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Normale Version: Fehlersuche im CD-Player, Gesundheitszustand vom Laufwerk prüfen
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ich möchte mich in die Reparatur von CD-Playern einarbeiten. Warum? Erstens üben sie eine ähnliche Faszination auf mich aus wie alte Plattenspieler, auch wenn ich zu 90% Musik vom PC höre mag ich das feeling von physischen Tonträgern. Ich habe also ein paar Oldies die ich am leben halten will, solange wirtschaftlich vertretbar natürlich. Zweitens haben sich einige Player angesammelt (auch von Bekannten) die ich nicht wieder hinbekomme, auch wenn ich mir die Basics angelesen habe (Focus, Tracking...)  fehlt Wissen und vor allem Erfahrung. Sowas wurmt mich. 

Es soll nicht um eine spinnende Steuerung, Kanalausfälle, sich nicht öffnende Schubladen (...) gehen, ich meine die Fehler die viele Player >20 Jahre mittlerweile zeigen. Nicht mehr alle CDs können eingelesen werden, der Player springt einige Sekunden bei der Widergabe. In Extremfällen können nurnoch die ersten Tracks auf der CD gelesen werden. Ein ganz mieser Fall (Grundig CD7550) ließt CDs erst nach mehreren versuchen, bleibt oft schon beim TOC stecken und zeigt "no Disc". Da sporadisch CDs gelesen werden sollte die Regelung von Focus, Tracking und Drehzahl prinzipiell arbeiten, ein (richtig) defektes Bauteil in der Regelung ist unwahrscheinlich.

Im Netz wird sowas oft auf den Laser geschoben und klar, das macht als erster Verdacht vielleicht Sinn. Eine verschlissene Laserdiode sollte sich zumindest feststellen lassen, Leistungsmessgeräte für Laserdioden gibt es in Ebay oft unter 50€. Eine andere Sache ist es einzuschätzen welche Leistung für welchen Pickup tolerabel ist. 

Nehmen wir einfach mal an wir haben einen Player für den es keine Ersatzteile auf jedem Wertstoffhof gibt, z.B. einen 80er Jahre Sony mit Linearantrieb, der nicht mehr jede CD einlesen kann. Wie würdet ihr gezielt nach dem Fehler suchen ohne einzelne Baugruppen zu tauschen?

Genauso interessant wäre es den Zustand vom Laufwerk bei eigentlich funktionierenden Playern zu bewerten, anhand der Fehlerraten. Scope hat in seinen Reparaturberichten ein Messgerät dafür, da die Geräte selten zu sein scheinen und bestimmt nicht bei jedem Radio/Fernsehtechiker in den 90ern in der Werkstatt standen nehme ich an das das auch anders geht? Ich habe z.B. einen Accuphase DP-70 der alles ließt, mein SL-P1200 90% meiner CDs. Letzterer hat ein ausgebranntes Display, war also lange im Betrieb. Es wäre interessant zu wissen in welchem Zustand Laufwerk + Regelung ist.

Danke!

Gruß,
Jan
Hallo Jan,

da stehen wir in etwa am gleichen Punkt in unserer Reparaturerfahrung. Einen sehr guten Beitrag zum Thema "defekter Laser" habe ich gerade gestern erst entdeckt: 


http://lampizator.eu/LAMPIZATOR/TRANSPOR...ology.html

Wenn du es nicht in Englisch lesen magst: abschnittsweises Kopieren in deepl.com führt zu recht lesbaren Übersetzungen.

Die üblichen Reparaturstrategien (sind alle Betriebsspannungen vorhanden und stabil (teils gut versteckte Elkos!), gibt es mechanische "Klemmer", kommt ein Signal vom Laser zurück usw.) scheinen mir auch hier absolut sinnvoll zu sein.

Beim Einlesen ins Thema stoße ich auch immer wieder auf Probleme mit Mikroschaltern am Laufwerk, die nur scheinbar korrekt funktionieren, aber durch kurze Aussetzer die Steuerung des Players heillos durcheinanderbringen.

Werde mich demnächst auch über die ersten Exemplare aus meinem Stapel hermachen und versuchen, was daran zu lernen.

Viel Erfolg!
rafena
Ein CD Player hat mechanische und elektronische Bauteile, und es geht Es geht um 30-40 Jahre alte Geräte. Zuerst müssen alle mechanischen Funktionen überholt werden. Dann mit dem Service Manual alle elektronischen Teile nachmessen. Anzunehmen, dass Bauteile "wahrscheinlich" nicht defekt sind, ist der falsche Weg. Und wenn man damit fertig ist, dann kann man sich den Laser ansehen. Überpfrüfen ob er noch die richtig Leistung bringt und einstellen falls nötig Und dazu braucht es eben die richtigen Meßgeräte.

Hier am Beispiel Des Technics, ist auf französisch, aber die Bilder reichen.
Unten auf den Pfeil nach recht klicken, die Berichte sind mehrere Seiten lang.

https://vintage-audio-laser.com/A-l-atelier-page-73-843
https://vintage-audio-laser.com/A-l-atelier-page-49
https://vintage-audio-laser.com/A-l-atelier-page-20
Danke!


Zitat:Die üblichen Reparaturstrategien (sind alle Betriebsspannungen vorhanden und stabil (teils gut versteckte Elkos!), gibt es mechanische "Klemmer", kommt ein Signal vom Laser zurück usw.) scheinen mir auch hier absolut sinnvoll zu sein.


Ja, das sind die Basics. Ich würde auch zuerst die Betriebsspannungen in dem Bereich prüfen wo ich den Fehler vermute. Mechanische Sachen, da fällt mir gleich das Lager von den alten Philips-Player-Spindelmotoren ein. Linse reinigen führte bei mir bisher nie zum Erfolg, so richtig "versiffte" Geräte stelle ich mir aber auch nicht freiwillig auf den Tisch. Riemen sind klar, darüber brauchen wir fast nicht reden. Das sieht man meistes direkt beim ersten Test des geöffneten Geräts.


Zitat:Ein CD Player hat mechanische und elektronische Bauteile, und es geht Es geht um 30-40 Jahre alte Geräte. Zuerst müssen alle mechanischen Funktionen überholt werden. Dann mit dem Service Manual alle elektronischen Teile nachmessen. Anzunehmen, dass Bauteile "wahrscheinlich" nicht defekt sind, ist der falsche Weg. 


Das war nicht gemeint, wenn man anfängt irgendetwas zu reparieren grenzt man den Fehler ja erstmal ein. Wenn der CD-Player die CD klaglos nimmt aber am Ausgang kein Ton zu hören ist fällt der Verdacht zuerst auf den Analogteil um die DACs. Ich würde dann nicht anfangen in der Steuerung vom Laufwerk zu suchen. Wenn der TOC z.B. garnicht gelesen werden würde würde ich versuchen zu schauen ob der Laser überhaupt versucht die Disc zu fokussieren, erstmal unabhängig davon ob der Spindelmotor dreht. Als nächstes Emission des Lasers etc. 
Bis zu einem gewissen Punkt komme ich damit.

Ein großes Problem für mich ist im Moment das die meisten Hersteller im SM spezielle Prüfdiscs oder Servicetools zum abgleichen der 3 Hauptregelkreise des Laufwerks verlangen, das Manual vom SL-P1200 ist ein gutes Beispiel. Kann nicht einschätzen ob man die Testdiscs irgendwie ersetzen kann. Was ist den die Basisausstattung, vielleicht finde ich nötige Prüf-CDs gebraucht?

Genauso interessant sind die Fehlerraten, für genau solche Geräte wie meinen Technics der mit einigen wenigen meiner (neuen) CDs Probleme hat und dann springt. Das kann normal sein bei einem so alten Gerät, kann aber auch heißen das eine Einstellung nicht mehr 100%tig passt oder der Laser kurz vorm Ende ist. Gibt es abseits von so teuren Geräten wie dem Kenwood Decoder den Scope nutzt Möglichkeiten die Fehlerraten zu messen? 

Gruß,
Jan
Moin,
da es bei den Messungen mit den Testdisks weniger um das konkrete Signal, das sie abgeben, sondern um Dinge wie Focus- /Trackingoffset und Augenmuster geht, reicht fast immer eine gute Industriepressung "irgendeiner" CD.
Bei den Testdisks sollte man davon ausgehen/annehmen, dass sie bezueglich Rundlauf und Reflektionsvermoegen genauer/reproduzierbarer hergestellt werden. Die Testsignale/-muster (Fehlererkennung) sind dann die "Bonus-Tracks" ;-)

73
Peter
Zitat:da es bei den Messungen mit den Testdisks weniger um das konkrete Signal, das sie abgeben, sondern um Dinge wie Focus- /Trackingoffset und Augenmuster geht, reicht fast immer eine gute Industriepressung "irgendeiner" CD.


Ich glaube ich nehme mir mal den erwähnten Grundig Player vor um ein Gefühl zu bekommen. Das ist im Prinzip ein CD304, einen CD104 zum schlachten habe ich sowieso.

Gruß,
Jan
Hallo Jan,

bedenke bitte, dass die in der Serviceliteratur angegebenen Einstellwerte für z.B. Laserspannung und Focus offset auf die Philips Test sample 5  und Test sample 5A bezogen sind; du wirst vermutlich sehr schnell feststellen, dass sich diese Werte mit jeder anderen beliebigen CD ändern, teilweise sogar erheblich, sodass diese für Abgleicharbeiten nicht geeignet sind. Das gemeine daran ist, dass das Laufwerk auch damit zunächst völlig klaglos funktionieren kann, obwohl die Parameter "daneben" liegen. Nach meiner Beobachtung kommen bis ca. 1990 in Langenhagen (made by PDO) gefertigte CDs den originalen Testscheiben noch am nächsten, diese CDs erkennt man an der durchgängigen Verspiegelung sowie an den rauhen Kanten der (nachträglich) gestantzten Mittelbohrung.

Grüße, maurice
(15.01.2021, 06:56)Jan_K schrieb: [ -> ]Ich glaube ich nehme mir mal den erwähnten Grundig Player vor um ein Gefühl zu bekommen. Das ist im Prinzip ein CD304, einen CD104 zum schlachten habe ich sowieso.

Moin,
bei den CDx04 repariert man zuerst die Durchkontaktierungen und kuemmert sich dann um die Fehler, die uebriggeblieben sind.

73
Peter
Zitat:bedenke bitte, dass die in der Serviceliteratur angegebenen Einstellwerte für z.B. Laserspannung und Focus offset auf die Philips Test sample 5  und Test sample 5A bezogen sind; du wirst vermutlich sehr schnell feststellen, dass sich diese Werte mit jeder anderen beliebigen CD ändern, teilweise sogar erheblich, sodass diese für Abgleicharbeiten nicht geeignet sind. Das gemeine daran ist, dass das Laufwerk auch damit zunächst völlig klaglos funktionieren kann, obwohl die Parameter "daneben" liegen. Nach meiner Beobachtung kommen bis ca. 1990 in Langenhagen (made by PDO) gefertigte CDs den originalen Testscheiben noch am nächsten, diese CDs erkennt man an der durchgängigen Verspiegelung sowie an den rauhen Kanten der (nachträglich) gestantzten Mittelbohrung.


Dann würde doch eine Originale Abgleichdisk/Testdisc (egal von welchem Hersteller) die beste Lösung sein? Für den CD-Player Reparaturplatz würde ich schon ein wenig Geld investieren.


Zitat:bei den CDx04 repariert man zuerst die Durchkontaktierungen und kuemmert sich dann um die Fehler, die uebriggeblieben sind.


Das wurde bei dem Gerät schon gemacht, ohne Erfolg. Eine Werkstatt war vor mir mit dem Gerät beschäftigt denn einige Elkos wurden getauscht, das Lager unter dem Spindelmotor war (wenn ich mich richtig erinnere) kaum eingelaufen, so viele Stunden lief der nicht. Ich vermute das Tracking und/oder Focus-Regelkreise einen Defekt aufweisen oder total falsch abgeglichen sind. Letzteres macht Sinn weil wie gesagt schon wer vor mir dran war. Es dauert noch ein bisschen, der Player steht in meinem Elternhaus und da fahre ich zu Corona Zeiten nicht nur deswegen hin. 

Gruß,
Jan
Moin,
na dann, man wird sehen.
Eingelaufene Spurlager koennen Formen annehmen. Ich hatte mal eins, bei dem sich die Spindel bis zur Kontermutter des Laeufers in das Lager gebohrt hatte.... Zeigt, welche Drehmomente der Spindelmotor aufbringen konnte und wie gross die "Leidensfaehigkeit" des Focusservos war.

73
Peter