Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Die "slim line" SU-A8 Vorstufe läuft einem ziemlich selten über den Weg.  Bislang hatte ich noch kein solches Gerät besessen, repariert, oder geprüft.
Bis auf eine fiese Schramme auf der Oberseite der Frontplatte ist das Gerät nahezu neuwertig.

Die motorbetriebene Lade beherbergt die Klangregler, den Balanceregler, Loudness und einen Subsonsonicschalter.
Eine Vorstufe mit langem Schieberegler ist nicht unbedingt das, was ich mir wünsche, aber damals waren Schieberegler eine Zeit lang voll im Trend. Dieser Regler gleitet übrigens sehr "smooth" und ohne Kraftaufwand....Es ist einer der besseren Sorte.






Das Gerät hatte viele Kontaktstörungen an allen möglichen Schaltern. Vor allem der Balanceregler war betroffen, da man das gesamte Board mit einem öligen Kontaktmittel geflutet hat, das nicht flüchtig ist. Das musste alles ausgespült werden.

Der komplette Hochpegelverstärker nebst Klangreglelstufe und OPA Ausgangsstufe befindet sich in der Lade. Der Rest sind Phonostufe, Quellenwahl und Schalter. Die beiden Trimmer regeln den Offset, der am Ausgang des VV zu messen ist.



Eine der wenigen Vorstufen, in der man einen Riemen wechseln kann.





Die Position der Leitungen, die zum eigentlichen VV in der Vorstufe führen ist nicht willkürlich. Sie hat Einfluss auf den Störspannungsabstand. Das ist zwar nicht hörbar, aber messbar



Kein CD Eingang....Das Gerät wurde entwickelt, bevor die CD kam.






Ein paar Messungen an dieser relativ seltenen Vorstufe:




FFT, Aux, 500mV rein, 1KHz, 1V raus, Links:
Sehr schön....

und nochmal rechts:

Netzstörungen am Ausgang, ref. 1V, 1KHz.



CCIF IMD, 1V , perfekt.






Amplitudenfrequenzgang,  Direkt, L&R: rot und blau.
Grün : Loudness, Schieberegler etwa in Mittelpos. Darunter können es bis zu +9 dB 40 Hz werden werden. Magenta: Subsonic.




THD&N Vs. Level, 1Vrein. Max. Verstärkung ca. 7,5x . Wie es sich mit dem erhöhten Ausdgangspegel eines CDP ( bis zu 2V) verhält, muss ich aus Interesse nochmal nachlegen.



THD&N vs Freq. , 500 mv rein, 1V raus, 80 KHz bw.


Ausgangsimpedanz des VV liegt bei nur 2 ohm (!)


Hilfsadapter mit schaltbaren 600R zur Messung der Ausgangsimpedanz von Vorstufen, CDP usw:



Phono MM:   46 K ohm und 90 pF   Einhaltung der Kennlinie "sehr gut" Und ausgesprochen rauscharm ist die Phonostufe auch.
Gemessen über Tape out, 5mV : 92 dBA , 81 dB unbewertet. Am Ausgang in Bez. auf 1V sind es noch 90 dBA


Übersteuerungsfestigkeit MM: ca. 160 mV

Die SU-A8 ist eine üblicherweise unterschätzte Vorstufe. Angeblich besser wie die grössere SU-A6, welcher man in der hiesigen Version so ganz nebenbei hohe Phono-Eingangskapazitäten wegen FTZ-Vorschriften ankreidet. Mir gefällt der Schieberegler (wenn er keine Kontaktprobleme bereitet); besonders das variierende Leuchtband darüber hat was.

(30.08.2020, 14:54)scope schrieb: [ -> ]Ausgangsimpedanz des VV liegt bei nur 2 ohm (!)

Da hätte ich gleich Lust, dir mal meine SU-A4 zuzuschicken – die beherbergt mehrere vollwertige Ausgangsstufen und kommt damit tatsächlich auf 0.2 Ohm (!!) Ausgangsimpedanz.

Frage: die Ausgangsimpedanz hat (wie) Einfluss auf (was)? Und welche Werte sind akzeptabel?

Ich dachte bisher immer, dass bei Loudness auch die Höhen angehoben werden, dies ist hier scheinbar nicht der Fall ...

Zitat:Frage: die Ausgangsimpedanz hat (wie) Einfluss auf (was)? Und welche Werte sind akzeptabel?

Wenn sie sehr hoch ist (einige kOhm) und man ungeschickt lange bzw. HighEndige Kabel mit sehr hoher Kapazität nimmt kann es zu einem Höhenabfall führen.
Bei üblichen Längen von <10m muss man sich bei praktisch keinem Gerät Gedanken machen, Ausnahme sind einige ältere Röhrengeräte.

Korrekt; die ausschlaggebenste Folge einer hohen Ausgangsimpedanz ist ein Höhenabfall bei längeren Kabeln zwischen Vor- und Endstufe. Den Effekt gibt's überall, bei Tonabnehmern wie auch bei Hochpegelgeräten. Wie so oft sind die meisten Geräte auch diesbezüglich bestens für den Gebrauch zuhause geeignet; Differenzen sind lediglich messtechnisch interessant. In den Annalen des Internets steht über die SU-A4 z.B., dass die Ingenieure versuchsweise 100m lange Kabel verwendet und keine Beeinträchtigung des Frequenzgangs festgestellt hatten. Ein anderes skurriles Experiment beinhaltete das Anschliessen von Lautsprechern direkt an die Vorstufe; sie war dabei so kräftig, dass sie diese bis zu einem gewissen Pegel auch direkt hätte antreiben können…

Hallo,
wieder mal ein sehr schönes Gerät, das ich auch mein Eigen nennen kann.

Ganz original ist die Vorstufe aber nicht oder?
Technics hatte damals seinen Namen noch nicht als erhabenen Schriftzug angebracht, sondern nur aufgedruckt.
Oder hatten die letzten Modelle ein Schildchen?

Die von meinem Vater 1984 neu gekaufte SU-A8 ist da ganz normal bedruckt, ebenso die passende SE-A7 Endstufe.

Grüße

Wernsen

Das Schild ist von wem auch immer nachträglich angebracht worden.