17.04.2021, 07:25
Ich habe aktuell den Fall, dass sich der Gummi-Reifen eines Zwischenrades nicht wieder reaktivieren lässt.
Auch nicht durch intensivere Aufarbeitung (anschleifen/reinigen).
Das Gummi wurde mit den Jahrzehnten weich und schmierig. Also das genaue Gegenteil, vom normalen Prozess (wird hart und glatt).
Das Ergebnis ist jedoch das Gleiche: Der Idler hat keinen Grip mehr und rutscht - mehr oder weniger - durch. Dadurch wird das Umspulen nur noch bedingt möglich. Als Endstufe geht dann gar nix mehr (weder Umspulen noch Wiedergabe), weil der Idler (oder Motorpulley) dann komplett durchrutscht und der jeweilige Bandwickel nicht mehr bewegt werden kann.
In der Vergangenheit hatte ich mal hier gehört ... oder dort gelesen ... , dass man einen originalen Reifen auch durch einen simplen O-Ring ersetzen könne. Das soll angeblich funzen - sagt der Eine. Der Andere hingegen sagt, es könne nicht funzen, weil durch den runden Querschnitt nur sehr wenig Auflagefläche und somit Reibfläche zur Verfügung steht.
Hier aber war mein Gedanke: Klar ist dadurch weniger Auflagefläche vorhanden, aber: Es erhöht sich dadurch der Auflagedruck. Würde sich das eventuell ausgleichen ? Ich war mir nicht sicher.
Da Bob ein pragmatischer Bastler ist, geht hier selbstverständlich probieren über studieren.
Bedeutet, einfach mal ausprobieren und schauen, was tatsächlich Phase ist.
Basis für dieses Experiment, ist ein Technics RS-M02.
Hier ist der Idler noch am Laufwerk:
Demontiert:
Den Reifen abgezogen:
Hier erkennt man gut die rechteckige, flache Form der Lauffläche:
Als Besonderheit haben Reifen von diesen Technics-Laufwerken, einen T-förmigen Querschnitt:
Das macht die Suche nach passendem Ersatz, natürlich nicht leichter. Ich habe europaweit nur einen Händler gefunden, der diese Bauform anbietet. Dieses Ersatzteil habe ich bestellt und nun wird auf die Lieferung gewartet.
Ok, warten ist für mich immer etwas problematisch, wenn da ein offenes, teilzerlegtes Gerät auf dem KüTi rumliegt.
In so einem Fall suche ich dann gerne nach einer kurzfristigen Lösung ....
Ob es nun eine langfristige oder eher provisorische Lösung wird, ist erst mal unwichtig.
Es geht darum, dass Gerät lauffähig zu bekommen, um andere Problemzonen behandeln zu können.
Da das Laufrad eine Nut hat, kam ich auf die Idee, hier mal einen O-Ring zu testen.
Gedacht, gemacht:
Stammt aus einen einfachen O-Ring Sortiment. Hatte ich vor einigen Jahren mal vom Unrat-Conrad ( ) mitgebracht:
Beim Nachmessen stellte sich heraus, dass der Außendurchmesser mit O-Ring ca. 0,2 mm größer ist:
Am Laufwerk montiert:
Beim Probelauf wurde nun beim Umspulen, der drehende Bandwickel mit den Fingern leicht abgebremst:
Dabei stellte ich fest, dass wirklich kraftvolles Drehmoment vorhanden war.
Das machte einen guten Eindruck.
Also wurde eine Case geladen und umgespult:
Ergebnis: Umspulen funzt in beide Richtungen problemlos. Wiedergabe auch.
Ist vom Laufgeräusch her etwas lauter, aber immer noch angenehm leise.
Da die inoffizielle OFF Testcase (Maxell XL II 90) zum Ermitteln der Umspulzeiten, schon am Laufwerk steckte, wurden auch gleich die Umspulzeiten gemessen.
Ergebnis:
REW = 1:26 min.
FF = 1.27 min.
Oha, dass ging ja flott ! Sehr flott sogar, eigentlich sogar zu flott ?
Dieses Laufwerk (wurde z.B. im RS-M85, RS-M45, RS-M02 usw. verbaut) ist mir nicht unbekannt, d.h. ich habe schon einige Idler wiederaufgearbeitet und anschließend die Umspulzeiten gemessen.
Diese waren bisher immer im Bereich 1:50 bis 2:05 min.
Und nun diese 1:26 min. Hier stimmt doch irgendetwas nicht ? Vermute ich.
Bei diesem Laufwerk hat es vor Jahren einen erfolglosen Reparaturversuch gegeben. Da würde es mich auch nicht wundern, wenn an der Stromversorgung des Wickelmotors manipuliert wurde ? Mein Gedanke: Jetzt mache ich ihn schneller (Tuning-Buch für Autos aus den 70ern) ?
Sprich: Durch Erhöhung der Motordrehzahl wird auch das Umspulen besser ?
Keine Ahnung - sind momentan nur wirre Vermutungen von mir.
Aber ich werde der Sache schon noch auf den Grund gehen - hoffe ich zumindest.
Zwischenfazit: Die Sache mit dem O-Ring scheint tatsächlich zu funzen. Zumindest bei diesem Laufwerk.
Ob und wie gut wirklich, muss dann noch mit Gleichlaufmessung usw. überprüft werden.
Am Ende soll dann gezeigt werden, wie gut es mit welcher Möglichkeit (Neuteil / aufbereitetes Altteil / O-Ring) funktioniert.
Fortsetzung folgt ....
Gruß, Bob.
Auch nicht durch intensivere Aufarbeitung (anschleifen/reinigen).
Das Gummi wurde mit den Jahrzehnten weich und schmierig. Also das genaue Gegenteil, vom normalen Prozess (wird hart und glatt).
Das Ergebnis ist jedoch das Gleiche: Der Idler hat keinen Grip mehr und rutscht - mehr oder weniger - durch. Dadurch wird das Umspulen nur noch bedingt möglich. Als Endstufe geht dann gar nix mehr (weder Umspulen noch Wiedergabe), weil der Idler (oder Motorpulley) dann komplett durchrutscht und der jeweilige Bandwickel nicht mehr bewegt werden kann.
In der Vergangenheit hatte ich mal hier gehört ... oder dort gelesen ... , dass man einen originalen Reifen auch durch einen simplen O-Ring ersetzen könne. Das soll angeblich funzen - sagt der Eine. Der Andere hingegen sagt, es könne nicht funzen, weil durch den runden Querschnitt nur sehr wenig Auflagefläche und somit Reibfläche zur Verfügung steht.
Hier aber war mein Gedanke: Klar ist dadurch weniger Auflagefläche vorhanden, aber: Es erhöht sich dadurch der Auflagedruck. Würde sich das eventuell ausgleichen ? Ich war mir nicht sicher.
Da Bob ein pragmatischer Bastler ist, geht hier selbstverständlich probieren über studieren.
Bedeutet, einfach mal ausprobieren und schauen, was tatsächlich Phase ist.
Basis für dieses Experiment, ist ein Technics RS-M02.
Hier ist der Idler noch am Laufwerk:
Demontiert:
Den Reifen abgezogen:
Hier erkennt man gut die rechteckige, flache Form der Lauffläche:
Als Besonderheit haben Reifen von diesen Technics-Laufwerken, einen T-förmigen Querschnitt:
Das macht die Suche nach passendem Ersatz, natürlich nicht leichter. Ich habe europaweit nur einen Händler gefunden, der diese Bauform anbietet. Dieses Ersatzteil habe ich bestellt und nun wird auf die Lieferung gewartet.
Ok, warten ist für mich immer etwas problematisch, wenn da ein offenes, teilzerlegtes Gerät auf dem KüTi rumliegt.
In so einem Fall suche ich dann gerne nach einer kurzfristigen Lösung ....
Ob es nun eine langfristige oder eher provisorische Lösung wird, ist erst mal unwichtig.
Es geht darum, dass Gerät lauffähig zu bekommen, um andere Problemzonen behandeln zu können.
Da das Laufrad eine Nut hat, kam ich auf die Idee, hier mal einen O-Ring zu testen.
Gedacht, gemacht:
Stammt aus einen einfachen O-Ring Sortiment. Hatte ich vor einigen Jahren mal vom Unrat-Conrad ( ) mitgebracht:
Beim Nachmessen stellte sich heraus, dass der Außendurchmesser mit O-Ring ca. 0,2 mm größer ist:
Am Laufwerk montiert:
Beim Probelauf wurde nun beim Umspulen, der drehende Bandwickel mit den Fingern leicht abgebremst:
Dabei stellte ich fest, dass wirklich kraftvolles Drehmoment vorhanden war.
Das machte einen guten Eindruck.
Also wurde eine Case geladen und umgespult:
Ergebnis: Umspulen funzt in beide Richtungen problemlos. Wiedergabe auch.
Ist vom Laufgeräusch her etwas lauter, aber immer noch angenehm leise.
Da die inoffizielle OFF Testcase (Maxell XL II 90) zum Ermitteln der Umspulzeiten, schon am Laufwerk steckte, wurden auch gleich die Umspulzeiten gemessen.
Ergebnis:
REW = 1:26 min.
FF = 1.27 min.
Oha, dass ging ja flott ! Sehr flott sogar, eigentlich sogar zu flott ?
Dieses Laufwerk (wurde z.B. im RS-M85, RS-M45, RS-M02 usw. verbaut) ist mir nicht unbekannt, d.h. ich habe schon einige Idler wiederaufgearbeitet und anschließend die Umspulzeiten gemessen.
Diese waren bisher immer im Bereich 1:50 bis 2:05 min.
Und nun diese 1:26 min. Hier stimmt doch irgendetwas nicht ? Vermute ich.
Bei diesem Laufwerk hat es vor Jahren einen erfolglosen Reparaturversuch gegeben. Da würde es mich auch nicht wundern, wenn an der Stromversorgung des Wickelmotors manipuliert wurde ? Mein Gedanke: Jetzt mache ich ihn schneller (Tuning-Buch für Autos aus den 70ern) ?
Sprich: Durch Erhöhung der Motordrehzahl wird auch das Umspulen besser ?
Keine Ahnung - sind momentan nur wirre Vermutungen von mir.
Aber ich werde der Sache schon noch auf den Grund gehen - hoffe ich zumindest.
Zwischenfazit: Die Sache mit dem O-Ring scheint tatsächlich zu funzen. Zumindest bei diesem Laufwerk.
Ob und wie gut wirklich, muss dann noch mit Gleichlaufmessung usw. überprüft werden.
Am Ende soll dann gezeigt werden, wie gut es mit welcher Möglichkeit (Neuteil / aufbereitetes Altteil / O-Ring) funktioniert.
Fortsetzung folgt ....
Gruß, Bob.