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Normale Version: Saba Ultravideo 2A10 // Videorekorder // Wiedergabe stoppt nach wenigen Sekunden
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Moin Leute,

ich hatte vor einiger Zeit einen alten Saba "Ultravideo 2A10" Videorekorder ausgegraben, um mal wieder ein paar VHS Kassetten zu schauen.

Die Bildausgabe funktioniert einwandfrei, aber die Bandwiedergabe stoppt nach wenigen Sekunden.

Nach Überprüfung der Mechanik auf Leichtgängigkeit, kann man denke ich ein mechanisches Problem ausschließen. Alle Hebel und Rollen bewegen sich leicht und ohne großen Widerstand.
Gleitflächen habe ich nachgeschmiert.

Woran könnte also hier das Stoppen der Wiedergabe liegen?
Ich weiß nicht, wie die Steuerung aufgebaut ist, aber nehme an, dass es Photodioden gibt, um das Bandende (durchsichtig) zu erkennen und dann den Bandtransport zu stoppen.

Könnte es sein, dass diese Schaltung für das beschriebene Problem verantwortlich ist, oder habt ihr vielleicht noch eine andere Idee?


[Bild: 1.jpg]

[Bild: 2.jpg]

[Bild: 3.jpg]



Schönen Sonntag noch.
Gruß

Sven
Läuft das Bandzählwerk mit? Wenn nein: Treibriemen / überdehnt / ausgeleiert / in Auflösung begriffen? Denn wenn es nicht mitläuft tritt der Autostop in Aktion wie beim Bandende. Schnellster Test: Cassette einlegen, schneller Vorlauf. Zählwerk muss losrattern.
Tatsächlich funktioniert das digitale Zählwerk nicht.
Genau die Taste fehlt auch.

Wo sitzt denn dieser Riemen?
Ich konnte keinen Riemen finden, außer den der für die Ein- und Ausgabe der Kassette zuständig ist.
Der Rest scheint direkt angetrieben zu sein....
Was soll das Zählwerk auch zählen, wenn das Band nicht läuft? Meines Wissens ist das Laufwerk identisch mit den des Telefunken A 920/930. Da gibt es mindestems 3 Riemen, die erneuert werden müßten. Dazu sämtliche optische Sensoren putzen und  die Kopftrommel reinigen, dann sollte die Kiste wieder laufen.
Das Band läuft, aber stoppt nach einigen Sekunden.
Man kann auch vor- und zurückspulen, aber auch da stoppt det Bandtransport schnell wieder.
Dann stimmt der Bandzug nicht. Da schaltet das Gerät ab, um Bandsalat zu vermeiden. Riemen überprüfen und ggf. erneuern. Nach über 30 Jahren können die schon mal fratze sein. Ich hab in den 90ern etlichen dieser Saba/Telefunken/Nordmende das Laufen beigebracht.  LOL
Moin,
Das "Zaehlwerk" wird meist von den Synchronimpulsen auf dem Band angetrieben. Der Impulsgeber ist das untere System im Tonkopf (links neben der Andruckrolle).
Die Bandlaufueberwachung wird in der Regel vom rechten oder sogar beiden Bandtellern abgeleitet. Zumindest, wenn angenommen wird, dass sich der rechte Bandteller nicht dreht, wird auf Blockade erkannt und abgeschaltet. Ich hatte schon ewig sowas nicht mehr auf dem Tisch und weiss daher nicht mehr, wie das bei diesen Laufwerken gemacht wird.
(es gab auch irgendwo ein Laufwerk mit "Slack Sensor", da wartete eine Reflexlichtschranke auf eine Bandschlaufe hinter dem Capstan, weil der rechte Bandteller nicht dreht...)

73
Peter
Die fehlende Taste dürfte wohl kaum einen Einfluss haben. Zumindest gehe ich davon aus; denn sie dient der Anzeigen- Umschaltung zwischen Zählwerkfunktion, Restlaufzeit und Uhrzeit.
Ich gehe mit Ironside konform, dass die Riemen allgemein die hohe Standzeit nicht mochten. Was schlussendlich zu Peters (hf500) Aussage führt: (für die Abschaltautomatik) Bandteller dreht nicht, also aus
hallo
für mich sieht die mechanik und elektronik wie ein JVC modell aus.
der block für VPS/Videotext/OSD weist auch darauf hin das es ein JVC sein dürfte.
thomson(Nordmende/saba/telefunken) haben damals diverse modelle von denen übernommen.
aus meiner aktiven zeit sind mir fehler wie, klemmende bremshebel, defekte eidler, stumpfe bremsbänder,
defekte/verschmutzte optokoppler unter den wickeltellern noch bekannt um solche fehler hervorzurufen.
die riehmen erwähne ich mal ebenfalls, sind aber eigentlich immer zu prüfen.
bitte drauf achten das beim erproben über dem gerät keine starke lichtquelle/leuchtstofflampe ist, das kann die lichtsensoren im gerät fehlerhaft ansteuern!
am besten abdecken oder abschatten und testen.

viel erfolg
gruß onkyo-boy
Ohje ohje, da werde ich erstmal etwas Zeit mit Lektüre verbringen müssen, um mir einen Überblick zu verschaffen.

Vom weiter vorher erwähnten Telefunken A930"habe ich mir mal ein Service Manual runtergeladen. Das Laufwerk scheint ähnlich zu sein, aber doch im Detail anders.

Beispielsweise ist beim Telefunken der Bandantrieb über ein schwenkbares Zahnrad realisiert, beim Saba allerdings über eine schwenkbare Gummirolle.
Mir ist noch aufgefallen, dass "vorspulen" sehr schnell läuft, "zurückspulen" aber eher langsam.

Ich gehe mal die guten Infos hier aus dem Faden Schritt für Schritt durch, dazu werde ich wahrscheinlich aber erst morgen kommen.
Auch werde ich das Laufwerk soweit wie möglich freilegen und hier noch detailliertere Bilder davon einstellen.
hallo dernikolaus
um an die wichtigen stellen (riementausch) im laufwerk zu kommen musst du bei den modellen nur den deckel 
und das bodenblech entfernen.
die spulgeschwindigkeit ändert sich auch durch das verhältniss des bandes auf den spulen in der kassette.
nicht verwirren lassen.
einige recorder modelle laufen auch erst ein paar secunden langsam an und beschleunigen bis kurz vor ende der kassette.
an dem umdrehungsverhätniss aufwickel- abwickelteller berechnen die dann die menge an band die noch gespult werden kann/muss.

sind teilweise schon ein paar schlaue kerlchen.
da bei dir aber das zählen wohl nicht klappt (warum auch immer) kann das langsame spulen auch eine der auswirkungen dafür sein.
das bleibt aber noch abzuklären.

gruß onkyo-boy
So, ich hab mir das Gerät mal genauer angeschaut.
Es handelt sich definitiv um ein JVC-Laufwerk (diverse JVC-Aufkleber) und tatsächlich gibt es keine Riemen, außer die kleinen für den Bandeinzug / -auswurf.

Ein Motor treibt über ein Schwenkrad die Wickeldorne zum Spulen an (M1), ein weitere Motor den Capstan für den Bandtransport bei Wiedergabe (M2) und noch ein weiterer Motor den Kopf (M3).

[Bild: 1.png]

Da das Verhalten des Gerätes sowohl beim Spulen, als auch bei der Wiedergabe gleich ist, müsste das Problem sich also im Bereich von M1 befinden.

Das einzige weitere Teil was hier noch zu sehen ist, ist Bauteil A, welches in die Kassette eingreift.
Welchem Zweck dient dieses Bauteil? Es sieht aus wie eine LED....

[Bild: 2.png]


Hier noch ein Video zum Thema



Gruß
Hallo
das bauteil(A) ist eine infrarot sendediode und sendet beidseitig "licht aus.
darüber wird erkannt ob eine Kassette im Laufwerk ist und Bandanfang und ende.
in den schachtseitenteilen findest du die empfänger dafür.
den mode-switch findest du bei bedarf auf der platine oberhalb von M1.
habe die geräte auch schon viele jahre nicht mehr in der hand gehabt.
wenn sie liefen waren sie aber recht zuverlässig.

gruß onkyo-boy

werden bei dir die bandführungshebel links und rechts richtig in endposition geführt?
Okay, daran kann es ja dann wohl kaum liegen, da das Signal nur 1/0 sein kann und das Gerät wahrscheinlich gar nicht anlaufen würde, wenn da was nicht passt....
Grad getestet: Die Bandabschaltung funktioniert perfekt, sobald der durchsichtige Bandbereich in den Sensorbereich läuft.

Man müsste also, wie Peter weiter oben schrieb, herausfinden, woher das Gerät das Signal für's Zählwerk bekommt.

Leider habe ich kein Service manual finden können....
(31.05.2021, 14:15)Onkyo-Boy schrieb: [ -> ]den mode-switch findest du bei bedarf auf der platine oberhalb von M1.

Der Schalter schaltet zwischen Spulen und Wiedergabe?

(31.05.2021, 14:15)Onkyo-Boy schrieb: [ -> ]werden bei dir die bandführungshebel links und rechts richtig in endposition geführt?

Falls Du damit die beiden Hebel/Rollen meinst, die rechts und links des Kopfes auf einer Kurvenbahn laufen, dann: Ja.
(31.05.2021, 14:42)dernikolaus schrieb: [ -> ]Der Schalter schaltet zwischen Spulen und Wiedergabe?

Moin,
nein, er sagt der Laufwerkssteuerung, in welcher Position sich das Laufwerk befindet. Bei Schwierigkeiten mit diesen Schaltern werden die Laufwerksfunktionen nicht korrekt ausgefuehrt. Dieses Laufwerk hier ist da leicht im Vorteil, allein schon wegen des separaten Wickelmotors.
Der schlimmste Fall war das Panasonic G-Drive, bei dem der Capastanmotor auch wirklich alles zu erledigen hatte, ausser, die Kopftrommel zu drehen ;-)
Ergab ein kompliziertes Getriebe und zusammen mit einem gerne zickigen Mode-Select-Switch nette Funktionsstoerungen.
Seltsam war auch das Philipslaufwerk mit einer quer durch das Laufwerk reisenden Andruckrolle. Wie kommt man auf sowas?

73
Peter
Moin Peter

danke für die Erklärung.,

Dann wird an diesem Schalter wohl auch kein Defekt vorliegen, da die Laufwerkspositionen einwandfrei angefahren werden, zumindest soweit ich das beurteilen kann.

Hast Du eine Idee, woher das Laufwerk, auch im Modus "Spulen" das Signal für's Zählwerk bekommt?

Für mich sieht es so aus, als ob in diesem Modus das Band in keinem Kontakt zu irgendeinem Ton-/Bildlopf ist, sondern einfach flach auf der Kassette liegt.

Der Wickelmotor hat jedenfalls nur 2 Anschlüsse, an denen ca. 12V beim Spulen aliegen.
Der "andere" Wickeldorn scheint gar nicht verkabelt zu sein.
Moin,
au weia, wie war das noch?
Einige Laufwerke haben einen Hilfsladehebel, der das Band beim Spulen am Ton-Synchronkopf vorbeifuehrt.
Andere faedeln zum Spulen nicht aus.
Wenn das Zaehlwerk einfach nur zaehlt und nicht die gelaufene Zeit anzeigt, kann man die Impulse von einem Bandteller holen.
Bei Grundig hat man beide Bandteller ausgewertet und zusammen mit der Bandgeschwindigkeit aus den Drehzahlverhaeltnissen die aktuelle zeitliche Position des Bandes errechnet. Das ging so schon seit V2000, hier musste dem Recorder aber noch gesagt werden, was fuer eine Lauflaenge die Cassette hat (Codierung an der Cassette und Fuehltaster). Die VHS-VS2xx hatte einen Barcodeleser, der einen an der Cassette anzubringenden Aufkleber las. Wer die Zettelchen nicht hatte, konnte die Bandlaenge einfach eingeben.

Dem JVC-Laufwerk fehlt der Hilfsladehebel. Fuer eine Zeitanzeige beim Spulen muss es daher eingefaedelt bleiben, ansonsten bekommt es Impulse von einem Bandteller, wahrscheinlich der rechte. Da es sofort stehenbeleibt und der Zaehler nicht zaehlt, fehlen die Impulse des Bandtellers. Der Impulsgeber duerfte eine Lichtschranke unter dem rechten Bandteller sein.

73
Peter

edit: Ach ja, da gibt es noch die uralten Moehrchen mit einem mechanischen Zaehlwerk am Gummiband ;-)
hallo
ohne passende unterlagen, bleibt nur noch suchen.
im zweifel sind die bandwickelteller, wie beim tapedeck relativ leicht entfernbar.
vorher natürlich die bremsbänder(position markieren)entfernen und gleich mit saubermachen.
die möglichen optokoppler sollten dann zu sehen sein.
von modell zu modell gab es welche mit einem oder zwei verbauten.
an der tellerunterseite war dann noch ein reflektierender streifen geklebt.
beim reinigen dieses streifens drauf achten das die schwarzen flächen nicht zerstört oder verwischt werden.

mehr fällt mir heute nicht mehr ein dazu.
viel erfolg
gruß onkyo-boy
Moin,

es ist schon etwas her, dass ich Zeit hatte mal nach dem Gerät zu schauen.

Die Bandwickelteller konnte man recht einfach demontieren und unter dem rechten ist tatsächlich ein Optikoppler/Lichtschranke? verbaut.

Einen reflektierenden Streifen konnte ich nicht sehen, dafür aber ist der Bandwickelteller geschlitzt. Der Aufbau sieht aus wie bei einer Lichtschranke.
Wie man dieses Teil allerdings prüfen kann weiß ich nicht. An die Kontakte kommt man recht gut ran, da diese von unten frei zugänglich sind.
Moin,
die Lichtschranke pruefen:
Zuerst feststellen, ob die bei nur eingeschaltetem Geraet ueberhaupt mit Strom versorgt wird. Herausfinden, was die Sende- und was die Empfangsdiode ist. Der Empfaenger ist entweder eine Photodiode oder wahrscheinlicher ein Phototransistor. Der muss natuerlich auch mit Strom versorgt werden. An der Sendediode bleibt die Spannung konstant, am Kollektor des Phototransistors muss bei ganz langsamen Drehen des Bandtellers die Spannung in Abhaengigkeit von der Beleuchtung schwanken. Sie geht zurueck, wenn der Phototransistor beleuchtet wird, das Licht ersetzt den Basistrom. Wenn man ein Oszillkoskop hat, ist das Ganze natuerlich etwas einfacher zu sehen. Das von der Lichtschranke gelieferte Signal geht entweder direkt zum Steuerungsprozessor oder es durchlaeuft noch eine Impulsformerstufe. Die naechste Pruefung waere, ob der Prozessor die Impulse bekommt.

73
Peter
Moin. Und wieder mal mit fantastischen 2 Monaten Verzögerung: Ich kümmer mich die Tage mal drum.

In letzter Zeit war hauptsächlich Arbeit am Haus und Fahrzeugen angesagt, da kam ich zu kaum was anderem......

Gruß
Sven