18.07.2020, 12:55
Tja....der CA-3000....Was soll ich sagen?....Ich halte ihn auf jeden Fall für interessant, was vor allem dem weinroten Gehäuse, der kunterbunten Knopf-Front, und ganz allgemein dem "Look" geschuldet ist. Ich habe ihn relativ günstig im Forum gekauft. Das "arme Ding" hat ja einen gewissen "Leidensweg" hinter sich, aber so "richtig schlimm" war es dann m.E. nun wirklich nicht.
Damals war man nicht selten der Meinung, man müsse jede Baugruppe steckbar auf etliche Platinchen verteilt herstellen. Da die Schaltungen damals oft "diskret" und umfangreich ausfielen, wäre eine ein- oder zwei Platinen Version einfach zu groß geworden.
Der CA-3000 ist ausgesprochen "vintage", und wenn man es schafft, die vielen möglichen Kontaktprobleme zu beheben, kann man so ein Gerät immer(!) wieder reparieren. Da ist nichts drin, was man nicht mehr bekäme, oder durch mindestens ebenso geeignete Halbleiter ersetzen könnte.
Leider sind die Platinen in diesem Gerät nur aus preiswertem Hartpapier, von dem sich das Kupfer sehr früh löst. Lange daran rumlöten sollte man nicht unbedingt, da die Stabilität dadurch nicht besser wird.
Das Gerät funktionierte nur auf einem Kanal, im Direktmode jedoch auf beiden Kanälen. Mit der Fehlersuche wird also im Klangregelteil bzw. dessen Umgebung begonnen. Ein Schalterproblem lag in diesem Fall nicht vor.
Schon beim Zerlegen fiel mir (unangenehm) auf, dass die Achse des Lautstärkereglers nicht im rechten Winkel zur Frontplatte stand. Das hatte glücklicherweise nichts mit einer verbogenen Achse zu tun. Das Potentiometer wurde etwas "verspannt" eingebaut, da die U-Scheibe unter der Mutter zu groß war. Keine große Sache....Wurde am Ende der Rep. begradigt.
Unten im Bild ist die Klangregelplatine zu sehen. Sie wird normalerweise über eine insges. "relativ" breite, dreiteilige Kontaktleiste eingesteckt, die auch ohne sonstige Befestigung der Platine für guten Sitz sorgt.
Die noch vorhandenen zwei waren bereits ziemlich kraftlos und ausgeleiert. Die dritte fehlte, und wurde durch eine 20 cm Flachbandleitung ersetzt. Das funktioniert zwar, aber man sollte bedenken, dass dort NF über 20 cm ungeschirmte Leitung laufen, was den Störspannungsabstand auf einem Kanal verhageln kann. Die äusseren Steckkontakte sind jeweils für links bzw. rechts NF rein und raus. Der mittlere führt DC , GND . Da auch auf der Gegenseite die andere äussere (male) Kontaktleiste nicht original (ohne Klemmhaken) war, wurde die Platine nur noch durch die mittlere (ausgeleierte) Kontaktleiste befestigt, und wackelte im Gerät wie ein Lämmerschwanz umher....
Bild unten : Rechte Kontaktleiste ohne Klemmung, links Flachbandleitung.
Das wollte ich auf jeden Fall verbessern. Diese Kontaktleisten waren in den 70ern auch in der Meßtechnik beliebt. Als Spender fand ich ein altes HP Scope, aus dem ich mit viel Mühe die entsprechenden Teile auslöten konnte......Alles Durchkontaktiert....
Die linke Kontaktleiste wollte ich zuerst beibehalten, aber die Kontakte waren schon zu weit aufgebogen...Kein Risiko....Wurde ebenfalls ausgetauscht.
Den Bereich habe ich mit Epoxy vergossen.
So steht das Platinchen felsenfest....Die Ursache für den Kanalausfall im "via tone" Betrieb war damit beseitigt.
Einige Elkos gemessen....Die Meßwerte des Gerätes werden bestätigen, dass es im Netzteil nichts zu tun gibt. Alle Bauteile Anno 1976....problemlos.
Die bereits früher eingelötete Lakritzschnecken-Zwillingsleitung hätte ich aus Gründen der "Originalität" nicht unbedingt verwendet. Technisch ist das aber OK.
Auf der Platine für die Level-meter wurde einer der TA7137 SIL Verstärker gegen einen DIP-8 opa ausgewechselt. Optisch nicht besonders vorteilhaft, aber es funktioniert nach Abgleich soweit.
Den TA7136 gibt es in China für 2 bis 3 € aber ich habe keine vor Ort. Das bleibt also.
Noch ohne Boden und Deckel schnelle Messungen durchgeführt, damit ich nicht x mal alles auf- und wieder zuschrauben muss, falls es weiteren Ärger gibt.
Bei dieser Gelegenheit die vier Soffitten der Instrumente erneuert...Nicht zu hell (8V Ausführung an 6V AC) , damit nicht gleich alles wegkocht.
Genau richtig....
Bitte ein mal aufpolieren
Die kleine Kitsche an der oberen Kante (über dem CA3000 Schriftzug) mit Acryllack ausgebessert. Mehrere Schichten mit einer Nadel aufgetragen.....Ausserdem die hellen Ecken des Sansui Schildchens ausgebessert.
Damit kann man leben....Insgesamt macht die Vorstufe einen sehr guten optischen Eindruck.
Den Netzstecker habe ich mit einem Punkt für die Phase markiert. Dadurch "gewinnt" man fast 10 dB 50 Hz....Ganz gleich ob man den Generator floatend, oder geerdet anschliesst. Bitte kein überflüssiges Gelaber über die Hörbarkeit von dem, was man da sieht.
Ein paar Messungen.....
Wenn nicht anders angegeben, Hochpegel immer 500 mV rein, 1V raus. Eingang AUX.
FFT, Kanal 1 (L) , 1KHz Alles OK.
Kanal 2:
Netzstörungen am Ausgang gemessen: Ganz wunderbar....
Störabstände bezogen auf 1V Ausgang:
78,2 dB , 91,5 dBA
77,8 dB, 91,5 dBA
CCIF IMD: Etwa 0,012 % für F2-F1
Amplitudenfrequenzgang: rot "direkt" , grün, via tone, alle Regler in Nullpos
THD & N (80 KHz bw) vs. Freq. ....Alles gut.
THD&N , 1 KHz (22KHz bw) vs output level . Die Verstärkung beträgt max. 11 Steigt die Ausgangsspannung (bei 1 V Eingangsspannung) auf über 8V, steigen die Verzerrungen auf 2%.
Das ist aber nur von theoretischer Bedeutung, da man das Gerät niemals so weit aussteuert.
Phono MM Entzerrung, gemessen über tape rec.
Die Phonostufe hat drei Schaltstufen für die Verstärkung:
1,5 mV (A = 38,8 dB)
3 mV (A=32,7 dB )
6 mV (A= 26,8 dB)
Die Störspannungsabstände, Eingang mit 600 Ohm abgeschlossen, Bezug 5 mV
Pos 1,5 mV : 68 bzw. 74 dB(A)
Pos 3mV : 72 bzw 79 dB (A)
Pos 6 mV : 74 bzw 82 dB (A)
Die Eingangskapazität beträgt etwa 100 pF
Übersteuerungsfestigkeit 1KHz, über 100Hz Hochpass gemessen
Blau , Position 1,5 mV
Rot . Position 3mv
6 mv Messung nicht mehr nötig.
Und noch der Gleichlauf des Lautstärkereglers :
Im besonders relevanten Bereich ordentlich.
Damals war man nicht selten der Meinung, man müsse jede Baugruppe steckbar auf etliche Platinchen verteilt herstellen. Da die Schaltungen damals oft "diskret" und umfangreich ausfielen, wäre eine ein- oder zwei Platinen Version einfach zu groß geworden.
Der CA-3000 ist ausgesprochen "vintage", und wenn man es schafft, die vielen möglichen Kontaktprobleme zu beheben, kann man so ein Gerät immer(!) wieder reparieren. Da ist nichts drin, was man nicht mehr bekäme, oder durch mindestens ebenso geeignete Halbleiter ersetzen könnte.
Leider sind die Platinen in diesem Gerät nur aus preiswertem Hartpapier, von dem sich das Kupfer sehr früh löst. Lange daran rumlöten sollte man nicht unbedingt, da die Stabilität dadurch nicht besser wird.
Das Gerät funktionierte nur auf einem Kanal, im Direktmode jedoch auf beiden Kanälen. Mit der Fehlersuche wird also im Klangregelteil bzw. dessen Umgebung begonnen. Ein Schalterproblem lag in diesem Fall nicht vor.
Schon beim Zerlegen fiel mir (unangenehm) auf, dass die Achse des Lautstärkereglers nicht im rechten Winkel zur Frontplatte stand. Das hatte glücklicherweise nichts mit einer verbogenen Achse zu tun. Das Potentiometer wurde etwas "verspannt" eingebaut, da die U-Scheibe unter der Mutter zu groß war. Keine große Sache....Wurde am Ende der Rep. begradigt.
Unten im Bild ist die Klangregelplatine zu sehen. Sie wird normalerweise über eine insges. "relativ" breite, dreiteilige Kontaktleiste eingesteckt, die auch ohne sonstige Befestigung der Platine für guten Sitz sorgt.
Die noch vorhandenen zwei waren bereits ziemlich kraftlos und ausgeleiert. Die dritte fehlte, und wurde durch eine 20 cm Flachbandleitung ersetzt. Das funktioniert zwar, aber man sollte bedenken, dass dort NF über 20 cm ungeschirmte Leitung laufen, was den Störspannungsabstand auf einem Kanal verhageln kann. Die äusseren Steckkontakte sind jeweils für links bzw. rechts NF rein und raus. Der mittlere führt DC , GND . Da auch auf der Gegenseite die andere äussere (male) Kontaktleiste nicht original (ohne Klemmhaken) war, wurde die Platine nur noch durch die mittlere (ausgeleierte) Kontaktleiste befestigt, und wackelte im Gerät wie ein Lämmerschwanz umher....
Bild unten : Rechte Kontaktleiste ohne Klemmung, links Flachbandleitung.
Das wollte ich auf jeden Fall verbessern. Diese Kontaktleisten waren in den 70ern auch in der Meßtechnik beliebt. Als Spender fand ich ein altes HP Scope, aus dem ich mit viel Mühe die entsprechenden Teile auslöten konnte......Alles Durchkontaktiert....
Die linke Kontaktleiste wollte ich zuerst beibehalten, aber die Kontakte waren schon zu weit aufgebogen...Kein Risiko....Wurde ebenfalls ausgetauscht.
Den Bereich habe ich mit Epoxy vergossen.
So steht das Platinchen felsenfest....Die Ursache für den Kanalausfall im "via tone" Betrieb war damit beseitigt.
Einige Elkos gemessen....Die Meßwerte des Gerätes werden bestätigen, dass es im Netzteil nichts zu tun gibt. Alle Bauteile Anno 1976....problemlos.
Die bereits früher eingelötete Lakritzschnecken-Zwillingsleitung hätte ich aus Gründen der "Originalität" nicht unbedingt verwendet. Technisch ist das aber OK.
Auf der Platine für die Level-meter wurde einer der TA7137 SIL Verstärker gegen einen DIP-8 opa ausgewechselt. Optisch nicht besonders vorteilhaft, aber es funktioniert nach Abgleich soweit.
Den TA7136 gibt es in China für 2 bis 3 € aber ich habe keine vor Ort. Das bleibt also.
Noch ohne Boden und Deckel schnelle Messungen durchgeführt, damit ich nicht x mal alles auf- und wieder zuschrauben muss, falls es weiteren Ärger gibt.
Bei dieser Gelegenheit die vier Soffitten der Instrumente erneuert...Nicht zu hell (8V Ausführung an 6V AC) , damit nicht gleich alles wegkocht.
Genau richtig....
Bitte ein mal aufpolieren
Die kleine Kitsche an der oberen Kante (über dem CA3000 Schriftzug) mit Acryllack ausgebessert. Mehrere Schichten mit einer Nadel aufgetragen.....Ausserdem die hellen Ecken des Sansui Schildchens ausgebessert.
Damit kann man leben....Insgesamt macht die Vorstufe einen sehr guten optischen Eindruck.
Den Netzstecker habe ich mit einem Punkt für die Phase markiert. Dadurch "gewinnt" man fast 10 dB 50 Hz....Ganz gleich ob man den Generator floatend, oder geerdet anschliesst. Bitte kein überflüssiges Gelaber über die Hörbarkeit von dem, was man da sieht.
Ein paar Messungen.....
Wenn nicht anders angegeben, Hochpegel immer 500 mV rein, 1V raus. Eingang AUX.
FFT, Kanal 1 (L) , 1KHz Alles OK.
Kanal 2:
Netzstörungen am Ausgang gemessen: Ganz wunderbar....
Störabstände bezogen auf 1V Ausgang:
78,2 dB , 91,5 dBA
77,8 dB, 91,5 dBA
CCIF IMD: Etwa 0,012 % für F2-F1
Amplitudenfrequenzgang: rot "direkt" , grün, via tone, alle Regler in Nullpos
THD & N (80 KHz bw) vs. Freq. ....Alles gut.
THD&N , 1 KHz (22KHz bw) vs output level . Die Verstärkung beträgt max. 11 Steigt die Ausgangsspannung (bei 1 V Eingangsspannung) auf über 8V, steigen die Verzerrungen auf 2%.
Das ist aber nur von theoretischer Bedeutung, da man das Gerät niemals so weit aussteuert.
Phono MM Entzerrung, gemessen über tape rec.
Die Phonostufe hat drei Schaltstufen für die Verstärkung:
1,5 mV (A = 38,8 dB)
3 mV (A=32,7 dB )
6 mV (A= 26,8 dB)
Die Störspannungsabstände, Eingang mit 600 Ohm abgeschlossen, Bezug 5 mV
Pos 1,5 mV : 68 bzw. 74 dB(A)
Pos 3mV : 72 bzw 79 dB (A)
Pos 6 mV : 74 bzw 82 dB (A)
Die Eingangskapazität beträgt etwa 100 pF
Übersteuerungsfestigkeit 1KHz, über 100Hz Hochpass gemessen
Blau , Position 1,5 mV
Rot . Position 3mv
6 mv Messung nicht mehr nötig.
Und noch der Gleichlauf des Lautstärkereglers :
Im besonders relevanten Bereich ordentlich.