09.02.2023, 16:15
Moin,
hier ist gestern ein Revox B215 Tapedeck von einem Forumskollegen eingetroffen, das jeden Spul- oder Wiedergabevorgang gleich wieder abbricht.
Hier mal eine Ansicht der Innereien:
Alles da, auch ein paar Frako-Elektrolytkondensatoren im Netzteil, die ersetze ich grundsätzlich durch neue.
Dann sind immer die Taster zur Bandtyperkennung, für den Löschschutz und zur Cassettenerkennung zu machen, bevor man den Fehler woanders sucht und vielleicht vermutet, die Spulmotoren wären defekt. Meistens geben die Silberkontakte, deren Oberflächen im Lauf der Jahre mit Schwefelverbindungen aus der Luft reagiert haben, keinen guten Kontakt mehr.
Um die zu reinigen, baue ich die "Locking unit" vom Laufwerk ab. Drei gelöste Schrauben später:
Mal näher ran, bitte!
Die beiden Taster mit den kupferenen Blattfedern sind für die Erkennung einer eingelegten Cassette da. Man sieht hier auch die Lichtschranken zur Überwachung der Wickel. Die optische Bandendabschaltung ist auch hier dran montiert (ganz oben unscharf zu sehen).
An der Oberseite der Einheit (auf dem obigen Bild unten) sind nochmal drei solcher Taster für die Bandsortenerkennung und die Erkennung einer ausgebrochenen Lasche an der Cassette, die normalerweise das Löschen erlaubt.
Ich entferne die Sulfidschicht mit Poliboy Silber Intensiv-Pflege. Damit bestreiche ich einen Streifen Pappkarton auf beiden Seiten und ziehe diesen unter leichtem Druck mehrfach zwischen den Kontakten durch.
Hat sich gelohnt.
Danach putze ich die Reste mit Wasser und Pinsel weg und spüle mit Isoproanol nach.
Natürlich wird so nur die Berührungsfläche der halbkugeligen Kontakte gereinigt, aber das reicht ja auch.
Dann habe ich erstmal wieder alles zusammengebaut zu einem Test.
Sehr schön. Spielt und spult, als wäre nichts gewesen
Die Andruckrollen habe ich dann noch ausgebaut, gereinigt, die Lager mit frischem Sinterlageröl PDP65 versehen und mit dem richtigen geringen axialen Spiel wieder eingebaut.
Als nächstes habe ich dann das Laufwerk wieder ausgebaut um die Capstanwellen zu warten. Der linke Antrieb lief nach Abschalten des Geräts nämlich nur recht kurz nach.
Nach dem Zerlegen hat man eine ganze Menge Teile da liegen, die man am bestens so ablegt, dass man sie auch wieder richtig montieren wird.
Die Treibertransistoren und deren Platinen haben schon etwas durch übermäßige Hitze gelitten
Ok. Hab schon Schlimmeres gesehen Und sie funktionieren ja auch einwandfrei. Lass ich also in Ruhe.
Ich habe dann die Lager mit einem trockenen Wattestäbchen gereinigt, etwas PDP65 appliziert und über Mittag das Ganze ruhen lassen.
Dann habe ich die Capstanwellen an den Lagerpositionen noch mit zusätzlichem PDP65 versehen und alles wieder zusammengebaut und auch noch die Displaybeleuchtung, bei der zwei Lämpchen kaputt waren, durch eine DIY LED-Version ersetzt:
Die sorgt für eine schön gleichmäßige Beleuchtung:
Fall der Besitzer die originale Beleuchtung vorzieht, kann ich die aber auch noch mit neuen Lämpchen bestücken. Glaube ich aber kaum
Die automatische Einmessung (Alignment) funktioniert einwandfrei und die Aufnahme geht auch so, wie man es von einem B215 erwarten kann - super
Alle Cassettentypen werden richtig erkannt.
Ja, genau, da muss ich innendrin nochmal etwas Staub wischen
Das B215 geht jetzt erstmal ein paar Runden aufnehmen, um zu sehen, ob nun alles paletti ist.
hier ist gestern ein Revox B215 Tapedeck von einem Forumskollegen eingetroffen, das jeden Spul- oder Wiedergabevorgang gleich wieder abbricht.
Hier mal eine Ansicht der Innereien:
Alles da, auch ein paar Frako-Elektrolytkondensatoren im Netzteil, die ersetze ich grundsätzlich durch neue.
Dann sind immer die Taster zur Bandtyperkennung, für den Löschschutz und zur Cassettenerkennung zu machen, bevor man den Fehler woanders sucht und vielleicht vermutet, die Spulmotoren wären defekt. Meistens geben die Silberkontakte, deren Oberflächen im Lauf der Jahre mit Schwefelverbindungen aus der Luft reagiert haben, keinen guten Kontakt mehr.
Um die zu reinigen, baue ich die "Locking unit" vom Laufwerk ab. Drei gelöste Schrauben später:
Mal näher ran, bitte!
Die beiden Taster mit den kupferenen Blattfedern sind für die Erkennung einer eingelegten Cassette da. Man sieht hier auch die Lichtschranken zur Überwachung der Wickel. Die optische Bandendabschaltung ist auch hier dran montiert (ganz oben unscharf zu sehen).
An der Oberseite der Einheit (auf dem obigen Bild unten) sind nochmal drei solcher Taster für die Bandsortenerkennung und die Erkennung einer ausgebrochenen Lasche an der Cassette, die normalerweise das Löschen erlaubt.
Ich entferne die Sulfidschicht mit Poliboy Silber Intensiv-Pflege. Damit bestreiche ich einen Streifen Pappkarton auf beiden Seiten und ziehe diesen unter leichtem Druck mehrfach zwischen den Kontakten durch.
Hat sich gelohnt.
Danach putze ich die Reste mit Wasser und Pinsel weg und spüle mit Isoproanol nach.
Natürlich wird so nur die Berührungsfläche der halbkugeligen Kontakte gereinigt, aber das reicht ja auch.
Dann habe ich erstmal wieder alles zusammengebaut zu einem Test.
Sehr schön. Spielt und spult, als wäre nichts gewesen
Die Andruckrollen habe ich dann noch ausgebaut, gereinigt, die Lager mit frischem Sinterlageröl PDP65 versehen und mit dem richtigen geringen axialen Spiel wieder eingebaut.
Als nächstes habe ich dann das Laufwerk wieder ausgebaut um die Capstanwellen zu warten. Der linke Antrieb lief nach Abschalten des Geräts nämlich nur recht kurz nach.
Nach dem Zerlegen hat man eine ganze Menge Teile da liegen, die man am bestens so ablegt, dass man sie auch wieder richtig montieren wird.
Die Treibertransistoren und deren Platinen haben schon etwas durch übermäßige Hitze gelitten
Ok. Hab schon Schlimmeres gesehen Und sie funktionieren ja auch einwandfrei. Lass ich also in Ruhe.
Ich habe dann die Lager mit einem trockenen Wattestäbchen gereinigt, etwas PDP65 appliziert und über Mittag das Ganze ruhen lassen.
Dann habe ich die Capstanwellen an den Lagerpositionen noch mit zusätzlichem PDP65 versehen und alles wieder zusammengebaut und auch noch die Displaybeleuchtung, bei der zwei Lämpchen kaputt waren, durch eine DIY LED-Version ersetzt:
Die sorgt für eine schön gleichmäßige Beleuchtung:
Fall der Besitzer die originale Beleuchtung vorzieht, kann ich die aber auch noch mit neuen Lämpchen bestücken. Glaube ich aber kaum
Die automatische Einmessung (Alignment) funktioniert einwandfrei und die Aufnahme geht auch so, wie man es von einem B215 erwarten kann - super
Alle Cassettentypen werden richtig erkannt.
Ja, genau, da muss ich innendrin nochmal etwas Staub wischen
Das B215 geht jetzt erstmal ein paar Runden aufnehmen, um zu sehen, ob nun alles paletti ist.