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Normale Version: Pioneer CT-S710 - Hilfe zur Einstellung gesucht
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Hallo Zusammen,
ich hab mich gestern hier im Forum vorgestellt, aber stiller Mitleser bin ich schon länger. Wie in meinem Vorstellungs-Post gesagt, habe ich ein Pioneer CT-S710 bei eBay erstanden. Dies entsprach leider so gar nicht der Beschreibung des Privatverkäufers.
Die Lade hing schief (Zapfen unten links abgebrochen - zum Glück noch im Gehäuse gefunden), Idler-Gummi verschlissen und auf dem Deck selbst hingen - an Frechheit nicht zu überbieten - Post-Its mit weiteren Problemstellen (dumpfer Klang, rechter Kanal nimmt nicht auf - letzteres erwies sich als nicht richtig).

Den Zapfen habe ich mit der "Schweißnaht aus der Flasche" geklebt und da bin ich eigentlich ganz zuversichtlich, dass das halten wird.
Den Idler Gummi hab ich auch erfolgreich getauscht - Dank Eurer Beiträge und Bilder hier.

Mit dem Klang bin ich nicht zufrieden. Ich hab noch ein Pioneer CT-449 im Wohnzimmer stehen und das spielt meine Cassetten (Kaufcassetten und Selbstaufgenommene) mit mehr Höhen ab. Tonkopf, Capstan und Andruckrollen habe ich mehrfach gereinigt und entmagnetisiert - bringt nicht den gewünschten Erfolg.

Ich hab ein Oszilloskop und auch eine Testkassette (aus Spanien) bei eBay gekauft (vermutlich nicht gut, aber besser als nichts), aber schon bei 3 kHz ist die Lissajous Diagonale ganz schön zittrig. Bei den gedachten 10kHz für die Azimuteinstellung habe ich überhaupt kein ruhiges Bild und teilweise eine 180 Grad Phasenabweichung. Macht überhaupt keinen Sinn, da was einzustellen.

Ich hab gehört, dass das an Gleichlauf Schwankungen liegen kann. Die Riemen sind zwar laut Vorbesitzer neu, aber das entspricht vermutlich auch nicht der Wahrheit. Hörbar eiern tun die Cassetten nicht. Aber die Riemen sind schon da und ich werde die am WE wechseln.

Wie auch in meinem Vorstellungs-Post geschrieben, sind die Azimut Schraube und die rechte Befestigungsschraube schon ziemlich ausgemurkst. Sind das metrische Standardschrauben, oder bekommt man dafür noch Ersatz? Wie man die Azimut Schraube richtig einstellt, weiß ich so ungefähr (also schon ein bisschen genauer, aber ich hab's früher immer mit einem Mono-Adapter nach Gehör gemacht und versuch's zum ersten Mal mit Messungen). Aber die rechte Schraube? Wird da mit einer Spiegelcassette geschaut, ob das Band mittig durch die Gabel fährt?

Danke schon mal im Vorraus für's Lesen und die Antworten, die hoffentlich kommen werden. Ich möchte das Deck so nicht bei eBay verscherbeln, weil ich nicht der Mensch bin, der solche Probleme verheimlicht und sich dann auf "Privatverkauf, ohne Gewährleistung" raus redet. Und für 50€ das Ding zu verramschen ist es auch zu schade, weil es äußerlich noch ganz gut ausschaut.

Stefan
Die Einstellschrauben auf der Seite der Bandführungsgabel dienen zur Justage der Kopfhöhe und -neigung, da sollte tunlichst nicht dran rumgedreht werden, wenn man keine Einstellehre dafür hat (haben nur sehr wenige). Wenn es schon geschehen ist - naja. Die Schraube auf der Gegenseite dient zur Einstellung des Azimuth (falls keine weiteren Einstellmöglichkeiten vorgegeben sind). Wichtig bei Doppelcapstan-Antrieben ist der Abwickel-Bandzug ("backtension", gerne mal defekt/fehlerhaft) und die Justage der links von der linken Andruckrolle befindlichen Bandführung. Die läßt sich scheinbar bei Deinem Deck garnicht (de-) justieren, das kann dann auch mal ein Vorteil sein, ist aber eher ungewöhnlich. In jedem Falle benötigst Du zur Sichtprüfung des Bandlaufs zumindest eine Spiegelcassette, die kann man sich auch selber aus einer geschraubten "Opfercassette" anfertigen.
Gute Testcassetten mit den verschiedenen Testsignalen bietet rothhp, der auch in diesem Forum Mitglied ist (Kontakt: hanspeter-rothAtt-online.de). Aber zunächst hast Du ja schon Testcassetten, die Du sicherlich verwenden kannst.
Zum Testen des Bandlaufes erstmal immer nur "wertlose" Cassetten verwenden, bei denen ein geknülltes Band verschmerzbar ist! Ansonsten ist der Pioneer sicherlich ein gutes Übungsobjekt... Ich wünsche gutes Gelingen!
Danke Ralph für deine Antwort.

Ich hab heute die Riemen gewechselt und hatte mächtigen Horror vor den Zahnrädern. Hat aber gut geklappt.
Die Riemen sahen meines Erachtens noch gut aus, aber direkt nach dem Zusammenbau hat sich gezeigt, dass die Klappe deutlich kräftiger geschlossen wird. Ohne die Unterstützung durch die beiden Federn der äußeren Blende musste man früher beim Schließen ein wenig Unterstützung leisten.
Heißt für mich, dass die Riemen offenbar doch alt waren.
Direkt nach dem Wechsel der Riemen habe ich aber keine Verbesserung beim Gleichlauf (gemessen am PC mit WFGUI und der spanischen Testkassette) gemerkt. 
Brauchen die neuen Riemen eine "Einlaufzeit"?

Azimuth und Geschwindigkeit habe ich bei 3kHz ein wenig nachjustiert und das Gerät klang sehr ansprechend danach.

Evtl. werde ich doch noch in eine vernünftige Testkassette investieren.

VG,
Stefan
Hallo In der Regel brauchen die Riemen keine Einlaufzeit. Du solltest aber schon Teile die mit dem Riemen Kontakt haben gereinigt haben. Ohne Spiegelkassette ist die Einstellung der Kopfhöhe ein Problem. Ist es ein 3Kopfgerät mit 2 Pinch dann auch noch die Bandführung kontrollieren bzw. Einstellen.Je nach Gerät wird der Azimuth mit verschiedenen Hertztönen eingestellt. Größter Pegelausschlag bzw. Phase von links unten nach rechts oben in einer Linie wenn möglich. Ist bei 10Khz seltener eine Linie. Dann auch wieder die Bandgeschwindigkeit bei 3150Hertz einstellen. Erneute Kontrolle der Phase. Vor allen Einstellungen entmagnetisieren und Kopfreinigung. Gruß
(28.02.2021, 22:07)Plattensucht schrieb: [ -> ]Du solltest aber schon Teile die mit dem Riemen Kontakt haben gereinigt haben. 

Ja, habe ich alles mit Isopropanol gereinigt. Außerdem habe ich die neuen Riemen auch nicht angefasst.

Danke,
Stefan
Hi Zusammen,

ich hätte noch eine Frage an die Experten.
Das S710 läuft jetzt eigentlich recht gut, aber ich habe das Problem, dass des Öfteren während des Abspielens die LEDs über den Knöpfen auf der rechten Seite verrückt spielen.
Das heißt: Nach ein paar Sekunden geht die grüne LED über der Play Taste aus und stattdessen leuchtet die rote LED über der Aufnahme Taste. Meistens - aber nicht immer - verbunden mit der LED über der Pause Taste. Dieser Zustand ist dann stabil und ändert sich nicht mehr. Ganz selten leuchtet auch die LED über der Taste für diesen Leerbereich bei der Aufnahme.
Wenn ich dann kurz die Pause Taste drücke und dann weiter spielen lasse, ist alles wieder für ein paar Sekunden normal.
Während die falschen LEDs leuchten ist auch der Klang meistens schlechter (dumpfer).

Zuerst hatte ich das nur bei einer Cassette, seitdem ich am Wochenende den Bandlauf korrigiert und auch an der Tonkopf Höhe geschraubt habe, tritt das Problem bei mehreren Cassetten auf.

Ich denke, dass es eher ein mechanisches als ein elektrisches Problem ist. Also dass zum Beispiel ein zu stark gespanntes Band diese LEDs auslöst.

Hat jemand schon mal so etwas gesehen?

Danke euch!
Stefan
Ich ändere meine Meinung und vermute nun doch ein elektronisches Problem dahinter. Bisher sind immer nur LEDs angegangen, die irgendwas mit dem Bandtransport zu tun hatten. Heute hatte ich zum ersten Mal die Situation, dass alle Lichter aus waren bis auf das bei Dolby B (was eigentlich nicht eingeschaltet war). Die Cassette lief weiter, obwohl die LED bei Play nicht (mehr) geleuchtet hat.

Werde mal schauen, ob ein Stecker locker ist oder das Flachbandkabel beschädigt ist (wird ja bei der (De-) Montage des Laufwerks gerne mit den Halteklammern eingezwickt).

Falls jemand noch Vermutungen hat, wäre ich für jeden Tipp dankbar. Ich bin bisher noch nie so tief in die Materie eingestiegen wie mit diesem Deck.

VG,
Stefan
Hallo Stefan,
ich hatte einen Komplettausfall des Displays beim 900S. Da waren jede Menge kalte Lötstellen auf dem Displayboard.

Viele Grüße,
Christof