Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Normale Version: Grundig Raumklang-Strahler 60
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Ist das Kulturgut oder kann das weg?

Der erste Gedanke war: "Schade drum, aber hoffnungslos"

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Die Unterseite sah aber gar nicht so schlecht aus, aber bei einem fehlt eines der kurzen Füßchen.

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Bei dem Exemplar mit den langen Füßchen hat sich schon mal jemand gründlich mit Weißleim ausgetobt.


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Reinschauen musste ich auf jeden Fall. Innen auch reichlich Elend.

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Interessant aber die Anordnung der Chassis. Spätestens jetzt war der Rettungsimpuls da.  LOL

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Also erst mal bei dem Fußgeschädigten alles zerlegt, gereinigt, die Zierringe (hatten sich hier schon von selbst gelöst) und andere Messingteile gesäubert und bestmöglich gerichtet. Die Hülle besteht aus einer Lochfolie, ähnlich der, die man von den Lampenschirmen der "Tütenlampen" aus den 50er/60er Jahren kennt und lässt sich mit etwas Bref im Wasser recht gut reinigen.

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Die Risse sind jetzt mit ein paar Tropfen Kleber rückseitig 'gestoppt', mehr wird nicht gehen. Den 'Neuzustand' will und werde ich nicht erreichen.

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Die Zierringe sind mit einem Minimum an Kleber fixiert.

[Bild: P1030322.jpg]

Alles in allem macht das Ergebnis Mut, aber die Leimreste auf dem andern Teil werden es nicht leicht machen.

[Bild: IMG-20220308-132711.jpg]

Fortsetzung folgt ...
Moin,
der Kondensator zeigt, dass es (Mittel-/) Hochtonlautsprecher sind, die fuer etwas "Raumklang" oder die Verbreiterung der Stereobasis bei entsprechenden Geraeten gedacht sind.
Die Anordnung der Lautsprecher soll wohl das Prinzip der "atmenden Kugel" darstellen, damit der Lautsprecher ein Rundstrahlverhalten bekommt.
Den Lautsprecher habe ich in meiner aeltesten "Grundig Revue" von 1960 gefunden. Es ist der
"HiFi-Raumklang-Strahler 60" in seiner Standardausfuehrung. Gab es auch mit gebogenen Fuessen als "Barock" (warum auch immer ;-) und einen Wandarm konnte man auch dazu haben.
Diese Lautsprecher waren tatsaechlich fuer die Stereokonzertschraenke als Zusatzlautsprecher zur Basisverbreiterung gedacht, die internen Hochtoener wurden abgeschaltet.

Leider keine Preisangaben, die gab es erst 1961 und da kostete der Lautsprecher 47,-DM

73
Peter
Ja, diese Informationen hatte ich auch gefunden. Ansonsten finden sich wenige Informationen, eigentlich nur die bei Radiomuseum und in der Grundig Revue 1959 und '60

[Bild: grundig-Revue-59-28.jpg]

[Bild: grundig-Revue-60-29-1.jpg]

Der Lautsprecher mit den kurzen Füßchen ist somit das Model zum Hängen.

Die Menge des Weißleims an dem anderen Exemplar wurde beim Einweichen so richtig sichtbar.

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Ganz schön viel Schmodder, da war einfach Geduld und Einweichzeit gefragt.

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Derweil wurde das zweite Innenleben gereinigt.

[Bild: P1030330.jpg]

Die kurzen Füßchen eignen sich nicht als Standfüße, der Lautsprecher würde auf dem unteren Messingring stehen. Als Übergangslösung habe ich M4 x 14 mm Hülsenmuttern montiert.

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Beide Lautsprecher wurden getestet und funktionieren.

[Bild: P1030328.jpg]

Geduldige Reinigungsarbeit und etwas Zuwendung für die Messingteile führen am Ende doch zu einem ansehnlichen Ergebnis.

[Bild: P1030329.jpg]

Leider gibt es auch hier einen kleinen Riss.

[Bild: P1030332.jpg]

Perfekt wäre es, wenn ich jetzt noch passende Füße mit M4 Innengewinde und passende Stecker für die Anschlusskabel finden würde. 

[Bild: P1030333.jpg]

Der Besitzer wird die Raumklangstrahler wohl verkaufen, ich werde mal klären, ob ich sie in diesem Forum zuerst anbieten darf, den ein oder anderen Liebhaber von 'Dampfradios' gibt es hier ja wohl auch.

[Bild: P1030335.jpg]

Mir bleibt das schöne Gefühl, einem fast hoffnungslosen Fall die Chance auf ein Weiterleben verschafft zu haben. 
Macht auch dann Spaß, wenn das Geraffel nicht in das persönliche Beuteschema passt.  LOL
Hast Du die mal angehört?
(10.03.2022, 21:13)sankenpi schrieb: [ -> ]Hast Du die mal angehört?

Nur ein Funktionstest am LS-Ausgang eines tragbaren Kassettenrekorders. Was die wirklich können weis ich noch nicht.
Interessiert mich das Prinzip.
Hut ab, die hast du echt schön wieder hinbekommen Hi
Moin,
in einem der Prospekte stand etwas von Zweitlautsprecher fuer einen getrennten Raum. Wie gross ist denn der Kondensator? Welche Impedanz stellen die beiden Lautsprecher fuer sich dar?
Der Kondensator soll auf jeden Fall verhindern, dass das System es mit (Tief-) Baessen zu tun bekommt. Als Zweitlautsprecher muessen sie aber immerhin noch so weit herunterkoennen, dass das Klangbild noch dem eines kleinen Radios entspricht, also 100-150Hz sollten dann noch moeglich sein.

73
Peter
Die Kondensatoren haben 30µF, zur Impedanz der LS habe ich keine Angaben gefunden.
Moin,
mal den Gleichstomwiderstand messen, die Impedanz ist typisch 20% groesser.
Mit 30µ koennen die Lautsprecher schon ziemlich weit herunter.

73
Peter