Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Normale Version: AR3a Improved, Versuch einer Wiederbelebung
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Ihr Lieben, solch recht seltene Lautsprecher verdienen es, das man sich etwas Mühe gibt. Der Weg ist das Ziel und wenn es am Ende dann auch noch ganz gut wird… umso besser. Begonnen bei den Neuzugängen werde ich mal ein eigenes Thema aufmachen und das rüber kopieren, ansonsten verliert ihr den Überblick…

Alles begann mit eine Kleinanzeigen-Annonce in Hamburg…


Zitat:
Zitat:Mist, warum bin ich bloß hingefahren? Aus Erstbesitz eines prominenten Hamburger Literaten (verstorben,Wohnungsauflösung in Eppendorf) Mit Sicherheit hatte ich das allererste Mal die Frontblenden runtergenommen, so fest saßen die Klettbänder. Einiges an Arbeit dran, mal sehen… später mehr…

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Bist du mit den schönen Speakern schon einen Schritt weiter?
Ja, ist einiges recherchiert, zerlegt und durchgemessen. Dank der umfangreichen Daten, die auf den „Classicspeakerpages“ zu finden sind, ließen sich diese AR3a als quasi letzte Evolutionsstufe der Baujahre 1974-1975 eingrenzen. Erkennbar an den zu dieser Zeit erstmals verbauten „back-wired“ Mittel- und Hochtonkalotten. Mein vorhandenes Pärchen aus 1972-73 ist noch mit den ungewöhnlichen „front-wired“ Chassis bestückt. 
Hier die „alte“ Version…

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 Beide Speaker erwiesen sich als bis dato unangetastet, sprich, selbst die Frontblenden hingen bombenfest an ihren Klettverbindern. Nach Ablösung dieser stellte sich beim VK erhebliche Ernüchterung ob des Zustandes der Chassis ein, für mich logischerweise erwartbar war der komplette Sickenzerfall. Premiere allerdings auch für mich war der Bruch einer Zentrierspinne, vermutlich wurden die LS beim Erstbesitzer trotz der defekten Sicken munter weiter belastet. Außerdem zeigte eine der Hochtonkalotten eine kleine Delle. Wenig überraschend kam mir der VK preislich entgegen, stehenlassen kam jedenfalls nicht in Frage.
Bilder? Bitteschön…

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Fortsetzung folgt…


Mit diesen Tieftönern ist jedenfalls jeder Funktionstest sinnlos, also ganz unkonventionell einen 12-Zöller aus meinen vorhandenen AR3a‘s ausgebaut und in einen der Neuankömmlinge eingepflanzt. Alles andere gelassen wie vorgefunden und siehe da, Mittel-und Hochton taten, was sie sollten und es klang überraschend „wie gewohnt“.
Bei meinem Bestandspaar hatte ich im Frühjahr 2006 (Manno, ist das schon wieder so lange her?) in den USA die originalen Sicken geordert (Firma „Simply Speakers“) $26,95 plus $15,00 für shipping und mutig selbst getauscht. Obwohl es mein absoluter Erstversuch war, spielen sie bis heute wunderbar.  Floet Zusätzlich gönnte ich ihnen komplett neu aufgebaute Frequenzweichen, die wirklich aufwendig wurden und mit 250€ auch ganz schön ins Kontor gingen. Hier ein Bild…

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Dieses Mal war das so nicht möglich, alleine schon wegen der gebrochenen Zentrierspinne. Auf Anraten von Sebastian (Proso)habe ich mich mit Stefan Bischoff (PPA-Audio in Ahrensbök) unterhalten. Im Ergebnis ersetzt er jetzt bei beiden Tieftönern die Spinnen und die Sicken. Zusätzlich gehen auch beide Hochtöner zu ihm für die Rückformung der eingedrückten Kalotte und „Stabilisierung“ beider HT‘s. Eben grad habe ich den (angemessenen) Rechnungsbetrag überwiesen und bin gespannt auf die Ergebnisse. Den Rest möchte ich gerne soweit wie möglich im Originalzustand belassen, ich zeige euch mal die Serienweiche, dann ahnt ihr schon, deren Ausbau ist zerstörungsfrei leider unmöglich…


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Es gibt keine Platine, die Bauteile sind auf einer Art Presspappe frei verdrahtet, vollflächig mit der Rückwand verklebt und darüberhinaus mit Dutzenden Tackerklammern festgeschossen. Dazu noch im Bereich der Anschlüsse ganz fies mich Harz vergossen. Man müßte mit einer Sticksäge den Bereich aussägen, um da dran zu arbeiten. Also drinlassen, oder? 



Bevor es weitergeht, hier noch ein paar Bilder vom primitiven Messen der Durchgängigkeit aller 6 Chassis. Vorweg, alle waren im Bereich der Norm ( gemäß der 33-seitigen Restaurationsanleitung im AR-Forum)

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Selbst der geschrottete Woofer zeigt Durchgang…




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Weiter geht es nächste Woche, wenn der Postmann 2x klingelt mit dem Paket aus Ahrensbök…  Kaffee

Super! Ich bin gespannt und wünsche schon jetzt viel Erfolg. Die 'Platine' bei meiner AR-3 war ebenfalls getackert und verklebt. Ich habe es mit einem kleinen Schraubenzieher und einer Zange dennoch geschafft die Klammern zu lösen und die Platine anschließend aus der Verklebung zu brechen. Aufwändig und nervig - aber von Erfolg gekrönt.
Sehr Spannend. Ich habe noch ein Päärchen AR4 hier stehen (Ohne X). Stehen schon ewig rum.....
Die werde ich demnächst mal rausziehen und für schmales Geld im Verkaufs-Kanal anbieten.
Wenn jemand Interesse hat....
Top.
Lieber Martin, lass die Weiche bitte erst mal einfach so wie sie ist.
Vorschlag: Wenn demnächst alle Grobarbeiten fertig sind, stellst du die Probanden neben die bereits vorhandenen und hörst erst mal entspannt ein paar Tage rein.
Sollten sie sich dann wirklich *exorbitant* schlechter anhören, können wir mal piep machen und schauen, woran es liegt.
Und dann kann man sinnvoll entscheiden, ob der Weichensalat angefasst werden muss - oder ob es die aufgearbeiteten Chassis sind.
Oder was sich sonst noch so alles unterscheiden könnte.
Ich würde die originale "Weiche" auch - zumindest vorübergehend - drinlassen.
Vor allem ach deshalb, weil ja so die Möglichkeit besteht, die revidierten Kisten mit den Alten und den modifizierten Weichen zu vergleichen. Diese praktisch einmalige Möglichkeit würde ich mir nicht nehmen lassen.

Als ich das vorletzte Mal bei Dir war, durfte ich die AR3a hören. Die waren klanglich wirklich nicht schlecht.
Ich hatte mich noch darüber gewundert, warum die Frontbespannungen drauf waren (die sehen optisch ja nun nicht so toll aus - mMn). Jetzt habe ich hier erstmalig gesehen, wie die Schallwand ohne die Abdeckung aussieht.
Öhm, ja ! Das sieht tatsächlich - gelinde ausgedrückt - recht übel aus.  Lipsrsealed2 
Ist natürlich nur meine persönliche Meinung. Geschmäcker dürfen und sollen gerne auch unterschiedlich sein.
Ich bin halt jemand, der seine Boxen viel lieber ohne Frontbespannung sieht und hört.
Aber ok, in diesem Fall würde ich die Frontbespannung auch nicht abnehmen wollen. LOL 

Da nun während der Revision bei beiden Tieftönern Sicken UND Zentrierspinnen erneuert werden, wäre auch hier ein akustischer Vergleich mit den anderen LS (wo nur die Sicken ersetzt wurden) interessant.
Ob und wie sich der Bassbereich in Punkto Tiefe und Impulsivität/Dynamik verändert hat ?

Bin schon gespannt, wie es hier weitergeht ...

Gruß, Bob.
Es geht weiter, die nette Postbotin hat geklingelt…

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Und der Absender ist wie erhofft…

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Aus den Tiefen des Dämm-Materials ließen sich diese beiden Teile hervorziehen…
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Im Detail bereits von mir recht sicher miteinander verschraubt, da kann nichts eingedrückt werden.

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Neue Sicken, Staubkappen und die schwer zu sehenden gelben Zentrierspinnen…
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Subjektiv meine ich, die Membranen atmen nicht so leichtfüßig wie die der vorhandenen Exemplare.
Vermutlich einfach das neue Material und noch in keiner Weise durchgewalkt durch Musik… darüberhinaus scheinen mir die Sicken aus stärkerem Schaumstoff zu bestehen wie die 2006 montierten.
Schauen mer mal…

22 Maschinenschrauben später…

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Und jetzt noch quick and dirty an das uralte Terminal gepfriemelt…
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wenigstens 1,5mm
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Die Weichen scheinen zu funktionieren, der Bass ist schon auffällig weniger präsent. Das lass ich sich mal ein paar Stunden mit passendem Material einarbeiten…
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Aber mir gefallen sie mit ihren Stoffabdeckungen doch einiges besser…
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Fortsetzung folgt…
"Das lass ich sich mal ein paar Stunden mit passendem Material einarbeiten…"

Meine Empfehlung:

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Hallo Martin,

sehr schöner Bericht und ein sehr schönes Ergebnis!

(19.11.2022, 11:58)jagcat schrieb: [ -> ]Die Weichen scheinen zu funktionieren, der Bass ist schon auffällig weniger präsent. Das lass ich sich mal ein paar Stunden mit passendem Material einarbeiten…

Kann die Bassarnut vielleicht an der Aufstellung liegen? Deine alte ARs sind ja doch einiges weiter in der Zimmerecke...

Gruß Roland
Mit Sicherheit macht auch das was aus.Einfach mal wechseln, dann weisste Bescheid.
Neue Chassis sind immer etwas bassarm. Mal über Nacht 20Hz mit ein paar Watt drüber laufen lassen, also so, dass Bewegung sichtbar ist...das hilft und hört man ja auch nicht.
Spannend !
Ggf. auch die Fronten voreinander stellen und einen Speaker verpolen.  Pleasantry falls unhörbare 20Hz nicht vorliegen sondern normaler basshaltiger Sound gespielt wird und wenig hörbar sein soll.

Hier bei ner kleineren Acron Version zu sehen.
[Bild: 800_DSC00735.jpg]
Die Frequenz kann man mit jedem PC erzeugen. Ich benutze dazu dieses Tool:

[Bild: Bild-2022-11-20-130030516.png]

Audio SweepGen, kann man auf vielen Seiten herunterladen. Es ist eine Exe-Datei, die man nicht installieren muss.
Einfach in einem Ordner speichern und eine Verknüpfung zur Datei anlegen, fertig.