02.06.2022, 18:22
Hallo zusammen,
von einem Freund habe ich schon vor einiger Zeit einen defekten Nikko Alpha II Endverstärker mit der Bitte auf den Tisch bekommen, ihn wieder zum Laufen zu bringen. Eine typische Langzeit Einlagerung, aber "früher" hat er natürlich immer funktioniert. Da er mir schon öfters handwerklich geholfen hat, habe ich mich breit schlagen lassen. Nach der Grundreinigung macht er optisch zumindest schon mal einen guten Eindruck:
Zum elektrischen Zustand: Da die Primärseite der Transformatoren unauffällig war habe ich ihn am TT mit dem Ergebnis gestartet, dass das Schutzrelais nicht anzog. Die Beleuchtung der VU-Meter ging an, daher habe ich mit auf die Suche nach einem Schaltplan gemacht und auch einen schlecht gescannten gefunden:
Es ist der D-Type mit Thermostat (R846 nicht bestückt) . Nach einer unauffälligen Aufwärmphase mit Sichtkontrolle habe ich folgende Messungen durchgeführt:
Damit war meine Schlussfolgerung: Die Endstufen funktionieren erst einmal. Also habe ich mir die Schutzschaltung genauer angeschaut:
Im Schaltplan habe den fälschlich eingezeichneten R486 heraus editiert, da der Spannungsweg nun über R485 und das Thermostat geht. Dort habe ich systematisch alles überprüft und die Spannungen aufgeschrieben:
Dauerzustand nun wie im Schaltplan oben. Das Relais zieht nicht an.
Im Laufe der Messungen nach dem Tausch einzelner Bauteile ist mir folgendes aufgefallen:
Als ich den roten Transistor Q801 ausgelötet hatte, funktionierte der Verstärker einwandfrei. Entsprechend oben die veränderten Spannungen Q804 schaltet nun durch und:
So soll es aber nicht sein Was mir nun nicht klar ist: Wie funktioniert die Schutzschaltung um Q801 im Zusammenspiel mit den beiden Dioden D709 und den Transistoren Q711 in den Endstufen? Q801 dürfte nach meinem Verständnis doch gar nicht durchschalten, oder? Welche Spannungen / Ströme müssen hier anliegen und wie kann ich hier dem Fehler (oder meinem Gedankenfehler) auf die Spur kommen?
Bin für jede Hilfe dankbar. Irgendwie habe ich das Gefühl ich bin auf dem Holzweg.
Über sachdienliche Hinweise wäre ich sehr dankbar.
Mike
von einem Freund habe ich schon vor einiger Zeit einen defekten Nikko Alpha II Endverstärker mit der Bitte auf den Tisch bekommen, ihn wieder zum Laufen zu bringen. Eine typische Langzeit Einlagerung, aber "früher" hat er natürlich immer funktioniert. Da er mir schon öfters handwerklich geholfen hat, habe ich mich breit schlagen lassen. Nach der Grundreinigung macht er optisch zumindest schon mal einen guten Eindruck:
Zum elektrischen Zustand: Da die Primärseite der Transformatoren unauffällig war habe ich ihn am TT mit dem Ergebnis gestartet, dass das Schutzrelais nicht anzog. Die Beleuchtung der VU-Meter ging an, daher habe ich mit auf die Suche nach einem Schaltplan gemacht und auch einen schlecht gescannten gefunden:
Es ist der D-Type mit Thermostat (R846 nicht bestückt) . Nach einer unauffälligen Aufwärmphase mit Sichtkontrolle habe ich folgende Messungen durchgeführt:
- Alle Betriebsspannungen in Ordnung und an beiden Endstufen
- Ruhestrom in Ordnung (20mV an TP15 und damit nach SM okay)
- DC-Offset in Ordnung (4mV und 6,7mV und damit nach SM auch okay)
- Ein 1kHz Sinus am Eingang kommt am Relais auch als Sinus wieder raus.
Damit war meine Schlussfolgerung: Die Endstufen funktionieren erst einmal. Also habe ich mir die Schutzschaltung genauer angeschaut:
Im Schaltplan habe den fälschlich eingezeichneten R486 heraus editiert, da der Spannungsweg nun über R485 und das Thermostat geht. Dort habe ich systematisch alles überprüft und die Spannungen aufgeschrieben:
- Relais und Kontakte okay
- Thermostat (beide Schalter) okay
- Die grün markierten Widerstände, Transistoren sowie Kondensatoren getauscht
- Alle Bauteile in-circuit geprüft (okay)
- Die beiden Transistoren 2SA733 (Q801, Q802) getauscht
Dauerzustand nun wie im Schaltplan oben. Das Relais zieht nicht an.
Im Laufe der Messungen nach dem Tausch einzelner Bauteile ist mir folgendes aufgefallen:
Als ich den roten Transistor Q801 ausgelötet hatte, funktionierte der Verstärker einwandfrei. Entsprechend oben die veränderten Spannungen Q804 schaltet nun durch und:
- Die Einschaltverzögerung über C843 funktioniert, das Relais kommt nach 5sec.
- Die Ruhestromüberwachung Gleichspannungsüberwachung über Q802 funktioniert und löst ab einer gewissen Schwelle aus.
- Der Verstärker macht Musik
So soll es aber nicht sein Was mir nun nicht klar ist: Wie funktioniert die Schutzschaltung um Q801 im Zusammenspiel mit den beiden Dioden D709 und den Transistoren Q711 in den Endstufen? Q801 dürfte nach meinem Verständnis doch gar nicht durchschalten, oder? Welche Spannungen / Ströme müssen hier anliegen und wie kann ich hier dem Fehler (oder meinem Gedankenfehler) auf die Spur kommen?
Bin für jede Hilfe dankbar. Irgendwie habe ich das Gefühl ich bin auf dem Holzweg.
Über sachdienliche Hinweise wäre ich sehr dankbar.
Mike