06.07.2020, 23:10
Dahlquist DQ 10..
..oder besser: Die Wiederauferstehung..
Für diejenigen unter Euch, die mit dem Namen Dahlquist nichts anfangen können:
Jon Dahlquist stellte 1972 seine neue Entwicklung unter dem Namen DQ10 auf einer US HiFi-Show vor.
Jon Dahlquist hatte zuvor einige Forschungsarbeit an zeitrichtiger Abstrahlung von
Schall zur Verbesserung der Wiedergabe von Musiksignalen geleistet,
er hatte zwei Patentschriften für die, von Ihm entwickelten Lausprecher eingereicht, beide Patente wurden erteilt
und bildeten die Grundlage für die, von seiner neu gegründeten Firma hergestellten Lautsprecher.
Kein Geringerer als Samuel Marantz wurde auf Jon Dahlquist aufmerksam und unterstütze Ihn in bei der Gründung seiner Firma, später wurde die Zusammenarbeit noch vertieft und Dahlquist LS wurden vom Marantz Vertrieb in USA verkauft.
Hier erst mal ein paar Bilder bzw Links zu Jon Dahlquist DQ 10 Lautsprecher:
http://www.vintagehificlub.com/quick-inf...udspeaker/
Hier sieht man eine spätere DQ10 (groß) auf dem ca. 28cm hohen Standfuß, rechts daneben: eine der ersten DQ10 mit den kleinen "Schweinefüsschen"
auf dem rechten Bild kann man sehr gut die Idee, die hinter diesem Speaker steht, erkennen.
Die einzelnen Lautsprecher-Chassis sind alle räumlich so versetzt, das alle Schwingspulen räumlich übereinander stehen.
Dadurch erreicht man (theoretisch) eine zeitrichtige Abstrahlung aller Frequenzen, die dann auch zeitrichtig das Ohr des Zuhörers erreichen.
Die praktische Ausführung ist, wie man auf dem Bild der "entbletterten" DQ10 sehen kann.. ähhh.. amerikanisch..sorry..wollte schreiben: verbesserungswürdig..
Soweit ein bisschen zum Hintergrund,
als ich mit meinem kleinen HiFi-Studio aktiv war, hatte ich ab Ende der 70er auch die Dahlquist Lautsprecher im Programm,
der Vertrieb hatte mir zwar alle Dahlquists zur Einführung hingestellt, aber.. ich wollte nur die DQ 10
Teufel... das Ding war und ist einfach gut..
die restlichen Lautsprecher..hmmm..vom MIR aus (also nur meine eigene Meinung !!) hätte Dahlquist die "anderen" gar nicht erst bauen müssen..
Tja.. und jetzt zum Grund dieses Treads:
neulich ist mir eher zufällig ein Haufen Lautsprecherteile halb zerlegt zum Tausch angeboten worden..eine Dahlquist DQ10..
Selbstverständlich habe ich zugeschlagen.
So sieht das ganze Ding zur Zeit aus:
die "Eine"
von hinten
mit ein paar Teilen aus dem zugehörigen "Wunderkarton".. alles da, das meiste sogar doppelt
die "Andere"
Frontrahmen
wie man am Frontrahmen unschwer erkennen kann, stand die Quad ESL 57 wohl Pate bei der endgültigen Formgebung,
allerdings sah die erste Skizze in der Patentschrift auch schon so aus.. Form follows Funktion..
Wie man auf dem zweiten Bild (von hinten) erkennen kann, ist die Weiche sehr aufwändig und auch mit viel Hirnschmalz gebaut worden.
Jon Dahlquist wollte einen Lautsprecher mit seinen Ideen bauen, der sollte aber bezahlbar bleiben.
Es wurden daher Lautsprecherchassis aus Großserienfertigung verwendet und durch die Weiche entsprechend angepasst.
Der Bass z.B. ist ein herkommlicher 10" Advent Woofer, der Tief-Mitteltöner stammt von Philips , ein damals sehr populäres Chassis (wurde auch bei Infinity eingesetzt),
der Superhochtöner ist ein Piezo-Tweeter von Motorola, eigentlich als "Schreihals" in PA-Boxen bekannt, in der DQ10 mit einer sehr gelungenen Weichenabstimmung ein richtig guter Tweeter, der bis über 25kHz reicht.
Die restlichen Chassis stammten von ebenfalls von Philips, zumindest in der ersten Serie, ab Serie 2 (ca. ab 1978) stammten die Chassis von MB-Quart.
Für alle Chassis liefert eine US-Firma immer noch alle Ersatzteile bzw Ersatzchassis.. aber ich habe ja genug davon..
Die Weiche ist zum großen Teil mit sehr genauen Folien-Kondensatoren aufgebaut, die Spulen sind als Luftspulen ausgelegt, bei der zweiten Weiche
sind sogar noch die händischen Beschriftungen der einzelnen Spulen sichtbar, die sind bis auf zwei Stellen hinter dem Komma genau ausgemessen worden.
Ich werde die Weiche neu aufbauen, die Spulen werde ich weiterverwenden, ebenso alle Folienkondensatoren, die noch ok sind (noch nicht gemessen)
den 80µF Elko werde ich auch durch Folien-Cs ersetzen, dadurch werde ich wohl eine ganz neue Weiche aufbauen müssen, das passt einfach räumlich
nicht auf die "alte" Weiche.
Die Pressfaser-Brettchen werden durch gleichstarke Acyl-Platten ersetzt und ich werde den linken LS vom Aufbau her "spiegeln" so das es zukünftig
einen linken und einen rechten LS gibt, so wie die DQ10 ab ca. 1980-82 von Dahlquist geliefert wurde.
soweit erstmal der erste Teil dieser Geschichte, ich berichte weiter... wenn ich weiter gekommen bin..
VG
Hanno
..oder besser: Die Wiederauferstehung..
Für diejenigen unter Euch, die mit dem Namen Dahlquist nichts anfangen können:
Jon Dahlquist stellte 1972 seine neue Entwicklung unter dem Namen DQ10 auf einer US HiFi-Show vor.
Jon Dahlquist hatte zuvor einige Forschungsarbeit an zeitrichtiger Abstrahlung von
Schall zur Verbesserung der Wiedergabe von Musiksignalen geleistet,
er hatte zwei Patentschriften für die, von Ihm entwickelten Lausprecher eingereicht, beide Patente wurden erteilt
und bildeten die Grundlage für die, von seiner neu gegründeten Firma hergestellten Lautsprecher.
Kein Geringerer als Samuel Marantz wurde auf Jon Dahlquist aufmerksam und unterstütze Ihn in bei der Gründung seiner Firma, später wurde die Zusammenarbeit noch vertieft und Dahlquist LS wurden vom Marantz Vertrieb in USA verkauft.
Hier erst mal ein paar Bilder bzw Links zu Jon Dahlquist DQ 10 Lautsprecher:
http://www.vintagehificlub.com/quick-inf...udspeaker/
Hier sieht man eine spätere DQ10 (groß) auf dem ca. 28cm hohen Standfuß, rechts daneben: eine der ersten DQ10 mit den kleinen "Schweinefüsschen"
auf dem rechten Bild kann man sehr gut die Idee, die hinter diesem Speaker steht, erkennen.
Die einzelnen Lautsprecher-Chassis sind alle räumlich so versetzt, das alle Schwingspulen räumlich übereinander stehen.
Dadurch erreicht man (theoretisch) eine zeitrichtige Abstrahlung aller Frequenzen, die dann auch zeitrichtig das Ohr des Zuhörers erreichen.
Die praktische Ausführung ist, wie man auf dem Bild der "entbletterten" DQ10 sehen kann.. ähhh.. amerikanisch..sorry..wollte schreiben: verbesserungswürdig..
Soweit ein bisschen zum Hintergrund,
als ich mit meinem kleinen HiFi-Studio aktiv war, hatte ich ab Ende der 70er auch die Dahlquist Lautsprecher im Programm,
der Vertrieb hatte mir zwar alle Dahlquists zur Einführung hingestellt, aber.. ich wollte nur die DQ 10
Teufel... das Ding war und ist einfach gut..
die restlichen Lautsprecher..hmmm..vom MIR aus (also nur meine eigene Meinung !!) hätte Dahlquist die "anderen" gar nicht erst bauen müssen..
Tja.. und jetzt zum Grund dieses Treads:
neulich ist mir eher zufällig ein Haufen Lautsprecherteile halb zerlegt zum Tausch angeboten worden..eine Dahlquist DQ10..
Selbstverständlich habe ich zugeschlagen.
So sieht das ganze Ding zur Zeit aus:
die "Eine"
von hinten
mit ein paar Teilen aus dem zugehörigen "Wunderkarton".. alles da, das meiste sogar doppelt
die "Andere"
Frontrahmen
wie man am Frontrahmen unschwer erkennen kann, stand die Quad ESL 57 wohl Pate bei der endgültigen Formgebung,
allerdings sah die erste Skizze in der Patentschrift auch schon so aus.. Form follows Funktion..
Wie man auf dem zweiten Bild (von hinten) erkennen kann, ist die Weiche sehr aufwändig und auch mit viel Hirnschmalz gebaut worden.
Jon Dahlquist wollte einen Lautsprecher mit seinen Ideen bauen, der sollte aber bezahlbar bleiben.
Es wurden daher Lautsprecherchassis aus Großserienfertigung verwendet und durch die Weiche entsprechend angepasst.
Der Bass z.B. ist ein herkommlicher 10" Advent Woofer, der Tief-Mitteltöner stammt von Philips , ein damals sehr populäres Chassis (wurde auch bei Infinity eingesetzt),
der Superhochtöner ist ein Piezo-Tweeter von Motorola, eigentlich als "Schreihals" in PA-Boxen bekannt, in der DQ10 mit einer sehr gelungenen Weichenabstimmung ein richtig guter Tweeter, der bis über 25kHz reicht.
Die restlichen Chassis stammten von ebenfalls von Philips, zumindest in der ersten Serie, ab Serie 2 (ca. ab 1978) stammten die Chassis von MB-Quart.
Für alle Chassis liefert eine US-Firma immer noch alle Ersatzteile bzw Ersatzchassis.. aber ich habe ja genug davon..
Die Weiche ist zum großen Teil mit sehr genauen Folien-Kondensatoren aufgebaut, die Spulen sind als Luftspulen ausgelegt, bei der zweiten Weiche
sind sogar noch die händischen Beschriftungen der einzelnen Spulen sichtbar, die sind bis auf zwei Stellen hinter dem Komma genau ausgemessen worden.
Ich werde die Weiche neu aufbauen, die Spulen werde ich weiterverwenden, ebenso alle Folienkondensatoren, die noch ok sind (noch nicht gemessen)
den 80µF Elko werde ich auch durch Folien-Cs ersetzen, dadurch werde ich wohl eine ganz neue Weiche aufbauen müssen, das passt einfach räumlich
nicht auf die "alte" Weiche.
Die Pressfaser-Brettchen werden durch gleichstarke Acyl-Platten ersetzt und ich werde den linken LS vom Aufbau her "spiegeln" so das es zukünftig
einen linken und einen rechten LS gibt, so wie die DQ10 ab ca. 1980-82 von Dahlquist geliefert wurde.
soweit erstmal der erste Teil dieser Geschichte, ich berichte weiter... wenn ich weiter gekommen bin..
VG
Hanno