04.02.2022, 20:33
Eigentlich sollte dieses Deck nur an einem Vergleichstest teilnehmen.
Schon nach kurzer Spielzeit zeigten sich allerdings einige Probleme ...
Der rechte Kanal setzte plötzlich komplett aus:
Beim Abspielen einer Chrom-Case zeigte das Display anstatt Cr02 auch mal gerne METAL an.
Zwischendurch fiel immer häufiger die Displaybeleuchtung komplett aus. Entweder sie funzte nach ein paar Sekunden wieder oder man musste kurz auf den Deckel klopfen um die Beleuchtung zu reanimieren.
Der Capstanantrieb machte recht unschöne laute Geräusche. Hier schien der Capstanmotor ein Lagerschaden zu haben.
Der Schiebeknopf des Rec-Level ist schwergängig.
Das Deck habe ich seit fast einem Jahr und bis auf den lauten Capstanantrieb lief es bisher problemlos.
Es handelt sich hierbei um ein Deck mit AutoReverse von Pioneer, Modell CT-S88R:
Ist vermutlich von 1985 und soll damals um 800 DM gekostet haben.
Hat neben Dolby B & C auch DBX mitbekommen.
Außerdem gibt es einen programmierbaren Musiktitelsuchlauf.
Das Display hält einige Infos bereit und hat eine optisch ansprechende Aussteuerungsanzeige:
Bereits nach erhalt des Gerätes war mir nach Entfernen des Deckels etwas aufgefallen:
Da hat jemand zwischen Mainbord und Display-Platine zerknüllte Lupofolie eingeklemmt.
Gab es hier ein Wackelproblem ?
Die Folie wurde entfernt und durch einen zurechtgeschnittenen Gummischlauch ersetzt:
Wenn pfuschen, dann bitte ordentlich.
Das Laufwerk:
Hier wurde von Pioneer kein eigenes Laufwerk verbaut, sondern zugekauft.
Das Laufwerk wurde von Alps hergestellt und wurde in vielen damaligen Decks verbaut. Ich kenne es aus dem Luxman K-05.
Zuerst wollte ich mich um das laute Laufwerk kümmern.
Also wurde es ausgebaut:
Ausbau des Capstanmotors:
Der Capstanriemen hat noch gute Spannung und wird wiederverwendet.
Wie bei diesen Laufwerken üblich, wurde hier ein 500er Motor von Mabuchi verbaut:
Da diese Motore recht mühsam zu öffen sind, habe ich hier einen Reparaturversuch mit Zerlegung und Aufarbeitung (Nachölen der Lager und Reinigung von Bürsten und Kollektor) nicht gemacht. Außerdem könnte ein Nachölen der Lager vermutlich nix bringen, das die Lager schon zu sehr beschädigt sind (in Folge von Mangelschmierung aufgeriebene Lager).
In meinem Fundus fand ich passenden Ersatz. Der wurde bereits getestet und hatte eine Leerlaufstromaufnahme von um 30 mA und dürfte somit ok sein.
Er wurde eingebaut, die Kabel angelötet und das Laufwerk wieder komplettiert:
Die Zungenschalter für die Bandsortenerkennung wurden mit Kontakt-Chemie behandelt.
Nachdem das Laufwerk wieder angeschlossen war, konnte getestet werden.
Das Laufwerk lief problemlos und war nun auch wesentlich leiser.
Schon nach wenigen Minuten fiel die Displaybeleuchtung wieder aus.
Sobald ich etwas an der Display-Platine wackelte, leuchtete es wieder.
Also wie vermutet, war hier das Problem zu finden.
Um die Display-Platine zu untersuchen, muss die komplette Front demontiert werden:
Nun kann das Display samt Platine von der Front getrennt werden:
Auch das Farbfilter wurde zur Reinigung rausgenommen:
Das Schiebepoti für den Rec-Level wurde ausgebaut, da sich der Regler nur schwer bewegte:
Die Führungsschiene des Regelknopfes bekam etwas Öl spendiert und läuft nun wieder leichtgängig.
Das Display:
Die Lötseite der Display-Platine:
Die Platine offenbarte bereits auf den ersten Blick einige Probleme.
Da gab es einige problematische Lötstellen der Kontakte für die Aufnahme der Flachbandkabel:
Wesentlich schlechter sahen die Lötstellen der 85-poligen Displayanschlüsse aus:
Links die beiden Pins sind für die Beleuchtung.
Ansonsten noch viele weitere gebrochene Lötstellen:
Nur für das Display durfte ich ca. 30 Lötstellen nachlöten:
Habe selten eine so kleine Platine gesehen, wo so viel nachgelötet werden musste.
Hat sich aber gelohnt. Nachdem alles Rückgebaut wurde, gab es beim anschließenden Test keine Display-Probleme mehr.
TapeSpeed wurde korrigiert und Gleichlauf gemessen - das Ergebnis:
Dafür, dass es ein Reverse-Laufwerk ist, hat es einen wirklich guten Gleichlauf.
Nun ging die Schachtel in den aktiven Teststapel und es konnte der Vergleich gemacht werden:
Darf nun erstmal testweise spielen.
Die Ursache für den Ausfall des rechten Kanals habe ich noch nicht gefunden.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
Schon nach kurzer Spielzeit zeigten sich allerdings einige Probleme ...
Der rechte Kanal setzte plötzlich komplett aus:
Beim Abspielen einer Chrom-Case zeigte das Display anstatt Cr02 auch mal gerne METAL an.
Zwischendurch fiel immer häufiger die Displaybeleuchtung komplett aus. Entweder sie funzte nach ein paar Sekunden wieder oder man musste kurz auf den Deckel klopfen um die Beleuchtung zu reanimieren.
Der Capstanantrieb machte recht unschöne laute Geräusche. Hier schien der Capstanmotor ein Lagerschaden zu haben.
Der Schiebeknopf des Rec-Level ist schwergängig.
Das Deck habe ich seit fast einem Jahr und bis auf den lauten Capstanantrieb lief es bisher problemlos.
Es handelt sich hierbei um ein Deck mit AutoReverse von Pioneer, Modell CT-S88R:
Ist vermutlich von 1985 und soll damals um 800 DM gekostet haben.
Hat neben Dolby B & C auch DBX mitbekommen.
Außerdem gibt es einen programmierbaren Musiktitelsuchlauf.
Das Display hält einige Infos bereit und hat eine optisch ansprechende Aussteuerungsanzeige:
Bereits nach erhalt des Gerätes war mir nach Entfernen des Deckels etwas aufgefallen:
Da hat jemand zwischen Mainbord und Display-Platine zerknüllte Lupofolie eingeklemmt.
Gab es hier ein Wackelproblem ?
Die Folie wurde entfernt und durch einen zurechtgeschnittenen Gummischlauch ersetzt:
Wenn pfuschen, dann bitte ordentlich.
Das Laufwerk:
Hier wurde von Pioneer kein eigenes Laufwerk verbaut, sondern zugekauft.
Das Laufwerk wurde von Alps hergestellt und wurde in vielen damaligen Decks verbaut. Ich kenne es aus dem Luxman K-05.
Zuerst wollte ich mich um das laute Laufwerk kümmern.
Also wurde es ausgebaut:
Ausbau des Capstanmotors:
Der Capstanriemen hat noch gute Spannung und wird wiederverwendet.
Wie bei diesen Laufwerken üblich, wurde hier ein 500er Motor von Mabuchi verbaut:
Da diese Motore recht mühsam zu öffen sind, habe ich hier einen Reparaturversuch mit Zerlegung und Aufarbeitung (Nachölen der Lager und Reinigung von Bürsten und Kollektor) nicht gemacht. Außerdem könnte ein Nachölen der Lager vermutlich nix bringen, das die Lager schon zu sehr beschädigt sind (in Folge von Mangelschmierung aufgeriebene Lager).
In meinem Fundus fand ich passenden Ersatz. Der wurde bereits getestet und hatte eine Leerlaufstromaufnahme von um 30 mA und dürfte somit ok sein.
Er wurde eingebaut, die Kabel angelötet und das Laufwerk wieder komplettiert:
Die Zungenschalter für die Bandsortenerkennung wurden mit Kontakt-Chemie behandelt.
Nachdem das Laufwerk wieder angeschlossen war, konnte getestet werden.
Das Laufwerk lief problemlos und war nun auch wesentlich leiser.
Schon nach wenigen Minuten fiel die Displaybeleuchtung wieder aus.
Sobald ich etwas an der Display-Platine wackelte, leuchtete es wieder.
Also wie vermutet, war hier das Problem zu finden.
Um die Display-Platine zu untersuchen, muss die komplette Front demontiert werden:
Nun kann das Display samt Platine von der Front getrennt werden:
Auch das Farbfilter wurde zur Reinigung rausgenommen:
Das Schiebepoti für den Rec-Level wurde ausgebaut, da sich der Regler nur schwer bewegte:
Die Führungsschiene des Regelknopfes bekam etwas Öl spendiert und läuft nun wieder leichtgängig.
Das Display:
Die Lötseite der Display-Platine:
Die Platine offenbarte bereits auf den ersten Blick einige Probleme.
Da gab es einige problematische Lötstellen der Kontakte für die Aufnahme der Flachbandkabel:
Wesentlich schlechter sahen die Lötstellen der 85-poligen Displayanschlüsse aus:
Links die beiden Pins sind für die Beleuchtung.
Ansonsten noch viele weitere gebrochene Lötstellen:
Nur für das Display durfte ich ca. 30 Lötstellen nachlöten:
Habe selten eine so kleine Platine gesehen, wo so viel nachgelötet werden musste.
Hat sich aber gelohnt. Nachdem alles Rückgebaut wurde, gab es beim anschließenden Test keine Display-Probleme mehr.
TapeSpeed wurde korrigiert und Gleichlauf gemessen - das Ergebnis:
Dafür, dass es ein Reverse-Laufwerk ist, hat es einen wirklich guten Gleichlauf.
Nun ging die Schachtel in den aktiven Teststapel und es konnte der Vergleich gemacht werden:
Darf nun erstmal testweise spielen.
Die Ursache für den Ausfall des rechten Kanals habe ich noch nicht gefunden.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.