(04.05.2022, 04:46)achim96 schrieb: [ -> ]Ich habe meine Revox A77 Mk III zur Reparatur geben müssen ( Wiedergabe nur noch Micky Maus ) Frage vom Reparateur, Tüv oder Vollabnahme? Ich, nach kurzer Überlegung, wenn das Teil eh schon offen ist kann ja wohl eine komplette Durchsicht nach soooo vielen Jahren nicht schaden, also Vollabnahme! Maschine kam zurück und läuft zu meiner vollen Zufriedenheit. Nachfolgend der Bericht des Reparateurs :
![[Bild: NvKehGNl.jpg]](https://i.imgur.com/NvKehGNl.jpg)
Ist das eurer Meinung nach eine professionelle Reparatur, oder kann man das besser machen?
Meine Meinung: wc (wohl kaum)
Ist das technisch Neuzustand?
Fachliche Einschätzungen (ua zB scope oder hyberman gern) fachliche Kommentare werden gern von mir gelesen, Dummschwätzereien dürfen auch abgegeben werden

Feuer frei
euronews würde schreiben: no comment
da aber Kommentare ausdrücklich erwünscht, hier mein Dummschwätz, denn
die im Eröffnungspost und Arbeitsbericht benutzten Begriffe Tüv, Vollabnahme, komplette Durchsicht, professionelle Reparatur, technischer Neuzustand, Überholung/Einmessung, Grundüberholung zeugen vom Durchblick und gegenseitigen Verständnis der Beteiligten, also AG und AN der Rep.
Vorausgeschickt sei, dass ich keine Bandmaschinen repariere oder gar überhole, weil ich der Meinung bin, dass solch alte Elektromechanik immer nur begrenzt wiederhergestellt werden kann. Die elektronischen Komponenten von Fehlern zu befreien, ist oft eine machbare Herausforderung, die immer mit der Fragestellung, was erreicht werden soll, die ursprüngliche Funktion oder originale Wiederherstellung, verbunden ist. Der Nachweis der erreichten Qualität ist das nächste Problem.
Bei der Mechanik sind durch meist unbekannte Laufzeit und Belastungen sowie fehlende Angaben zu originalen Abmessungen, Passungen, Materialien, Qualitäten usw. die Grenzen des möglichen schnell erreicht. Wesentlicher Hinderungsgrund dabei ist die fehlende Verfügbarkeit originaler Bauelemente, insbesondere der Gummielemente, Federn und Lagerungen.
Wenn also Mikimaus weg soll und das Gerät richtig funktionieren, ist das eine relativ simple Reparatur.
Die kann unter bestimmten Voraussetzungen von erfahrenen Amateuren genau so gut gemacht werden wie wie von Profis.
Vollabnahme gleich kompletter Durchsicht gleich technischem Neuzustand zu setzen ist aber mMn nicht zulässig. Nochmal: Selbst bei einer vollständigen Überholung aller Baugruppen und Ersatz aller möglichen Verschleißteil verschleißbedingt und vorbeugend ist kein Originalzustand erreichbar! Selbst wenn nach der Rep. die erreichten Eigenschaften gut sind, wie lange kann das garantiert werden? MMn gar nicht!
Der Arbeitsbericht ist mMn unglücklich in Aufbau und Darstellung. Jeder Profi schreibt ne Rechnung mit wesentlichen Leistungen und/oder Arbeitszeiten, erklärt Details auf Wunsch oder Nachfrage, hängt ggfs. noch Protokolle für vereinbarte Messungen zum Nachweis an. Ersetzte Bauelemente zum Nachweis dem reparierten Gerät beizufügen ist verbreitet, gibt aber keinen Nachweis der erreichten Qualität.
Ein Kütiba, wenn er sich denn an Geräten von Verwandten oder Freunden versucht, kann nur im Gespräch mit dem Besitzer versuchen möglichst genau abzuklären, was gewünscht und ihm möglich ist. Dabei können die technischen Möglichkeiten und Qualifikation von manchen Kütibas durchaus die von manchen Profis erreichen oder überschreiten ...
Das auch die Kommunikation mit Profis Grenzen haben kann, hat vor Jahren das Theater hier um die Rep. eines 1250er Decks durch nen Profi gezeigt. Sowas braucht kein Mensch, genau wie die Frage ob das in dem jetzt beschriebenen Fall nun ne professionelle Rep. war oder man es besser machen kann, weil die Fakten das einfach nicht beurteilen lassen, aber man kann natürlich immer was besser machen, man muß es nur beauftragen, können und bezahlen! Letztlich schreibt der AG, das er zufrieden ist und hier gabs reichlich Palaver und verschwendete Zeit ...