommen dann nochmal 100µF zum Einsatz. Die +/- 31-33 V sollten eigentlich sauber sein - was kannst Du denn für Spannungen an den Emittern von Q3 und seinem negativen Gegenstück (Bauteilbezeichnung auf Deinem Foto nicht mehr drauf) messen??

Drinks
Hallo Armin,
danke für deine Antwort.
Die Spannungen stimmen laut Service Manual.
Mir ist vor allem nicht klar, wofür die Quertransistoren zwischen masse und + - Spannungen sein sollen. Das Brummen ist ein 100 Hz Brummen, welches verschwindet, wenn ich die Versorgungspannung der Vorstufe vor dem Gleichrichter abtrenne. Der Verstärker kann die Klangregelung umgehen und arbeitet damit dann einwandfrei. Das Brummen ist entsprechend lauter, wenn ich die Phonovorstufen betreibe. Auch bei geschlossenem Volume Regler ist das Brummen gut hörbar. Ich vermute fast einen Leiterbahnbruch auf der Netzteilplatine, die sich stark verformt hat.

Liebe Grüße

Christian
Da hilft nur genaues und akribisches Suchen!

Die Transistoren Q12 und 13 ziehen die Basisspannung herunter, sofern die Längstransistoren überlastet werden.

Drinks
Danke Armin,
werde dann mal weitersuchen.
Das lohnt bei dem Gerät auf jeden Fall.
Liebe Grüße

Christian
Liebe OLD Fidelity Gemeinde,
der Sansui entwickelt sich zu einem Interessanten Fall. Die Symptome haben sich nach einer längeren Betriebsphase verändert.
Das Brummen ist abhängig vom Betrag der negativen Betriebsspannung der Klangregelstufe.
Die Spannungen aus dem Netzgerät (Siehe Plan) stimmen nicht exakt. Das Netzteil ist nicht symmetrisch ausgelegt. D.h. es gibt einmal +31,8 V und -33 V. Die +31,8 V stimmen. Beim Einschalten des Gerätes zeigt die negative Spannung zunächst ca. -30 V. Dabei brummt der AMP gewaltig. die Spannung läuft nach einigen Minuten langsam höher bis sie etwa 32,4 V erreicht. Gleichzeitig wird das Brummen immer weniger. Es ist dann nur noch messbar und nicht mehr hörbar. Wenn die Spannung -33,V betragen würde, wäre das Problem erledigt. Sad2Sad2
Meines erachtens kommen 2 Ursachen in Frage:
1. Netzteil kaputt. Wobei thermische Fehler bei Transistoren selten vorkommen.
2. Irgendwo besteht ein Leckstrom in einem ELKO, er sich nach dem Einschalten etwas veringert. .....
Falls jemandem noch ein Kommentar dazu einfällt.....
MFG
Afro
Hallo liebe Old-Fidelity Gemeinde,
habe neues vom brummenden Netzteil. Nachdem ich alle Halbleiter ausgetauscht habe bleibt ein Fehler übrig.
Nachdem das Gerät im kalten Zustand gestartet wird zeigt die negative Spannung vor der Transistor Längsregelung eine seltsam schwingende Restwelligkeit (Bild 1), die nach einer Warmlaufphase sich auf Normalität verändert (Bild 2).

Hat jemand schon mal so etwas gesehen? Sad2

Freundliche Grüße

Christian


[Bild: schwingung.jpg]

[Bild: normal.jpg]
..welcher Ersatz für die MV-12?
Hallo Francisco,
MV-12 habe ich bisher nicht getauscht. Dies sind wohl 1,4 V Z-Dioden. Die habe ich als Fehlerquelle bisher nicht in Betracht gezogen, da die ihre 1,34 V Spannungsabfall noch produzieren. Ich vermute fast, dass die Schwingung an Q13 entsteht und der Fehler auch an der positiven Seite des Spannungsregelers entstehen kann.
Liebe Old Fidelity Gemeine,
das Brummen hat ein Ende. Wieder mal ein Beispiel für Ärger durch qualitativ minderwertige Bauteile. Der Gleichtrichter war hier der schuldige, der trotz Überdimensionierung seinen Dienst nicht korrekt verrichtet hatte.

Liebe Grüße Hi
Christian, schön das der Bug gefunden und behoben ist. Thumbsup

Gibt es Bilder des AUs?

VG Peter Drinks
Kann ich welche machen und reinstellen....
Der steht noch auf dem OP-Tisch.
Thumbsup
Stell ich hier gleich morgen rein ....
Wo hattest Du denn den bösen "Gleichtrichter" Zahnlos erworben? Damit wir alle mal wissen, wovon man besser die Finger lässt.

Drinks
Lol1
Hallo Armin,
das Ding ist von Reichelt. Eine Rundbrücke mit absolut ausreichenden Werten. (Alles x2) Alle scheiße. Die gesamte Charge die ich bestellt habe. Die sind so schlapp, dass sich die Welle (siehe Bilder derart verformt, dass ein 50 hz. Brummen hinter der Längsschaltung bildet. Nachdem das DIng warmgelaufen ist (30 Minuten) wird es weniger, verschwindet allerdings nie ganz. Wahrscheinlich sind die Dioden zu langsam.
Habe schon einiges an schlechten Teilen von Reichelt erwischt.
Hallo liebe Old Fidelity Gemeinde,
hier ein paar Nacktfotos vom Sansui AU-D9.
Er ist zu Testzwecken mit einem Sanken Gleichrichter verdrahtet.
Das ding ist klanglich der absolute Hammer. Ohne Kondensatoren im Signalweg eine echte Rarität.


[Bild: 20120905_181421.jpg]

[Bild: 20120905_181434.jpg]

[Bild: 20120905_181505.jpg]

[Bild: 20120905_181519.jpg]

[Bild: 20120905_181546.jpg]

[Bild: 20120905_181700.jpg]

[Bild: 20120905_181710.jpg]

[Bild: 20120905_181740.jpg]
Sehe keinen ausgetauschten Gleichrichter? Welche Artikelnummer hat der bei Reichelt? Hatte mit Gleichrichtern dort noch nie Probleme. Denker

Edit, ah doch am ersten Bild, ganz dunkel zusehen. Hatte bei den Gleichrichtern neben den Siebelekos gesucht. Raucher

Lippi

Feine Arbeit Thumbsup

Ehrlich gesagt, traue ich aber der Gleichrichter-Ursache nicht ganz über den Weg. Denker
Welchen GR hasten den genau verbaut gehabt ? Ich habe auch einen Reichelt-GR für schlappe 1,15€ verbaut, der läuft aber einwandfrei.
Das war ein Rundgleichrichter B250C1500-RUND. Original war da ein Sanken drin mit außenliegenden Wechselstromanschlüssen.
Liebe Old Fidelity Gemeinde,
jetzt habe ich einen neuen Gleichrichter eingebaut.
Die Messung am Gleichrichter ist i.o. Hinter der Längsregelung ist nun auch Ruhe. Der Brumm ist weg. Lipsrsealed2



[Bild: 20120906_183138.jpg]

[Bild: 20120906_183908.jpg]

[Bild: 20120906_183924.jpg]
Liebe Old-Fidelity Gemeinde,
habe noch einen Nachschlag zum Gleichrichterproblem.
Der eingebaute Gleichrichter zeigte nach dem Einlöten und Abkühlen des Gerätes über Nacht ein ähnliches Fehlerbild wie beschrieben nur nicht so stark ausgeprägt.
Mittlerweile habe ich einen Sanken Gleichrichter, aus einem Schlachtgerät eingebaut. Hier ziegt sich das Fehlerbild nicht auch nach längerer Ruhepause bleibt die Gleichspannung auf der negativen Seite ruhig. Ist schon alles sehr seltsam. Es ist auch nicht zu verstehen warum nur die negative Seite betroffen ist. Nur mit dem Sanken Gleichrichter, der auch vorher drin war und mit einer wirklich teurern Metallbrücke arbeitet deas Gerät einwandfrei. Ich habe die negative Seite des Netzteiles komplett neu aufgebaut. Es konnte als nur am Gleichrichter liegen.....
Vielleicht ist die Info hilfreich, für Leute die ähnliche Geräte haben.....Oldie
..hmm..schon mal die Stromaufnahme des neg. Rails mit dem pos. verglichen?
Liebe Old-Fidelity Gemeine,
der Sansui ist bis auf Kleinigkeiten am Holzgehäuse fertig.

Der ist für aus dem Müllcontainer ganz ansehnlich geworden.
Wenn der Vorbesitzer gewusst hätte, dass man den für ca. kleines Geld+Arbeit reparieren kann,
hätte er den vielleicht nicht weggeworfen....


[Bild: 20120911_205929.jpg]

[Bild: 20120911_210549.jpg]

[Bild: 20120911_210634.jpg]
..sehr schön geworden, Christian! (Reschpekt!)
Leider wirft bei uns in AUT niemand sowas unkontrolliert weg..Flenne
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