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Normale Version: Akai AP-Q80
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Dieser AP-Q80 hatte ein Problem mit den Sensortasten und allgemeinem "Verschleiss", der sich u.A. darin zeigte, dass der Arm hin und wieder nicht mehr angetrieben wurde.
Als das Gerät hier eintraf, wollte sich der Arm aus eigener Kraft überhaupt nicht mehr bewegen.
Nachdem die Anschlüsse vom Motor abgelötet wurden stellte sich heraus, dass der Motor über ein externes Netzteil keinen Strom aufnahm.


[Bild: a23.jpg]


Um den Getriebemotor samt Rutschkupplung und Kegelrad auszubauen (Foto mit Pfeilen), hätte man die Komplette Armbasis mit allen Sensoren, TA-Leitungen etc. zerlegen müssen, was ich unbedingt vermeiden wollte. Darum wurde der Motor im eingebauten Zustand geöffnet.



[Bild: a1.jpg]




[Bild: A3.jpg]

Es stellte sich heraus, dass der Kommutrator durch die mit Kohlen besetzten Kontaktzungen stark verschmutzt war, und der Anpressdruck der verbliebenen Kohlen nicht mehr ausreichte, um den Motor in jeder Posiition anlaufen zu lassen. Nach Reinigung und "Zurechtbiegen" der Zungen konnte das Problem beseitigt werden. Das wird noch viele Jahre halten.
Das Aufsetzen der Kappe mit den Kontaktzungen ist in diesem Fall nicht einfach, da man die Zungen schnell verbiegen kann.


Sensortasten, die über den Hautwiderstand "betätigt" werden, haben bei den unterschiedlichsten Geräten immer wieder für Probleme gesorgt. Mittlerweile sind sie in dieser Form afaik ziemlich aus der Mode gekommen. Besonders mit Hornhaut oder sehr trockener Haut, kann es zu Problemen kommen. Man muss dann ziemlich stark drücken, um sie zu betätigen.

In diesem Fall konnte ich keinen elektrischen Fehler feststellen. Allerdings waren die Steckkontakte von den Tasten zur Platine stark oxidiert. Es waren auch nicht alle Tasten gleich stark betroffen, und obwohl es sich hier um eine sehr hochohmige "Umgebung" handelt, hat die Reinigung der Kontaktstellen eine Verbesserung erzielt. Ich habe relativ trockene Haut und kann jetzt ohne großen Druck alle Tasten betätigen.

In dem Gerät gibt es einige Akai Spezialbauteile, die kaum noch zu bekommen sind. Gibt es damit Probleme, war´s das mit dem Plattenspieler.
Defekte Elkos gab  es hier nicht zu beklagen. Es lag zwar eine Tüte mit ca. 10 gewechselten Elkos bei, die sich jedoch alle in perfektem Zustand befinden.

[Bild: A4.jpg]

Ein weiteres Problem bestand darin, dass der Arm hier ziemlich oft die 30 cm Position überfuhr und auf Single-Größe absetzte. Das lag daran, dass sich die aufgeklebten Korrekturstreifen
auf der Optik gelöst hatten. Alleine das Vorhandensein solcher Streifen ist m.E. eine kleine Schlamperei.


[Bild: A6.jpg]

Die Reflexlichtschranke für die Drehzahlkontrolle (FG-Sensor)

[Bild: A5.jpg]


[Bild: A9.jpg]

Mit der Adjust Testplatte lässt sich die Einhaltung der Gleichlaufwerte (0,025% JIS bew.) dieses Gerätes zwar nicht mehr prüfen, aber man kann feststellen, ob es Probleme gibt, die den "Hörgenuss" verhageln.

[Bild: A7.jpg]

Das Ergebnis liegt in etwa da, wo die Testplatte ihre Grenzen setzt.

[Bild: A8.jpg]
Wie hast du das mit dem Motor genau gemacht?
Neist laufen die Bürsten in einer "Nut" und eine Demontage und dann Montage ist ohne Tricks nicht möglich....
Hatte das schon mal erfolglos bei einem ONKYO Spindelmotor vom CD Spieler versucht.
Der Kommutator ist (wie alle die mir bekannt sind) ohne irgendeine Nut. Am Ende des Kommutators befindet sich allerdings fast immer eine mehr oder weniger fest aufgepresste Scheibe,  die man mit den Kontaktzungen nahezu unmöglich schwer  "überwinden" kann, ohne Kollateralschäden zu erzeugen. Manchmal ist diese Scheibe (Kragen) auch fester Bestandteil des Kommutators. Darum wird diese Scheibe (wenn möglich) vorher abgezogen, und mit etwas Fett hinter den Bürsten so auf auf dem Deckel positioniert, dass man sie zusammen mit dem Deckel aufsetzen kann.
Trotzdem muss man -je nach Ausführung- aufpassen, dass sich nichts verbiegt. Manchmal nehme ich eine Nähnadel , um die Kontaktzungen (je nach Ausf. mit oder ohne Kohlen) auf den Kommutator aufzulegen.

WENN auf der Antriebsachse ein Metallritzel  oder eine Metallschnecke -wirklich fest- aufgeschrumpft wurde, ist diese Vorgehensweise (für mich) ohnehin die erste Wahl, da ich bei Abziehversuchen schon Motoren demoliert habe. Kunststoffritzel (Schnecken) kann man eigentlich immer problemlos abziehen. Hier stellte sich diese Wahl erst gar nicht.