10.01.2021, 18:26
Ich bin ausgesprochener Schellack - Freund und möchte mein Sammelgebiet hier kurz vorstellen:
Schellack- Platten, das ist der 10" - Schrott, der so schnell bricht, so gruselig schwer ist, oft rauscht und kratzt wie die Sau und obendrauf noch Mono,
aber damit hat Konservenmäßig (kommerziell) wohl Alles angefangen.
Besonders spannend war es in meinen Augen, als in Amerika unter Anderen ein gewisser Moses Asch anfing, mitt allerlei elektrischem Geraffel durchs Land zu ziehen und die Volkslieder der allerletzten Ureinwohner, oder die Lebensgeschichte unterdrückter Baumwollpflücker in Liedform (so ging glaub' ich der "Blues" los ?) in Schellackplatten zu kratzen.
Wen's in Kurzform interressiert: Eben jener "Moe" Asch ging mit seinen diversen Labeln mehrfach pleite, weil er sich schlicht und ergreifend geweigert hat, kommerzielles Hitparadengedudel aufzunehmen, siehe auch das Buch "Making People's Music" von Peter D. Goldsmith, glücklicherweise wurden Asch's Aufnahmen komplett von Folkway-Records, bzw. dem Smithonian Institut für die Ewigkeit für die Nachwelt festgehalten.
Meine persönliche Sammlung startet nicht mit Tiefenschnitt, ich habe auch kaum deutsche Produktionen oder Aufnahmen, vielmehr viel frühe Folk- und Country- Aufnahmen, frühen Blues, frühe Jazz- Aufnahmen, einiges an Bebop aber auch diverse Do-Wop Scheiben.
Dann habe ich einige Alben (das sind diese Bücher mit mehr als einer Platte, i.d.R. 4 Stk. des/derselben Interpreten/in, von denen auch der Begriff "Album" mit ins Vinyl- Zeitalter und darüber hinaus mitgenommen wurde).
Warum ? Wer als echter Musik- und Geraffel- Freak nur einmal eine Schellack- Session mit dem richtigen Gerät mitgemacht hat weiß, daß einem nicht nur der Flair dieser alten Stücke Zeitgeschichte echte Gänsehaut bescheren, sondern daß die Dinger bei entsprechender Erhaltung / Aufnahme etc. durchaus eine beeindruckende Dynamik und Klangvielfalt haben. Eine "digital remastered" CD mit frühen Aufnahmen des Dizzy Gillespie - Sextett's zwar affengeil ist, aber nicht die Bohne zu vergleichen mit den originalen auf Schellack. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, daß ich z.B. den US Country Barden "Wayfaring Stranger" Burl Ives erst durch Schellack- Platten wirklich zu schätzen gelernt habe, ähnlich ging's mir mit Yma Sumac (bei deren Wahnsinns- Stimme kann man die Dynamik einer Schellack- Platte ganz gut erkennen), usw. usw.
Gibt's hier denn außer mir noch mehr mit ähnlichem Schellack Sammelgebiet ? Von Hill-Billy über Hobo-Musik, Blues, Folk bis zum BeBop ?
Oder was habt ihr s an Schellack rumstehen ?
Gruß aus Nordhessen,
conrad
Schellack- Platten, das ist der 10" - Schrott, der so schnell bricht, so gruselig schwer ist, oft rauscht und kratzt wie die Sau und obendrauf noch Mono,
aber damit hat Konservenmäßig (kommerziell) wohl Alles angefangen.
Besonders spannend war es in meinen Augen, als in Amerika unter Anderen ein gewisser Moses Asch anfing, mitt allerlei elektrischem Geraffel durchs Land zu ziehen und die Volkslieder der allerletzten Ureinwohner, oder die Lebensgeschichte unterdrückter Baumwollpflücker in Liedform (so ging glaub' ich der "Blues" los ?) in Schellackplatten zu kratzen.
Wen's in Kurzform interressiert: Eben jener "Moe" Asch ging mit seinen diversen Labeln mehrfach pleite, weil er sich schlicht und ergreifend geweigert hat, kommerzielles Hitparadengedudel aufzunehmen, siehe auch das Buch "Making People's Music" von Peter D. Goldsmith, glücklicherweise wurden Asch's Aufnahmen komplett von Folkway-Records, bzw. dem Smithonian Institut für die Ewigkeit für die Nachwelt festgehalten.
Meine persönliche Sammlung startet nicht mit Tiefenschnitt, ich habe auch kaum deutsche Produktionen oder Aufnahmen, vielmehr viel frühe Folk- und Country- Aufnahmen, frühen Blues, frühe Jazz- Aufnahmen, einiges an Bebop aber auch diverse Do-Wop Scheiben.
Dann habe ich einige Alben (das sind diese Bücher mit mehr als einer Platte, i.d.R. 4 Stk. des/derselben Interpreten/in, von denen auch der Begriff "Album" mit ins Vinyl- Zeitalter und darüber hinaus mitgenommen wurde).
Warum ? Wer als echter Musik- und Geraffel- Freak nur einmal eine Schellack- Session mit dem richtigen Gerät mitgemacht hat weiß, daß einem nicht nur der Flair dieser alten Stücke Zeitgeschichte echte Gänsehaut bescheren, sondern daß die Dinger bei entsprechender Erhaltung / Aufnahme etc. durchaus eine beeindruckende Dynamik und Klangvielfalt haben. Eine "digital remastered" CD mit frühen Aufnahmen des Dizzy Gillespie - Sextett's zwar affengeil ist, aber nicht die Bohne zu vergleichen mit den originalen auf Schellack. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, daß ich z.B. den US Country Barden "Wayfaring Stranger" Burl Ives erst durch Schellack- Platten wirklich zu schätzen gelernt habe, ähnlich ging's mir mit Yma Sumac (bei deren Wahnsinns- Stimme kann man die Dynamik einer Schellack- Platte ganz gut erkennen), usw. usw.
Gibt's hier denn außer mir noch mehr mit ähnlichem Schellack Sammelgebiet ? Von Hill-Billy über Hobo-Musik, Blues, Folk bis zum BeBop ?
Oder was habt ihr s an Schellack rumstehen ?
Gruß aus Nordhessen,
conrad