Hallo,
habe hier noch einen weiteren Geloso G1 / 1040 stehen, bei welchem das Becherelko defekt ist. Der Doppel-Elko besitzt einseitig keine Kapazität mehr.
Kann ich den verbauten 40 + 40 µF einfach durch einen 450V Typ ersetzen, da ich nichts passendes sonst finde. Der Ersatz wäre 47 + 47 µF von F+T.
Vielen Dank für Eure Antwort
Moin,
angeschrieben sind fuer den Betrieb 330V(390V?).
Ein 450V-Elko wird genuegen, wenn das Netzteil kurz nach dem Einschalten, also noch ohne Anodenstrom, unter 450V bleibt.
Es ist heute nicht mehr ueblich, so wie frueher bei (deutschen) Elkos Nenn- und Spitzenspannung anzugeben (z.B. 350/385V), wobei die Spitzenspannung fuer 1 Minute (also waehrend des Anheizens) anliegen durfte/darf.
Nach meiner Erinnerung haben moderne Elkos eine Spannungsreserve von 10%, die kurzzeitig anliegen darf. Damit kaeme man auf knapp 500V. Sollte man trotzdem nicht herausfordern.
73
Peter
Also lieber nicht herausfordern und einen anderen Elko kaufen? Hat jemand passendes in der Grabbelkiste? Gruß
Moin,
erstmal machmessen, wie sich das Netzteil verhaelt:
Messgeraet an die Anoedenspannung klemmen und einschalten, nach ein paar Sekunden ablesen. Nach etwa 20 Sekunden haben die Roehren soweit angeheizt, dass sie Anodenstrom ziehen, die Spannung wird dann mehr oder weniger stark sinken.
Alternativ die Wechselspannung messen, die die Anodenwicklung des Trafos liefert. Den Wert mit 1,41 mulitplizieren. Wegen des Trafoinnenwiderstandes auch hier ab Einschalten messen.
Stelle mal Schaltplanausschnitt vom ganzen Netzteil ein, damit man sieht, wie die Anodenspannung gewonnen wird.
73
Peter
Elko kaufen, einbauen. Dann messen wie von hf500 beschrieben. Ich erwarte, es geht gut.
hi
ohne jetzt die Schaltung vollständig gesehen zu haben würde ich auch von betriebsbedingungen nach datenblatt der el34
von Spannungen unter 450V ausgehen.
die el 34 betriebsdaten (nicht die Grenzwerte) liegen noch einiges darunter.
https://patric-sokoll.de/Museum/Auto/Roe...04535.html
klar sollten vorher und auch nacher die Einhaltung der Grenzwerte für die verwendeten Elkos beobachtet/ gemessen werden.
es spricht aber im Moment nichts wirklich gegen den ersatz mir neuen Elkos 47uF/450V.
viel erfolg, gruß onkyo-boy
ps: ich könnte noch welche davon (ELKO-KONVOLUT) liegen haben.
bei bedarf bitte kurz melden.
Quelle
http://amateurtele.com/index.php?artikel=119
Die Spannungsangabe hinter der Drossel ist 330V. Weitere Spannungen sind im SP nicht ersichtlich.
Damit sollte der o.g. Elko mit 450V Spannungsfestigkeit nach Umstellung der Netzspannung auf 240V reichen. Sicherheitshalber könnte wie beschrieben die Gleichspannung vor der Drossel/am ersten Elko/Gleichrichter im Einschaltvorgang gemessen werden.
Moin,
ich vermute mal, dass das Netzteil ziemlich "hart" ist und im Leerlauf kaum hochgeht. Wenn es im Betrieb 330V liefert, rechne ich kaum mit mehr als etwa 360V beim Anheizen.
Bestaerkt wird die Einschaetzung durch die kleinen 350V-Elkos, die die Anodenspannung der Kleinsignalroehren sieben/entkoppeln.
Die Netzspannung ist korrekt eingestellt, wenn die Heizspannung der wechselspannungsgeheizten Roehren moeglichst nah an 6,3V kommt. Ausserdem muss die Heizung der beiden ECC83 ueberprueft werden, ueber jeder Roehre muessen etwa 12,6V stehen, bzw. der Spannungsabfall ueber dem 100Ohm Widerstand muss zeigen, dass da 150mA fliessen (beide Faeden einer Roehre in Serie). Den Daten nach ist der Heizgleichrichter ein Selengleichrichter, er koennte, ebenso wie die beiden Siebelkos, muerbe sein.
Den 100µ/50V Elko wuerde ich gegen 470µ tauschen. die Gittervorspannung kann nicht brummfrei genug sein. Und anscheinend war man sich der Einhaltung der Daten der EL34 sehr sicher, die Gittervorspannung und damit der Ruhestrom ist nicht einstellbar. Die Symmetrie der Endstufe auch nicht... Und die Endroehren haben keine Moeglichkeit, das durch einen kleinen Katodenwiderstand auszugleichen.
Na ja, konstruiert und gebaut in einer Zeit, wo Roehren noch Schuettgut waren und der Verstaerker nur fuer "Krach" sorgen musste ;-)
73
Peter
Guten Abend,
vielen Dank für Eure Antworten, 2x neue Becher-Elkos sind bestellt. Aus optischen Gründen wird im anderen Verstärker auch gleich mitgetauscht.
hf500 den Hinweis mit 470µF statt 100µf werde ich ebenfalls umsetzen. Die Siebelkos sind auf jeden Fall fertig und werden auch gleich mitgewechselt. der 500µf hat über 900µf gemessene Kapazität bei 86 Ohm und ist bereits braun verfärbt, ergo läuft bald aus --> Tonne.
beide Blöcke bekommen eine komplette Elko-Kur.
Noch zwei Fragen:
1. kann ich die Sicherungen gegen flinke Typen gleicher / fast gleicher Stromfestigkeit tauschen ? Leider sind die alten inkl. Halter sehr oxidiert und ich hätte noch flinke in der Grabbelkiste
Würde die 1A gegen jeweils 1A flink tauschen und die 15A gegen 16A flink. (ist die zu groß ?)
2. in einem niederländischen Forum habe ich von Ableitkondensatoren (2000pF) gelesen, zur Eliminierung von Rauschen. Finde leider den Link nicht mehr ;( weiß jemand wo die hin müssen? Im Vergleich zu meinen beiden anderen Geloso-Paaren rauscht es ziemlich!
Gruß
Moin,
das mit den flinken sicherungen muss ausprobiert werden, ob sie den Einschaltstromstoss aushalten.
Das Rauschen: Kann man mit 2nF hoechstens an einer Stelle bekaempfen, wo man so die Hoehen stark bedaempft.
Ich habe eher den Verdacht, dass allgemein damit irgendwelche Stoerungen und eigentlich damit Entstoerkondensatoren gemeint sind.
Ein Roehrenverstaerker hat eigentlich wenig Grund zu rauschen. Wenn doch, habe ich da Widerstaende in Verdacht. Geloso und viele andere Hersteller haben seinerzeit fast nur Kohlemassewiderstaende (Carbon Composite Resistors) verwendet und eins ihrer Merkmale ist ein relativ starkes Stromrauschen, dazu schlechte Stabilitaet. Sie waren billiger als Schichtwiderstaende, aber technisch sind sie nur definierte Wackelkontakte.
Da kann man schonmal anfangen, saemtliche Anodenwiderstaende der Kleinsignalroehren und deren Gitterableitwiderstaende zu tauschen. Und da bei Werten ueber etwa 50k Ohm Metallfilmwiderstaende ein kleineres Stromrauschen als Kohleschichtwiderstaende haben, empfehlen sich da gleich die Metallfilmwiderstaende.
73
Peter
hi stereosound
wenn du spass am sicherungswechsel hast kannst du gegen flinke tauschen.
nein, im ernst.
die Charakteristik der Sicherungen solltest du weiterhin lassen wie sie ist.
flinke lösen trotz gleicher Belastbarkeit(1A) schneller/flinker aus.
beim anfahren/aufheizen fließt bis zur Einstellung der richtigen arbeitspunkte ein wenig
mehr Strom durch die Innereien.
das können die mittelträgen und trägen varianten besser für kurze zeit ertragen.
flinke Sicherungen sollen dagegen flink, auch bei kurzem betrieb an der Belastungsgrenze, auslösen/durchbrennen.
ergo - bitte nicht ändern!!!
gruß onkyo-boy
Gut dann werde ich die trägen erst mal drin lassen, habe die Oxid-/Grünspanschicht mit ganz feinem Schmirgelpapier entfernt. Bei Reichelt werden die dann mitbestellt, wenn ich alles beisammen hab. halten
Sicherungshalter natürlich neu!
Angenommen ich tausche die Selengleichrichter mit aus, um die nächsten Jahre Ruhe zu haben, gibt es dafür eine Art "Plug and Play"-Lösung ? oder soll ich mir noch einen von Ebay auf Reserve in den Schrank legen ?
Gruß
PS: Besteht Interesse an Fotos hier im Thread während der Reparatur oder wollt ihr die Verstärker mal von innen sehen ?
Her damit.
wir sind hier alle irgendwie süchtig nach Bildern der inneren werte.
selengleichrichter einlagern macht kaum sinn.
die werden durch das lagern nicht besser.
bei käse mag das helfen, bei selen schadet es.
früher oder später wirst du sie wohl durch brückengleichrichter ersetzen müssen.
dann sind aber die schotky Dioden am geeignetsten.
gruß onkyo-boy
Moin,
Schottkydioden lohnen nicht, schaden aber auch nicht direkt. Der Anodengleichrichter ist schon ein Siliziumgleichrichter, der Selengleichrichter der Heizung/Gittervorspannung (deswegen braucht es hier einen zuverlaessigen Gleichrichter) ist fuer 60V/200mA. Wird also schon gut ausgenutzt, mit entsprechender Erwaermung und damit Alterung.
Ein 60V-Selengleichrichter duerfte 2-3Zellen pro Zweig haben. Daraus resultiert ein entsprechender Spannungsabfall, der bei Ersatz durch einen Siliziumgleichrichter (die kleinsten sind schon gut fuer etwa 1A) beruecksichtigt werden muss. Der Heizstrom ist ggf. durch Aenderung des 100 Ohm Widerstandes auf 150mA einzustellen, auch die Gittervorspannung muss ueberprueft werden. Da sie aber "nur" etwas ansteigt, wird der Ruhestrom der Endstufe sinken, schade, dass er nicht angegenen ist.
Ein Ausfall oder nur die Alterung des Selengleichrichters bringt die Endstufe in Gefahr, weil der Ruhestrom ansteigt (Ausfall/Sinken der Gittervorspannung).
73
Peter
Zitat:Gut dann werde ich die trägen erst mal drin lassen, habe die Oxid-/Grünspanschicht mit ganz feinem Schmirgelpapier entfernt.
Es gibt alte Sicherungen bei denen der Draht seitlich wie eine Feder gewickelt sind, ich kenne die aus Röhrenradios. Die sind häufig defekt und lösen dabei bei höheren Strömen als gedacht aus.
Primär sind 2x 1nF Kondensatoren verbaut, die würde ich auch ansehen, sind relevant für die Sicherheit. Keramikscheiben lasse ich meistens drin, besser ist es sie auszubauen oder durch 2 neue Kondensatoren (Klasse Y2) zu ersetzen.
Guten Abend, ich konnte im Schaltplan keine primären 1nF Kondensatoren finden. Lediglich 2x 2,2 primär nähe des Netzschalters. Diese habe ich entfernt und die Stromausgangsbuchse abgelötet, da diese nicht berührungssicher ist.
Die Selengleichrichter habe ich zur Gehäuseaußenseite hin noch mit Wärmeleitpaste versehen, vorher konnte die Wärme nicht abgegeben werden. Jetzt wird das direkt außen gleich handwarm.
Neue Becherelkos sind auch angekommen, werde ich jetzt im ersten "funktionierenden" Verstärker noch einlöten und mal sehen ob er den Einschaltvorgang überlebt.
Gruß
In dem oben verlinkten Artikel
http://amateurtele.com/index.php?artikel=119 ist der Verstärker umfangreich beschrieben einschließlich bei einer Überholung vorgenommener Modifikationen und etlicher Messungen ganz unten. Leider spreche ich kein holländisch, würde mir als Besitzer eines solchen Amps aber den Artikel durch nen online-Übersetzer ziehen und nachvollziehen, was da geschrieben wurde.
Offenbar hat der Verfasser für die Anodenspannungselkos auch 450V-Typen eingesetzt, wobei dem Ladeelko noch ein 120k/3W-Widerstand parallel kam.
Moin,
kommt mir irgendwie bekannt vor, der Verstaerker. Ich habe sowas in der Art mit 2x 807 in der Endstufe. Befeuert mit etwa 600V soll er um 80W abgeben koennen.
73
Peter
Ich wär jetzt schon fast am zweiten Verstärker verzweifelt. Die Anodenspannung war einfach nicht vorhanden .....
Ende vom Lied: meine abgeschliffenen Sicherungen gaben nur am Multimeter Durchgang, und ein neuer Sicherungshalter ebenfalls...war wohl hochohmig oder etwas in der Art. Am Durchgangsprüfer war alles immer einwandfrei.
Dann ratzfatz gewechselt und die ersten Töne kamen raus
jetzt noch auf die Reichelt-Lieferung mit den Ersatz-Elkos und Widerständen warten, und hoffentlich kann ich Euch gegen Ende der nächsten Woche mit Fotos plus Höreindrücke in Form von Text und Bild erzählen ;-)
Für heute reichts erstmal.
Guten Abend zusammen, hier mal eine kleines Video. Sorry für die bescheidene Tonqualität per Handy, das verschluckt leider die ganzen Tiefen
Die 450V Elkos funktionieren einwandfrei, die Spannung ist zwar bei 458V aber bisher noch keine Probleme.
Danke für das Video! Es zeigt ja auch den SP. Ist die genannte Spannung nach der Drossel und dauerhaft?
Beim Einschalten bricht sie kurz um knappe 10V ein und pendelt im Betrieb immer gegen 458V.
Gemessen habe ich jeweils eine Hälfte des Doppelelkos gegen Masse.. Hinter der Drossel fallen 15V ab.
Welche Widerstände soll ich gegen das Rauschen tauschen? Ich bin kein Freund von pauschal alle rauszuwerfen, vielleicht kann mir die Wechselkandidaten jemand in der Schaltskizze markieren.
PS: hab mich getraut mein vorhandenes Originalpaar EL34 einzusetzen, ich glaube zwar nicht an Unterschiede zwischen den Herstellern, aber mit den originalen klingt es besser. Mehr Lautstärke und allgemein klingt der linke Verstärker frischer als der rechte mit den JJ.
Auf den Röhren steht am Sockel ganz klein xf2 und sonst nichts.
hallo
das wundert mich weniger.
die röhren von verschiedenen Hersteller haben innerhalb der Spezifikation zwar die selben Grundwerte,
die materialrezepte für platten ,Gitterelektroden, und gasfüllungen/Gemische sowie herstellungsbedingungen
sind nicht identisch gewesen.
die Materialien wurden weiter entwickelt und hestellungsbedingungen(maschienen) konnten im laufe der jahrzehnte optimiert werden.
einige Hersteller entwickelten auch eigene "geheime" Rezepturen und verfahren.
bei der halbleiterherstellung ist das ähnlich und ganz normal.
die unterschiede sind sicher vorhanden, ob sie hörbar sind weißt du allein.
jeder hört für sich allein und die höreigenschaften ändern sich auch im alter.
wenn sie wieder laufen, wie erwartet und du deine Freude daran findest, alles bestens.
gruß onkyo-boy
Moin,
Gasfuellungen?
Diese Roehren duerfen alles haben, aber keine Gasfuellung ;-)
Was die Unterschiede hier angeht: Dieser Verstaerker hat keine Moeglichkeit, die Endroehren einzustellen. Sie muessen so genommen werden, wie sie sind und wie sie demnach ihre Betriebsdaten bekommen. Es haengt also davon ab, wie "schief" die Endroehren im Ergebnis sind. Strenggenommen ist der Verstaerker auf gepaarte Roehren angewiesen.
73
Peter
Guten Abend, Kennt jemand eine Firma, welche mir die Originalröhren messen kann, damit ich ein zweites Paar mit identischen Werten lagern kann? Ich habe nun den ganzen Nachmittag gehört und das Originalpaar klingt eindeutig stimmiger.