16.05.2020, 19:10
Vorhin brachte mir Peter (E-Schrotti) seine "neue" Philips Stereoanlage vorbei, damit ich ihren Gesundgeitszustand prüfen konnte.
Einerseits war der Tuner nicht OK, andererseits hatte auch ich ein Interesse daran, mir diese Geräte anzuschauen. Die Technik ist m.E. nicht von Philips, sondern zugekauft. Möglicherweise stammt sie von Marantz.
Optisch sind die Geräte ziemlich gut erhalten, und auch technisch gab es wenig zu beanstanden. Peter hatte die Relais bereits im Vorfeld gereinigt.
Der Tuner hatte lediglich kalte Lötstellen im Bereich des Decoders sodass er ab und zu nur mono spielen wollte. Durch gezieltes Klopfen waren die Stellen schnell gefunden.
Der Tuner soll hier aber nur der Vollständigkeit halber erwähnt werden.....
Die Vorstufe 280
Die Vorstufe ist ordentlich aufgebaut. Nicht unbedingt auf ML oder Spectral Niveau , aber m.E. durchaus überdurchschnittlich. Die Bemalung der Deckel ist Geschmacksache, aber nur ein Nebenschauplatz.
Die Potentiometer sind von sehr guter Qualität, und die Bestückung der Platinen wirkt soweit aufgeräumt . Leider nur Hartpapier und kein Epoxy.
Auf den ersten Blick könnte man am Quellenschalter MC lesen, aber es steht leider MIC geschrieben. Auf der Rückseite kann man ein Mikro anklemmen....(Was soll das?..Das ist wohl dem damaligen Zeitgeist geschuldet.) ....
Der Lautstärkeregler, dessen Qualität auch messbar ist. (siehe weiter unten)
MM Phonoentzerrer in diskreter Bauweise. Die Verstärkung beträgt 40 dB. Der Eingangswiderstand ist auf 43 Kohm festgelegt, die Eingangskapazität beträgt 82 pF
Rauschabstand gemessen an tape out: (+40dB) 70 dB , 87 dBA
Weitere Messungen der Phonostufe
RIAA Entzerrung L & R. Einmal mit leichten Toleranzen, möglicherweise durch Alterung. Es sind aber lediglich 0,4 dB Differenz, die noch nicht negativ auffallen werden.
Übersteuerungsreserve (maximal mögliche Eingangsspannung 1KHz) :
Auch hier ist der "kränkelnde Kanal" erkennbar. Es bewegt sich aber in Bereichen, die kaum eine Werkstatt überhaupt erfassen würde.
Auf den normalen Betrieb hat das selbst mit lauten Systemen keinen Einfluss. Die Reserve ist auch im grünen plot nach wie vor "gut", die Verzerrungen
gering.
Hochpegelmessungen AUX:
Potentiometer Gleichlauf: Besonders im praxisgerechten Bereich noch guter Gleichlauf, <0,5 dB Differenz.
Amplitudenfrequenzgang. Die Abweichung von etwa 0,25 dB ist dem Potentiometer geschuldet. Stellung etwa 12 Uhr . Harmlos....
Netzstörungen am NF Ausgang gemessen. Ref. 1 Volt, 1 KHz.
Minimal größere 50 Hz Einstreuung auf einem Kanal durch intern verlegte Transformatorleitungen. Hier absolut unproblematisch.
Grün Linearstellung "defeat", Rot Subsonicfilter, gelb Loudness......Die lässt man besser aus....Das geht gar nicht.
CCIF IMD (19&20 KHz) 1V : Nicht messbar
FFT Links, 1 KHz, 500 mV rein, 1V raus: Relativ (!) hohes Rauschen. Die geringen Verzerrungen gehen darin unter.
Rechts:
Endstufe , Modell 380 :
Die Relais hatte Peter bereits ausgebaut und gereinigt, Es mussten lediglich die Instrumente eingestellt werden. Die Einstellungen am Ruhestrom waren bereits nah am Optimum.
Auch hier durchgehend japanische Bauteile...
Sanyo Leistungstransistoren.
Die Terminals....Kein Kommentar. Darauf hat man damals bei den meisten Herstellern keinen Wert gelegt.
Messungen an der Endstufe:
FFT 1W, 8R. Der linke Kanal mit deutlichen Einstreuungen (50Hz) durch interne Verkabelung. THD&N 0,0098 (L) , bzw. 0,0038 %
Störabstände bezogen auf 1W, 8R: rechts -84 dB , -95 dBA , links -79 dB, -95 dBA
Die Ursache dafür ist die Netzleitung, die zu nah an den Eingangsstufen des linken Kanals vorbeigeführt wird. Durch anheben der Leitung konnte ich etwa 10 dB gewinnen, aber mehr geht ohne Schirmung oder komplette Neuverlegung nicht.
Mitverantwortlich sind auch die beiden Leitungen zum Sicherungshalter. Der Hörgenuss wird dadurch zum Glück noch nicht getrübt, aber es ist ein klarer "Designfehler".
Amplitudenfrequenzgang, 1W , 8R L&R über die beiden Abschwächer in 12Uhr Pos. (Also über einen Tiefpass) . Mit aufgedrehten Reglern geht es etwas weiter nach oben. Die Messung ist aber ...."weg".
Ausgangsimpedanz & Dämpfungsfaktor bezogen auf 8R: Etwa 60 Milliohm konstant.
THD&N vs. Power 8R. Auch hier werden die Einstreuungen über die Leitungen bei kleiner Leistung im linken Kanal sichtbar, wobei er auch bei größerer Leistung etwas schlechter ist. (grün, L). Knapp 140 W x2 und somit deutlich über den angegebenen 100 Watt.
Einerseits war der Tuner nicht OK, andererseits hatte auch ich ein Interesse daran, mir diese Geräte anzuschauen. Die Technik ist m.E. nicht von Philips, sondern zugekauft. Möglicherweise stammt sie von Marantz.
Optisch sind die Geräte ziemlich gut erhalten, und auch technisch gab es wenig zu beanstanden. Peter hatte die Relais bereits im Vorfeld gereinigt.
Der Tuner hatte lediglich kalte Lötstellen im Bereich des Decoders sodass er ab und zu nur mono spielen wollte. Durch gezieltes Klopfen waren die Stellen schnell gefunden.
Der Tuner soll hier aber nur der Vollständigkeit halber erwähnt werden.....
Die Vorstufe 280
Die Vorstufe ist ordentlich aufgebaut. Nicht unbedingt auf ML oder Spectral Niveau , aber m.E. durchaus überdurchschnittlich. Die Bemalung der Deckel ist Geschmacksache, aber nur ein Nebenschauplatz.
Die Potentiometer sind von sehr guter Qualität, und die Bestückung der Platinen wirkt soweit aufgeräumt . Leider nur Hartpapier und kein Epoxy.
Auf den ersten Blick könnte man am Quellenschalter MC lesen, aber es steht leider MIC geschrieben. Auf der Rückseite kann man ein Mikro anklemmen....(Was soll das?..Das ist wohl dem damaligen Zeitgeist geschuldet.) ....
Der Lautstärkeregler, dessen Qualität auch messbar ist. (siehe weiter unten)
MM Phonoentzerrer in diskreter Bauweise. Die Verstärkung beträgt 40 dB. Der Eingangswiderstand ist auf 43 Kohm festgelegt, die Eingangskapazität beträgt 82 pF
Rauschabstand gemessen an tape out: (+40dB) 70 dB , 87 dBA
Weitere Messungen der Phonostufe
RIAA Entzerrung L & R. Einmal mit leichten Toleranzen, möglicherweise durch Alterung. Es sind aber lediglich 0,4 dB Differenz, die noch nicht negativ auffallen werden.
Übersteuerungsreserve (maximal mögliche Eingangsspannung 1KHz) :
Auch hier ist der "kränkelnde Kanal" erkennbar. Es bewegt sich aber in Bereichen, die kaum eine Werkstatt überhaupt erfassen würde.
Auf den normalen Betrieb hat das selbst mit lauten Systemen keinen Einfluss. Die Reserve ist auch im grünen plot nach wie vor "gut", die Verzerrungen
gering.
Hochpegelmessungen AUX:
Potentiometer Gleichlauf: Besonders im praxisgerechten Bereich noch guter Gleichlauf, <0,5 dB Differenz.
Amplitudenfrequenzgang. Die Abweichung von etwa 0,25 dB ist dem Potentiometer geschuldet. Stellung etwa 12 Uhr . Harmlos....
Netzstörungen am NF Ausgang gemessen. Ref. 1 Volt, 1 KHz.
Minimal größere 50 Hz Einstreuung auf einem Kanal durch intern verlegte Transformatorleitungen. Hier absolut unproblematisch.
Grün Linearstellung "defeat", Rot Subsonicfilter, gelb Loudness......Die lässt man besser aus....Das geht gar nicht.
CCIF IMD (19&20 KHz) 1V : Nicht messbar
FFT Links, 1 KHz, 500 mV rein, 1V raus: Relativ (!) hohes Rauschen. Die geringen Verzerrungen gehen darin unter.
Rechts:
Endstufe , Modell 380 :
Die Relais hatte Peter bereits ausgebaut und gereinigt, Es mussten lediglich die Instrumente eingestellt werden. Die Einstellungen am Ruhestrom waren bereits nah am Optimum.
Auch hier durchgehend japanische Bauteile...
Sanyo Leistungstransistoren.
Die Terminals....Kein Kommentar. Darauf hat man damals bei den meisten Herstellern keinen Wert gelegt.
Messungen an der Endstufe:
FFT 1W, 8R. Der linke Kanal mit deutlichen Einstreuungen (50Hz) durch interne Verkabelung. THD&N 0,0098 (L) , bzw. 0,0038 %
Störabstände bezogen auf 1W, 8R: rechts -84 dB , -95 dBA , links -79 dB, -95 dBA
Die Ursache dafür ist die Netzleitung, die zu nah an den Eingangsstufen des linken Kanals vorbeigeführt wird. Durch anheben der Leitung konnte ich etwa 10 dB gewinnen, aber mehr geht ohne Schirmung oder komplette Neuverlegung nicht.
Mitverantwortlich sind auch die beiden Leitungen zum Sicherungshalter. Der Hörgenuss wird dadurch zum Glück noch nicht getrübt, aber es ist ein klarer "Designfehler".
Amplitudenfrequenzgang, 1W , 8R L&R über die beiden Abschwächer in 12Uhr Pos. (Also über einen Tiefpass) . Mit aufgedrehten Reglern geht es etwas weiter nach oben. Die Messung ist aber ...."weg".
Ausgangsimpedanz & Dämpfungsfaktor bezogen auf 8R: Etwa 60 Milliohm konstant.
THD&N vs. Power 8R. Auch hier werden die Einstreuungen über die Leitungen bei kleiner Leistung im linken Kanal sichtbar, wobei er auch bei größerer Leistung etwas schlechter ist. (grün, L). Knapp 140 W x2 und somit deutlich über den angegebenen 100 Watt.