20.01.2023, 23:10
In dieser Doku geht es um ein Akai GX-75. Also ein MK nix.
Es gab bei dieser Schachtel bereits eine Reparatur bzw. Service, der aber am Ende nicht erfolgreich war.
Die Geschichte:
Das Gerät ist seit über 10 Jahren in seinem Besitz und hat - soweit mir bekannt - immer brav funktioniert.
Nun gab es aber irgendwann Probleme mit der motorbetrieben Casenklappe, welche nicht mehr richtig schließen wollte.
Daher wurde ein Riemen-Set bestellt, bei dem auch Idler-Reifen und Andruckrollen inklusive waren.
Er machte sich frohen Mutes an die Arbeit. Es wurden Flach- und Vierkantriemen ersetzt. Auch der Gummi-Idler wurde ersetzt. Da er nicht wusste, dass der Schwenkarm des Idlers sehr leicht ausbaubar ist, wechselte er den Reifen an Ort und Stelle. Ok, dass ist prizipiell nicht schlimm. Habe ich z.B. bei den Reference Laufwerken von Pioneer auch schon oft so gemacht (weil es dort sehr aufwändig ist, den Schwankarm auszubauen).
Andruckrolle wurde nur die Linke ersetzt. Warum wusste er selbst nicht. Auch nicht tragisch. Solche kuriosen Dinge habe ich auch schon gemacht. Manchmal ist man halt nicht so ganz bei der Sache. Und außerdem, wo Menschen arbeiten werden auch Fehler gemacht.
Alles wurde erfolgreich erledigt und das Gerät komplettiert.
Allerdings wurde dann der erste Testlauf zum Fiasko, da praktisch nix ging.
Das Gerät ließ sich einschalten, aber das Laufwerk funktionierte nun noch weniger als zuvor.
Nun war guter Rat teuer und es wurde nach dem Fehler gesucht. Auch wurde in einem Forum um Hilfe geben. Zwar gab es Tipps, aber letzten Endes hat nix geholfen und der Eimer immer noch ohne Funktion.
Nun muss auch noch gesagt werden, dass es der erste Reparaturversuch von einem TapeDeck war.
Somit ist also die Wahrscheinlichkeit - einer nicht erfolgreichen Reparatur - nicht gerade gering.
Außerdem hätte ich so ein GX-75 auch nicht unbeding als ersten Versuch empfohlen - da gibt es durchaus einfachere Geräte.
Und hier kommt Bob ins Spiel. Er soll (hoffentlich) retten, was nicht mehr zu retten war.
Da ich gerade dabei bin ein Fan dieser Geräte/Laufwerke zu werden sagte ich zu - obwohl ich dafür momentan eigentlich keine Zeit habe. Ich sagte auch deshalb zu, da ich derzeit ein GX-75 MKII revidiere und somit kann ich dann auch die Ausführungen vergleichen, begutachten und am Ende auch testen.
Status des Gerätes bzw. Feststellung der Probleme:
Wie immer, wird erst mal äußerlich beäugt:
Die Front gefällt mir besser (als die vom MKII).
Warum ? Weil die Abdeckung der Casenklappe mehr von der Case zeigt:
Hier gibt es noch nicht den - mMn sinnlsoen - Stabilizer. Ich mag es einfach, wenn man bzw. ich möglichst fiel von der Case sieht.
Dann wurden Deckel und Boden entfernt. Um zu schauen, was im Inneren gebacken ist.
Auch diese Ausführung ist in in drei Ebenen unterteilt.
Blick von oben auf Ebene 1 (Platine für LW-Steuerung) und Ebene 2 (Netzteil-Platine und Laufwerk-Block):
Das Laufwerk:
Auf den ersten Blick baugleich (bis auf die Casenklappe) mit der MKII Version.
Die Unterseite mit der dritten Ebene:
Hier wird die komplette Audiosignal-Bearbeitung durchgeführt. Hier ist auch der wohl größte Unterschied zum MKII zu sehen. Die Linke Platine ist wesentlich größer. Bei dieser Ausführung wird zwischen Tape und Source noch per Relais umgeschaltet.
Ok, hier sah alles recht gut aus. Es fehlen hier und da Kabelbinder und Kabelstränge liegen teilweise dort, wo sie nicht hingehören. So sieht es halt aus, wenn man nicht fertig wurde und wohl entnervt aufgegeben hat. Kenne ich von mir auch.
Jetzt wurde das Gerät eingeschaltet. Soweit ok.
Dann wurde ohne Case die Laufwerkfunktionen durchgeschaltet.
Casenklappe öffnete einwandfrei.
Schließen auch und auch die automatische Bandstraffung (linker Bandwickel wird kurz angedreht).
Nach Druck auf Play wird die Wiedergabe gestartet. Köpfe und Andruckrollen fahren komplett hoch und der rechte Bandwickel dreht. Soweit ok. Allerdings geht das LW eine Sekunde später wieder in den Stopp-Modus.
Gleiches Spiel beim Umspulen. Auch jeweils nach einer Sekunde folgt stopp. Dabei fiel außerdem auf, dass es ratternde Geräusche gab. Weder bei PLay, noch bei FF/REW wurde beim Counter die Zeit gezählt.
Nun wurde die Opfer-Case geladen und Play gedrückt.
Casenklappe wird geschlossen und Köpfe und Rollen fahren hoch. Allerdings ist nach ca. der Hälfte des Hubes Ende und es geht wieder in die Stopp-Position und die Casenklappe wird geöffnet.
Gleiches Spiel beim Umspulen - nix geht.
Nun warf ich noch einen Blick auf den Bandpfad:
Die Casenunterlage ist links unten nicht in die Aufnahme gesteckt. Sieht steht vor. Rechts unten ist es korrekt.
Dadurch kann die Case unten links beim Laden nicht nicht an den Anschlag der Lagerung gesteckt werden.
Das ist ein typischer Anfängerfehler. Ist mir auch schon mehrfach passiert.
Die Casenunterlage wurde demontiert und wieder die Opfercase geladen.
Nun wurden bei Play Köpfe und Rollen komplett hochgefahren und die Wiedergabe begann.
Sogar die PeakMeter zappelten freundlich. Allerdings, nach einer Sekunde war wieder Schicht im Schacht.
Ebenso beim Umspulen. Mit Case war das Rattern nun allerdings lauter. Auch der Counter zählte nicht.
Somit scheint es hier mindestens drei verschiedene Problemzonen zu geben:
Casenunterlage steht unten links vor. Ok, ist bereits Geschichte.
Da Play/FF/REW nach einer Sekunde unterbrochen werden und zudem der Counter nix zählt, habe ich den Verdacht, dass etwas mit den Bewegungs-Sensoren an den Bandwickeln nicht stimmt.
Das Rattern kommt aus dem Bereich Idler und/oder Bandwickel.
Ein Blick auf den Idler:
Oha, dass sieht nicht so gut aus. Die Abdeckung vom Laufrad steht schief und hat Kratzspuren bekommen.
Ich fürchte, hier lief es beim Reifentausch nicht so optimal ?
Ok, das musste für heute reichen. Es war spät geworden und wollte ja auch noch mit dem Hund raus.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
Es gab bei dieser Schachtel bereits eine Reparatur bzw. Service, der aber am Ende nicht erfolgreich war.
Die Geschichte:
Das Gerät ist seit über 10 Jahren in seinem Besitz und hat - soweit mir bekannt - immer brav funktioniert.
Nun gab es aber irgendwann Probleme mit der motorbetrieben Casenklappe, welche nicht mehr richtig schließen wollte.
Daher wurde ein Riemen-Set bestellt, bei dem auch Idler-Reifen und Andruckrollen inklusive waren.
Er machte sich frohen Mutes an die Arbeit. Es wurden Flach- und Vierkantriemen ersetzt. Auch der Gummi-Idler wurde ersetzt. Da er nicht wusste, dass der Schwenkarm des Idlers sehr leicht ausbaubar ist, wechselte er den Reifen an Ort und Stelle. Ok, dass ist prizipiell nicht schlimm. Habe ich z.B. bei den Reference Laufwerken von Pioneer auch schon oft so gemacht (weil es dort sehr aufwändig ist, den Schwankarm auszubauen).
Andruckrolle wurde nur die Linke ersetzt. Warum wusste er selbst nicht. Auch nicht tragisch. Solche kuriosen Dinge habe ich auch schon gemacht. Manchmal ist man halt nicht so ganz bei der Sache. Und außerdem, wo Menschen arbeiten werden auch Fehler gemacht.
Alles wurde erfolgreich erledigt und das Gerät komplettiert.
Allerdings wurde dann der erste Testlauf zum Fiasko, da praktisch nix ging.
Das Gerät ließ sich einschalten, aber das Laufwerk funktionierte nun noch weniger als zuvor.
Nun war guter Rat teuer und es wurde nach dem Fehler gesucht. Auch wurde in einem Forum um Hilfe geben. Zwar gab es Tipps, aber letzten Endes hat nix geholfen und der Eimer immer noch ohne Funktion.
Nun muss auch noch gesagt werden, dass es der erste Reparaturversuch von einem TapeDeck war.
Somit ist also die Wahrscheinlichkeit - einer nicht erfolgreichen Reparatur - nicht gerade gering.
Außerdem hätte ich so ein GX-75 auch nicht unbeding als ersten Versuch empfohlen - da gibt es durchaus einfachere Geräte.
Und hier kommt Bob ins Spiel. Er soll (hoffentlich) retten, was nicht mehr zu retten war.
Da ich gerade dabei bin ein Fan dieser Geräte/Laufwerke zu werden sagte ich zu - obwohl ich dafür momentan eigentlich keine Zeit habe. Ich sagte auch deshalb zu, da ich derzeit ein GX-75 MKII revidiere und somit kann ich dann auch die Ausführungen vergleichen, begutachten und am Ende auch testen.
Status des Gerätes bzw. Feststellung der Probleme:
Wie immer, wird erst mal äußerlich beäugt:
Die Front gefällt mir besser (als die vom MKII).
Warum ? Weil die Abdeckung der Casenklappe mehr von der Case zeigt:
Hier gibt es noch nicht den - mMn sinnlsoen - Stabilizer. Ich mag es einfach, wenn man bzw. ich möglichst fiel von der Case sieht.
Dann wurden Deckel und Boden entfernt. Um zu schauen, was im Inneren gebacken ist.
Auch diese Ausführung ist in in drei Ebenen unterteilt.
Blick von oben auf Ebene 1 (Platine für LW-Steuerung) und Ebene 2 (Netzteil-Platine und Laufwerk-Block):
Das Laufwerk:
Auf den ersten Blick baugleich (bis auf die Casenklappe) mit der MKII Version.
Die Unterseite mit der dritten Ebene:
Hier wird die komplette Audiosignal-Bearbeitung durchgeführt. Hier ist auch der wohl größte Unterschied zum MKII zu sehen. Die Linke Platine ist wesentlich größer. Bei dieser Ausführung wird zwischen Tape und Source noch per Relais umgeschaltet.
Ok, hier sah alles recht gut aus. Es fehlen hier und da Kabelbinder und Kabelstränge liegen teilweise dort, wo sie nicht hingehören. So sieht es halt aus, wenn man nicht fertig wurde und wohl entnervt aufgegeben hat. Kenne ich von mir auch.
Jetzt wurde das Gerät eingeschaltet. Soweit ok.
Dann wurde ohne Case die Laufwerkfunktionen durchgeschaltet.
Casenklappe öffnete einwandfrei.
Schließen auch und auch die automatische Bandstraffung (linker Bandwickel wird kurz angedreht).
Nach Druck auf Play wird die Wiedergabe gestartet. Köpfe und Andruckrollen fahren komplett hoch und der rechte Bandwickel dreht. Soweit ok. Allerdings geht das LW eine Sekunde später wieder in den Stopp-Modus.
Gleiches Spiel beim Umspulen. Auch jeweils nach einer Sekunde folgt stopp. Dabei fiel außerdem auf, dass es ratternde Geräusche gab. Weder bei PLay, noch bei FF/REW wurde beim Counter die Zeit gezählt.
Nun wurde die Opfer-Case geladen und Play gedrückt.
Casenklappe wird geschlossen und Köpfe und Rollen fahren hoch. Allerdings ist nach ca. der Hälfte des Hubes Ende und es geht wieder in die Stopp-Position und die Casenklappe wird geöffnet.
Gleiches Spiel beim Umspulen - nix geht.
Nun warf ich noch einen Blick auf den Bandpfad:
Die Casenunterlage ist links unten nicht in die Aufnahme gesteckt. Sieht steht vor. Rechts unten ist es korrekt.
Dadurch kann die Case unten links beim Laden nicht nicht an den Anschlag der Lagerung gesteckt werden.
Das ist ein typischer Anfängerfehler. Ist mir auch schon mehrfach passiert.
Die Casenunterlage wurde demontiert und wieder die Opfercase geladen.
Nun wurden bei Play Köpfe und Rollen komplett hochgefahren und die Wiedergabe begann.
Sogar die PeakMeter zappelten freundlich. Allerdings, nach einer Sekunde war wieder Schicht im Schacht.
Ebenso beim Umspulen. Mit Case war das Rattern nun allerdings lauter. Auch der Counter zählte nicht.
Somit scheint es hier mindestens drei verschiedene Problemzonen zu geben:
Casenunterlage steht unten links vor. Ok, ist bereits Geschichte.
Da Play/FF/REW nach einer Sekunde unterbrochen werden und zudem der Counter nix zählt, habe ich den Verdacht, dass etwas mit den Bewegungs-Sensoren an den Bandwickeln nicht stimmt.
Das Rattern kommt aus dem Bereich Idler und/oder Bandwickel.
Ein Blick auf den Idler:
Oha, dass sieht nicht so gut aus. Die Abdeckung vom Laufrad steht schief und hat Kratzspuren bekommen.
Ich fürchte, hier lief es beim Reifentausch nicht so optimal ?
Ok, das musste für heute reichen. Es war spät geworden und wollte ja auch noch mit dem Hund raus.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.