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Normale Version: Krell KSA-200S Elkos?
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guten abend.
Ich habe hier mal wieder so einen Patienten....
51kg schwer, bekommen mit der Aussage, es hätte "gebrannt".

Ich hatte zuerst die beiden Endstufen-Module überprüft, nein, halt, Moment, ich hatte mir zuerst Inbus-Schlüssel mit Zollmaßen besorgt.
Danach konnte ich die Endstufen überprüfen und beide Links wie Rechts, sind in Ornung, keine Schlüsse, keine defekten Widerstände oder Transistoren.
Die Gute Nachricht!

Danach habe ich die Gleichrichter-Platine samt der vier großen Elkos ausgebaut und da war dann die Bescherung.
eine Leiterbahn hat sich sehr stark erhitzt, zwei Brückengleichrichter sind defekt (auf dem Fote bereits ausgebaut.
Einer der Elkos hat keinen Blow-Out-Stopfen mehr und, ich ahnte Böses:

Ich verwendete zur vorläufigen Abschätzung des Zustandes der Elkos ein einfaches Verfahren:
Aufladung über einen Vorwiderstand auf 25V.
Nach genau 20 Minuten hatten drei noch 24,7V, ratet mal welcher auf 2.3V abgefallen war.

Es sieht so, als hätte der Kondensator einen Schluss bekommen und dann aus dem Blow-Out "die Charge geblasen", wie mann bei Thyssen sagen würde.

Kennt jemand eine Bezugsquelle für 68.000µF/100V-Elkos?
Zum Beispiel F&T, Nichicon, keine Chinesen.
[Bild: Kondensatoren-Krell-KSA200-S-005.jpg]

[Bild: Kondensatoren-Krell-KSA200-S-006.jpg]

Es ist schwierig, überhaupt 68.000µF/100V Elkos zu bekommen.
Es sind Sprague "Powerlytic" D36Y verbaut gewesen, 76mm x 143mm.
Daher habe ich überlegt, eine Art "Downgrade" auf 4 x 47.000µF/100V durch zu führen.
Das würde für messbar stärkeren Einfluss der Netzstörungen auf das Nutzsignal sorgen. Besonders bei dem Ding werden da ohnehin keine erwähnenswerten Eigenschaften erreicht... Macht also nichts. Es bleibt -wie so vieles- unhörbar.
Die Treiber-Stufe läuft auf +/- 90V und die Endstufe auf +/- 70V. Möglicherweise tun es da auch 80V statt 100V.
Stimmt der Befestigungsabstand nicht, ist die Platine Makulatur.
Undankbare Aufgabe.
Frag mal bei itronics an.  Haben auch nen eBay Shop.   

Der hat solche auch im Sortiment, Herstellungsland weiß ich aber nicht.

Gibt's mit Löt- und Schraubanschluss.


Dürften 40 bis 60 Euro das Stück werden
68.000µF 80V

hier sind welche mit Schraubanschlüssen...  ohh, sehe gerade - die sind nicht mehr lieferbar!

Als Ersatz die hier bei Digikey:

aber auch nicht ab Lager!
Aber hier:

https://www.mouser.de/ProductDetail/Unit...Zljw%3D%3D

Das sind ja nur 80V typen, die passen dann wohl nicht.

mfg

Mario
Wenn es am Ende gar nicht anders geht, würde ich eine Adapterplatte für die neuen Elkos anfertigen, um das Anschlußmaß anzupassen. Die kann man ggf. sauber herstellen. Man kommt dann wohl etwa 6-8 mm höher.
Über so eine Adapterplatte (pcb) könne man dann je vier 15000er  22000er zu einer Einheit bündeln, und dennoch optisch "ansprechend" bleiben. Der Mehraufwand wäre ggf. nicht der Rede wert.

Wenn es mein Gerät wäre, könnte ich mit auch je eine  Epoxy-Adapterplatine mit 8 Stück 15000er  /100V snap in vorstellen. Ein Vierer Pack 75x75mm, 100mm hoch (110 incl Adapter pcb) , auf der dann neben den Elkos auch die  vier Muttern aufgelötet werden. Eine Europakarte wäre für beide Packs (also 8 C) ideal.

https://www.ebay.de/itm/402610120618?has...R_qG8fXNYQ

Die JCcon snap in habe ich schon ein paar mal verwendet....alles OK.

Eigentlich bekommt man da fast jede Konstellation sauber und ordentlich eingebaut, und die beiden Platinchen sind mit Edding oder Tesa schnell geätzt und gebohrt.

aber...
Original ist natürlich der einfachste Weg.
Also in Absprache mit dem Besitzer kommen 47.000µF/100V von Nichicon (76mm x 117mm), geliefert von Itronics hinein für 60Euro pro Stück.
Dazu vier neue Brückengleichrichter, weil es für die Befestigung notwendig ist, das alle vier gleichrichter die selbe Bauhöhe haben.
Was mich hier sehr wundert bei diesen Dimensionen des Netztrafos und des gesamten Netzteils ist die Abwesenheit von Sicherungen.
Lediglich ein 20A-Automat hinter dem Netzanschluss.
Da könnte man D'Agostino, Burmester und Konsorten in einen Sack stecken.
Mit solchen Lappalien wie Betriebssicherheit, Brandschutz etc. geben sich unsere High-End-Gurus anscheinend gar nicht erst ab.
Naja bei den Ladeströmen im Einschaltmoment (gehe davon aus die Endstufe hat keinen Sanftanlauf) müsstest Du die sekundären Sicherungen  so weit Überdimensionieren das im Prinzip wirklich nur noch der Kurzschlussfall abgesichert wäre.
Eine Abweichung vom Normbereich wie große Überlast z.B. würde da kaum mehr abgedeckt.
Und daher reicht die eine Sicherung primärseitig wohl aus.
Zitat:gehe davon aus die Endstufe hat keinen Sanftanlauf)


Dann gäbe es mit den Geräten aber erhebliche Probleme, schon wegen der großen Trafos.
Die 200S und 300S haben auf dem Startup board (hinter der Frontplatte) einen ziemlich aufwendigen "slow start circuit".


[Bild: Clip0001.jpg]
Ah OK, danke für die Info.  Wusste ich nicht und hatte auch nicht nachgeschaut.
Einen derartigen Ringkerntrafo ohne Soft-Start-Schaltung einzuschalten, halte ich in einer normalen Hausinstallation mit 16A-Automaten für unmöglich.

Ja, das mit der, wie man in der Industrie sagen würde, Sanftanlaufschaltung kenne ich, ich habe dieses Schaltbild auch vorliegen.
Wie dem auch sei, die 47.000µF/100V-Elkos sind unterwegs, sie können eins zu eins eingebaut werden.
Die Maße stimmen, auch die der Schraubanschlüsse sind identisch.

Mir ging es hier eher um den 20A-Automaten, denn heutzutage müsste man dafür mindestens eine Steckdose mit 2,5mm² Zuleitung haben.

Eine Sanft-Anlaufschaltung für große Motoren funktioniert etwas anders, zum Beispiel für den Lüftermotor der zentralen Entstaubung des Verpackungsgebäudes des Salzbergwerks, in dem ich eine Weile arbeitete, schaltete in zwei der drei Phasen Thyristoren mit antiparallel geschalteten Dioden.

Diese Phasenanschnittsteuerung wird dann innerhalb von 10 Sekunden hochgefahren und anschließend von einem Schütz überbrückt.
Die Motorenzuleitung (3 x 95mm²/50mm²) habe ich selbst mit installiert.
Peanuts.

Einer unserer Kompressoren, mit 800kW Motor, wird direkt eingeschaltet.  Da gibt's kein Sanftanlauf oder Stern Dreieck Gedöns, nicht möglich bei dem Motor.

Da kann man Kupferschienen in der NS Verteilung schnalzen hören  LOL


In der Disko hatten wir damals ne 8001er Audio Crest Endstufe. 4,4kW Trafo, aber normale Netzleitung mit Schukostecker. Kein Softstart, nix. Die bekam man nur mit (damalige Bezeichnung) 20A K Automat ans Netz.
Nun ja, das ist korrekt, aber ich warte erst mal auf die Elkos und die Brückengleichrichter und dann werde ich berichten, wie es weiterhin läuft.
So..nun geht es hier endlich weiter.

Es tauchte ein kleines Problem auf, denn die original verwendeten Brückengleichrichter sind nicht mehr erhältlich.
Konstruktionsbedingt müssen sie 10mm hoch sein.
Die Platine mit den Elkos und den Gleichrichtern "steht" auf den Brückengleichrichtern und muss genau 10mm über dem Bodenblech stehen, sonst passen die Anschlüsse der Stromschienen zu den Endstufenmodulen nicht mehr.
Die neuen Gleichrichter sind aber "nur" noch 7mm hoch.
Nach einem Ausflug in den Baumarkt dann die Eingebung: Vier 26mm x 3 mm M8-Karosseriescheiben zwischen Bodenblech und neuen Gleichrichtern.
Das passt wunderbar.

Allerdings ist die ganze Konstruktion fragwürdig, denn die großen und schweren Elkos "stehen" quasi nur auf den Anschlüssen.
Es gibt zwar eine Schelle, die die die vier zusamnnenhält, aber die fängt eventuelle seitliche Kräfte nicht ab.

Nach Einbau der beiden Endstufen dachte ich mir, ich überprüfe die vier 7,5-Ohm/10W-Widerstände in der Einschaltstrombegrenzung und den Triac (MAC 224).
Der Triac ist in Ordnung, aber die Widerstände haben wohl die Sicherungsfunktion übernommen.
Sie sind alle unterbrochen.
Auf dem Foto sind sie bereits ausgebaut.

Ausserdem müssen noch die "angeschmorten" 8-poligen Flachbandkabel zu den Endstufen ersetzt werden.
Bis später.
[Bild: Krell-KSA-200-S-Front-001.jpg]
Da hat der Kunde aber viel Geduld, über ein Jahr nun. Oder ist das Deine?
Mittlerweile ist es meine.
Diese Endstufe ist soetwas von überdimensioniert für eine 60m²-Wohnung meines Freundes (und Kunden).
Er hatte noch Schulden bei mir..überließ mir die Endstufe, und wir sind quitt.
Also keine Geduld erforderlich.
Vier 7,5-Ohm/10W Widerstände sind unterwegs und dann werden wir sehen.
In der Rotel RB-880 übernehmen die Strombegrenzung zwei 10-Öhmer. Gravierender Unterschied: zwischen ihnen hockt noch ein Thermostat, dass Schmockelschäden wirkungsvoll verhindert, wenn das Überbrückungsrelais - meinetwegen auch Triac - nicht schaltet.

[Bild: rKETgvRl.jpeg]