Hallo zusammen,
Ich habe grad hier einen Patienten auf dem Tisch -- der stammt von meinem Bruder (der Eifelrandhörer hier im Forum).
Eine Sony TA-N9000. (Noch so ne Diva.....)
Wenn man den Kasten einschaltet, dann gibt er (wenn lange entladen) kurz die Ausgangsrelais frei, schaltet aber nach 3-4 Sekunden wieder in Protect.
An den Ausgängen vor den Relais gemessen sehe ich bei *allen* 5 Kanälen 1.15 Volt auf den Ausgängen (immerhin schon mal ein Hinweis drauf, dass die wirklich exotischen Endtransen nicht durchlegiert sind (und hoffentlich! nicht werden).).
So: Etwas weiter auf die Pirsch gemacht: Die Railspannungen aus dem Netzteil liegen bei dem Karton aktuell bei 45 und 45,3 Volt.
Im SM stehen 54 Volt. Da ich nicht an einen Zahlendreher glaube -- hat jemand Erfahrung mit so einem Ding?
Habe als nächstes mit dem Oszi mal geschaut ob sonderlich viel Brumm auf den Versorgungsspannungen sind -- Nada.
Würde als nächste mal die Hauptversorgung zwischen Netzteil und Amp trennen und dann messen -- Gehe ich dabei ein Risiko ein????
Sind die Dicken Siebalkos als Problemkinder bekannt an den Kästen?
Danke für Eure Hilfe!
Harald
Bei dem Alter muss man pauschal "recappen". Sommerschlussverkauf--> Alles muss raus.
Ich glaube, du musst nur eine andere Lautsprecherimpedanz wählen.
Florida: Danke für den Hinweis. Durch Umschalten steigt Versorgung auf +/-59 Volt. Korrekt. Hab ich so nicht gesehen. Danke.
Aber auch die Asymmetrie steigt linear mit an (1,28V)
Was mich halt foppt ist:
- Alle Kanäle haben das Gleiche.
- An den Bias-Transen, die per Käbelchen am Kühlkörper montiert sind, ist auch an allen Pins +1.1 (bzw1.2) Volt zu messen.
Denke, daher ist auch nix mehr mit Ruhestromregelung.
Wer ist da der zentrale Bösewicht, der alle Kanäle gleichzeitig aus dem Trott bringt ?!!?!
(Grübel)
Ergänzung: Da gibt es eine Relaisstufe in allen 5 Kanälen, die per Relais die Basis und den Emitter der der Bias-Transen kurzschliesst.
Ich denke mal, da der nicht freigegeben wird, wird sicherheitshalber jeglicher Ruhestrom genullt.
Habe ich so noch nie gesehen (man lernt ja nie aus).
Aber was löst das aus?
Guten Morgen.
Ich würde zunächst mal die Widerstände R220 und R221 (1 Ohm/1W SiWi) in den Spannuntgen +A/-A für die Vorstufen überprüfen, eventuell ist einer hochohmig.
Das hatte ich schon bei einigen TA-N9000ES gehabt.
Auch die Spannungen +A/-A messen, ob sie symmetrisch sind.
(16.08.2023, 20:47)ted_am_see schrieb: [ -> ]Ergänzung: Da gibt es eine Relaisstufe in allen 5 Kanälen, die per Relais die Basis und den Emitter der der Bias-Transen kurzschließt.
Ich denke mal, da der nicht freigegeben wird, wird sicherheitshalber jeglicher Ruhestrom genullt.
Weder Kurzschluss, noch Null. Werden je 2x zwei Kanäle gebrückt (BTL), wird der Ruhestrom reduziert.
Warum sollte man im Brückenbetrieb den Ruhestrom reduzieren?
Wenn an den S-Link Buchsen das entsprechende Gerät angeschlossen ist wird über diesen Relais in Stanby der Ruhestrom reduziert. IC901 Pin 3 > CN901 Pin 5 > CN155 > CN158 > CN 101 Pin5 und von dort verteilt auf die Endstufen.
Gruß Ulrich
Ah, reduzierte Standleistung, auch gut.
Ich ging von ,,verstärkter Anfangsheizung" aus, doch die Warm-Up-LED scheint nur eine Anzeige zu sein.
Sind denn die Spannungen +A und -A gemessen worden?
Meiner Meinung nach sind die 1,15V auf allen fünf Kanälen auf eine Asymmetrie der Betriebsspannungen zurück zu führen.
Hi Zusammen!
Kurzer Zwischenstand:
Erstmal vielen Dank an Hifitohop -- das war ins Schwarze getroffen. R221 war hochohmig.
Bin allerdings noch am Schrauben dran: Die dahinterhängenden Elkos 1000uF/63V (die per kabel auf der andern Netzteilplatine hängen (wer macht denn sowas?!?!?!)) waren Messtechnisch merkwürdig.
Von daher passt das Thema Asymmetrie.....
Ich muss erst noch ersatzelkos finden und wieder zusammenschrauben, den Karton.
Danke euch und viele Grüsse!
Ich melde mich
Harald
Noch ein Nachtrag:
Danke auch für den Hinweis mit +/-A.
Das Service Manual, was ich habe hat an allen versorgungsleitungen nur +/-B dranstehen.
Auch da, wo eigentlich +/-A langläuft.
Ist wirklich schwer zu finden in dem SM, wo da die zweite Spannung erzeugt wird mit den beiden R's, wenn man's nicht weiss.......
Der Schaltplan ist wirklich "Genial". Aus einer Spannung B wird eine Spannung A gewonnen die an anderer Stelle wieder Spannung B genannt wird.
Dazu passt dann aber irgendwie dieses "Pseudostandby".
Gruß Ulrich
Sodele.
Abschluss der Geschichte: Der Kasten läuft wieder. Alles bene.
Wie schon geschrieben war R221 hoch -- habe selbstverständlich R220 UND R221 ersetzt.
Von den 1000uF Elkos dahinter war einer komisch mit 50k Restwiderstand -- also der Bereich raus und neu.
Vielen Dank nochmals an Hifitohop -- toller, konstruktiver Tipp! Super -- so geht Forum!
Zu der Sony:
Was mir an dem Kasten aber echt auch nachgeht:
- Schaltungsmässig totales overengineering. Sony-Eigene Doppeltransen in der Endstufe (nicht Darlington, sondern Parallel) kriegt man sicherlich nicht mehr (oder?)
- Eine Wahnsinnsanzahl an Relaisen (auch im Signalpfad), die alle irgendwann korrodieren werden.
Typisch un-Japanisch eigentlich diese Ansicht:
HÄ? komplett schräg verbaute Platine und Kühlkörper????
Und: Typisch 90er-Hifi-BlingBling:
Riesen Lautsprecher-Anschlüsse (Ganz wichtig: VERGOLDET!!!!):
Die Zuführungsstrippen der 5 Lautsprecheranschlüsse (und da liegen dann noch die Relais dazwischen ;-) )
Der Hauptanschluss vom Netzteil (und da geht die Komplette Leistung aus dem Netzteil raus für alle 5 Kanäle)
VG
Harald
Das Schräge Einsetzen der Platinen haben in den 90ern einige gemacht, damit es keine Resonanzen gibt... Allso, eher was kosmetisches, aber ich glaube Technics oder Pioneer haben das auch gemacht. Wobei die meisten auf ein tolle Gehäuse setzen, Doppelt Blech oder Waben oder Prägungen oder sowas...
Zitat:HÄ? komplett schräg verbaute Platine und Kühlkörper????
Hä? --> Konvektion.
Das mit der schiefen Platine hatte ich auch in einem STR-DB940 von Sony gesehen.
Auch dort waren Sicherheitswiderstände hochohmig geworden.
Schön, dass ich helfen konnte.