Guten Abend zusammen,
sowohl ein Grundig R1000 als auch ein CF 5000 Kassettendeck standen bei einem Bekannten mehrere Tage im Regen (!!). Habe sie dann kurzerhand unter die Fittiche genommen und erstmal aufgeschraubt. War natürlich klitschnass und als erste Rettungsmaßnahme mit einem starken Fön wieder trocken geföhnt.
Als nächstes würde ich die Rückseite abnehmen, die Platine von hinten per Zewa trocknen und anschließend mit Kontakt WL einsprühen.
Ist das vergebene Mühe oder lohnt sich das noch?
Optisch sehen sie ansonsten aus wie erste Sahne und außer einer minimalen Delle am R1000 nichts gravierendes.
Gruß
stereosound
Edit: stand jetzt ist noch NICHTS verrostet!
Dem Receiver sollten ein paar Tage Regen nichts ausmachen. Bei dem Tape ist natürlich die Mechanik gefährdet. Kannste ja testen, wenn es wieder trocken ist.
Alles klar, beim Receiver macht mir eher der durchnässte Netztrafo ein wenig Sorgen. Ich muss dazu sagen, dass der Receiver nicht nur nass wurde sonder eher "gebadet" wurde daher teilweise total unter Wasser stand. Das Tapedeck habe ich die letzten Stunden geschrubbt wie ein Blöder. Am schlimmsten war der durch die Fönerei zerlaufene Capstan-Antriebsriemen. So eine schwarze klebrige Pampe, geht auch nicht mehr von den Fingern runter ;-)
(29.09.2020, 19:32)stereosound schrieb: [ -> ]Alles klar, beim Receiver macht mir eher der durchnässte Netztrafo ein wenig Sorgen. Ich muss dazu sagen, dass der Receiver nicht nur nass wurde sonder eher "gebadet" wurde daher teilweise total unter Wasser stand. Das Tapedeck habe ich die letzten Stunden geschrubbt wie ein Blöder. Am schlimmsten war der durch die Fönerei zerlaufene Capstan-Antriebsriemen. So eine schwarze klebrige Pampe, geht auch nicht mehr von den Fingern runter ;-)
Dem Trafo solltest du tatsächlich vieeel Zeit geben.
(Backofen-Umluft?)
Der Riemen ist wohl eher von sich aus den Weg aller
Dinge gegangen.
nächstes Problem, der Skalenzeiger des R1000 lässt sich nur nach Rechts bewegen, drehe ich nach Links rutscht das Skalenseil durch. Mir kommt der Drehkondensator zu streng vor. Noch Tipps oder welches Alternativ-Seil soll ich bestellen ?
Den ganzen Rec. besser in nem gut warmen Backofen über Nacht oder noch nen Tag trocknen, max. 80 Grad, und hoffen dass das Wasser nicht in die Wicklung eingedrungen ist. Nur den Trafo wäre noch besser.
edit Mit dem Seil abwarten, bis alles richtig trocken ist und nur die Drehkolager mit Sprühöl WD40 behandeln.
Ich fürchte beim Drehko beiße ich mir die Zähne aus, ich mach morgen mal ein Foto und bzgl. WD40 bräuchte ich dann etwas Input wo das hin soll ;-)
Aktivismus?
Apropos streng, das Teil geht garnicht streng sondern garnicht. Hier oben fehlt wohl etwas. Ich hab im Gerät Zahnradteile gefunden.
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Das ist tatsächlich ärgerlich.
Gorm: könntest Du den Drehko wieder ganz machen, wenn ich ihn Dir zuschicken würde ? anscheinend fehlt da ein klitzekleines Plastikzahnrad. Wäre schade wenn ich das Gerät wegwerfen müsste, ein Spendergerät macht bei dem geringen Restwert eher keinen Sinn. Ansonsten kann ich mir auch die neuen Skalenlämpchen sparen ....
(29.09.2020, 16:39)stereosound schrieb: [ -> ]ein Grundig R1000 als auch ein CF 5000 Kassettendeck standen bei einem Bekannten mehrere Tage im Regen (!!).
Ist das vergebene Mühe oder lohnt sich das noch?
Es ist vergebene Mühe.
Ich verweise auf den Thread: "Grundig Mini Serie - Fragen über Fragen!"
Im CF 5000 werkelt das gleiche schwache Laufwerk wie im MCF 100.
Auch hier müssen die Riemen und die Zahnräder ausgetauscht und die Schiebeschalter auf der Platine zerlegt und gereinigt werden.
Die Geräusche der ausgeschlagenen Endabschaltungsmechanik bleiben erhalten und nerven besonders im Leerlauf.
Der Ersatzteilpreis aus Riemensatz und Zahnrädern übersteigt bereits deutlich den Wert des Gerätes.
Die Reparatur/Revison eines CF5000 lohnt ich definitiv nicht.
Der Receiver ist der kleinste der Serie, weder besonder hoch gehandelt noch gesucht.
Nach einem Wasserbad würde ich das Gerät weder Hitze aussetzen noch mit irgendetwas einsprühen.
Einfach 2 Wochen in einem normal temperierten Raum trocknen lassen.
Wenn der Drehkondensator wirklich im Eimer ist, gehört der Receiver ebenfalls in einen solchen
Ich wollte nur anmerken, dass das MCF100 nach einem Zahnradwechsel wieder funktioniert. Aber Du hast Recht. Ich werde den R 1000 vermutlich aufgeben und das CF 5000 Laufwerk als Teilespender für das Minideck aufbehalten.
(30.09.2020, 08:50)stereosound schrieb: [ -> ]Ich wollte nur anmerken, dass das MCF100 nach einem Zahnradwechsel wieder funktioniert.
Das habe ich auch nie angezweifelt. Zeit und Teilepreis stehen aber in keiner Relation zum Nutzwert des MCF100.
Und das Laufwerk wird definitiv nicht ruhig laufen.
Bei einem höherwertigen Gerät ist der Zeitfaktor egal, dafür ist es ein Hobby und der Teilepreis steht in einem vernünftigen Verhältnis.
Ist der Deckel Deines R1000 optisch in guter Verfassung?
Edit: Frage erledigt. Ich suche einen makellosen Deckel für den V1000, sind aber tatsächlich nicht gleich....
Der Deckel und auch der Rest des R1000 sehen aus wie frisch aus dem Ei gepellt. Auch die Beschriftung ist noch ganz und nicht wie bei vielen Grundigs abgerieben ;-) vielleicht braucht ihn ja jemand als Teileträger...
(29.09.2020, 20:28)stereosound schrieb: [ -> ]Apropos streng, das Teil geht garnicht streng sondern garnicht. Hier oben fehlt wohl etwas. Ich hab im Gerät Zahnradteile gefunden.
Was soll da fehlen? Sieht aufm ersten Blick normal aus.
Wenn sich der Drehko nicht drehen lässt ist das Fett verharzt. WD40 ist Petroleum, das bringt an der Stelle nichts. Entweder erwärmen oder Fett mit Aceton rausspülen und anschließend neu schmieren.
Die beiden mit der Feder verspannten Zahnräder auf der Rotorwelle müssen in das Ritzel auf der Antriebswelle eingreifen. Wenn die Antriebswelle richtig fest ist,
kann auch Aceton in das Loch des Lagergehäuses neben dem blauen Kreis geträufelt werden.In schweren Fällen mußten Drehkos mit dem Lager in ein Acetonbad. Aber Obacht, das Zeug löst verschiedene Kunststoffe.
In dem WD40 ist ne Menge Waschbenzin, das kann auch verharztes Fett anlösen. Wenns ohne Chemie sein soll, reicht ein Fön oder dicker Lötkolben am Lager. Anschließend sollte neu abgefettet werden.
Danke Gorm für Deine Antwort. Nur
sing sing: es fehlt ein kleines weißes Zahnrad. wenn du das Bild noch einmal genauer ansiehst, die "Drehko-Welle" mit kleinem Metallritzel kann nicht direkt auf das größere Rad des eigentlichen Ritzels.
Da ich gerade keine Kamera zur Hand habe, musste ich mal ein Bild aus Google nehmen:
https://www.google.com/search?q=grundig+...GytMw1J6_M
Aus dem Modellbau findet sich wohl ein passendes Kunststoffritzel, wenn man denn Innen- und Außendurchmesser, Zähnezahl und Modul hat. Kannst die Kunststoffteile evtl. zusammenlegen und vermessen? Das Problem der geplatzten Kunststoffritzel scheint ja auch bei Grundigs verbreitet. Ich habe eben mal meine Drehkos ähnlicher Kapazität 2x500pF durchgesehn, aber leider keinen halbwegs passenden. Vielleicht hat hier einer solchen Receiver und kann das Zahnrad mal messen?
Der Drehko ist für den AM-Empfangsbereich. Da sendet kein deutscher Sender mehr. Laß den Drehko einfach so und versuch den UKW-Bereich gut hinzukriegen.
edit noch gefunden
https://www.grundig-forum.de/viewtopic.php?t=38, da fertigt einer wohl Welle mit Ritzel und den timundstruppi kannst auch hier fragen
So ein fester Drehko nützt dir bei FM leider gar nix, da auch die ganze Mimik der Skala über die Mechanik läuft. Wird schwierig, damit einen FM-Sender zu finden.
War das feste Lager mit baden und abschmieren nicht abgearbeitet?
Moin,
der Drehko:
Bei allen, die ich mit diesem Fehler hatte, war es schwierig bis unmoeglich. Wenn der Antrieb kein echtes Metallritzel hat, ist es ein Kunststoffritzel. Das steckte aber nicht auf dem Ende der Antriebswelle, sondern diese war zweiteilig. Das Ritzel war immer eine Kunststoffhuelse, die im Lager steckt und darin die Metallwelle fuer das Seilrad. Das Problem:
Die Kunststoffhuelse reisst in Laengsrichtung auf, wird dicker und blockiert. Das Ritzel auf dem Ende reisst ebenfalls und blockiert in der Verzahnung, wenn man auf die Zahnluecke trifft..
In dem Fall hilft eigentlich nur die Neuanfertigung der Antriebswelle nach Muster der aelteren Drehkos, die diese unsaegliche Kunststoffhuelse noch nicht haben und eine Ganzmetallausfuehrung sind.
Hier sieht es sogar so aus, als sei das Ritzel von der Kunststoffhuelse abgerissen. Am Ende vor dem Lager sollte noch ein Sicherungsring stecken, der verhindert, dass man die Antriebselle herausziehen kann. Das Ritzel hat noch den Durchmesser, der durch die Lagerbohrung passt, sollten 6mm sein.
Sonst noch beim R1000:
Wenn's im Endverstaerkernetzteil Roedersteinelkos sind: Die Gummistopfen oben noch drin?
Rasten die Stationstasten noch einwandfrei?
73
Peter
Guten Abend Peter,
nun bin ich schon etwas weiter mit dem R1000.
Der Netztrafo ist trocken - ich habs riskiert und das Ding unter Strom gesetzt.
Die beiden Siebelkos sind von Frako, Gummistopfen ist noch drin - aber da einer davon warm wird fliegen beide raus. gibt es passenden 1 zu 1 Ersatz ? (jeweils 10.000µF)
Ich hätte noch 2x 15000µF in der Bastelkiste, aber das ist wohl zu viel des Guten ?
Und die anderen Roedersteins (3x 47µF, 1x 470µF) habe ich schon ersetzt, da alle brüchig waren. Mein China-Messgerät zeigte durchwegs überhöhte Kapazität und einen sehr hohen ESR. Auch die hellblauen Unicon-Elkos sind fast alle rausgeflogen, hatten selbiges Problem. Danach war auch der störende Einschaltplopp weg.
Welcher Poti regelt den Empfangsstärke-Anzeiger ? per Messsender eingespeistes sauberes Signal kommt nur auf 4 LEDs... ansonsten keine Probleme auch beim Empfang von richtigen Sendern. (selbst ohne Antenne im Keller!) Ich nutze derzeit noch die Stationstasten (Drehko ist ja leider hin...;()
(30.09.2020, 11:16)sing sing schrieb: [ -> ]Wenn sich der Drehko nicht drehen lässt ist das Fett verharzt. WD40 ist Petroleum, das bringt an der Stelle nichts.
Völliger Quatsch. Ein fester Drehkondensator ist der einzig sinvolle Anwendungsbereich für WD40 in der Unterhaltungselektronik.
Das funktioniert ganz hervorragend.
Zitat:Welcher Poti regelt den Empfangsstärke-Anzeiger ? per Messsender eingespeistes sauberes Signal kommt nur auf 4 LEDs... ansonsten keine Probleme auch beim Empfang von richtigen Sendern. (selbst ohne Antenne im Keller!)
Habe nur den SP von der hifienginge, würde danach den R34 probieren.
Am TCA420 fließt der Anzeigestrom zwischen Pin 8 und 9, wird über den LM358 zu nem passenden Spannungssignal und über Leitung 14 zum Anzeigebaustein UAA180 geschickt.
edit die Empfangsleistungen hören sich zwar gut an, aber das Frontend sollte trotzdem zuvor an den Bandenden nachgestellt werden.