Hallo zusammen,
bin gerade am Verzweifeln über Schwiegervaters SL-QD33, der nicht mehr mag.
Symptome: Teller läuft nicht an, Start/Stop-LED blinkt. Tonarm liegt fest in Ruhestellung. Keine Reaktion auf Start/Stop-Taste.
Betriebsspannungen stimmen, die 3 Schalter am Tonarm (Up, Down, Rest) funktionieren. Tonarmantrieb funktioniert, der Direktantrieb auch. Nur halt nicht zusammen.
Wenn ich die Tonarmmechanik nach Serviceanleitung zusammenbaue und dann das Gerät einschalte, läuft der Arm in die Ruhestellung zurück und bleibt dann da. Der Impulsausgang am Prozessor für die Ansteuerung der Endabschaltung "lebt" auch.
In Ausnahmesituationen läuft auch mal der Plattenteller an, habe hier aber noch keine Systematik feststellen können.
Mein Eindruck ist, dass nur eine winzige Kleinigkeit fehlt, damit er wieder das tut, was er soll - aber ich bin noch nicht dahinter gekommen.
Falls jemand noch einen guten Tipp für mich hat, sage ich jetzt schon mal Danke!
Viele Grüße
rafena
800 kHz Taktfrequenz steht an zwischen Pin 15 und 16 von IC301?
Ja, die sind da, gemessen. Frequenz und Amplitude stimmen. Danke, Dude.
(Vermute, dass ohne diesen Takt auch die LED nicht blinken kann?)
Habe noch mal etwas gemessen. Das Teil hat eine optische Endabschaltung, die mit einer digitalen Arbeitspunktstabilisierung arbeitet. Hier liegt etwas im Argen. Die IR-LED der Lichtschranke wird nur etwa 75 ms lang angesteuert und dann wieder abgeschaltet. Scheinbar läuft die Regelung gegen die Obergrenze und der Prozessor schaltet ab. Könnte ein altersschwach gewordener Lichtschrankenbaustein (Gabelkoppler) sein.
Jetzt muss ich msl schauen, wo es einen neuen CNZ 1108 gibt...
Kann alles mögliche passieren wenn Microprozessoren spinnen. Was sagt denn das Signal am Reset Pin von IC301? Start-Stop Signal für den Plattenteller an Pin 1 kommt? Die Schalter hattest Du ja schon gecheckt...
Im SM S.13 Pkt 3 ist die Funktionsweise des automatischen Abgleichs der Endpositiondetektion beschrieben. Wenns da hakt, ist die Lichtschranke verdreckt oder deren Transistor liefert ein unzureichendes Signal.
edit Dann fehlt vermutlich die Freischaltung von der Enddetektion an P23. Da gibts nen Einstellregler, aber an dem hast sicher versucht nachzustellen.
Wenn die Prozessoren hängen ists fast immer ein fehlendes Signal aus der Peripherie.
Danke euch beiden! Zum Einstellen komme ich gar nicht erst, das schaffe ich in den paar Millisekunden nicht, bis der Prozessor der Lichtquelle "den Stecker zieht". Hätte ich eine neue Lichtschranke, würde ich die an diesem Punkt erst einmal tauschen. Habe aber schon eine Idee, wie ich das vielleicht testen kann - melde mich dazu später.
Es scheint, ich muss noch einmal neu überlegen. Die Lichtschranke scheint es nicht zu sein. Hatte der Regelung erst einmal mit 39 k, später 15 k parallel zum Fototransistor auf die Sprünge helfen wollen, das hat nichts geändert. Habe dann mal einen von den elektrischen Daten ähnlichen Koppler (WF MB106C) stattdessen eingesetzt, es bleibt immer dasselbe: Der Prozessor kappt der IR-Diode nach ca. 75 ms den Strom. (Pin 10 von IC401, das ist der Ausgang des Widerstandsnetzwerks fällt auf Null.) Der Ausgang des Fototransistors folgt der Ansteuerung durch die IR-Diode.
Dadurch funktioniert natürlich keines der beschriebenen Einstellverfahren, da ohne Ansteuerung der LED der Fototransistor keine Ausgangsspannung liefert, die weiter verarbeitet werden kann.
Auch Q403 wird vom Prozessor nicht angesteuert. Das funktioniert aber im Test Mode, da schaltet er auch brav. Dann dreht auch der Plattenteller.
Offenbar wartet der Prozessor auf Impulse von Pin 1 des IC401, da passiert aber nichts. Reset-Pin "schleicht" nach Einschalten auf H und bleibt auch da. Ist scheinbar so gewollt (C306).
Anhand der Beschreibung verstehe ich zwar, wie die Stromeinstellung über das Widerstandsnetzwerk funktioniert, aber genau dieser Vorgang wird anscheinend nicht ausgelöst oder bricht nach ca. 75 ms ab.
Die Bezeichnung "Current Adjustment" für VR402 bezieht sich übrigens nicht auf den LED-Strom, sondern damit wird der Strom der durch Q402 gebildeten Quelle eingestellt.
Ich glaube, ich werde noch mal etwas im Test Mode messen, vielleicht erhellt mich ja doch noch ein Geistesblitz...
Das ist so eine Fehlersuche, bei der ich sehr dankbar bin, dass ich davon nicht leben muss, sondern das aus Spaß am (hoffentlich!) folgenden Erfolgserlebnis machen darf. An dieser Stelle meinen Respekt für die lötende Zunft!
Ja, das mit dem Quellenstromeinstellung durch Q402 steht im SM an der Leiterplattenzeichnung auf S.17.
Oben war der Q401 gemeint, mit dem der Schaltpunkt der Enddetektion (4V) nach der Beschriftung auf der Seite eingestellt wird. Das Schaltbild der Enddetektion ist etwas unübersichtlich. Nach dem Block Diagramm auf S. 16 vergleicht der Komparator IC401 an 12 und 13 die Spannungen des Lichtschrankentransistors mit der der Stromeinprägung und danach deren Ausgang mit der Schwellspannung 4V an 2 und 3.
edit das beschreibt die Funktion stark verkürzt, Details auf S. 13 des SM
Gorm, da habe ich mich soweit eingelesen, das sehe ich genauso. Danke fürs Mitgrübeln.
Problem ist, dass die beschriebenen Einstellungen (8 V / 4 V) gar nicht erst möglich sind, da auch im Test Mode die LED der Lichtschranke nicht länger als 75 ms hellgesteuert wird. Danach ist sie aus, da nach diesen 75 ms an Pin 10 des IC 401 ca. 0 V liegen. Wenn's aber vorm Fototransistor duster ist, lässt der nix durch und die Spannung ist immer Null (wenige mV). Das ist auch mit dem probeweise eingesetzten Optokoppler so, deshalb schließe ich den Lichtschrankenbaustein bis auf weiteres als Ursache aus.
Aus irgend einem noch nicht erkannten Grund schafft es der Prozessor nicht, die Helligkeitsregulierung auszuführen. Habe irgendwie den Eindruck, dass die gar nicht richtig beginnt. Stattdessen blinkt als Fehlerindikation die rechte LED...
Ich komme mit meiner Antwort zwar ein paar Jahre zu spät, vielleicht hilft es in der Zukunft aber dennoch jemanden:
Ich hatte das exakt identische Problem wie der Themenstarter. Ich konnte auch bei mir nachvollziehen, dass PIN 10 vom IC401 nach 75 ms abschaltet.
Nachdem ich aber beide Elektrolydkondensatoren auf dem Hauptboard getauscht hatte, funktionierte das Ding wieder tadellos. Beide hatten ihre nominell 47 uF nicht mehr...
Zum Test muss der Teller montiert sein, sonst läuft der Motor nicht an.
Hallo, habe von einer älteren Dame einen SL-QD33 geschenkt bekommen.
Auch hier die gleichen Symptome wie im Eingangspost.
Die Vorbesitzerin wusste das nicht und war sehr traurig, als ich ihr dann mitteilte, daß der Dreher leider nicht anspringt.
Da war ich dann auch traurig, weil sie mir ja eine Freude machen wollte, und das nicht geklappt hat.
Auf der Suche im Internet kam ich dann hier in diesem Thema an.
Hut ab, wie tief hier wohl die meisten in der Elektronik Materie drin sind, ich kann da leider nicht mithalten.
Aber der letzte Beitrag von
pischi82 muntert mich auf, nicht gleich aufzugeben.
Also zurück zu meinem Erbstück:
habe ihn geöffnet, die benannten Elkos gesucht und mit Hilfe des Manuals auch verifiziert, daß ich die richtigen gesichtet habe.
Ich habe ein wenig Respekt vorm zerlegen, ob ich den wieder zusammen kriege, daher die Frage:
Ausgelaufen sind die Elkos nicht, auch nicht aufgebläht, C105 und C106 sind wohl gemeint.
Konkrett meine Frage: Die Hauptplatine ist die große, dort wo der Teller angetrieben wird ?
C105 und C106 austauschen ? und die anderen Elkos auch gleich?
Ich arbeite in einem Konzern, wo Elektronik produziert wird, daher danke ich, die Elkos da zu finden, das ist nicht das KO-Kriterium.
thx vorab für support, ist mein erster Vintage Japaner,
denn eigentlich laufen hier der ein oder andere ältere Thorens.
Der Kollege schrieb von 47µF, das würde zu dem C106 auf dem Bild passen. Das ist ein bipolarer (ungepolter) Elko, so einer muss da auch wieder hin. Schau mal nach ob auf dem C105 auch "BP" draufsteht, dann ist das auch ein bipolarer. Dieser Typ von Bipolar-Elkos aus der Zeit ist gerne mal stocktaub, also gleich beide wechseln. Die anderen Elkos lass bitte in Ruhe und probier zuerst nach dem Wechsel der beiden 47er aus ob er wieder läuft.
Na das ist doch mal eine Hilfestellung, die man nicht ausschlagen kann.
Jetzt erst Recht kann ich das Ding nicht einfach verschrotten.
Nun den, vielleicht mache ich mich nun lächerlich, aber ich stehe dazu:
ich wusste garnicht, daß es auch bipolare Elkos gibt, das hat mir Wikipedia gleich bestätigt und ich hatte mein erstes Aha Erlebnis heute.
Das zweite Aha Erlebnis hatte ich, da ich in unseren Lagerbeständen des Arbeitgebers laut ERP System so garnicht ansatzweiße den richtigen Elko fand,
ich will da aber auch keinen groß Hintenrum heben müssen und besorge die Components lieber privat.
Nochmal zurück zu unseren gesuchten Probanden: die Stückliste ist sehr gut gemacht bei unserem Dreher hier, den es gibt nur die beiden Referenzen mit diesem Wert, Partnummer findet das Datasheet und das widerum passt exakt: 47uF, 10V, Bipolar. Ich denke ich hätte doof geschaut, wenn ich in der Firma gepolte Elkos angeschleppt hätte, und beim wechseln dann nach der Minus Markierung gesucht hätte.
Das Marking "BP" habe ich jetzt erst auf meinem Foto entdeckt, ja sicher, bevor ich loslöte, schau ich da auch beim C105 nochmal danach,
aber jetzt geht es erst mal drum, die zwei Elkos zu besorgen, doch nicht ganz so einfach auf den ersten Blick.
Du müsstest nicht unbedingt um jeden Preis Bipolare nehmen; vier Polare mit doppelter Kapazität antiseriell tun es auch.
Kannst auch zwei gepolte 100uF mit mind. 16V Spannungsfestigkeit für den 47uF gegenpolig in Reihe schalten. Damit hast im Prinzip das, was in dem bipolaren Becher verbaut ist. Die höhere Spannungsfestigkeit ist unempfindlicher gegen Spannungsspitzen und läßt den Elko länger leben.
edit Olaf war wieder schneller ...
Ich war eher da, ätsche bätsche
Naja, du hast zwar ne Zeichnung, aber was für ne Erklärung ...
In Jever hätte man diese im Angebot:
47µF 25V BP
Ich hätte hier sonst auch noch 47µF 50V rumliegen, die noblen Nichicon Muse, falls alle Stricke reißen.
ich bin wirklich froh, euch "kennengelernt" zu haben, nochmal vielen Dank für euren Support.
Das Posting von Gorm habe ich schneller verstanden, aber beim zweiten mal lesen hat Florida Boy ja auch das gleiche geschrieben.....denk ich.... ;-)
und auch nochmal Danke an Dude,
bei den gängigen Großhändlern, ob mit Re*, mit Co* oder Vö* am Anfang wollte ich das am Wochenende mal schauen.
Ich selbst hatte das da im Auktionshaus (mein Zweitwohnsitz *lol*) rausgesucht, Nr 124434160870
Heute habe ich meinen Arbeitskollegen auf die zwei Elkos angesetzt, er ist Elektroniker und Funker, er schaut zuhause im Portfolio,
ich habe ihm extra das Datasheet ausgedruckt mitgegeben, damit er mir kein Unfug mitbringt.
Da höre ich dann natürlich erst am Montag, ob ich da was kriege.
Ansonsten bestelle ich das best passenste, ist halt ein Blindschuss mit rund 8-13 euro invest,
aber ein Hobbie kostet nun mal und macht Spass.
Ich halt euch auf dem laufenden
Hallo
Die Kondensatoren sind getauscht,
habe dann doch wegen schnellerer Verfügbarkeit die aus der Bucht genommen,
aber leider war ich nicht Erfolgreich.
Das Fehlerbild ist unverändert.
Habe den Thread nochmal von Anfang an gelesen,
da muss ich feststellen, daß das Fehlerbild nicht exakt gleich ist.
Beim Treathersteller bewegt sich ja manchmal der Teller oder der Arm,
bei meinem Dreher garnix.
Wenn ich den Geschwindigkeitsschalter betätige, schaltet die rote LED um von 33 auf 45 und zurück.....
Start/Stop ist am blinken, mehr geht hier nicht, den Teller kriege ich nicht zum drehen überredet.
Muss nun in mich gehen, was ich weiter damit mache.
Mich schaudert ein bischen, dass auf deinem Foto "Frolyt" zu lesen ist.
Wenn ich nicht ganz falsch liege, dann sind das Konnies noch aus DDR-Produktion und damit >35 Jahre alt.
Hast Du die vor Einbau gemessen?
Für den ernstfall hätte ich auch noch Nichicon's hier zuliegen.....
VG
Harald
Ich kann auch nicht so ganz nachvollziehen warum diese Dinger völlig überteuert bei Ebay gekauft wurden anstatt z.B. die von mir verlinkten Panasonics bei Reichelt für ungefähr die Hälfte des Gesamtpreises einschließlich Versand zu bestellen, da hätte man wenigstens frische Ware bekommen.
Frolyt produziert nach wie vor im wunderschönen sächsischen Freiberg ... frischer als eben vom Band gefallen, geht nun wirklich nicht und deutsche Produktion ist nun eben mal nicht soooo günstig.
Läuft denn der Teller, wenn du ihn anschubst ?
Ach da schau her, dann ist der Kauf im Sinne von support your local supplier auf jeden Fall gutzuheißen.