Zitat:akustisch sind die Abweichungen nicht wahrnehmbar.
Mischel schreibt in seinem Beitrag ebenfalls vom "Glauben, dass es gut klingen würde", und mir ist durchaus bewusst, dass man diesen Mythos nicht aus den Foren "verbannen" kann.
Die Realität (also nicht meine Realität
) sieht gerade im Bereich der Verstärker ganz anders aus. "Guter Klang" hat in der Hifi Welt so gut wie garnichts mit perfekten Meßwerten, perfekter Rekonstruktion, oder sonstigen Eigenschaften zu tun.
Das steht und fällt vorwiegend damit, wie der Mensch (der Zuhörer) gestrickt ist.
Zwar kann man durchaus davon ausgehen, dass
ein gewisses Maß an "Fehlern" (Verzerrungen aller Art) bei den Hörern dazu führen wird, dass sie die Wiedergabe
mehrheitlich als schlecht bezeichnen werden, aber selbst das ist nicht in Stein gemeisselt, und es hängt davon ab, wo man das Maß (die Grenzen) ansetzt.
Wenn wir jetzt für den Fall einer Hifi-Endstufe einfach mal annehmen, dass sie an einem Lautsprecher bei ca 2-10 Watt vor einer Reparatur einen Gesamtklirrfaltor (THD) von nur 0,008 % erreicht, un sich die Harmonischen (vor allem K2 und K3) unterhalb von -80 dB befinden, dann ist das technsich (für diese eine Eigenschaft) zwar noch immer nicht auf die Spitze getrieben, aber ein "guter Wert" .
Wenn sich nach einer Reparatur mit irgendwelchen Teilen dann unter gleichen Bedingungen ein WESENTLICH schlechterer Wert von z.B. 0,15 % (!) einstellt, K3 auf -60 dB gestiegen ist, und sich zahlreiche Harmonische höherer Ordnung bis >K10 (Übernahmeverzerrungen) deutlich aus dem Rauschflur erheben, dann ist das
auf dem Meßplatz sowas wie ein Alarmsignal....
Hier stimmt dann etwas nicht.
Aber....Es wird praktisch keinen einzigen Hörer geben, der diesen (messtechnisch betrachtet) enormen Zuwachs beim Hören bemerken wird, WENN er für seine Behauptung gerade stehen muss....er es also in der Praxis beweisen muss, was bekanntlich nie vorkommt. Das geht nur über den umstrittenen Blindtest.
Wer die Verzerrungen eines 10000 € Plattenspielers mit einem der teuersten Tonabnehmer misst, wird diesen "verkorksten" Verstärker messtechnisch als Sieger in fast allen Disziplinen betrachten müssen.
Das sind immer noch "peanuts" in der "akustischen Welt" und den Hörschwellen geübter Hörer.
Es bleibt die Frage, warum sich die Ingenieure -in der Regel- (nicht immer!!, Stichwort N.Pass oder gar Shindo ) so dafür einsetzen, die Eigenschaften messtechnisch unterm Strich immer weiter zu optimieren.
Eine zufriedenstellende Antwort habe ich da auch nicht parat....Höher, schneller, weiter gab und gibt es auf der Welt nicht nur im Hifisektor.
...Und dann gibt es auch noch die, die das alles vollkommen unabhängig jedweder Technik betrachten, und bei denen das Gerät sowas wie eine "Seele" hat. Mit "denen"
brauche ich ganz sicher keine Diskussion beginnen.