15.01.2013, 10:36
Ich mag so exotischen Hifi-Kram, und gestern war er im Briefkasten, der WEGA 3120 Receiver. Ein Ungetüm aus Anfang 70iger. Mächtig Breit (an die 60 cm) und auch recht schwer (15 Kg). Ein Hightech-Bolide deutscher Ingenieurskunst mit speziellem Design, welches auch heute sicher noch polarisiert.
Links die von vielen ungeliebten Schiebregler für das Klangregelnetzwerk
und dann eine Reihe von ganzen 15 Druckschaltern welche sich über die Hälfte der ganzen Front zieht. Rechterhand dann noch die zwei (!) Tuning-Räder im Marantz-Style für AM und FM.
Ganz rechts abschliessend noch 8 Drucktaster, der sogenannte PREOMAT für FM-Festsender, ein tolles Feature in den 70gern, und die Aktivierung für das AFC.
Die beiden Skalen und die drei Anzeigeinstrumente verstecken sich bei ausgeschaltetem Gerät hinter dunkelgrünem Kunststoff welches eingefasst ist von mattsilbernem Blech. Das Design sieht auch heute noch modern aus und muss zur Zeit der Musiktruhen wie das „Ding aus einer anderen Welt“ gewirkt haben. Und das Ding hatte auch mächtig Dampf, 2x45 Watt Sinus bei 20 Hz – 20 KHz.
Rückseitig wird’s dann aber etwas karg, drei DIN-Stecker für Dreher, Tape und Monitor-Schaltung, zwei paar Lautsprecher-Anschlüsse (in spezieller Anordnung) und noch die exotischen Buchsen für FM und AM-Antenne.
Bemerkenswert dafür ganz links zwei Potis um die Schaltwerte für FM-Muting und Stereo einzustellen, wird aber kaum jemand dran gedreht haben. Durch das Lochgitter schimmern noch die vier dicken RCA-Endtransistoren.
Ich lies das Ding fünf Stunden an Raumtemperatur aklimatisieren und habe dann das erste Mal, ohne Lautsprecher, den Power-Schalter gedrückt. Beiden Skalen leuchten auf, mehr oder weniger hell, von den drei Zeigerinstrumenten ist aber nur eines Sichtbar. Und die Skalenzeiger sieht man auch nicht. Tja, da scheinen einige Lämpchen ihr Leben ausgehaucht zu haben.
Also ausschalten, Antenne und mutig die Lautsprecher angestöpselt und vorwärts marsch. Das Relais klickt und es rauscht doch wie ich auch drehe, kein FM-Sender ist zu hören. Ich bekomme schon Wallungen...wenn auch hier der Tuner nicht will, sammle ich nur noch Briefmarken!! Ich guck noch mal nach dem Antennenkabel...oops..am falschen Anschluss eingesteckt...
Aha, jetzt kommen doch ein paar Sender rein, aber es klingt arg dünn, was ist denn da los? Keine Bässe dafür zischende Höhen das die Ohren schmerzen. Also schnell Strom weg und mal die End- und Treiber-Transis gemessen. Puh, hier scheint alles auf den ersten Blick ok zu sein, keine Kurzschlüsse oder dergleichen.
Also noch mal Power-On und etwas an den Schieberegler gespielt und plötzlich kommt gar nix mehr. Aha, den Balance-Regler erwischt, und wenn dieser auf rechtem Kanal steht bleibt der Receiver stumm....Hmmm..ich guck noch mal auf das Lautsprecher-Terminal und tatsächlich, die ungewöhnliche Anordnung der Anschlüsse hat dafür gesorgt, dass ich beide Lautsprecher am Linken Kanal eingesteckt habe.
Also umstöpseln und tatsächlich, der Balance-Regler tut nun was er soll, und vor allem, der Kanal-R hat deutlich mehr Power, spielt satte Bässe und feine Höhen, links zischt es nach wie vor fürchterlich. Tja, das steht Arbeit an. Und wenn ich da schon gewusst hätte was mich erwartet, bis ich an das schadhafte Teil rankomme, hätte ich wohl „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ geguckt...höhö..kleiner Scherz...natürlich nicht...aber ich wäre sicher früher ins Bett gekommen.....um 23.30 sah das Teil zumindest ziemlich zerfleddert aus....
Fortsetzung folgt....
Links die von vielen ungeliebten Schiebregler für das Klangregelnetzwerk
und dann eine Reihe von ganzen 15 Druckschaltern welche sich über die Hälfte der ganzen Front zieht. Rechterhand dann noch die zwei (!) Tuning-Räder im Marantz-Style für AM und FM.
Ganz rechts abschliessend noch 8 Drucktaster, der sogenannte PREOMAT für FM-Festsender, ein tolles Feature in den 70gern, und die Aktivierung für das AFC.
Die beiden Skalen und die drei Anzeigeinstrumente verstecken sich bei ausgeschaltetem Gerät hinter dunkelgrünem Kunststoff welches eingefasst ist von mattsilbernem Blech. Das Design sieht auch heute noch modern aus und muss zur Zeit der Musiktruhen wie das „Ding aus einer anderen Welt“ gewirkt haben. Und das Ding hatte auch mächtig Dampf, 2x45 Watt Sinus bei 20 Hz – 20 KHz.
Rückseitig wird’s dann aber etwas karg, drei DIN-Stecker für Dreher, Tape und Monitor-Schaltung, zwei paar Lautsprecher-Anschlüsse (in spezieller Anordnung) und noch die exotischen Buchsen für FM und AM-Antenne.
Bemerkenswert dafür ganz links zwei Potis um die Schaltwerte für FM-Muting und Stereo einzustellen, wird aber kaum jemand dran gedreht haben. Durch das Lochgitter schimmern noch die vier dicken RCA-Endtransistoren.
Ich lies das Ding fünf Stunden an Raumtemperatur aklimatisieren und habe dann das erste Mal, ohne Lautsprecher, den Power-Schalter gedrückt. Beiden Skalen leuchten auf, mehr oder weniger hell, von den drei Zeigerinstrumenten ist aber nur eines Sichtbar. Und die Skalenzeiger sieht man auch nicht. Tja, da scheinen einige Lämpchen ihr Leben ausgehaucht zu haben.
Also ausschalten, Antenne und mutig die Lautsprecher angestöpselt und vorwärts marsch. Das Relais klickt und es rauscht doch wie ich auch drehe, kein FM-Sender ist zu hören. Ich bekomme schon Wallungen...wenn auch hier der Tuner nicht will, sammle ich nur noch Briefmarken!! Ich guck noch mal nach dem Antennenkabel...oops..am falschen Anschluss eingesteckt...
Aha, jetzt kommen doch ein paar Sender rein, aber es klingt arg dünn, was ist denn da los? Keine Bässe dafür zischende Höhen das die Ohren schmerzen. Also schnell Strom weg und mal die End- und Treiber-Transis gemessen. Puh, hier scheint alles auf den ersten Blick ok zu sein, keine Kurzschlüsse oder dergleichen.
Also noch mal Power-On und etwas an den Schieberegler gespielt und plötzlich kommt gar nix mehr. Aha, den Balance-Regler erwischt, und wenn dieser auf rechtem Kanal steht bleibt der Receiver stumm....Hmmm..ich guck noch mal auf das Lautsprecher-Terminal und tatsächlich, die ungewöhnliche Anordnung der Anschlüsse hat dafür gesorgt, dass ich beide Lautsprecher am Linken Kanal eingesteckt habe.
Also umstöpseln und tatsächlich, der Balance-Regler tut nun was er soll, und vor allem, der Kanal-R hat deutlich mehr Power, spielt satte Bässe und feine Höhen, links zischt es nach wie vor fürchterlich. Tja, das steht Arbeit an. Und wenn ich da schon gewusst hätte was mich erwartet, bis ich an das schadhafte Teil rankomme, hätte ich wohl „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ geguckt...höhö..kleiner Scherz...natürlich nicht...aber ich wäre sicher früher ins Bett gekommen.....um 23.30 sah das Teil zumindest ziemlich zerfleddert aus....
Fortsetzung folgt....