19.07.2019, 19:07
Das Ding hat mich zu meiner Verärgerung deutlich länger beschäftigt als geplant war. Letztendlich konnten aber alle Probleme beseitigt werden.
Das erste "Problem" war ein defekter Phonoeingang. Ein Kanal war ausgefallen. Normalerweise keine große Sache, aber in diesem Fall geht es um ein Gerät, das haufenweise
nicht mehr erhältliche Bauteile beinhaltet, für die es eigentlich keinen direkt passenden Ersatz gibt.
Die Beta III ist komplett "diskret" aufgebaut, worauf so mancher Fan bekanntlich "abfährt". Es gibt zwei paar Ausgangsbuchsen, und zwei Phonoeingänge, von denen einer über einen separaten Pegelregler zum Entzerrer führt.
Das Klangregelnetzwerk kann nicht abgeschaltet werden. (kein directschalter)
Im Phonoverstärker kommen vorwiegend JFET zum Einsatz, und gerade dort, wird relativ viel Strom verheizt Die drei parallel geschalteten UN07 FET sind praktisch nicht zu bekommen.
sie sitzen auf Kühlblechen, die durch ihre Anordnung eine Art Kamineffekt nutzen. Sie werden bis zu ca. 50 Grad warm.
Zwei von drei sind defekt, der dritte zeigt ein abnormales Verhalten...Also alle drei nicht mehr brauchbar.
Die komplementär-JFET UP07 und UN07 finden sich überall in der Vorstufe. JFET im TO126 Gehäuse, die dann noch vergleichbare Eigenschaften besitzen, konnte ich nicht auftreiben.
Es gibt kaum Informationen zu den FET, aber ich habe eine Liste entdeckt, auf der er mit 100V, 50mA Id (!) und 250 mW geführt wird.
Im Netz wird in diversen Audioforen als Ersatztyp der 2SK246 genannt, aber dieser JFET ist nicht kompatibel und kann auch nicht 1 zu 1 in der Schaltung eingesetzt werden. Ich habe es auch an anderen Stellen im Gerät getestet...Er ist kein direkter, brauchbarer Ersatz.
Da ich zuerst bei einer JFET Lösung bleiben wollte, versuchte ich es dennoch mit drei 2SK246, wobei man dazu die Schaltung etwas abändern musste, damit die Balance erhalten bleibt, und es keine zu großen Verzerrungen gibt. Der Strom durch die FET musste ebenfalls reduziert werden. Das Ergebnis hätte zwar funktioniert, aber die Drift und vor allem die Verzerrungen unter ca. 300 Hz (also bei höherer Verstärkung) waren inakzeptabel. Da die Phonostufe über einen Kondensator ausgekoppelt wird, hätte das zwar keine Probleme bereitet, aber es war nicht befriedigend.
Letztendlich wurde es nach einiger Probiererei je ein 2SK2013 (MOS-FET), bei dem lediglich zwei pins gekreuzt, und der Strom ebenfalls reduziert werden musste. R435 wurde auf 47R vergrößert, was ein perfektes, verzerrungsfreies Ergebnis mit stabilem Offset brachte.
Was ich zuerst für ein kleines Revisionsblech hielt, war ein MU-Metal Blech unter dem Entzerrer.
Geregeltes Netzteil und davor die Ausgangsstufe
Ein paar Messungen:
Hochpegel (AUX) zuerst. 500mV rein, 1V raus, rechter Kanal, 1KHz
Nochmal links:
Während im rechten Kanal praktisch keine Verzerrungen messbar sind, fällt der linke mit K2 etwas ab. Es sind aber -nur- 0,0007%
Sehr geringe Netzstörungen.
THD&N vs. Frequenz, 80KHz bw: perrfekt.
Frequenzgang bei "1 uhr" Lautstärkeeinstellung. Bei Rechtsanschlag 175 KHz -3dB
Phono 2 oder 1 , L&R (10mV), Die Abweichung ist uninteressant und Bauteiltoleranzen geschuldet. Die Eingangskapazität beträgt nur130 pF
Nochmal mit System, 470 mH, und ein mal zusätzlich 120 pF (rot)...problemlos.
Gleichlauf des Lautstärkereglers "gut".
Das erste "Problem" war ein defekter Phonoeingang. Ein Kanal war ausgefallen. Normalerweise keine große Sache, aber in diesem Fall geht es um ein Gerät, das haufenweise
nicht mehr erhältliche Bauteile beinhaltet, für die es eigentlich keinen direkt passenden Ersatz gibt.
Die Beta III ist komplett "diskret" aufgebaut, worauf so mancher Fan bekanntlich "abfährt". Es gibt zwei paar Ausgangsbuchsen, und zwei Phonoeingänge, von denen einer über einen separaten Pegelregler zum Entzerrer führt.
Das Klangregelnetzwerk kann nicht abgeschaltet werden. (kein directschalter)
Im Phonoverstärker kommen vorwiegend JFET zum Einsatz, und gerade dort, wird relativ viel Strom verheizt Die drei parallel geschalteten UN07 FET sind praktisch nicht zu bekommen.
sie sitzen auf Kühlblechen, die durch ihre Anordnung eine Art Kamineffekt nutzen. Sie werden bis zu ca. 50 Grad warm.
Zwei von drei sind defekt, der dritte zeigt ein abnormales Verhalten...Also alle drei nicht mehr brauchbar.
Die komplementär-JFET UP07 und UN07 finden sich überall in der Vorstufe. JFET im TO126 Gehäuse, die dann noch vergleichbare Eigenschaften besitzen, konnte ich nicht auftreiben.
Es gibt kaum Informationen zu den FET, aber ich habe eine Liste entdeckt, auf der er mit 100V, 50mA Id (!) und 250 mW geführt wird.
Im Netz wird in diversen Audioforen als Ersatztyp der 2SK246 genannt, aber dieser JFET ist nicht kompatibel und kann auch nicht 1 zu 1 in der Schaltung eingesetzt werden. Ich habe es auch an anderen Stellen im Gerät getestet...Er ist kein direkter, brauchbarer Ersatz.
Da ich zuerst bei einer JFET Lösung bleiben wollte, versuchte ich es dennoch mit drei 2SK246, wobei man dazu die Schaltung etwas abändern musste, damit die Balance erhalten bleibt, und es keine zu großen Verzerrungen gibt. Der Strom durch die FET musste ebenfalls reduziert werden. Das Ergebnis hätte zwar funktioniert, aber die Drift und vor allem die Verzerrungen unter ca. 300 Hz (also bei höherer Verstärkung) waren inakzeptabel. Da die Phonostufe über einen Kondensator ausgekoppelt wird, hätte das zwar keine Probleme bereitet, aber es war nicht befriedigend.
Letztendlich wurde es nach einiger Probiererei je ein 2SK2013 (MOS-FET), bei dem lediglich zwei pins gekreuzt, und der Strom ebenfalls reduziert werden musste. R435 wurde auf 47R vergrößert, was ein perfektes, verzerrungsfreies Ergebnis mit stabilem Offset brachte.
Was ich zuerst für ein kleines Revisionsblech hielt, war ein MU-Metal Blech unter dem Entzerrer.
Geregeltes Netzteil und davor die Ausgangsstufe
Ein paar Messungen:
Hochpegel (AUX) zuerst. 500mV rein, 1V raus, rechter Kanal, 1KHz
Nochmal links:
Während im rechten Kanal praktisch keine Verzerrungen messbar sind, fällt der linke mit K2 etwas ab. Es sind aber -nur- 0,0007%
Sehr geringe Netzstörungen.
THD&N vs. Frequenz, 80KHz bw: perrfekt.
Frequenzgang bei "1 uhr" Lautstärkeeinstellung. Bei Rechtsanschlag 175 KHz -3dB
Phono 2 oder 1 , L&R (10mV), Die Abweichung ist uninteressant und Bauteiltoleranzen geschuldet. Die Eingangskapazität beträgt nur130 pF
Nochmal mit System, 470 mH, und ein mal zusätzlich 120 pF (rot)...problemlos.
Gleichlauf des Lautstärkereglers "gut".