(25.08.2019, 17:49)scope schrieb: [ -> ]Erkläre mir doch bitte nochmal diese Analogie zur Federkugel. Wie muss ich die jetzt genau verstehen? Wie kann ich sie auf einen Elko anwenden?
Ich fange mal an: Elko, 40 Jahre alt wird ausgelötet, vermessen und ist absolut "in specs" alles ist dicht und auch das Gerät arbeitet problemlos. Die Bauteile sollten jetzt alle raus.
Warum, und wie kann ich da eine Brücke zur Federkugel bauen?
Jetzt wird´s nochmal interessant!
Das wird ganz schwierig für jemanden zu verstehen sein, der keinerlei Interesse an den alten Dingen hat. Ein VW-Mechatroniker schickt Kunden mit solchen Fahrzeugen wieder nach Hause.
Falls es doch wen interessiert:
Eine Federkugel ist ein Federlement bei hydropneumatischen Fahrzeugen, das aus zwei metallenen Hälften besteht. Darin sitzt eine Gummimebran, die den oberen Teil vom unteren trennt. Im oberen Teil ist Stickstoff als Medium eingefüllt mit 60 bis 75 bar. Im unteren Teil befindet sich Hydrauliköl, das über den mit dem Rad verbundenen Hydraulik-Federzylinder die Dämpfung übernimmt.
Das Ganze bildet ergo eine Einheit, die nur dann so funktioniert wie vom Hersteller entwickelt, wenn alle beeinflussenden Parameter ok sind.
Weicht nur einer ab, dann passt es mit der Federung und Dämpfung nicht mehr.
Man kann jetzt dafür den oftmals psychologischen "Popofaktor" verantwortlich machen (federt
gefühlt schlecht/er, je nach persönlicher Tagesstimmung), oder das Öl ist alt, oder die durch die Membran diffundierende Stickstofffüllung ist nicht mehr ok (Druckabfall) oder es stimmt was mit dem übrigen Fahrwerk nicht. Und es gibt noch weitere Faktoren.
Die einen reißen die Kugeln raus und schrauben neue ein (kosten nur ~ 60 Euro/Stück). Geht relativ schnell. Andere wollen die originalen Kugeln unbedingt drin lassen (weil das so chice und originale geschraubte sind) und lackieren sie neu, machen ggf. eine neue Membran rein und lassen sie neu auf Solldruck befüllen.
Einiges ist teils mess- und belegbar, anderes liegt an der Laune des Besitzers/Fahrers. Manche tauschen die Kugeln und ärgern und wundern sich, dass die Karre immer noch nicht so komfortabel federt, wie die des Bekannten. Dann geht es weiter: Achslager hinten, Querlenkerlager vorn, Höheneinstellung des Fahrzeugs.....
Wenn die Kiste dann nicht federn will, wie man das gern hätte, dann wird es entweder murrend akzeptiert, frustriert weitergesucht oder gleich verkauft. Parallelen ohne Ende.