25.08.2020, 19:19
Dieser AU-20000 hat vermutlich eine sehr lange Reparaturgeschichte und wurde m.E. immer weiter und weiter vermurkst. Einige Fehler wurden nach den Reparaturen möglicherweise gar nicht bemerkt...Keine Ahnung was da genau geschah....Er ging angeblich über Jahre hinweg durch viele (reparierende?) Hände.
Ursprünglich wurde an dem Gerät lediglich bemängelt, dass man den Lautstärkeregler zum erreichen einer "ordentlichen" Lautstärke zu weit aufdrehen müsse. Es stellte sich heraus, dass dem Gerät genau 10 dB "fehlen".
Der AU20000 hat einen Mutingschalter mit drei Positionen: 0 dB, -10 dB und -30 dB. In den 70er Jahren fuhr man auf solchen "Tinnef" voll ab, und es gab auch nicht selten die Möglichkeit, etliche "turnover" an den Klangreglern zu schalten, die Kanäle zu vertauschen usw....usw....Auch der 20000 ist (wie die 3000er Vorstufe) ein totales Schaltergrab.
Die Mutingschaltung lässt das Signal in der -10 dB Position ungedämpft passieren. In der -30 dB Position übernimmt ein Spannungsteiler eine 20 dB Dämpfung, und in der 0 dB Position wird über zwei geschaltete Widerstände die Verstärkung der nachfolgenden Treiberstufe um 10 dB erhöht.
Und genau diese Funktion wurde hier komplett umgebaut. In diesem AU20000 gibt es an dieser Stelle bereits "ab Werk" viele Änderungen zum Ur-Schaltbild, und es wurden darüber hinaus einige weitere Brücken gelegt und viele Leiterbahnen durchtrennt.
Der Schalter bewirkt also keine Veränderung in den Positionen 0 dB und -10 dB.
Wirklich tragisch ist das m.E. nicht, da man lediglich den Lautstärkeregler etwas weiter aufdrehen muss. Eine Vollaussteuerung ist (zumindest über einen CDP) auch so kein Problem.....
Bereits teilzerlegt:
Irgend jemand hat an diesem Gerät unzählige Stunden verbracht (verplempert) und sage und schreibe ALLE ! Lötstellen nachgelötet. Und zwar so, dass überall kleine Christbaumkugeln entstanden sind. ....Das steht der Funktion zwar nicht im Weg, sieht aber sehr unsauber aus.
Überall Kugeln....
Ausserdem durfte KEIN EINZIGER Elko im Gerät bleiben, was nicht selten mehr schadet als nutzt. Nur die beiden Netzelkos sind noch original.
Es gibt haufenweise Drahtbrücken und Unterbrechungen.
Links die beiden Endverstärker Frontend- und Treiberstufen als Steckkarten. Rechts davon das Regelnetzteil +/-65V für die Treiber. Dort gibt es vermutlich auch ein Problem, da dort über +/- 70 Volt anstehen, die keinen besonders "stabilen" Eindruck erwecken.
Während ich das 10 dB "Problem" als eher nebensächlich betrachte, gibt es mit beiden komplett durchreparierten Endstufen ganz erhebliche Probleme, die unbemerkt blieben.
Auch hier : Alle Elkos mit ziemlicher Sicherheit unnötig erneuert, etliche Widerstände, alle Dioden und 70% aller Transistoren durch "irgend etwas" ausgewechselt. Es wurde alles penibel gesäubert, aber das ist nunmal nur die halbe Miete.
Das Board von unten:
Sowas "kann" passieren, wenn die Leiterplatten empfindlich und uralt sind. Allerdings wäre ich nach den ersten zwei Ablösungen wohl etwas vorsichtiger geworden.
Darin wird aber nicht die Ursache für das "Fehlverhalten" der Verstärker liegen.....
Das "Fehlverhalten" macht sich in der Qualität und der erreichbaren unverzerrten Leistung bemerkbar. Beide Kanäle sind betroffen.
ca. 40W in 8 R , 1KHz.....Nicht so vorteilhaft.
Für die Messung wurde der "main in" Eingang des Verstärkers verwendet. Es wird nur der Endverstärker vermessen.
Bei 2W in 8R sieht das noch nicht dramatisch aus.
Bei 40W ist der Zustand bereits katastrophal. Oberwellen ohne Ende.
Zwar sind auch 100W und mehr machbar, aber nicht unter 10% Klirr.
Die 12 TO-3 Leistungstransistoren wurden gegen MJ15024 bzw. 23 ausgewechselt, was m.E. aber nicht die Ursache für dieses Verhalten ist. Beginnen werde ich mit den Treibern und dem Netzteil der Treiberstufen. Da sind kreuz und quer diverse Chinatransistoren verbaut worden, die vermutlich nicht näher überprüft wurden.
2 x 30 "gute" Watt.....Mehr ist nicht drin.
Ob ich aus diesem AU-20000 nochmal ein HIFI-Gerät machen kann ist fraglich. Es kommt Musik raus, aber das wäre mir nicht genug.
Ursprünglich wurde an dem Gerät lediglich bemängelt, dass man den Lautstärkeregler zum erreichen einer "ordentlichen" Lautstärke zu weit aufdrehen müsse. Es stellte sich heraus, dass dem Gerät genau 10 dB "fehlen".
Der AU20000 hat einen Mutingschalter mit drei Positionen: 0 dB, -10 dB und -30 dB. In den 70er Jahren fuhr man auf solchen "Tinnef" voll ab, und es gab auch nicht selten die Möglichkeit, etliche "turnover" an den Klangreglern zu schalten, die Kanäle zu vertauschen usw....usw....Auch der 20000 ist (wie die 3000er Vorstufe) ein totales Schaltergrab.
Die Mutingschaltung lässt das Signal in der -10 dB Position ungedämpft passieren. In der -30 dB Position übernimmt ein Spannungsteiler eine 20 dB Dämpfung, und in der 0 dB Position wird über zwei geschaltete Widerstände die Verstärkung der nachfolgenden Treiberstufe um 10 dB erhöht.
Und genau diese Funktion wurde hier komplett umgebaut. In diesem AU20000 gibt es an dieser Stelle bereits "ab Werk" viele Änderungen zum Ur-Schaltbild, und es wurden darüber hinaus einige weitere Brücken gelegt und viele Leiterbahnen durchtrennt.
Der Schalter bewirkt also keine Veränderung in den Positionen 0 dB und -10 dB.
Wirklich tragisch ist das m.E. nicht, da man lediglich den Lautstärkeregler etwas weiter aufdrehen muss. Eine Vollaussteuerung ist (zumindest über einen CDP) auch so kein Problem.....
Bereits teilzerlegt:
Irgend jemand hat an diesem Gerät unzählige Stunden verbracht (verplempert) und sage und schreibe ALLE ! Lötstellen nachgelötet. Und zwar so, dass überall kleine Christbaumkugeln entstanden sind. ....Das steht der Funktion zwar nicht im Weg, sieht aber sehr unsauber aus.
Überall Kugeln....
Ausserdem durfte KEIN EINZIGER Elko im Gerät bleiben, was nicht selten mehr schadet als nutzt. Nur die beiden Netzelkos sind noch original.
Es gibt haufenweise Drahtbrücken und Unterbrechungen.
Links die beiden Endverstärker Frontend- und Treiberstufen als Steckkarten. Rechts davon das Regelnetzteil +/-65V für die Treiber. Dort gibt es vermutlich auch ein Problem, da dort über +/- 70 Volt anstehen, die keinen besonders "stabilen" Eindruck erwecken.
Während ich das 10 dB "Problem" als eher nebensächlich betrachte, gibt es mit beiden komplett durchreparierten Endstufen ganz erhebliche Probleme, die unbemerkt blieben.
Auch hier : Alle Elkos mit ziemlicher Sicherheit unnötig erneuert, etliche Widerstände, alle Dioden und 70% aller Transistoren durch "irgend etwas" ausgewechselt. Es wurde alles penibel gesäubert, aber das ist nunmal nur die halbe Miete.
Das Board von unten:
Sowas "kann" passieren, wenn die Leiterplatten empfindlich und uralt sind. Allerdings wäre ich nach den ersten zwei Ablösungen wohl etwas vorsichtiger geworden.
Darin wird aber nicht die Ursache für das "Fehlverhalten" der Verstärker liegen.....
Das "Fehlverhalten" macht sich in der Qualität und der erreichbaren unverzerrten Leistung bemerkbar. Beide Kanäle sind betroffen.
ca. 40W in 8 R , 1KHz.....Nicht so vorteilhaft.
Für die Messung wurde der "main in" Eingang des Verstärkers verwendet. Es wird nur der Endverstärker vermessen.
Bei 2W in 8R sieht das noch nicht dramatisch aus.
Bei 40W ist der Zustand bereits katastrophal. Oberwellen ohne Ende.
Zwar sind auch 100W und mehr machbar, aber nicht unter 10% Klirr.
Die 12 TO-3 Leistungstransistoren wurden gegen MJ15024 bzw. 23 ausgewechselt, was m.E. aber nicht die Ursache für dieses Verhalten ist. Beginnen werde ich mit den Treibern und dem Netzteil der Treiberstufen. Da sind kreuz und quer diverse Chinatransistoren verbaut worden, die vermutlich nicht näher überprüft wurden.
2 x 30 "gute" Watt.....Mehr ist nicht drin.
Ob ich aus diesem AU-20000 nochmal ein HIFI-Gerät machen kann ist fraglich. Es kommt Musik raus, aber das wäre mir nicht genug.