Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Normale Version: Sony WM-23 Reparatur
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Hallo Zusammen.
Ich habe mir kürzlich den Walkman meiner Kindheit, einen Sony WM-23, auf eBay ersteigert.
Aus finanziellen Gründen in einem "ungeprüften" Zustand. Klar, dass dieser defekt ist.

Jetzt versuche ich ihn wieder zum Laufen zu bringen.
[Bild: Sony-WM-23.jpg]

Ich habe den Riemen schon getauscht, da der alte mehr flüssig als fest war.
Leider tut sich nun schon ohne Kassette nicht viel, mit läuft er gar nicht an, siehe Video:


Ich habe die Rädchen etc mit IPA sauber gemacht (nur die aus Metall).
Der Rest, den man am Motor noch sieht ist nur an der Oberfläche.

Könnte das Problem hier beim Motor selbstt liegen? Ich habe leider keine Ahnung vom Aufbau der Kassettenspieler und wollte erstmal um Profimeinungen bitten,
bevor ich das Ding auseinanderreisse und nicht wieder zusammen gebaut bekomme.

Ich wäre für jeden Tipp dankbar.

Schöne Grüße
Fleder
Der Motor dreht doch ganz langsam vor sich hin....Aktivität "an sich" ist also vorhanden. Also erstmal Motor prüfen...Da sollten 3 Volt anstehen.
Auch mal ohne Riemen prüfen, um sicherzustellen, dass der Motor nicht durch das Schwungrad usw. blockiert wird.

Dann weiter berichten...
(31.10.2021, 17:37)scope schrieb: [ -> ]Der Motor dreht doch ganz langsam vor sich hin....Aktivität "an sich" ist also vorhanden.  Also erstmal Motor prüfen...Da sollten 3 Volt anstehen.
Auch mal ohne Riemen prüfen, um sicherzustellen, dass der Motor nicht durch das Schwungrad usw. blockiert wird.

Dann weiter berichten...

Hallo Scope,

die Batterien liefern 3 Volt, am Motor kommen nur 2,4 V an.
Ohne Riemen läuft der Motor wesentlich schneller.
Das die Spannung abfällt, wenn der Motor stark belastet wird, ist nicht auszuschliessen. Wenn der Motor ohne Riemen deutlich schneller läuft, und auch halbwegs belastbar dreht (Fingertest), gibt es möglicherweise Schwergängigkeiten in der Mechanik "ab Schwungrad".

Aus der Ferne ist das alles schwer abzuwägen. Wie hoch ist die Spannung an den Batterien bei leerlauf des Motors, und wie hoch ist die Spannung dann direkt am Motor.
Es sollten lediglich ein Schalter und ein Taster in der Strecke liegen.
Läuft das graue Zahnrad, das vom Schwungrad getrieben wird freigängig? Ist das Schwungrad selbst leichtgängig?
(31.10.2021, 17:45)Fleder schrieb: [ -> ]die Batterien liefern 3 Volt

Hi Fleder,

liefern 2x Akku tatsächlich 3V? Ich nehme für Walkman gern frische Batterien, dann bin ich mir der 3V sicher.
Mit 2,4 sollte der Motor schneller drehen, da hast vermutlich verharzte Mecha vor Dir.

Viel Erfolg,
Christoph
1,2V Akku? Tatsächlich.! ...Neee...das geht vermutlich nicht. Da sollten Batterien rein, auch wenn es jetzt nichts mit dem Problem zu tun haben sollte.
(31.10.2021, 17:57)scope schrieb: [ -> ]Das die Spannung abfällt, wenn der Motor stark belastet wird, ist nicht auszuschliessen. Wenn der Motor ohne Riemen deutlich schneller läuft, und auch halbwegs belastbar dreht (Fingertest), gibt es möglicherweise  Schwergängigkeiten in der Mechanik "ab Schwungrad".

Aus der Ferne ist das alles schwer abzuwägen. Wie hoch ist die Spannung an den Batterien bei leerlauf des Motors, und wie hoch ist die Spannung dann direkt am Motor.
Es sollten lediglich ein Schalter und ein Taster in der Strecke liegen.
Läuft das graue Zahnrad, das vom Schwungrad getrieben wird freigängig? Ist das Schwungrad selbst leichtgängig?

Er dreht deutlich schneller, aber belastbar würde ich das nicht nennen. Mit dem Finger lässt er sich ohne großen Druck stark abbremsen.

Beim Abspielen ohne Kassette (nur Play) krieg ich folgende Werte
ohne Riemen:
2,8v an den Batterien
2,3v am Motor
mit Riemen:
2,8v an den Batterien
2,0v am Motor

Das graue Zahnrad dreht sich nur beim Spulen. Hier nur FF da der Knopf fürs Zurückspulen nicht arretiert.
Es dreht sich entsprechend des Schwungrads auch sehr langsam. Es läuft ohne Riemen schwerfälliger als das Schwungrad.
Ich würde sagen, ungefähr so schwergängig wie ein Motor. Nicht äußerst schwer, aber mit Widerstand.
Das Schwungrad läuft ohne Probleme sehr gut und dreht auch, beim anschucken, relativ lange weiter. Kann hier gerne Videos machen, falls sinnvoll.
(31.10.2021, 17:59)lustigerlurch schrieb: [ -> ]
(31.10.2021, 17:45)Fleder schrieb: [ -> ]die Batterien liefern 3 Volt

Hi Fleder,

liefern 2x Akku tatsächlich 3V? Ich nehme für Walkman gern frische Batterien, dann bin ich mir der 3V sicher.
Mit 2,4 sollte der Motor schneller drehen, da hast vermutlich verharzte Mecha vor Dir.

Viel Erfolg,
Christoph

Hallo Christoph,

ja, im Video hab ich kurz Akkus verwendet. Aber zum Test und bei der Messung wurden neue Batterien mit 1,5v benutzt.
Sorry, hätte ich erwähnen sollen. Dachte aber, im Video erkennt keiner die Akkus Smile

Wie kann ich hier am besten testen, welches Bauteil bremst?

Danke euch beiden für eure Zeit und Hilfe!
(31.10.2021, 18:43)Fleder schrieb: [ -> ]Wie kann ich hier am besten testen, welches Bauteil bremst?

Hi,

da kenne ich keine Universalmethode. Ich würde äußerst achtsam das Laufwerk freilegen und inspizieren.

Gruß,
Zuerst würde ich den Motor von der Platine ablöten und an eine 3V Spannung klemmen. Ein Labornetzgerät oder zwei extern angeschlossene, neue Batterien. Dann den Motor beobachten und testen, ob er den Mechanismus "so" angesteuert treiben kann. Wenn der Motor alleine -dann-  immer noch keine Kraft hat, ist er zu zerlegen oder zu ersetzen.


Hier sieht man, dass der Motor mit relativ wenig Widerstand langsamer wird.
Ich habe allerdings keinen Vergleichswert, wie fest ich hier drücke. Könnte natürlich auch zu fest sein und der Motor ist in Ordnung.

Das Labornetzteil liefert hier 3 Volt direkt an den Motor.
Der Motor scheint ungleichmäßig zu drehen...kann das sein? Vermutlich defekt. Leerlaufstrom erscheint mir auch zu hoch. Für ähnliche 3-4 V Motoren wird ein Leerlaufstrom von 30 bis 50 mA angegeben.

Was passiert denn, wenn du in dieser Konfig. den Riemen auflegst und startest?
Moin,
wird der Motor tatsaechlich direkt aus der Batterie gespeist?
Er braucht einen Drehzahlregler und da gibt es bei den Minispielern nur zwei Moeglichkeiten.
Einen Regler in Form eines ICs irgendwo auf der Platine oder einen Fliehkraftregler im Motor. Elektronische Regler im Motor wie bei den "richtigen" Cassettengeraeten, waeren mir fuer die Motore in den Minispielern neu. Kein Platz dafuer vorhanden.

Unten rechts auf der Plaine steht was von "Motor CTL", also "Motor Control". Das ist der Drehzahlregler mit IC 601. Die Spannung am Motor ist auf jeden Fall deutlich kleiner als die Batteriespannung, denn man muss die Motordrehzahl unabhaengig von Belastung und Batteriespannung konstant halten. Eine Spannung von ca. 2V ist daher realistisch.

Wenn der Motor allerdings kein nennenswertes Drehmoment entwickelt und dazu auch noch im Leerlauf zuviel Strom aufnimmt, ist er defekt. Wenn er im oberen Lagerschild Oeffnungen hat, durch die die Buersten bei der Montage auf den Kollektor gehoben wurden, kann man versuchen, mit einem kleinen Zisch Kontakt 61 den Kollektor zu reinigen.
Es gibt allerdings auch die Moeglichkeit, dass es noch einen scheibenfoermigen "Multi-Entstoerkondensator" unter dem Kollektor gibt, der (Fein-) Schluss hat. Da kann man dann nichts machen.
0,4A Leerlaufstrom ist jedenfalls weit zuviel, das waere womoeglich noch nichtmal der Nennstrom des Motors.

73
Peter
N´Abend

Ich habe bei einem alten Sony Laufwerk ( aus einem WM-F2080 ) das mal bastelmäßig nachgebaut und bin auf einStromaufnahme von

110mA im Leerlauf und 140mA bei Spulen gekommen.


[Bild: IMG-20211031-200654.jpg]

VG Werner
Ich kann keine Unregelmäßigkeit erkennen, wenn er unter Last oder im Leerlauf ist.
Hier mit Labornetzteil und Riemen:



Hi Peter,

die zwei ICs auf der Rückseite sind ein BA5208AF und einBA3304F.
Auf der Vorderseite befindet sich ein LA5223, der dann wohl die Drehzahl steuert.
Also nein, der wird nicht direkt von den Batterien angetrieben, da hast du Recht.

Gibt es irgendwo eine Quelle für entsprechende Ersatzmotoren?
Ich habe auf anhieb jetzt keinen gefunden. Allerdings mangelt es mir an Wissen.
Ich konnte nur im Zusammenhang mit dem Sony Modell nach Motoren suchen.

Danke euch allen für das Engagement! Das weiß ich sehr zu schätzen.


Edit: Sorry für das Hochformat Video. Es wurde Quer aufgenommen aber irgendwas ging da schief.
Strom zu hoch, und Drehzahl zumindest augenscheinlich zu niedrig. Und das bei vollen 3V!

In diesem Video siehst du zumindest ansatzweise, wie schnell das Schwungrad laufen muss....




Der Typ, der das im Video alles kommentiert ---> Kein Kommentar....
Mit Kassette im PLAY-Modus bis 120mA :

[Bild: IMG-20211031-221545.jpg]

Also 33% als der Wert vom TE

VG Werner
Bei dem Video bin ich auch schon gelandet.
Das läuft tatsächlich nicht mal ansatzweise so flott wie im Video.

Ich finde nur leider keinen Ersatzmotor hierfür.
Die einzige Alternative, die ich jetzt sehe, wäre einen anderen defekten zu kaufen und zu hoffen, dass bei diesem der Motor noch läuft.
Klingt eher nach Lotto spielen.
Laut SM sollte die Stromaufnahme zwischen 115mA (Play) und 100mA (Spulen) liegen.

Eine Drehzahlregelung scheint aber nicht zu existieren so wie das aussieht. Hab aber nur das SM von der Version mit Radio gefunden.
Die Version um die es hier geht, hat sowas in Form eines SIL-IC, das man auf der Platine erkennen kann.
OK, dann unterscheiden sich die Tunerversion und der reine Cas Player doch mehr. Vom WM23 gibts ja drei vier Varianten?
Der Drehzahlregler ist auf der anderen Seite der Platine und auf meinen Bildern/Videos nicht zu sehen.

Deutet alles dann auf einen Defekt des Motors hin?
Gibt es hierzu Ersatzteile, die eventuell hier im Forum bekannt sind?
Moin,
400mA Leerlaufstrom und kein Drehmoment zeigen auf jeden Fall auf einen defekten Motor.

73
Peter
Ich denke auch, dass der Motor fratze ist.
Hier gibt es vermutlich einen Wicklungsschluss - erklärt die Stromaufname und das fehlende Drehmoment.

In Bezug auf Ersatz: Einfach mal den Motor ausbauen, Fotos machen, Abmaße messen und hier posten.
So kann man dann ggf. Ersatz von Mabuchi, Johnson usw. ermitteln.

Gruß, Bob.
(02.11.2021, 08:42)AnalogBob schrieb: [ -> ]Ich denke auch, dass der Motor fratze ist.
Hier gibt es vermutlich einen Wicklungsschluss - erklärt die Stromaufname und das fehlende Drehmoment.

In Bezug auf Ersatz: Einfach mal den Motor ausbauen, Fotos machen, Abmaße messen und hier posten.
So kann man dann ggf. Ersatz von Mabuchi, Johnson usw. ermitteln.

Gruß, Bob.

Klar, mein Fehler. Tut mir leid. Hier auch gleich die Bilder und Daten:

Es ist ein "Sony DNR-6900A" mit 1,7 Volt
Knapp 19mm Hoch, 23,5mm Durchmesser und 5mm für den Aufsatz, der wäre aber wohl zu ignorieren.
Wichtig wäre wohl nur die Spannung, Drehzahl, Höhe und die Löcher für Schrauben.

Da ich keine Spoiler Funktion gefunden habe, hier die Links zu den Bildern inklusive der Maße: