Dann ging es an die Motorkondensatoren. Beide alte waren auch noch gut in der Spezifikation, aber wenn ich schon einmal dran war, habe ich die ausgebaut.
Wie schon gesagt, ist auch bei mir die Modifikation verbaut gewesen, wo zum Motorkondensator für den linken Motor 2 Stück 0,47uF RIFAs parallel verbaut waren.
Und genau da war der Hund begraben. Einer der beiden RIFAs war schon aufgeplatzt und sich selbst und den Rest kurzgeschlossen. Deshalb das erratische Verhalten der Bandzugwaage. Glücklicherweise habe ich trotz großer Freude über die Maschine rechtzeitig den Stecker gezogen und das auch durchgehalten.
Beim Ausbau hat sich herausgestellt, dass dies nicht die einzige Modifikation war, vielmehr sind die 3 Kondensatoren über einen 33 Ohm Widerstand angeschlossen.
Der Widerstand und das Verbindungskabel sind an einem kleinen Isolator verbunden, welcher sich am Chassis befindet: (
https://www.flickr.com/photos/therosche/...ed-public/)
In der neuen Version sieht das mit Schaltplan so aus: (
https://www.flickr.com/photos/therosche/...ed-public/)
Alles wieder zusammengebaut und bingo, die Maschine läuft wieder.
Demnächst gehts weiter.
- Die Einstellung der Momente der Motoren scheint durch die neuen Kondensatoren aus dem Ruder gelaufen zu sein.
- Beim Reinigen ist mir aufgefallen, dass die Bandzugwaage beim Bewegen aus der Nullpostion sich wie leicht klebrig anfühlt. Gründliches reinigen mit Isopropanol (ein eingebauten Zustand) hat keine Änderung gebracht, ein kleiner EPDM Schaumgummi als Anschlagsbremse um den Abstandshalter der Frontplatte ebenso wenig.
Moin,
prima dass die Maschine wieder läuft!
Die Bandzugwaage hat innen einen Anschlag mit einem Gummi drumherum. Der war bei mir auch fratze und ich habe ein Stück Silikonschlauch als Ersatz über den Metallanschlag gezogen. Vermutlich ist bei dir der Gummi klebrig geworden. Die Frontplatte ist ja schnell abgebaut, lediglich die Kopfabdeckung, die Schneideschiene und die Andruckrolle müssen zuerst ab.
Der Widerstand an dem Motorkondensator war bei mir nicht dran, ich konnte die Motorkondensator/X2-Kombination ja einfach so nach oben rausziehen. Merkwürdig...
Vielen Dank, dann bau' ich die Bandzugwaage mal komplett aus.
Zu der Modifikation beim linken Motorkondensator.
Es scheint drei Varianten zu geben, zu denen ich mittlerweile auch in anderen Foren gelesen habe:
1 - Wie im Schaltplan (nur der Motorkondensator)
2 - Ergänzt um die beiden parallel geschalteten RIFAS
3 - Mit RIFAS und 33 Ohm Widerstand.
Erstaunlich ist aber, dass bei Deiner Maschine (Seriennummer <200, wenn ich das richtig gesehen habe) schon die Modifikation 2 drinnen ist, vielleicht wurde das später nachgezogen.
Meine ist in den 30.000dern, da erstaunt mich nicht mehr, dass die Modifikation 3 eingebaut ist.
ungelöst ist für mich aber, warum das nur beim linken Wickelmotor geändert wurde (vielleicht eine Filterwirkung/Tiefpass auf der Seite der Bandwaage). Aber ich habe noch andere Fragen zu beantworten, die wichtiger sind :-)
Viele Grüße,
Rob
Ich traue mittlerweile der Aussagekraft der am Gerät befindlichen Seriennummer nicht mehr - neben dem Capstan ist auch die Bandwaage von dem neueren Typ (mit den zwei Federn). Das können Änderungen im Zusammenhang mit Wartungen gewesen sein oder der Vorbesitzer oder der Verkäufer hat aus zwei Maschinen eine funktionsfähige zusammengestellt und den Rest als defekte Maschine weggestellt bzw. angeboten. Der Verkäufer hatte damals gleichzeitig eine intakte C270 im Angebot.
Um das "Stopgummi" zu tauschen, mußt du die Bandwaage nicht ausbauen. Da kommt man so dran - weiter oben ist auch ein Bild!
Bei der C270 fand ich schon immer die Capstan-Logik ganz spannend, da er nur im Spielbetrieb läuft. Ich habe das Ganze mal mit 1000 Bildern pro Sekunde aufgenommen.
Start gedrückt -> Andruckrolle fährt ran -> Wickelmotor läuft an -> Capstan dreht sich.
Band läuft mit 19cm/s, hier aber eben deutlich langsamer wiedergegeben.
Klasse Video - danke
Startzeit der C270 nach DIN = max. 500ms bei 38cm/s, aber 100ms Wiedergabeverzögerung reichen für meine Ohren
Und immer wieder faszinierend auch die fixe Reaktion beim Umschalten zwischen den Geschwindigkeiten während der Wiedergabe!
Zu meiner Bandwaage: Das Kleben in der unteren Position konnte ich durch Reinigen des Gummis und des Hebel reduzieren. Den Gummipuffer hast ich erst gar nicht richtig wahrgenommen, da er in meiner Version immer unter dem Flügel versteckt ist. Aber er sieht zumindest optisch noch ganz gut aus.
Ich habe versucht, die Bandzugmomente über die Trimmer auf der Hauptplatine einzustellen. Gibt es dazu eine bessere Methode, als eine Federwaage mittels Faden an der Bandwaage einzuhängen? Ich habe versucht das Drehmoment auf die 0,6N so einzustellen, dass ich jeweils (bei Play/FFW/FBW) versucht habe den Punkt zu bestimmen, wo ich die Bandwaage mit der Federwaage aus ihrer Normalposition bewegt habe (in Richtung der Tangente). Das Ganze erscheint mir aber sehr ungenau und jenseits der vorgeschriebenen 15% Abweichung. Gibt es da einen besseren Weg?
Übrigens sind bei mir auch zwei M3 Schrauben (20mm) lose im Gerät gewesen. Bisher habe ich auch nicht gefunden, wo die ursprünglich einmal hingehört haben. Nachdem ich (ich glaube hier im Forum) von einem ähnlichen Fall gelesen habe, ist das schon interessant. Nachdem meine vor einigen Jahren einmal beim Service war, kann es eigentlich auch kein Scherz aus der Produktion sein, oder?
Und: Ich habe versucht die Bandbremsen mit Ethyl Chloride (AKA Chlorothen) wie der Serviceanleitung beschrieben zu reinigen, da dies deutlich besser Ergebnisse als IPA geben sollte. Dazu habe ich mir in der Apotheke "Dr. Henning Chlorethan" gekauft, was chemisch das Gleiche sein sollte und laut Verpackung auch keine Zusätze enthält. Aber das war keine gute Idee, vermutlich sind doch noch andere Bestandteile drin. Die Bremswirkung war hinterher schlechter als vorher. Mit IPA konnte ich das wieder richten. Falls jemand eine ähnliche Idee hatte, muss er das nicht unbedingt ausprobieren.
Zum Bremsenreinigen nehme ich nur Isoprop, ich habe die Beläge aber auch schon mal mit Schleifpapier kurz angeschliffen und in ganz harten Fällen (nicht bei der C270, aber bei A77, B77 ist es ja dasselbe) mit Kolophoniumstaub (von dem Kolophoniumblock des Cello-Zubehörs mit grobem Schleifpapier abgekratzt) griffig gemacht.
Bei der C270 empfielt sich aber eh, elektrisch zu bremsen (Locator, Klarband plus langes Vorlaufband, Spulrichtung wechseln), da die Bremsen mit der hohen Spulgeschwindigkeit (8,5 m/s) etwas überfordert sind, und ausserdem beim mechanischen Bremsen über STOP die Bandzugregelung nicht aktiv ist
Die Schrauben kommen bestimmt von der Innenseite des Bedienteils, die liegen da gerne mal unten im Gehäuse
:
https://old-fidelity-forum.de/thread-386...pid1311370
siehe die Vorderkante, wo eine Schraube "fehlt".
Mit der Einstellung der Bandwaage habe ich mich noch nicht genauer beschäftigt - lediglich die mechanische Einstellung überprüft, und das kam mir schon seltsam vor, irgendwie soll die Kraft in Mittelposition bei 30g liegen, auch bei der Zwei-Federversion... die zweite Feder (die nach unten geht) zieht da aber schon kräftig. Hab dann alles so gelassen wie es war. Das Tentelometer zeigt mir bei Wiedergabe 50g Bandzug vor der Waage an, das paßt so.
Hallo Hans Volker,
das bin ich. Die Maschine war schon in dem Zustand, als ich sie bekommen habe. Rest des Elektrolyts habe ich auf den Leiterbahnen der Capstanplatine gefunden. Nach diversen Kontaktproblemen läuft jetzt auch der Capstanmotor wieder. Irgendwas ist aber immer noch faul, wenn ich Maschine hinlege kann es sein, das gar kein Motor mehr läuft.
Das mit den Motorkondensatoren muss ich mir noch anschauen. Mal sehen, wie es bei meiner 270 ist.
Eine Frage die mich immer noch bewegt ist, wie mache ich das mit dem Einstellen des Capstan Boards, wenn man keinen Verlängerungskabel für das Controller Board hat.
Vielleicht hat hier jemand ein Tipp für mich.
Jetzt muss ich erstmal die Steckkarten überarbeiten. Die Maschine löscht nicht richtig, nimmt nicht vernünftig auf.
Auf was habt ihr die Maschine eingemessen? 320nWb oder 514 nWb? Ich würde jetzt 320 nWb wählen.
Fragen über Fragen.
Viele Grüße
Frank
(01.11.2021, 18:16)Nobody schrieb: [ -> ]Auf was habt ihr die Maschine eingemessen? 320nWb oder 514 nWb? Ich würde jetzt 320 nWb wählen.
So wie alle Revoxens ab der A700
514nWb/m = 1,55V = +6dB VU
Hallo Frank,
dann hoffe ich mal, Du hast die günstig bekommen
Aber immerhin bist Du ja schon gut vorangekommen
An das Capstan board musste ich bei den beiden, die ich in den Fingern hatte, nicht ran. Ohne Verlängerungskabel geht es wohl nicht.
Geht mal und mal nicht - ich hatte bei einer A77 schon den Fall, dass die Fassung einer der Feinsicherungen nicht richtig klemmte und so je nach Lage der Maschine der Capstan lief oder nicht.
Schau auch mal, ob alle Karten richtig sitzen und die Anschlusspins sauber sind. Beim Einstecken der Karten muss man mit Taschenlampe schauen, dass die pins alle richtig in die Fassungen kommen. Leider gibt es da keine vernünftige Führung. Falsch gesteckte Karten sind häufig bei dieser C2x0-Serie, habe ich auch schon mal hingekriegt und mich über das seltsame Verhalten der Maschine gewundert...
(01.11.2021, 18:31)Baruse schrieb: [ -> ] (01.11.2021, 18:16)Nobody schrieb: [ -> ]Auf was habt ihr die Maschine eingemessen? 320nWb oder 514 nWb? Ich würde jetzt 320 nWb wählen.
So wie alle Revoxens ab der A700
514nWb/m = 1,55V = +6dB VU
umgerechnet auf 0dB VU sind es dann 257 nWb/m und 0,775 V.
Genau da sind wir an der Stelle, die ich noch nicht verstanden habe. Wenn ich ein Messband mit 514nWb habe, muss ich die Ausgangsspannung auf 1,55 V, also +6 dB einstellen. Ich könnte aber auch ein 257 nWb nehmen und auf 0,775 V also 0 dB einmeissen.
Ist das korrekt?
Viele Grüße
Frank
Ich habe gerade nochmal ins Service Manual geschaut - irgendwie ist das da etwas verwirrend beschrieben. Ich habe es auch etwas anders gemacht
Alles im kalibrierten Betrieb:
Signal 1000 Hz eingespeist und so eingestellt, dass am Monitorausgang 0,775 V zu messen sind. Die VU-Meter auf 0 dB justiert. (Monitorausgang Pin 1=CH1, Pin 4=CH2, Pin 2=Masse, 5 Pol-DIN-Stecker)
Das 257 nWb/m Referenzband aufgelegt und den Wiedergabeverstärker so eingestellt, dass am Monitorausgang 0,775 V zu messen sind. Die VU-Meter zeigen dann 0 dB an.
Den Output-Amplifier so eingestellt, dass am Line-Ausgang 1,55 V Studiopegel zu messen sind.
Wenn Du dann gerade bis zum gelegentlichen Aufblitzen der +6dB LED aussteuerst, dann hast Du in den Spitzen die Vollaussteuerung mit 514 nWb/m erreicht. Ich steuere eher so aus, dass die Übersteuerungs-LEDs nicht aufleuchten.
Kann aber sein, dass Jörg das anders macht...
Vielen Dank für die Beschreibung deiner Vorgehensweise Hans-Volker. Ich warte jetzt erstmal auf die Lieferung von Reichelt, dann geht es los die Steckkarten zu überholen. Die C270 hat nicht richtig gelöscht, der Löschstrom lässt sich nicht vernünftig einstellen usw..
Da liegt noch Arbeit vor mir, neue Köpfe (sehr gute gebrauchte) sind auch schon da.
Viele Grüße
Frank