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Normale Version: " FTZ" Widerstand an Hochpegeleingängen Vor/Vollverstärker aus den 80'ern?
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Moin,
da ich mir gerade eine Vor/Endstufenkombi aus 1985/86 gegönnt habe ( Sansui B / C 2101)  bin ich beim Lesen von Beiträgen auf einen Bericht in der Stereo von 1988 gestoßen, die bei einen Vollverstärker von Sansui das Auslöten der Widerstände an den Hochpegeleingängen empfiehlt.

Angeblich soll aufgrund der damaligen FTZ der guten alten Tante Post  die Qualität der Hochpegeleingänge arg gelitten haben.

Was ist tatsächlich dran und wie sehr ihr das? Eure Empfehlung?

Gruß 
Bigolli
Alles so lassen  wie es ist.
Na, ja, da hatte ich schon mal darüber berichten wollen ...

[Bild: Unbenannt.jpg]

... ist eine Diskussion wert ...

[Bild: Unbenannt-2.jpg]

... und betrifft eben nicht nur die Hochpegel-Eingänge! Undecided

[Bild: Unbenannt-3.jpg]

Hast Du denn überhaupt den häßlichen FTZ-Aufkleber auf Deinen Geräten?  Denker
Wenn ich mich recht erinnere, leider ja!

Beide Geräte stehen bei Armin/Lennart in der
Warteschleife.
So, sind garantiert drin.
Stehen schon im Manual von 1983 drin!
Welches du auch ja exemplarisch zeigst.
Die "pösen Purchen" (FTZ-Kondensatoren, und nein, nicht FTZ-Widerstände!) findet man gerne mal zusätzlich direkt an die Buchsen angelötet, eben nicht auf der Platine (weil ja für korrekte Funktion nicht erforderlich).

Die im Schaltplan oben gezeigten und völlig korrekten Kondensatoren begrenzen die Eingänge im 100-200kHz-Bereich, damit hochfrequente Störungen nicht zu Übersteuerungen der folgenden Elektronik führen. Diese sind so dimensioniert, daß sie den Frequenzgang im Bereich bis 20kHz nur um 0,x dB beeinflussen, hier z.B. schlimmstenfalls C108 mit ca. -0.3 dB bei 20kHz. Das dürfte kaum zu hörbar muffligem Sound führen. Also drinlassen - das sind die "guten"!
Bei Hochpegel-Eingängen?! Kenne ich von Luxman nur von den Phono-Eingängen... Die FTZ-Filter mussten extra für den deutschen Markt eingelötet (und später wieder entnommen... ) werden. Dementsprechend provisorisch ist das teilweise geschehen... Findige Händler haben das seinerzeit direkt bei der Auslieferung erledigt. Bin erstaunt, dass immer wieder Geräte auftauchen, wo das noch nicht erledigt wurde.

Danke Post! Für nix...
M.E. sind diese FTZ-Geschichten reiner Wirtschaftsprotektionismus gewesen, um Geräte ausländischer Hersteller für den deutschen Markt zu verteuern. Wer weiß was da für Vorschriften aus dunkelsten Zeiten hervorgekramt/beibehalten wurden, gerade die 200 kHz-Filter riechen doch recht streng nach Abhören von Feindsendern (BBC).

Mein persönlicher Spitzenreiter bezüglich des betriebenen FTZ-Aufwands ist der Yamaha A-960II, da ist eine Zusatzplatine nebst Schalter für FTZ eingezogen, zudem wurde die Frontplatte für D anders bedruckt, da der Phono-Schalter auf dem deutschen Markt die Eingansimpedanzen umschaltet, während der Rest der Welt die Eingangskapazität mit dem Schalter wählen durfte:


[Bild: Y21.jpg]

Und so sah das ganze für den Rest der Welt aus:
[Bild: Y23.jpg]

Ok, nicht ganz, bei den 200 kHz-Filtern auf den Hochpegeleingängen war ich zu faul zum auslöten.


Mein persönlicher Spitzenreiter bezüglich Eingangskapazität des Phonoeingangs ist der Sony TA-V3, mit FTZ > 1000pF, Rest der Welt 100 pF!

Gruß,
Stefan
Das mit dem Abhören verbotener Feindsender ist nicht so abwegig, bzw. verbotener Frequenzbereiche. Je nach Gewirr, was draußen angeschlossen sein kann, kann dieses eine Antennenanordnung darstellen. Die Demudulation der amplitudenmodulierten Signale würde am ersten nichtlinearen Element (Halbleiter) erfolgen können.

Es ist sehr unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.

Die RC Kombi als Tiefpass ist auch so geschaltet, dass sie die Imission gezielt verhindert und nicht die Emission.

Früher hatte ich immer schon etwa 1 MHz auf dem Scope von MW-Sender Billwerder. Den konnte man auch manchmal so hören, bei offenen Geräten mit Kabeln dran.

Mich täte der genaue Text der Vorschrift von damals interessieren.

Im September bin ich wieder in einem Arbeitskreis, wo manchmal Leute von der Netzagentur dabei sind. Leider ist die wohl per Skype. Dann kann man nicht mal eben so plaudern..
Die technischen Hintergründe bzw. die genauen Anforderungen an den Immisionsschutz für Unterhaltungselektronik für die Erlangung der FTZ-Nummer  wären mal interessant, die ganze Historie scheint da recht verschlossen. Der Übergang nach 45 von RPZ über PFZ auf FZT war bezüglich des Personals sicher alles andere als eine Zäsur, das selbe gilt wohl auch für die Verflechtungen mit der heimischen Fernmelde- und Rundfunkindustrie. Wirtschaftsprotektionismus als Beweggrund scheint zumindest nicht unplausiblel, auch wenn das wohl niemals offiziell so zugegeben werden würde. Lipsrsealed2

BTW, wir sind mittlerweile schon länger mit Teams unterwegs, aber soweit ich mich noch dran erinnere, kann man auch bei Skype über den Chat persönlich mit Meetingteilnehmern nebenher "plaudern".
Das Plaudern wurde sich immer aus einer Situation ergeben oder man neben denen sitzt, auch beim Essen in der Kantine, aber nicht per Skype.

Auch Vorgespräche, weil einige zu früh angereist sind oder tags zuvor, wie ich meist.
Kein Bock mehr HH-K per Auto und dann in eine Sitzung um 10:00 oder 11:00. Dann wir des auch mal 13:00.