20.01.2021, 20:30
Wie in der Neuzugangsecke vorgestellt, benötigt dieser quietschende Bandwickler beruhigende Hilfe.
TapeDeck Denon DRM-800A von 1990:
Bereits nach Entfernen des Deckels fiel auf, dass der Capstanriemen für die linke Capstanwelle abgerutscht war:
Hier versteckt er sich auf dem anderen Riemen (Verbindung von Motor zur rechten Capstanwelle):
Wie sich schnell herausstellte, war der Wickelmotor die Ursache für die unschönen Quietschgeräusche.
Somit bot sich an, dass Laufwerk komplett auszubauen.
Frontplatte ausgebaut:
Verstärkungssteg zwischen Frontplatte und Rückwand ausgebaut:
Nun ist das Laufwerk nur noch mit zwei Schrauben am Boden befestigt und kann nach Abziehen von 4 Steckverbindungen rausgenommen werden:
Das ausgebaute Laufwerk:
An der Unterseite des Laufwerks lässt sich der abgerutschte Flachriemen recht einfach wieder auf die Schwungmassen auflegen:
Der Riemen und die Lauffläche auf den Schwungmassen wurde povisorisch gereinigt und der Riemen montiert:
Für einen besseren Zugang zum Idler, wurde die Cassettenklappe demontiert:
Jetzt die Cassettenauflage oben ausgeclipst und abgenommen.
Hier fiel mir auf, am linken Capstanlagersockel ist der Messingbügel schief montiert.
Der gehört in 12 Uhr Stellung und nicht so wie hier in 13 Uhr Stellung:
Das ist wohl Pfusch ab Werk ....
Nach Demontage der Platine mit den optischen Sensoren der Bandwickelbewegung. Hier fiel auf, dass Sender und Empfänger auch nicht gerade perfekt ausgerichtet sind:
Die Sensoren wurden gereinigt und ausgerichtet (müssen genau senkrecht stehen).
Laut Service-Manual sollen die recht genau eingstellt werden:
Jetzt hat man freien Zugang auf Bandwickel, Idler und Konsorten:
Bei diesem Laufwerk ist der Ausbau des Wickelmotors (im Vergleich zu den Sankyo Laufwerken) geradezu kinderleicht.
Es müssen nur die zwei Schrauben neben dem Wickelmotor rausgedreht werden.
Hier sind sie schon raus:
Jetzt kann der Motor mit der Montageplatte rausgezogen werden.
Da ist der Schreihals:
Bereits beim Andrehen mit den Fingern, machte er geräuschvoll darauf aufmerksam, dass hier eine (letzte?) Ölung erforderlich ist.
Wie unschwer zu erkennen ist der Pulley aus Messing. Hier gibt es gerne mal Probleme beim Abziehen - wenn man keinen entsprechenden Abzieher hat.
Hier nutze ich immer die Behelfsmethode mit zwei gegenüber angesetzten Löffeln, um den Pulley abzudrücken.
Hat hier leider nicht funktioniert, da der Pulley sehr fest auf der Motorwelle steckt.
Auch die Erwärmung des Pulley mit Lötkolben brachte nix. Das Ding sitzt da wie festgeschweißt.
Ich wollte es einfach nicht riskieren, noch stärker zu drücken und dabei eventuell den Motor zu zerstören.
Ich bin da gebranntes Kind und entsprechend vorsichtig. Ich werde bei solchen Aktionen immer an die Zeit erinnert, als ich Kombiinstrumente von z.B. Golf 1-4 repariert und/oder verändert habe. Dort saßen die Tachozeiger auch teilweise so fest auf den Achsen der Drehspuleninstrumente, dass man beim Abhebeln der Zeiger, die Achsen aus dem Anker gezogen hat ....
Einzige Möglichkeit ist nun Gleitlageröl zu erhitzen und an die senkrecht stehende Motorwelle zu geben.
Dabei wird dann die Welle axial bewegt und gedreht und so läuft das Öl - hoffentlich - in das Lager.
Diesen Vorgang habe ich ein paar mal wiederholt und den Motor zwischendurch bestromt und kurz laufengelassen.
Ergebnis:
Der Motor läuft nach Andrehen mit den Fingern wesentlich besser und länger nach und macht keine Geräusche mehr.
Ok, ob und wie lange das dann hält, ist eine andere Frage und wird durch die Praxis beantwortet werden .....
Der Idler wurde gereinigt (Gummi sah noch gut aus) sowie Bandwickel, Bremsbeläge und Motorpulley:
Wickelmotor wieder eingebaut. Laufwerk provisorisch in das Gerät gestellt und angeschlossen.
Zungenschalter abgesteckt und alle Laufwerkfunktionen durchgeschaltet - funzt.
Nun erst mal die Umspulzeiten messen.
Hier wie immer die inoffiziele OFF Testcase von Maxell:
REW = 1:59 min.
FF = 2:04 min.
Hier gibt es nix zu meckern.
Hier ist die Opfercassette schon bei der Arbeit:
Ok, läuft ohne Probleme und ohne Geräusche.
Dann noch eine 90er Cassette mit erträglicher Mucke abgespielt:
Dann den Bandlauf kontrolliert:
Sieht gut aus.
Azimuth Testcassette:
Musste nur sehr wenig korrigiert werden.
Wiedergabepegel:
Hier musste nur ein Kanal angeglichen werden.
Gleichlauftest:
Ergebnis:
Gleichlauf ist gut.
TapeSpeed könnte man einen Tick nachstellen.
Hier ist nun aber erst mal Schicht im Schacht.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
TapeDeck Denon DRM-800A von 1990:
Bereits nach Entfernen des Deckels fiel auf, dass der Capstanriemen für die linke Capstanwelle abgerutscht war:
Hier versteckt er sich auf dem anderen Riemen (Verbindung von Motor zur rechten Capstanwelle):
Wie sich schnell herausstellte, war der Wickelmotor die Ursache für die unschönen Quietschgeräusche.
Somit bot sich an, dass Laufwerk komplett auszubauen.
Frontplatte ausgebaut:
Verstärkungssteg zwischen Frontplatte und Rückwand ausgebaut:
Nun ist das Laufwerk nur noch mit zwei Schrauben am Boden befestigt und kann nach Abziehen von 4 Steckverbindungen rausgenommen werden:
Das ausgebaute Laufwerk:
An der Unterseite des Laufwerks lässt sich der abgerutschte Flachriemen recht einfach wieder auf die Schwungmassen auflegen:
Der Riemen und die Lauffläche auf den Schwungmassen wurde povisorisch gereinigt und der Riemen montiert:
Für einen besseren Zugang zum Idler, wurde die Cassettenklappe demontiert:
Jetzt die Cassettenauflage oben ausgeclipst und abgenommen.
Hier fiel mir auf, am linken Capstanlagersockel ist der Messingbügel schief montiert.
Der gehört in 12 Uhr Stellung und nicht so wie hier in 13 Uhr Stellung:
Das ist wohl Pfusch ab Werk ....
Nach Demontage der Platine mit den optischen Sensoren der Bandwickelbewegung. Hier fiel auf, dass Sender und Empfänger auch nicht gerade perfekt ausgerichtet sind:
Die Sensoren wurden gereinigt und ausgerichtet (müssen genau senkrecht stehen).
Laut Service-Manual sollen die recht genau eingstellt werden:
Jetzt hat man freien Zugang auf Bandwickel, Idler und Konsorten:
Bei diesem Laufwerk ist der Ausbau des Wickelmotors (im Vergleich zu den Sankyo Laufwerken) geradezu kinderleicht.
Es müssen nur die zwei Schrauben neben dem Wickelmotor rausgedreht werden.
Hier sind sie schon raus:
Jetzt kann der Motor mit der Montageplatte rausgezogen werden.
Da ist der Schreihals:
Bereits beim Andrehen mit den Fingern, machte er geräuschvoll darauf aufmerksam, dass hier eine (letzte?) Ölung erforderlich ist.
Wie unschwer zu erkennen ist der Pulley aus Messing. Hier gibt es gerne mal Probleme beim Abziehen - wenn man keinen entsprechenden Abzieher hat.
Hier nutze ich immer die Behelfsmethode mit zwei gegenüber angesetzten Löffeln, um den Pulley abzudrücken.
Hat hier leider nicht funktioniert, da der Pulley sehr fest auf der Motorwelle steckt.
Auch die Erwärmung des Pulley mit Lötkolben brachte nix. Das Ding sitzt da wie festgeschweißt.
Ich wollte es einfach nicht riskieren, noch stärker zu drücken und dabei eventuell den Motor zu zerstören.
Ich bin da gebranntes Kind und entsprechend vorsichtig. Ich werde bei solchen Aktionen immer an die Zeit erinnert, als ich Kombiinstrumente von z.B. Golf 1-4 repariert und/oder verändert habe. Dort saßen die Tachozeiger auch teilweise so fest auf den Achsen der Drehspuleninstrumente, dass man beim Abhebeln der Zeiger, die Achsen aus dem Anker gezogen hat ....
Einzige Möglichkeit ist nun Gleitlageröl zu erhitzen und an die senkrecht stehende Motorwelle zu geben.
Dabei wird dann die Welle axial bewegt und gedreht und so läuft das Öl - hoffentlich - in das Lager.
Diesen Vorgang habe ich ein paar mal wiederholt und den Motor zwischendurch bestromt und kurz laufengelassen.
Ergebnis:
Der Motor läuft nach Andrehen mit den Fingern wesentlich besser und länger nach und macht keine Geräusche mehr.
Ok, ob und wie lange das dann hält, ist eine andere Frage und wird durch die Praxis beantwortet werden .....
Der Idler wurde gereinigt (Gummi sah noch gut aus) sowie Bandwickel, Bremsbeläge und Motorpulley:
Wickelmotor wieder eingebaut. Laufwerk provisorisch in das Gerät gestellt und angeschlossen.
Zungenschalter abgesteckt und alle Laufwerkfunktionen durchgeschaltet - funzt.
Nun erst mal die Umspulzeiten messen.
Hier wie immer die inoffiziele OFF Testcase von Maxell:
REW = 1:59 min.
FF = 2:04 min.
Hier gibt es nix zu meckern.
Hier ist die Opfercassette schon bei der Arbeit:
Ok, läuft ohne Probleme und ohne Geräusche.
Dann noch eine 90er Cassette mit erträglicher Mucke abgespielt:
Dann den Bandlauf kontrolliert:
Sieht gut aus.
Azimuth Testcassette:
Musste nur sehr wenig korrigiert werden.
Wiedergabepegel:
Hier musste nur ein Kanal angeglichen werden.
Gleichlauftest:
Ergebnis:
Gleichlauf ist gut.
TapeSpeed könnte man einen Tick nachstellen.
Hier ist nun aber erst mal Schicht im Schacht.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.