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Normale Version: Grundig CR-485: Kein Ton. Tonkopf defekt?
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Moin allerseits,

ich habe hier einen Grundig CR-485 auf dem Tisch, extrem dreckig, ziemlich mitgenommenes Gesamtbild. Symptom: Kein Ton beim Abspielen einer Kassette. Lautstärke etc. ist regelbar und Regelung ist auch im Lautsprecher hörbar, aber es fehlt der Ton.

Mit dem Oszi sehe ich an den 4 roten/weißen Kabelenden am Tonkopf während des Abspielens einer bespielten Kassette konstant Folgendes. Das sieht mir nicht nach Audio aus. Da es im Lautsprecher beim Berühren der Anschlüsse mit metallischem Gerät im Rhythmus knistert, schließe ich daraus, dass der Audiopfad grundsätzlich intakt ist. Mein Verdacht ist eher der Tonkopf, aber ich schicke voraus: ich bin nur enthusiastischer Laie.

[Bild: DS1-Z-Quick-Print8.png]

Der Tonkopf sieht so wie im Bild gezeigt aus – auch nicht gerade das, was ich intakt nennen würde.

Was meint Ihr?

[Bild: IMG-7635.jpg]
So wie du dein Rigol Dingsda eingestellt hast (10V/div), wirst du das Signal, direkt aus aus einem Tonkopf kommend nicht darstellen können. Das ist zwar grundsätzlich machbar, aber gerade für Einsteiger nicht unproblematisch....wie man sieht.

Überprüfe erst mal den A/W Schalter.
Zitat:Da es im Lautsprecher beim Berühren der Anschlüsse mit metallischem Gerät im Rhythmus knistert, schließe ich daraus, dass der Audiopfad grundsätzlich intakt ist. 

Geh mal mit nem Finger (über eine Metallspitze) dran, dann muss (an den 2 "heissen" Kontakten) ein deutliches Brummen zu hören sein.

Aufnahme-/Wiedergabe-Umschalter ist ein guter Tipp. Erst mal mehrfach umschalten
(28.01.2023, 21:50)nice2hear schrieb: [ -> ]
Zitat:Da es im Lautsprecher beim Berühren der Anschlüsse mit metallischem Gerät im Rhythmus knistert, schließe ich daraus, dass der Audiopfad grundsätzlich intakt ist. 

Geh mal mit nem Finger (über eine Metallspitze) dran, dann muss (an den 2 "heissen" Kontakten) ein deutliches Brummen zu hören sein.

Aufnahme-/Wiedergabe-Umschalter ist ein guter Tipp. Erst mal mehrfach umschalten

Besten Dank für die Tipps.

Das Oszi war erstmal im Auto-Modus. Aber ich sehe auch manuell keine Variabilität des Signals, weder bei großer noch kleiner Skala. Aber ich bin für Tipps dankbar.

A/W-Schalter ist schon abgehakt. Alle Schiebekontakte sowie der A/W-Schalter sind mit Kontakt 61 vorbehandelt und nach Einwirkzeit einige Dutzendmal betätigt. Keine Reaktion.

Berührung der Kopfkontakte über Metalspitze erzeugt Knistern im Lautsprecher wie bei statischer Entladung, aber kein Brummen.
Dann dürfte der Fehler weiter hinten  Pleasantry liegen.
Heute Morgen mal weiter getestet: Ton ist tatsächlich da, nur extrem leise. Nach einigen Minuten des Betriebs scheint der Ton langsam anzuschwellen, bleibt aber nur bei voll aufgedrehter Lautstärke überhaupt hörbar und ist stark von Statik/Brummen/Mechanikgeräuschen überlagert.

Vielleicht thermisches Problem? Lohnt nach all der Zeit mal der Austausch einiger kritischer Caps?
Du prüfst nur am eingebauten Lautsprecher? Oder auch schon beide Kanäle getrennt an einer Anlage Pleasantry ?

Müsstest ja  feststellen ob beide Kanäle von dem Fehler betroffen sind, oder nur einer.
Recap auf alles ist mMn bei dem Grundig "nicht notwendig", Fehler finden u. Beheben und dann mal hören.
Service Manual, zumindest Schaltplan vorhanden? Bei der elektrotanya sind wohl nur Fragmente zum downloaden  Sad2
Schaltplan gibt's hier: https://ia902204.us.archive.org/3/items/...ltplan.pdf

Ich teste mangels DIN/Strich-Punkt-tauglicher Ausrüstung nur am internen Lautsprecher.

Die Stromversorgung habe ich durch, alles ok, wäre auch unwahrscheinlich gewesen.

Das Audio-PCB finde ich extrem schwer zu testen, da die Komponenten aus dem Schaltplan nicht gelabelt sind. Ich befürchte, hier würde ich konkrete Hinweise brauchen, wo ich den Signal-Pfad auf Funktion testen könnte. Gibt's hier irgendwo kritische Testpunkte?

Trotzdem vielen Dank soweit.
Wenn du ans Volumepoti kommst mach da mal den Fingerbrummtest am Ausgang  Pleasantry, also dem mittleren Anschluss.
Dort sollte auch ein (nicht ganz so lautes aber doch deutliches) Brummen zu erzeugen sein. 
Wenn JA, liegt das Problem davor, wenn auch hier nicht dann wohl dahinter.

Ich versuche später mal den Schaltplan anzusehen.

Und nein, so unwahrscheinlich sind auch Fehler in der Stromversorgung /Verteilung nicht.
und, ein Ergebnis am Volumepoti bekommen?
hier der reine Abhörverstärker für den eingebauten Lautsprecher
[Bild: Bildschirmfoto-2023-01-30-um-16-28-12.png]

gelb der Signalweg zum Poti, dann über C720 zum Verstärker IC LA4102, Pin 9, dann raus am Pin 1 über den Elko C732, die KH Buchse (Schaltkontakt verdreckt?) zum SPeaker.

Alles das spielt keine Rolle, wenn du über die DIN Buchse das Teil an nen Verstärker hängst.
Danke für die Hilfe. Am Lautstärkepoti (Schieberegler) habe ich an keinem der Kontakte ein Brummen, am mittleren allenfalls leichtes Statikknacken.

Den LA4102 hatte ich mir schon angeschaut. Die Spannungen scheinen hier zu stimmen, die 9,7V aus dem Plan sind da, an 1 und 9 sehe ich je 4,9V. Mit dem Oszi sehe ich am 1 das, was ich für Audio halten würde:

[Bild: DS1-Z-Quick-Print1.png]

Aus Pin 9 werde ich mit meinen begrenzten Kenntnissen nicht ganz schlau (gleiche Auflösung):

[Bild: DS1-Z-Quick-Print2.png]

Aber was rauskommt, muss ja irgendwie reingekommen sein...

Mich irritiert weiterhin, dass der Ton nach ca. 3 Minuten Warmlaufen langsam lauter werdend einsetzt und bei Erkalten des Geräts wieder verschwindet.
Ist das obere Bild mit Finger-am-Potiausgang? Oder Ton einer Kassette?
Erstes könnte passen, das Brummen ist ja ein 50 Hz +/- Ton, und die Amplitude ist auch nicht so unpassend. Mal am Lautsprecher messen, kommt die gleiche Amplitude dort an?, sonst an der KH-Buchse prüfen.

„ Aber was rauskommt, muss ja irgendwie reingekommen sein...“
Nicht zwingend, es gibt auch Fehler, dass Verstärkerstufen selben schwingen. Ob wir das hier sehen? Weiß ich nicht.
(28.01.2023, 21:14)BijanK schrieb: [ -> ]Mit dem Oszi sehe ich an den 4 roten/weißen Kabelenden am Tonkopf während des Abspielens einer bespielten Kassette konstant Folgendes.

Moin,
grundsaetzlich:
Die Spannung, die ein Tonkopf liefert, liegt im Bereich einiger hundert Mikrovolt, maximal wenige Millivolt. Das ist auf den meisten Oszis kaum darstellbar.

Wie das Weitere ja zeigte, in diesen Faellen ist die Brummprobe aufschlussreicher ;-)

73
Peter
....das war überflüssig....was da stand
(30.01.2023, 20:25)BijanK schrieb: [ -> ]Den LA4102 hatte ich mir schon angeschaut. Die Spannungen scheinen hier zu stimmen, die 9,7V aus dem Plan sind da, an 1 und 9 sehe ich je 4,9V. Mit dem Oszi sehe ich am 1 das,...t.

Harry, is so.
.....wer lesen kann ist schon mal im Vorteil.... Thumbsup
Ich verfolge hier nicht alles...
Frage: Eine Cassette mit Sinus (Vollaussteuerung) hast du dir -hoffentlich- angefertigt?

Jetzt bitte kein "nein" Wink3, denn dann dann wäre es unnötig, weiterhin die "screenshot Taste" deines Rigol zu verschleissen Wink3
Hallo,
habe das selbe Problem bei meinem Grundig CR 485a.Ich habe aber schon im Lautsprecher-Verstärkerkreis alle sieben Elko`s gewechselt.Danach lief das Gerät vom Ton her,wie neu und auch richtig laut.Das blieb dann 2 Tage lang so und dann nach dem Anschalten am nächsten Morgen, hatte ich wieder das gleiche Problem,ganz leiser Ton bei Vollaussteuerung.
Suche noch nach den Ursachen,deshalb frage ich hier,ob ihr nun den Fehler gefunden habt ? Die Aufnahmetaste ist nun auch gesperrt.
LG
Arno
Ich habe den Reparaturversuch aufgegeben. Das Gerät war insgesamt in schlechtem Zustand und die nicht vorhandenen PCB-Bezeichnungen und das ganze Suchen hat mich verrückt gemacht. Das stand in keinem Verhältnis mehr. Ich habe für 20€ ein besser erhaltenes Exemplar erstanden, das sich einwandfrei restaurieren ließ.
Hallo

Kenne dieses ähnliche Problem , kein Ton, von einem Radiorecorder. Hier war ein Schaltkontakt im DIN- Stecker das Problem. Dieser wurde beim einstecken eines DIN Kabels in das Gerät gedrückt. Nach Reinigung dieses Schalter hatte ich auch Ton.
Grüße