Hallo zusammen,
Ich habe hier einen Dual 1254 (ja ich weiss, kein Hifi-Gral...), der wieder astrein dreht und spielt -- allerdings ist die Haube in einer Art milchig geworden, die ich noch nie gesehen habe.
Hat jemand ein Kochrezept, wie man die wieder klar bekommt?
Verkratzt ist das nicht, nur einfach milchig.....
Danke Für Eure Ideen und Erfahrungswerte
Harald
richtig reinigen und dann versuchen zu Polieren.
Was meinst Du mit "richtig" reinigen? Spezielles Mittel?
Polieren mit? Ceranfeldreiniger? Autopolitur?
Nein, einfach nur gut sauber machen. Polieren kannst du mit Metallpolitur oder Acrylpolitur versuchen. Mit Autopolitur kann man nachpolieren, die ist viel zu Fein für so ne Milchglashaube.
Ich fürchte, reinigen wird da nichts helfen. Mir scheint, diese Verfärbung ist im Material entstanden. Das kommt durch UV Licht, da hilft kein Polieren, Reinigen oder auf den Kopf stellen. Wenn du das schön haben möchtest, muss du die Haube wohl erneuern.
Natürlich bringt reinigen im Grunde keine Verbesserung. Aber ist eine Vorarbeit die getan werden muss vor dem Polieren... Dann könnte man es wie ich meinte mal versuchen zu polieren. Im Zweifel oder wenn´s nix wird braucht er aber wirklich eine neue Haube.
Habe mir eben mal entsprechende Poliermittel geordert (habe ich nicht da).
Kommen mitte der Woche -- ich werde berichten.
Haube tauschen kommt wohl kaum in Frage. Für einen 1254 lohnt sich das wohl kaum....
Danke Euch erst mal!
Ich glaube auch nicht das man da mit polieren viel "rettet" das sieht wirklich eher danach aus als wäre das ganze Material durchgehend "trübe" geworden .
Das einzige was ich mal probieren würde, die Haube mal bei 60 Grad in Backofen legen und schauen ob sich was verbessert .Wenn ja ,langsam mit einer höheren Temperatur ........aber immer mit VOOOORSICHT
(11.12.2021, 13:46)HisVoice schrieb: [ -> ]Das einzige was ich mal probieren würde, die Haube mal bei 60 Grad in Backofen legen und schauen ob sich was verbessert .
Was meinst Du soll dabei passieren? Ich meine -- was ist der chemische / physikalische Prozess, der zu der Trübung führt, und warum soll er wieder weggehen?
Wir wissen beide nicht wie zur Trübung kam ,für mich sieht es aus als wäre das Material durchgehend spröde geworden , UV Licht könnte eine der Möglichkeiten sein ,durch Wärmezufuhr könnte das Material wieder eine Homogene Fläche bilden .
(11.12.2021, 18:59)HisVoice schrieb: [ -> ]Wir wissen beide nicht wie zur Trübung kam ,für mich sieht es aus als wäre das Material durchgehend spröde geworden , UV Licht könnte eine der Möglichkeiten sein ,durch Wärmezufuhr könnte das Material wieder eine Homogene Fläche bilden .
Das ist ja das spannende: Diese Haube scheint mir aus irgendeinem anderen Material zu sein -- die ist irgendwie weicher, flexibler und wirkt weniger "spröde" als z.B die Haube an meinem 704er.
Ich denke fast, das ist irgendein anderer Kunststoff.....
Hier gibt es verschiedene Ansätze. Habe aber grundsätzlich keine Ahnung davon. Der einzige, den ich kannte, der beruflich mit Plexiglas und dessen Verarbeitung zu tun hatte, ist leider vor 2 Wochen auch viel zu früh verstorben.
https://forum.zerspanungsbude.net/viewtopic.php?t=9447
Ich denke mal, dass Du da leider keine Chance hast. Erfahrungsgemäß ist es wirklich so, dass die Haube durchgängig strukturell geschädigt ist. Ein gutes Beispiel dafür ist z. B. der Victor/JVC QL-Y44, den es nur in Japan gab. Hier findet man so gut wie kein Gerät, dessen Haube nicht ebenso milchig geworden ist. Dem gegenüber ist das bei den QL-Y55 und 66 fast nie zu finden. Offenbar hat da was mit der Rezeptur des Ausgangsmaterials und dem Formungsprozess beim 44er nicht gestimmt. Natürlich spielt auch die jahrelange Exposition im Sonnenlicht eine Rolle.
Ich hatte mal einen solchen 44er und habe tagelang poliert - die Oberfläche wurde superglatt, aber der milchige Effekt blieb im Kernmaterial.
Also, spare Dir die Zeit und das Geld und besorge Dir ´ne neue. Mittlerweile gibt es da diverse Anbieter im In- und Ausland.
Gruß,
Frank K.
(11.12.2021, 19:06)ted_am_see schrieb: [ -> ]... Diese Haube scheint mir aus irgendeinem anderen Material zu sein -- die ist irgendwie weicher, flexibler und wirkt weniger "spröde" als z.B die Haube an meinem 704er.
Ich denke fast, das ist irgendein anderer Kunststoff.....
Mein erster Gedanke war Lexan.
Das fasst sich deutlich weicher an.
Ist aber eigentlich sogar widerstandsfähiger.
Nur,
mit Glasklar wird das wohl nix.
Das wäre mal ein Test für die UV-Lampe.
Bei vergilbten Gehäusen kann man per Bad in Wasserstoffperoxid und UV-Bestrahlung den Gilb weg bekommen. Wäre mal interessant, ob das bei so einer Haube auch geht?!
Ne gerade Haube müsste ich aber noch da haben…
(12.12.2021, 08:31)philbluesky schrieb: [ -> ]Ne gerade Haube müsste ich aber noch da haben…
Willst Du damit andeuten, du hast noch eine passende Haube im OK-Zustand, die du vielleicht abgeben könntest?
(vorsichtig frag....
)
Gruß
Harald
(11.12.2021, 13:27)lukas schrieb: [ -> ]Ich fürchte, reinigen wird da nichts helfen. Mir scheint, diese Verfärbung ist im Material entstanden. Das kommt durch UV Licht, da hilft kein Polieren, Reinigen oder auf den Kopf stellen. Wenn du das schön haben möchtest, muss du die Haube wohl erneuern.
So sieht es aus. Die Haube war lange Zeit direktem Sonnenlicht ausgesetzt, da hilft nichts mehr.
Ich fürchte fast, dass das mit dem UV-Licht stimmt (leider).
Der Dreher steht jetzt im "Dreher Zwischenlager Stapel" und man kann auf die rechte Seite schauen. Und was sieht man? Da ist ein
Schatten zu sehen von irgendwas, was wohl mal daneben Stand
Ich denke inzwischen auch, die Haube ist aus irgendwas Polycarbonat-artigem Makrolon oder Lexan oder so....
Hallo allerseits,
kennt jemand die physikalischen Zusammenhänge, wodurch diese Acrylzeugs derart eintrübt? Ich war da bislang weniger von UV-Licht als von ungeeigneten (alkoholhaltigen) Putzmitteln ausgegangen. Interessant ist in der Tat, dass diese Eintrübung nicht an der Oberfläche, sondern wirklich "im Material" ist. Versuche meinerseits mit Glyzerin und Vakuum waren jedenfalls nicht erfolgreich.
Grüße, maurice.
Hallo,
wenn die Milchigkeit das Material durchdringt ist nichts mehr zu machen, bei Oberflächenmilchigkeit mit 3000er Schmirgelleinen anschleifen (Fleißarbeit) und dann mit ,,Brasso''
Kupferpolitur aufpolieren (Ebenfalls Fleißarbeit) aufpolieren.
Hallo,
Polykarbonat ist das sicher nicht, da es UV-beständig ist.
Aber eine neue Haube ist auch kein Hexenwerk: 3mm Polykarbonat passend zuschneiden lassen, mit 1,5mm-Bohrer vorbohren und mit verchromten 1,6mm-Senkkopf-Schrauben zusammenschrauben. Sieht dann passabel aus und ein derartiges Malheur kommt mit dem Material nicht vor. Außerdem sehr stabil und mechanisch hoch beanspruchbar (hinten die Ecken brechen nicht aus). Abschließend noch mit 400er Schleifleinen die Kanten säubern und evtl. etwas anflämmen, dann sind die Schnittkanten auch wieder ansehnlich.
Tschüß
der Michael
Nein, Polycarbonat ist von sich aus ausdrücklich NICHT UV-BESTÄNDIG! Polycarbonat ist empfindlich gegenüber UV-Licht im Wellenlängen-Bereich um 340 nm also direktem Sonnenlicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Polycarbonate
Das ist sehr gut bekannt:
https://www.irbnet.de/daten/iconda/CIB1832.pdf
Polycarbonat muss deshalb zusätzlich durch hinzugefügte spezielle Stabilisatoren gegen UV-Licht stabilisiert werden. Diese Stabilisatoren sind bereits dem Granulat-Rohstoff zugesetzt (sog. Masterbatch). Bei der Verwendung in-door (Plattenspielerhaube) geht man nicht von extremer UV-Belastung aus, so dass dafür ggf. der Stabilisatorzusatz geringer ist. Eine lange direkte Sonneneinstrahlung über Jahre kann deshalb den Stabilisator "erschöpfen". Dann tritt diese Milchigkeit auf, evtl. auch Vergilbung.
In sehr trockener Umgebung kommt es stärker zu Eintrübung. Bei höherer Luftfeuchte ist Vergilbung stärker.
Im Vergleich zu Polycarbonat ist Acrylglas (PMMA, Plexiglas)
sehr viel UV-beständiger.
Reinhard
Die Eintrübung kommt nicht durch direkte Sonneneinstrahlung. Sie ist generell geschuldet den UV-Strahlen des Lichts. Und eben der fehlenden Beimischung von ausreichendg Stabilizer.
(17.12.2021, 21:08)sankenpi schrieb: [ -> ]Die Eintrübung kommt nicht durch direkte Sonneneinstrahlung. Sie ist generell geschuldet den UV-Strahlen des Lichts. Und eben der fehlenden Beimischung von ausreichendg Stabilizer.
Darum sehen alle Dual-Hauben so aus.