Zitat:Rot ist der Spitzenwert und blau ist der Mittelwert aus 4 Einzelmessungen ?
Nein, in jedem "Bild" sind zwei Messungen abgebildet. Einmal wird der "Soll-Zustand" mit verbauten Spannungsreglern dargestellt, und einmal der direkt vergleichbare Zustand ohne Spannungsregler.
Dabei wurde darauf geachtet, dass in beiden Fällen 15-0-15 VDC an den Verstärkern anstehen.
War das meinerseits wirklich so schlecht bzw. unklar beschrieben?
Bei der zweiten Messung (Phono MM) habe ich leider die Farben genau andersherum erwischt, aber das habe ich in der Beschreibung bereits erwähnt.
Zitat:Woher kommt diese 1kHz-Senke ?
Das ist ein "Merkmal" aus alten Zeiten, wobei "alt" in diesem Fall relativ ist. Viele Audioanalyzer, die schon etwas älter sind, sind auf diese Darstellung angewiesen.
Die Ursache ist schnell erklärt:
Um mit einem 16, 18, oder 20 bit AD-Wandler eine entsprechend hohe "Pseudodynamik" zu erreichen, muss man die Grundwelle über ein hochdämpfendes Notchfilter ausblenden, damit die Grundwelle den ADC nicht übersteuert, und dennoch bis >-120 dB gemessen werden kann. Die Filtergüte muss dabei so gewählt sein, dass die erste Harmoinische (also H2) bereits keinerlei Dämpfung mehr erfährt. Dabei stellt sich das Notchfilter automatisch auf die Grundwelle ein. Die kleine Spitze in der Kerbe ist der Rest der Grundwelle.
Zitat:Egal ob Spitze oder Mitte sind ein SNR von mindestens 100dB doch im üblichen Rahmen für Vorstufen und damit keinesfalls schlecht.
Ich habe ja bereits zwei oder drei? mal geschrieben, dass es mir hier nicht darum geht, was man alles anstellen kann, ohne dass es zu hörbaren Problemen kommt, sondern darum, die Reparatur möglichst so durchzuführen, dass das Gerät wieder mindestens so gut wie zuvor wird.
Und das ist ohne die Regler oder mit zu kleiner Eingangsspannung nicht machbar. Ganz besonders der Phono-VV wird dadurch extrem benachteiligt, was hoffentlich aus der zweiten Messung entnommen werden konnte. (blau 15V unreg, Rot 15 V reg ...
am Ausgang des Phonopre gemessen.
Zitat:Bei dieser Kurve bin ich skeptisch: Selbst wenn ich einen Über-Alles-Mittelwert von 110dB annehme, wäre dies der z. Zt. beste PhonoPre. Ich hatte ja vor einiger Zeit mal den Burmester 100 Phonopre als Referenz genannt, der da ,gerade mal' auf etwas über 90 dB kommt.
Ich weiss jetzt nicht so genau, welche Kurven du mit 1 oder zwei bezeichnest, aber in der zweiten FFT (für den Phono-Pre) liegt bereits
alleine die 100Hz Komponente bei gerade mal - 63 dB im Verhältnis zum Stimulus, der bereits mit etwas über 20 mV praxisfremd hoch lag. Ich habe das weiter oben ja sehr deutlich erwähnt.
Wie du auf -100 dB kommst, und was du da aus dem Kaffeesatz liest.... Du hast doch (hoffentlich) bei all deiner Elektronikbastelei eine Soundkarte mit FFT Software am Arbeitsplatz. Das hätte ich zumindest erwartet. Du "solltest" mit dem "lesen" solcher Diagramme als Modifizierer und Reparierer eigentlich keinerlei Probleme haben.
Zitat:Wo steckt da der Fehler ?
Darf ich mal wieder fies sein? ---> Ich glaube, dass er in diesem Fall bei dir liegt
Zitat:folglich wären doch die 65 dB im Maximum
Etwas Mathematik: Die Gedamtstörspannung (oder besser Gesamtverzerrung) in einer FFT berechnet sich aus der Wurzel der Summe der quadrierten Einzelwerte. Dabei ist die 100Hz Komponente die absolut dominante und "regiert" den Gesamtwert. Trotzdem verschlechtert sich durch dieses Vorgehen THD&N (in Bezug auf ca. 25 mV Eingangsspannung) von ca. 0,007% auf nurnoch 0,08%, alleine durch "Brumm". Man verliert also in diesem Gerät >20 dB an Brummdämpfung durch diese Veränderung. Da man Rauschwerte nicht ohne Weiteres über eine FFT darstellen kann, würde ich da auf die alte Analogmessung zurückgreifen. Ich habe den Kram aber bereits abgebaut und möchte nicht nochmal alles zusammenbasteln. Interessant ist -wie ich ja bereits weiter oben deutlich schrieb- nicht so sehr der Wert ansich, sondern die Differenz, die man doch ganz gut erkennen kann.
Frage in die Runde: Erkennt man da eine Differenz?
Ist die lächerlich oder doch eher heftig?
Zitat:Erfahrungsgemäß liegt der SNR bei MM so um die 75 dB, folglich wären doch die 65 dB im Maximum ein eigentlich noch guter Wert.
Grrr....Bei der Messung eines "Zahlenwertes" muss man auch (oder gerade) bei Phonostufen ein paar Dinge beachten. Dabei haben sich eine Eingangsspannung von 5 Millivolt als Referenzwert für MM und 0,5 Millivolt für MC durchgesetzt. Ist das nicht angegeben, braucht man die Werte übrigens garnicht erst zu beachten. Man führt also zur Kalibrierung des Meßgerätes 5 Millivolt (1KHz) in den Verstärker und stellt dann das Meßgerät (am Ausgang) auf 0 dB ein. *Kann man an dem VV mehrere gainstufen einstellen, dann ergeben sich daraus auch immer unterschiedliche S/N-Werte, die einzeln aufgeführt werden müssen.
Danach schaltet man den Stimulus ab und schliesst den Eingang entweder kurz, oder schliesst ihn mit einem "bestimmten" (angegebenen) Widerstand oder einem System ab. Danach liest man den Wert (-XX dB) ab und kann noch ggf. Filter zuschalten.
In meinem Fall wurden aber >20 mV eingespeist, damit der Abstand zu den 50 Hz Brummeinstreuungen (die ich nicht haben wollte) etwas größer bleibt. Somit eignet sich die Darstellung nicht zur "Errechnung" irgendwelcher amtlichen dB-Zahlenwerte, sondern dient (wie detailliert beschrieben) dem
Vergleich zweier Zustände.