Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Normale Version: Technics RS-B905 löscht erst nach 20 Sekunden
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Hallo Leute,

ich habe hier einen neuen Patienten, ein Technics RS-B905 Kassettendeck, mit einem kuriosen Problem: Antrieb, Aufnahme und Wiedergabe klappen problemlos, aber das Löschen will nicht so richtig. Bei Einlegen einer Kassette (egal ob Typ I oder II) und Abhören während der Aufnahme hört man für 10-20 Sekunden noch dumpf die Aufnahme, die zuvor auf dem Band war – sie ist währenddessen um gefühlte 15-20 dB gedämpft (v.a. die Höhen), aber noch deutlich hörbar. Danach springt der Löschkopf schlagartig an und es wird komplett still.
Ich habe mit meinen bescheidenen Mitteln bereits die Spannungen des Löschkopfes überprüft – das Multimeter zeigt ca. 400 mV AC an (gem. Erinnerung) und 250 mV DC; gut möglich, dass die exakten Werte anders sind (das B905 löscht mit 80 kHz, welche mein Multimeter wohl nicht mehr auflösen kann). Die Spannungen ändern sich um kein mV, sobald der Löschkopf zu funktionieren beginnt.

Hat irgendjemand einen Anhaltspunkt für dieses Phänomen?
https://old-fidelity-forum.de/thread-428...25949.html

Ähnliches Phänomen an einem Alpine Deck. Doppelcapstan....
Top, das ist's tatsächlich (wie zu erwarten bei exakt gleichem Fehlerbild)!
Die Frage ist nun: wie behebt man das Problem? Richard war da nicht gerade sehr spezifisch im anderen Thread… im RS-B905 sind die beiden Capstans (wie so oft) über einen Riemen miteinander verbunden.
Edit: ich werde mal versuchen, die Position der zwei Andruckrollen zu verändern.
Ich spekuliere mal: Könnte es sein, dass der Riemen für den Doppelcapstan entweder ausgeleiert ist oder zu wenig Grip hat? Das würde ich als erstes in Erwägung ziehen..
Dass es am Wickeldorn liegt glaube ich nicht... Wobei, wenn da ein Idler im Spiel ist oder eine Bremse (links) um Gegenzug zu erzeugen... Wäre denkbar dass da Gummis verhärtet sind..
Uli
Hallo Mac. Ich habe tatsächlich etwas biegen müssen. Meist werden die Rollen ja mittels Blech-Zungen vom Schlitten des Mechanismus abgehoben. Die Zunge der linken Rolle habe ich minimal so gebogen, dass zuerst die rechte Rolle Grip hat, dann war alles in Butter.

Liebe Grüsse
Richard
Habe versucht, den Druck der Rollen etwas zu verändern durch Biegen der Spannfeder (beim B905 sind die "Zungen" so massiv, dass sich da nichts biegen lässt). Hat nur Probleme bereitet, also wieder zurück. Dann das rechte Capstan-Lager geölt (von aussen…), Andruckrolle angeschliffen. Resultat: keine Besserung, Deck läuft jetzt etwas zu schnell (und hat vermutlich auch schlechtere W&F-Werte). Ich werde das Gerät jetzt eventuell in die Werkstatt bringen. Die Frage ist nur, ob sich das lohnt – klar, war das Topmodell und geht sonst, ist aber auch optisch ziemlich mitgenommen. Selbst Hand anlegen werde ich definitiv nicht weiter.
Update: das Thema hat mir keine Ruhe gelassen. Die Riemen konnten nicht für das Problem verantwortlich sein, da beim B905 der Capstanmotor erst den Take-Up-Capstan antreibt und dann (via zweiten Riemen) den Supply-Capstan. Der Take-Up-Capstan war im Vergleich zum Supply-Capstan zu schwach; bei Riemenproblemen wären beide am Boden gewesen. Also gab's nur zwei Erklärungen: entweder war der Bandzug nicht in Ordnung, oder die Supply-Capstan-Andruckrolle zu stark. Ich habe bei Letzterem mein Glück versucht und die Spannfeder der Rolle ein klein wenig verbogen, um den Druck etwas rauszunehmen. Resultat: Problem ist weg. Die Rolle dreht nach wie vor – gut möglich, dass ich mit meiner Aktion das Deck zum beinahe-Single-Capstan degradiert habe. Für meine Ohren hört es sich jedenfalls in Ordnung an; einen anständigen Service hat das Gerät sowieso nötig. Fürs Erste reicht's jedoch.
Soweit zu "Selbst Hand anlegen werde ich definitiv nicht weiter." Grin
Nächste Baustelle: die Kalibration.
Ich habe mit etwas Glück eine originale Level-Kalibrationskassette von Sony ergattern können. Gemäss dieser scheint das Deck einen korrekten Ausgangspegel zu haben (oder zumindest sind die VU-Meter perfekt eingestellt).
Was mir fehlt ist eine Kassette für die Geschwindigkeit. In der Bucht werden ja einige "homemade"-Kassetten für die Geschwindigkeitskalibration (3.00 oder 3.15 kHz) angeboten. Hat jemand Erfahrungen damit gemacht? Sind diese Dinger gut – oder hat jemand eine empfehlenswerte Bezugsquelle für eine solche Kalibrationskassette?
Gab' s da nicht nen Herrn, der von Zeit zu Zeit allerlei Kassetten zum Einstellen verkauft? Einige Leute im Forum haben schon Tapes von ihm, die sehr gut sein sollen. Da wissen andere aber besser Bescheid - zumindet hat er sich später hier auch angemeldet.

Edit: Das ging schnell - Bob hat es ja schon geschrieben. Thumbsup
Hier ist der Link zu einem Fred, wo es um die Calibrier-Tapes von HansPeter Roth geht:

https://old-fidelity-forum.de/thread-356...peter+roth

Habe auch so ein Set und bin zufrieden damit.
Ob er noch diese Tapes anbietet, weiß ich natürlich nicht.
Einfach mal eine PN senden und fragen.

Gruß, Bob.