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AtSilomin

Guten Morgen,

danke für das anschauliche Bild. Es bestätigt, daß ich die Aufdrucke auf der Platine richtig verstanden habe.
Ich hatte auch vor dem Ausbau die Positionierung und Ausrichtung aller Bauteile markiert und beim Einbau nochmals überprüft.
Ist so wie Du beschreibst. Siehe Bilder unten.
Ich habe mir dabei extra Zeit gelassen um keine Flüchtigkeitsfehler zu machen.
Alle Transistoren auf dem Kühlblech haben Isolierplättchen darunter und in den Bohrungen stecken kleine Isolierröhrchen.
Ich habe auch sorgfältig Wärmeleitpaste aufgetragen und nach dem Montieren gemessen ob Durchgang zwischen den Transistorgehäusen und dem Kühlblech besteht.
War immer OL also I.O. Ich habe zur Sicherheit auch gemessen das Durchgang zwischen den Gehäusen und den Leiterbahnen auf den die Verschraubungen aufliegen besteht.
Nicht das hier ausversehen durch die Wärmeleitpaste die Collectoren der Transistoren zu Leiterbahn keinen Kontakt haben. War auch in Ordnung.
So sieht das Board nach dem Wiederaufbau aus:

[Bild: IMG-20210309-094038.jpg]


[Bild: IMG-20210309-094026.jpg]

Bei dem grünen Transistor kann man gut den Punkt erkennen mit dem ich die Position markiert habe.

Gruß,
Wolfgang

Silomin

OK, dann bitte an den beiden Z-Dioden D805/806 an den Punkten C+D die Spannungen messen. Dort sollen +/- 11V anliegen.

EDIT sagt, Markieren ist gut und schön, doch bei einem gescheiterten Rep.versuch kann der Scheiterer sie bereits falsch eingebaut haben.
Hallo Silomin,

Bei Diode D805 (C ) messe ich gegen Masse -14,7 V über die Diode gemessen 9,8V
und bei Diode D806 (D) messe ich gegen Masse +14,9 V über die Diode gemessen 9,9V

Ach ja, ich habe mich nicht nur auf die Markierungen verlassen. Anhand der Beinchen Bezeichnungen der Transistoren am Rand des Schaltplanes hatte sich für mich ergeben, daß der Doppelstrich im Symbol "Rückseite oder Kühlflache" bedeuten muß. Es hatte mich sehr gefreut, daß Deine anschauliche Skizze oben dies bestätigt hat.

Gruß,
Wolfgang

Silomin

Gute Vorgehensweise.

An den Dioden ist alles i. O.

Dann bitte das DVM an den LS-Ausgang anschließen und versuchen, mit dem dazugehörigen Trimmer R411 oder R412 die -23,5V auf Null zu bringen. Das sind die beiden Äußeren. Gleiches dann beim anderen Kanal wiederholen.
Die Trimmer haben überhaupt keinen Einfluß auf die Spannung. Ist auf beiden Kanälen gleich.
Ja ich habe wirklich an 411 und 412 gedreht.

Gruß,
Wolfgang
Ich habe jetzt noch an der Diode D404 die ja inter dem Trimmer R412 liegt die Spannung gemessen und den Trimmer von Anschlag bis Anschlag verstellt. Das ergab eine Spannungsänderung von 37,9V - 38,6 V
Ich abe auch den Trimmer gemessen. Der hat von 0-415 Ohm.

Gruß,
Wolfgang

Silomin

Hätte mich auch gewundert, wenn die Trimmer solch einen großen Spannungshub am Ausgang zuließen.

Nächste Idee:
An der Basis des Treibertransistors Q413 sollen -1,1V anliegen. Die dürfte jetzt deutlich niedriger sein. Bitte auch an der Basis von Q411 messen.
Ich habe gleich alle 4 an der Basis gegen Masse gemessen:

Q413 = -25,3V
Q411 = -24,9V

Q414 = -25,2V
Q412 = -24,7V

Das ist ja weit weg von -1,1V aber wenigstens schön symetrisch Drinks

Gruß,
Wolfgang

Silomin

Diese -Blablups können nur über die beiden Halbwatter R447 und R449 kommen. Die müssten bitte gemessen werden.
So ich habe jetzt mal noch ein bisschen mehr gemessen und zwar immer beide Kanäle:

Kanal links
R447 und R449 beide = 1,2 kOhm. (eingebaut)

Q401 Basis =-8,3V (soll +1,3V)
Q403 Basis =+38V (soll +42V)
Q405 Basis =-9,17V (soll +42V oder ?)
Q407 Basis =-24,9V (soll +1,9V)
Q409 Basis =-25,2V (soll -0,4V)


Kanal links+38V (soll +42V)
R448 und R450 beide = 1,2 kOhm. (eingebaut)

Q402 Basis =-13,9V (soll +1,3V)
Q404 Basis =+38V (soll +42V)
Q406 Basis =-14,3V (soll +42V oder ?)
Q408 Basis =-24,8V (soll +1,9V)
Q409 Basis =-25,1V (soll -0,4V)

Alle Spannungen gegen Masse gemessen.
Einzig die Werte bei Q403 und Q404 scheinen mir halbwegs in Ordnung zu sein.

Gruß,
Wolfgang

Silomin

Links und rechts hat es den gleichen Fehler, da reichts es, nur einen Kanal zu messen.
Es sieht beinahe so aus, als wären die 43V nicht da. Die wurden aber bereits gemessen.
An R437 muss das Delta von 43V nach 1,3V verheizt werden. Aber großartiger Strom kann da nicht fließen. Das gibt die Regelung nicht her. Hmm … R437 bitte überprüfen. Wir brauchen am Kollektor von Q407 1,3V.
Am Kollektor von Q407 können 1,3 Volt nicht stimmen, den Spannungsabfall würde R437 nicht aushalten, ((43V-1,3V)^2)/68Ohm= verdammt viel Watt. Normal würde ich Annähernd 43V am Kollektor von Q407 und damit am Emitter von Q405 halten. Damit kommen wir an der Basis von Q405 auf gerundete 42V.
Da an Basis von Q405 -9,7Volt gemessen wurde und der Transistor in Ordnung sein soll kann nur R437 defekt/hochohmig sein.

Gruß Ulrich
Bingo!!!
Der Widerstand R437 ist tot! ich messe nach Ausbau keinen Durchgang.
Ich habe auch seinen Zwilling R438 ausgebaut und gemessen. Er ist ebenfalls tot! Thumbsup
Ein Fortschritt, ich freue mich sehr!
Wie mache ich jetzt systematisch am besten weiter?
Die Transistoren Q407 und Q405 habe ich noch nicht gemessen.
Soll ich das sicherheitshalber nachholen?

So jetzt lege ich mich erst einmal zur Ruhe, morgen muß ich wieder früh an die Schippe.

Einen schönen Abend noch,
Wolfgang

Silomin

Durch R437 fließen bei den jetzigen Angaben rd. 600mA, was etwa 25W entspricht. 'N bisschen viel für einen 1/4-Watter.

(43V Eingangsspannung minus 1,3V Ausgangsspannung geteilt durch 68R = 0,6A mal 41,7V = Verlustleistung)

Im weitgehend baugleichen NAD 3225 ist die Bauteiledimensionierung dort auch mit 68R 1/4W bei 1,3V angegeben.

Ich stimme aber zu, dass der Kollektor von Q407 rund 43V haben muss, denn die Basis von Q405 + BE-Strecke = 42,7V.

Da ist die Spannungsangabe im SM falsch.

Dennoch würde ich dort R437 mit einem 1/2-W ersetzen.

[Bild: MZ9PMW3.jpg]
(10.03.2021, 10:35)Silomin schrieb: [ -> ](43V Eingangsspannung minus 1,3V Ausgangsspannung geteilt durch 68R = 0,6A mal 1,3V = Verlustleistung)

?????????

Bei der Rechnung würden über den Widerstand 41,7V abfallen, das ergäbe tatsächlich ca. 0,6A. Nur müsste dann der Widerstand 41,7V mal 0,6A an Verlustleistung verbraten. Ein doch zugegebnermassen unrealistischer Wert.
Die Ausgangsspannung (also "hinter" dem 68Ohm) kann zudem nicht 1,3V betragen, siehe Basis von Q405.

Wenn nun die Angabe 1,3 nur der Spannungsabfall über den Widerstand betrifft sind es (1,3V^2)/68Ohm=0,025W

Ich denke die 1,3V im Schaltbild sind unsinn.

Gruß Ulrich

Silomin

Stimmt, die Verlustleistung habe ich falsch angegeben und jetzt oben korrigiert.
Hallo Silomin und Ulrich,

wenn ich Euch richtig verstehe und am Collector von Q407 ca. +43V anliegen, dann fällt ja am R437 eigentlich gar keine Spannung ab den oben die Zuleitung hat ja auch +43V. Richtig?
Es müßten dann doch 0,25W mehr als genügen oder?

Nochmal zu meiner Frage von oben.
Wenn ich den Widerstand ersetzt habe, kann ich dann den Verstärker einfach wieder in Betrieb nehmen und die Spannung an den LS anschlüssen messen oder muß ich Vorsichtsmaßnahmen treffen.
Gibt es Bauteile die ich vor zur Sicherheit noch vorher überprüfen sollte?

Gruß,
Wolfgang
Das Problem mit der Belastbarkeit des Widerstandes stellt sich doch praktisch gar nicht, einfach einen der üblichen 0,6W Metallschichtwiderstände und gut ist.
Du kannst noch mal sämtliche Halbleiter im eingebautem Zustand überprüfen, ausbauen würde ich sie nicht. Ansonsten Widerstände ersetzen und mutig einschalten.

Gruß Ulrich
(10.03.2021, 15:00)uk64 schrieb: [ -> ]Du kannst noch mal sämtliche Halbleiter im eingebautem Zustand überprüfen, ausbauen würde ich sie nicht. Ansonsten Widerstände ersetzen und mutig einschalten.

Super Danke!
Genauso werde ich es machen sobald ich passende Widerstände bekommen habe.

Ich werde berichten!

AtSilomin,
mit welchem Tool hast Du oben die Schaltung modeliert?
Weißt Du zufällig ob es sowas für Linux gibt?

Gruß,
Wolfgang
Dance3 Dance3 Dance3 Dance3 Heureka! Dance3 Dance3 Dance3 Dance3 

Ich habe in einer Krabbelkiste noch zwei 68 Ohm Widerstände eingebaut.
Vorher hatte ich noch die Transistoren in der Umgebung I.O. gemessen.

Was soll ich sagen, die gemessene Gleichspannung war minimal und ließ sich leicht mit den Trimmern auf 0V bringen!
Ich habe dan einen kleinen (Opfer)Lautsprecher dran gehängt.
Nicht das leiseste Brummen auf beiden Kanälen!
Ich habe dann die Brücken zum Vorverstärker eingebaut.
Immer noch schön ruhig!
Als letztes habe ich an den AUX Eingang eine Quelle gehängt und es kommen Töne raus!
Mehr kann man bei dem Lautsprecherechen nicht sagen.
Ich brauche dringend noch halbwegs vernünftige Opfertröten.

Erstmal bin ich unglaublich happy!!!

Vielen vielen Dank an alle hier im Forum die mir geholfen und nicht hängen gelassen haben  insbesondere Silomin, uk64 und HVfanatic!!!!!
Ohne Euch hätte ich das nie geschafft und ich habe einiges gelernt, insbesondere darüber was ich noch alles lernen muß!

Jetzt werde ich den Verstärker zunächst erst einmal in Ruhe auf Herz und Nieren testen.

Viele Grüße,
Wolfgang
Wunderbar. Freut mich sehr. Nur: Der Dank gebührt alleine den anderen Jungs - ich habe praktisch nix beigetragen.

Wichtig ist: Grundsätzlich versuchen, die Schaltung zu verstehen. Widerstände, Kondensatoren, Transistoren, Dioden, auch Leiterbahnen (leidvolle Erfahrung!) ALLES kann kaputt sein.

Ich kann so Zeugs reparieren, performe aber im Vergleich zu den Könnern im Forum extrem schlecht... Ich brauche ewig, scheitere auch an manchen Fehlern. Ein scharfer Verstand und Erfahrung machen den Meister.
Optimales Ergebnis. Top!
Hat Spaß gemacht, mitzulesen.
Hallo zusammen,

vorgestern kamen die neuen Widerstände und ich habe sie direkt eingebaut.

Ich habe dann noch einen verdächtig ausgebeulten Kondensator gefunden (C416). Der hatte dann gemessen auch nur noch 500µF statt der  aufgedruckten 1000µF. Ich habe dann festgstellt, daß sein Zwilling auf dem andere Kanal (C415) auch schon mal gewechselt wurde. War leicht an der Bauform mit braunem Kunstsoffgehäuse erkennbar.
Die habe ich beide gegen schöne Panasonics getauscht.
Witziger Weise genau die selben Elkos wie in diesem Thread:

https://old-fidelity-forum.de/thread-41537.html

So dann habe ich entsprechend dem Service Manual die Gleichspannung und den Ruhestrom eingestellt.

Seitdem läuft das kleine Blechschwein wunderbar. Alle Eingänge funktioniern. Die Regler machen keinerlei häßliche Geräusche.
Nur den Tape Ausgang konnte ich mangels Kassettendeck nicht testen.

Heute lief er mehre Stunden ohne Problem durch.

Ich denke mit dem Thema bin ich erstmal durch.
Dank Euch habe ich viel dabei gelernt!
Nochmals einen herzlichen Dank in die ganze Runde!

Viele Grüße,
Wolfgang
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