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Der Karsten

Moin Hi
ich hatte ja nach passenden Ersatztransistoren gesucht und mit diesen dann das Schaltnetzteil repariert.
Aber irgendwie scheint es doch nicht zu funktionieren denn es kommt zu einem kuriosen Fehler.
Fahr ich das Gerät am RTT langsam hoch, schalten die Relais frei, BS, Ruhestrom, Offset lassen sich perfect einstellen und das Gerät spielt stundenlang einwandfrei.
Schalte ich den aus und nach kurzer Zeit wieder ein (ohne RTT) wird der 10Ohm 5W R auf dem Rectifierboard hochohmig und das Gerät schaltet nicht frei. Erneuer ich den R und fahre mit RTT langsam hoch läuft er wieder Sad2
Kann es sein das die Ersatztransistoren im SN beim Einschalten einen zu hohen Einschaltstrom ziehen und der R deshalb hochohmig wird?

[Bild: RF-Board.jpg]

[Bild: PS-Board.jpg]

ersetzt sind Q901,902, 910,911,912,913 MN8301 durch 2SC3306
http://www.svntc.com/TPDF/2327.pdf
Das Relais RY701 wird angesteuert ?
Dessen Arbeitskontakt schliesst zuverlässig und die Kontaktqualität ist in Ordnung ?

Stimmt das timing der Ansteuerung des Relais RY701 ?
(Nicht dass das Relais zu lange offen bleibt, bevor es diesen R brückt).

Der Karsten

das Relais wird ja erst vom Powersuply angesteuert, das setzt aber voraus das vom SN die Spannung kommt.
Da sofort beim Einschalten der R hochohmig wird denke ich das da ein zu hoher Strom fliesst der den R killt.
Ich sehe jetzt nur den von dir geposteten Ausschnitt (Ansteuerung des Rel. fehlt),
aber was zu sehen ist, deutet auf eine in solchen Fällen typische Schaltung hin,
bei der ein Relais dazu dient einen R, (dieser zur Einschalt Strombegrenzung) nach "kürzester Zeit" zu überbrücken.

Da wäre eine "Ansteuerrung" dieses Relais vom Ausgangsbereich des SN (wenn komplett hochgefahren = dann...) durchaus üblich.

Der Karsten

Das SN stellt +-51V zur Verfügung, diese gehen dann auf das Powersupplyboard und von da gehen dann sämtliche BS ab, ich stell morgen mal das Schaltbild vom PS Board ein.
Dieser Widerstand würde nur während der "offenen Zeit" von RY701 belastet.
Da wäre die Frage wie lange ist die Zeit, die RY701 nach dem Einschalten offen bleibt
und wie hoch ist "währenddessen" die Stromaufnahme des SN / der Strom (Leistung) über ihn ?
(Nicht das die Stromaufnahme des SN (defekt im SN oder anormale Last danach) generell wesentlich zu hoch ist) ?!?

Mit hochomig geworden meinst du welche Werte ? Ganz offen (also ganz hin) ?
Es handelt sich um R ohne Fuse ?

Dieses Relais zieht bei deinem Gerät auch an ?
Falls; wie lange dauert es nach dem Einschalten bis es anzieht ?
Der Arbeitskontakt dieses Relais kontaktiert auch gesichert "gut" ?

Silomin

Das Schaltbild zeigt ein reines 100V-Gerät.
Vermutung: Die 100V am Regeltrenntrafo lassen sich korrekt einstellen, am ,normalen' Vorschalttrafo sind es aber 230/2.
Mehr als 100V*SQR(2)-(2*0,7V) +/-5% dürfen am Eingang des Netzteiles nicht anliegen, anderenfalls schwingt es nicht an, was hier ja der Fall ist.

Der Karsten

das ist ein 220v Gerät, der R wird so hochohmig das, dass SN keine Spannung mehr bekommt. Normal wäre wenn man einschaltet das innerhalb von ein paar sek das Gerät freischaltet.
Wenn ich den mit dem RTT langsam hochfahre funktioniert ja alles, nur beim Einschalten ohne RTT passiert das, der R wird schlagartig hochohmig so das ich denke der Einschaltstrom ist zu hoch.

[Bild: PS-RL.jpg]

[Bild: Protect.jpg]

[Bild: PS-EQ.jpg]

Silomin

Der Einschaltstrom wird durch die LC-Siebung auf der Sekundärseite bestimmt, durch die fetten Spulen dort.
Welche Gleichspannung liegt vor Filter L901 an ? Die im Schaltbild genannten 130V AC sind Quatsch, muss DC sein.
Der Austausch der Transistoren Q901/Q902 in der Reglung ist unkritisch; nimmt man, was halbwegs passt. In der Endstufe (Q910-Q913) ist das aber nicht so ohne, da man andere Werte dort nicht einstellen/kompensieren kann.

Der Karsten

Das mit 130v AC ist tatsächlich Quatsch, aber ich meine dort 300vDC gemessen zu haben.

Silomin

Das Schaltbild von Tanya zeigt nur die 100V Version. Hilft hier aber nicht.
Die Sony-Identnummer des Boards wird aber bei deinem 220Ver eine andere sein als diese:

[Bild: da6UmQT.jpg]

Eine gute Orientierungshilfe kann das NT des kleineren TA-F70 sein, dort ist auch die Spannungsumschaltung zu sehen.

Aber egal, denn dein Netzteil schwingt nicht, übeträgt nichts. Da kannst du lange auf das Klicken der Relais warten.

Darum etwas deutlicher: die Transistoren der Endstufe Q910-Q913 ohne Not zu tauschen, ist - denk dir was aus.

Wenn von denen einer tatsächlich defekt ist, den gegen einen aus der Reglung, also Q901 oder Q902, tauschen und den fehlenden durch den 2SC3306 ersetzen.

Einen Sparc-Killer längs der Relais-Kontakte ergibt bei diesen Mimosen immer einen Sinn.

Der Karsten

....Darum etwas deutlicher: die Transistoren der Endstufe Q910-Q913 ohne Not zu tauschen, ist - denk dir was aus...

mach ich eigentlich nie aber egal.
Die waren als ich den Bekam schon mit 2SC2656 ersetzt worden, 2 davon und Q901 902waren defekt, der R war dort als 10W Typ verbaut und hat beim ersten Test sofort Rauchzeichen gegeben und die Thermalfuse zerschossen.
Nur deshalb hab ich alle ersetzt und sie vor einbau nach HFE ausgesucht, alle haben HFE 17

....Aber egal, denn dein Netzteil schwingt nicht, übeträgt nichts. Da kannst du lange auf das Klicken der Relais warten....
wieso tut es das aber wenn ich die Netzspannung über den RTT langsam auf 230v hochfahre, ist doch irgendwie unlogisch Denker

Armin777

Doch Karsten, ist logisch. Die Schaltung über den 10 Ohm Widerstand ist ja nur ein Softstart, der von RY701 nach spätestens einer Sekunde überbrückt wird - der hat dann keine Zeit sehr warm zu werden oder gar durchzubrennen. Das Relais schaltet nicht, weil das Schaltnetzteil keine Zeit hat anzuschwingen (jedenfalls in dem Zustand in dem es jetzt ist). Drehst Du mit dem Regeltrenntrafo langsam hoch, fließt anfangs wenig Strom (da niedrige Spannung) und der 10 Ohm Widerstand überlebt. Dann schwingt das Netzteil verzögert an, liefert die Spannung auch für RY701 und dies überbrückt den 10 Ohm Widerstand und dann läuft der Verstärker.

Du musst also nur noch herausbekommen, weshalb das Schaltnetzteil erst mit Verzögerung anschwingt.

Beste Grüße
Armin

Der Karsten

Dann sieht´s ja so aus als ob die Transistoren 910-913 2sc3306 als Ersatz für MN8301 nicht geeignet sind.
Mir ist noch aufgefallen das der 10 Ohm R wenn der Amp läuft ca 50° warm wird, das dürfte doch weil er vom Relais überbrückt auch nicht sein, oder täusch ich mich?

Silomin

(27.10.2019, 11:18)Der Karsten schrieb: [ -> ]mach ich eigentlich nie aber egal.

Klang halt im ersten Moment nach ,blindem Aktionismus', aber bei der Vorgeschichte ...
alles gut.

Der absolute Rang ist nicht so wichtig, nur eben das alle vier Endstufentransistoren den gleichen haben.
Was die originalen MN8301 nun auszeichnet, ist mir unklar, da ich keine Info/Datenblatt im Netz finde.
Das wird sowas wie COB sein, das bei den Tauschlingen zu hoch/niedrig ist, um den Kreis sicher einschwingen zu lassen.

Der Karsten

Das einzige was ich gefunden hab ist der NTE 394, der als Ersatz für den MN8301 auftaucht.
Ich denke es hat mit den Schaltzeiten zu tun warum die 3306 länger brauchen.
http://www.weisd.com/store2/NTE394.pdf

Armin777

Wenn das Relais geschlossen ist und die Kontakte sozusagen 0 Ohm ergeben, dann wird der 10 Ohm Widerstand überhaupt nicht belastet, darf also nicht im Geringsten warm werden!

Beste Grüße
Armin

Der Karsten

dann dürfte da auch noch was faul sein Flenne

Silomin

Von diesem NTE-Kram will ich nichts wissen. Ist Mumpitz.

Der von dir gewählte 2SC3306 ist schon ein guter, extra für solche Schaltaufgaben entwickelt, was aber nichts daran ändert, dass er in dieser Selbstschwinger-Konstruktion nicht läuft. Was aber nun für dieses Mismatch verantwortlich ist ... ohne einen Blick in ein vernünftiges Datenblatt ... ?
(27.10.2019, 11:58)Der Karsten schrieb: [ -> ]Mir ist noch aufgefallen das der 10 Ohm R wenn der Amp läuft ca 50° warm wird, das dürfte doch weil er vom Relais überbrückt auch nicht sein, oder täusch ich mich?

(27.10.2019, 12:35)Armin777 schrieb: [ -> ]Wenn das Relais geschlossen ist und die Kontakte sozusagen 0 Ohm ergeben, dann wird der 10 Ohm Widerstand überhaupt nicht belastet, darf also nicht im Geringsten warm werden!
Warum bloss hatte ich schon 2x nachgefragt ob der Schliesser dieses Relais gut kontaktiert... Denker
Täte er das bliebe dieser R kalt.

Man könnte dessen Wert durchaus mal erhöhen, um zu sehen ob (ab wann) das SN dann anschwingt.

Der Karsten

ja klar, hatte das aber auch erst später getestet und dann nicht mehr drann gedacht.

Impedanz oder Leistung des Rs erhöhen?
Den Widerstandswert.
Könntest zunächst z.B. mit 15 dann (falls nötig) mit 22 Ohm testen.
Evtl. C704, der bei schnellem Sapnnungsanstieg (Einschalten ohne RTT) durchschlägt?

Gruß,
Stefan

Silomin

Wenn, wie Karsten schrieb, es am RTT läuft, am Netz direkt aber nicht, gibt es doch am Ausgang des RTT ein kleines Delta von - sage mal - 3V also 227V statt 230V.

Wen dem so ist, denke das lässt sich nur unter Last messen, sollte es doch reichen, die Spannung im NT ebenfalls nur um wenige Volt zu senken.

[Bild: Sony-TA-F80.png]
Hallo,
zwei Anmerkungen vorab: Das Softstart-Relais und das Relais RY702 sind von den Ansteuerspulen in Reihe geschaltet; sind die beide noch original?; wurden die Elkos der Wechselrichter-Halbbrücke C913,C914 und der Zwischenkreiselko C912 überprüft?
Wenn ein DSO verfügbar ist, würde ich die power-up sequenz mal massen, also Spannungshochlauf an C904 (Netzspannung gleichgerichtet), Zwischenkreisspannung nach dem Tiefsetzer an C912 und dann eben die Ausgangsspannung nach dem Wechselrichter (sofern dieser anschwingt). AUS Sicherheitsgründen auf der Seite mit Netzpotential  mit Differenztastkopf messen.

Der MN8301 Transistor ist tatsächlich ein großer Unbekannter; hab in älteren Büchern (ECA, Jäger, Steidle) und natürlich im Netz nichts finden können. Der vermeintliche Ersatztyp NTE394 hat allerdings einige sehr spezielle Eigenschaften mit Alleinstellungsmerkmal: tr und tf 200ns, hfe min 30 (bei 0.3A).  Mir ist jetzt kein hochsperrender Bipolartransistor bekannt, der das kann.
Da die selbstschwingende Brücke ja unter bestiimten Bedingungen prinzipiell funktionsfähig ist, glaube ich eher an ein Problem mit der Stromverstärkung; zu lange Ausschaltzeit würde bei der Brücke zu einem shoot-through führen und somit zum Kurzschluß und Zerstörung der Transistoren. Über die Qualität der NTE Transistoren gibt es ja recht divergente Meinungen; falls sich die halbwegs bezahlbar beschaffen ließen, würde ich die dann trotztdem als Option sehen. Ein anderer, denkbarer Ansatz wäre, falls die genannten Bauteile alle ok sind, aus einer Menge von sehr günstigen Schalttransistoren wie der MJE13005 durch Selektion halbwegs passende zu finden.
Viele Grüsse
Uli
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