11.01.2020, 20:05
Zitat:Wie erfolgt denn, bei einem DEINER Blindtests, die Anpassung auf 0,1 dB Unterschied?
Da möchte ich etwas ausholen.
Werden zwei Quellen verglichen (z.B. zwei DAC) wird die NF an den Prüfbuchsen der Umschalteinheit abgegriffen. Man wählt eine Frequenz irgendwo zwischen 50 und 1000 Hz, die auf einer CD vorbereitet wird. Abweichungen der Ausgangsspannung der beiden DAC werden an der Umschalteinheit aufeinander abgeglichen und über ein geeignetes Messgerät (Audioanalyzer oder NF Millivoltmeter) angeglichen.
Beim Vergleich zweier Endverstärker "kann" es mit dieser Methode zu "Abweichungen" zwischen den Verstärkern kommen. Besonders dann, wenn die Ausgangsimpedanz beider Geräte stark voneinander abweicht
Das kann dazu führen, dass ein Abgleich beider Geräte bei z.B. 1 KHz nicht automatisch auch zu einer Übereinstimmung bei anderen Frequenzen führt, da die nicht konstante Impedanz der Lautsprecher einen mehr oder weniger großen und eventuell unterschiedlichen Einfluss auf die Ausgangsspannung der Verstärker nimmt.
Dieses Verhalten fällt dann unter den Begriff "Verstärkerklang" und soll, darf und kann in diesem Fall nicht korrigiert werden. Interessant wird dieses Verhalten aber erst mit sehr "üblen" Röhrenverstärkern, die mitunter bis zu 1 ohm Ausgangsimpedanz erreichen. Solche Geräte habe ich nie mit einem Transistorverstärker verglichen und werde es auch nie tun.
Die Anpassung der Lautstärke zweier Endstufen -zueinander- wird wieder in der Umschalthardware vorgenommen, die zum Einrichten wiederum (temporär) mit dem Meßgerät verbunden wird.
Ich habe es ja bereits angesprochen. Ich will niemandem unterstellen, dass er bewusst an den Stellschrauben dreht, um ein bestimmtes Ergebnis zu "begünstigen".
Es sollte aber jedem klar werden, dass ich es schwer hätte, zwei unterschiedlich "klingende" Verstärker durch irgendwelche Tricks gleich klingen zu lassen. Ausser einer Umschalthardware, die gar nicht umschaltet, fällt mir da gar nichts ein.
Andersherum ist es hingegen sehr leicht, ein gewünschtes Ergebnis zu begünstigen. Drum sollte man bei denen, die (voraussichtlich) das Vorhandensein hörbarer Unterschiede nachweisen möchten besonders gut aufpassen, was da gemacht wird.
Das mag einigen vielleicht ungerecht oder unfair vorkommen, aber den "Abstreitern" (also mir) stehen praktisch keine Möglichkeiten der "Gleichmachung" zur Verfügung, wenn man von viel zu schlechten Lautsprechern, dem falschen Raum, nuancenraubenden Kabeln und dem üblichen Zeug einmal absieht.