Hallo Leute,
nach dem Tod meines Vaters habe ich seine Anlage übernommen, vor der ich vor bald 50 Jahren schon als kleiner Fratz mit leuchtenden Augen gesessen habe. (Marantz 2270, Revox A77, und ein Thorens TD160S MKV, der irgendwann mal den alten Dual CS 606 abgelöst hat). Diese steht nun in meinem Arbeitszimmer mit meinen Elac Elegant 305 II, doch mit der Zeit fand ich immer mehr, dass die Elac nicht mehr so klingen, wie früher. Also habe ich gestern mal meinen kaum jüngeren Yamaha CR-450 vom Dachboden geholt und wieder angeschlossen: Der Klang ist eindeutig frischer und präziser. Die Höhen kommen klarer raus und die Bässe wirken voluminöser. Insbesondere bei etwas mehr Lautstärke meine ich, dass dem Marantz im Vergleich bei den Bässen die Puste ausgeht.
Weiterhin bemerkenswert: Seitdem man massenweise unkomprimierte Musik auf Datenträgern speichern kann, nutze ich zu 99% meinen PC über eine Terratec Aureon Xfire8.0 Soundkarte als Quelle. Seitdem ich das Zimmer vor einigen Monaten eingerichtet hatte, habe ich ein nerviges Piepsen im Hintergrund, das entfernt an Morsezeichen erinnert. Es kommt ganz eindeutig vom Mainboard, da es bei geöffnetem PC direkt vom Mainboard ganz leise hörbar ist. Allerdings kommt es auch im Verstärker an und ist über die Lautsprecher hörbar. Eigentlich hatte ich mich schon damit abgefunden, ein neues Mainboard zu kaufen, doch zu meiner Verwunderung ist das Piepsen mit dem Yamaha Receiver nicht zu hören.
Wie gehe ich nun mit dieser Erkenntnis um? Wird Yamaha einfach seinem Statement "Natural Sound" gerecht? Klingt der Marantz allgemein einfach nicht so sauber oder schwächelt er, weil er ein paar neue Kondensatoren und Transistoren benötigt?
Viele Grüße
Tilman
Das mit dem Piepsen und dem Digitalquark auf der Leitung ist meistens schlicht und einfach eine Masseschleife.
Wichtig: Wieviele Erdungspunkte hast du an dem System?
PC --> meistens Kaltgerätekabel mit Erdung.
Verstärker? Schuko?
Ist ein Tuner am System dran evtl mit geerdeter Antennenleitung?
So baut man sich Erdschleifen, die dann den Digitalmüll hörbar machen.
Aber (sorry to say) die Terratec-Sachen, die ich hatte haben noch nie mit ausserordentlicher Güte geglänzt. Sind alle wieder rausgeflogen.
Dein Mainboard hat damit gar nix zu tun.
Wenn ich was an Audio vom Rechner mache (ob Studio oder Hifi), dann kommen Focusrite's an den Start. Mein Liebling ist das Sapphire 6 (inzwischen schwer und nur gebraucht zu kriegen) oder ein Scarlet.
Was ich mich aber auch frage an deinem Post:
Was ist jetzt deine Frage zu dem Marantz?
VG
Harald
(10.12.2023, 21:09)ted_am_see schrieb: [ -> ]Das mit dem Piepsen und dem Digitalquark auf der Leitung ist meistens schlicht und einfach eine Masseschleife.
Dein Mainboard hat damit gar nix zu tun.
Doch, es ist ursächlich. Schalte ich die Anlage aus, klemme die Soundkarte ab und habe nur den PC laufen, höre ich das Geräusch ganz leise aus dem Bereich zwischen CPU-Sockel und rückseitigem ATX-Panel. Genauer konnten jedoch weder ich noch mein Sohn mit etwas frischeren Ohren das Geräusch lokalisieren. Irgendwas auf dem Mainboard wird jedoch definitiv zum Schwingen angeregt.
(10.12.2023, 21:09)ted_am_see schrieb: [ -> ]Was ich mich aber auch frage an deinem Post:
Was ist jetzt deine Frage zu dem Marantz?
Die Frage ist, ob es normal ist, dass der Marantz im Direktvergleich zum Yamaha so schwach klingt oder ob das ein Zeichen von in die Jahre gekommenen Bauteilen ist. Erscheint angesichts der oben erwähnten Schwächen eine Restaurierung sinnvoll oder wird sich am Klang kaum etwas ändern?
Viele Grüße
Tilman
Auf manchen Boards neigen Spulen zum "Singen". Hatte ich bei einem ASUS mal. Ein zweites Mal wurde das Fiepen durch ein Netzteil verursacht.
Normalerweise sollte der 2270 den Yamaha locker ausstechen. Ob das allerdings durch recapping beseitigt wird?
Heutzutage ist es doch unnötig, einen PC an eine Anlage anzuschließen, um digital gespeicherte Musik zu hören. Das Pfeifen kommt tatsächlich von den Spulen der Spannungswandler auf dem Mainboard oder der Grafikkarte und lässt sich kaum beseitigen.
Vermutlich klingt der Yamaha "besser", weil der Loudness-Steller nicht auf "flat" steht. Schau mal nach...
Zitat:Klingt der Marantz allgemein einfach nicht so sauber oder schwächelt er, weil er ein paar neue Kondensatoren und Transistoren benötigt?
Ich würde alle Elkos im Marantz auswechseln (lassen). Danach weiß man ganz genau, dass alles gewechselt wurde, und es ist dann sehr, sehr wahrscheinlich, dass schon wegen diesem Wissen, der Marantz ganz locker am Yamaha vorbeizieht.... Oder um es mal mit anderen "tollen" Worten auszudrücken : Er wird danach den Yamaha locker
an die Wand spielen.
Liest sich abenteuerlich, ist auch abenteuerlich.
(10.12.2023, 22:45)sankenpi schrieb: [ -> ]Normalerweise sollte der 2270 den Yamaha locker ausstechen.
Sofern beide Geräte in Ordnung sind und beide völlig linear eingestellt sind - wird keiner den Unterscheid heraus hören (können) - weshalb auch? Was soll an dem Marantz "besser" sein, als am Yamaha??
Das Expertenteam: Klug & Klüger
Ich würde beim Marantz zuerst nach vermieften Relais- und Schalterkontakten schauen.
Zitat:Was soll an dem Marantz "besser" sein, als am Yamaha??
Der .....KLANG ?
Wenn es sich direkt am PC erhören lässt, wäre es ein mechanisches Problem, wenn auch elektrisch motiviert. Lässt sich das ,,Morsen" über den Marantz in den Lautsprechern hören, wäre es ein elektrisches Problem.
Unterscheiden sich die Aufstellungsorte oder die Verkabelung der beiden Geräte? Hast du da jetzt irgendetwas anders gemacht?
(11.12.2023, 12:10)Armin777 schrieb: [ -> ] (10.12.2023, 22:45)sankenpi schrieb: [ -> ]Normalerweise sollte der 2270 den Yamaha locker ausstechen.
Sofern beide Geräte in Ordnung sind und beide völlig linear eingestellt sind - wird keiner den Unterscheid heraus hören (können) - weshalb auch? Was soll an dem Marantz "besser" sein, als am Yamaha??
Hallo Armin,
natürlich ist bei beiden alles linear eingestellt. Der Marantz klingt gegen den Yamaha höhenarm, leistungsschwach in den Bässen und insgesamt irgendwie pappig. Deiner Aussage entnehme ich, dass der Marantz demzufolge nicht in Ordnung ist.
(11.12.2023, 14:16)Florida Boy schrieb: [ -> ]Wenn es sich direkt am PC erhören lässt, wäre es ein mechanisches Problem, wenn auch elektrisch motiviert. Lässt sich das ,,Morsen" über den Marantz in den Lautsprechern hören, wäre es ein elektrisches Problem.
Unterscheiden sich die Aufstellungsorte oder die Verkabelung der beiden Geräte? Hast du da jetzt irgendetwas anders gemacht?
Ich tippe mal auf eine Spule, die zum Schwingen angeregt wird. Das Gefiepse wird zwar nicht über das Netzkabel übertragen (beide Geräte hängen an der gleichen Phase), jedoch über jegliche weitere Kabel. Das trifft auf das Cinch-Kabel von der Soundkarte zum Marantz ebenso zu, wie auf das USB-Kabel zum MiniDSP. Nur wenn ich alle Kabel außer der Spannungsversorgung ziehe, ist Ruhe.
Das Problem lässt sich weder durch andere Cinch-Kabel noch durch andere USB-Kabel lösen oder verändern. Die Kabelqualität möchte ich somit ausschließen. Aufgefallen ist mir das Geräusch, seitdem ich den Marantz angeschlossen habe. Es kann allerdings gut sein, dass das Mainboard schon immer solche Geräusche gemacht hat. Gestört hat es ja erst, seitdem es durch den Marantz verstärkt wird. Das direkte Geräusch vom Mainboard ist so leise, dass es bei höher drehenden Lüftern oder in den normalen Alltagsgeräuschen schon untergeht. Es ist daher gut möglich, dass es mir vorher nie aufgefallen ist.
Viele Grüße
Tilman
Das Problem sitzt in vielen Fällen -vor- den Geräten
Das ist vermutlich wieder so ein Fall von "Du da im Radio", konkret dem Elend im pappigen Marantzel. Ist denn noch keiner auf die Idee gekommen, die Klopfzeichen durch einen CW-Kundigen, die ganz früher Telegraphisten hießen oder ein geeignetes Enschlüsselungsprogrogramm abhören zu lassen? Leute, das könnte ein Notruf sein! Das Elend ist immer und überall ...
ansonsten könnte auch der Frequenzganz der Kisten gemessen werden, um die eklatanten Klangunterschiede technisch zu erklären.
Spaß beiseite, entweder schwingts in dem Marantz tatsächlich, was gemessen und unterdrückt werden könnte oder das Gerät ist störempfindlicher als das andere und es müßte ermittelt, woher die Störungen und wo sie wie in die Signalverarbeitung kommen um anschließend geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Tilman
Hörst Du denn mit denselben Boxen? Sonst wäre das ja nicht vergleichbar.
gehst du aus der soundkarte des pc oder notebook in aux des verstärkers?
ich habe 80% meiner musik auf festplatten und die wiedergabe läuft über einen netzwerkplayer mit
https://www.dbpoweramp.com/asset-upnp-dlna.htm der wie ein laufwerk an den verstärker angeschlossen wird.
Steuern tut man es übe das smartphone.
(11.12.2023, 19:56)Armin777 schrieb: [ -> ]Tilman
Hörst Du denn mit denselben Boxen? Sonst wäre das ja nicht vergleichbar.
Selbstverständlich. Es wurde beim Testen gestern ausschließlich der Verstärker getauscht. Da ich ja weiß, dass man sich oft etwas einbildet, habe ich zunächst meinen Sohn rübergeholt. Der kam jedoch zum gleichen Schluss, obwohl ich ihm meinen Eindruck zuvor nicht erzählt habe. Da das Umklemmen zwischen beiden Verstärkern ja doch wenigstens eine halbe Minute dauert, in der man den letzten Eindruck irgendwie im Kopf abspeichern muss, haben wir zum Schluss sogar die Signale links und rechts auf je einen Verstärker aufgeteilt, um einen direkten Vergleich zu haben.
Ich könnte morgen mal beide Verstärker mit REW und UMIK vergleichen. Wenn es deutlich hörbar ist, müsste es auch sichtbar sein.
(11.12.2023, 20:13)vincent1958 schrieb: [ -> ]gehst du aus der soundkarte des pc oder notebook in aux des verstärkers?
ich habe 80% meiner musik auf festplatten und die wiedergabe läuft über einen netzwerkplayer mit https://www.dbpoweramp.com/asset-upnp-dlna.htm der wie ein laufwerk an den verstärker angeschlossen wird.
Steuern tut man es übe das smartphone.
Exakt: PC -> Soundkarte -> AUX. Ich hab mir schon überlegt, ob ein Netzwerkplayer Sinn macht, doch letztendlich ist mein PC immer an, wenn ich in dem Zimmer bin. Daher fand ich ein weiteres Gerät überflüssig.
Viele Grüße
Tilman
ich hab auch sehr gute ergebnisse mit einem usb da wandler (von project) gemacht.Klanglich war das auf jeden fall besser als von soundkarte an aux.
(12.12.2023, 07:45)vincent1958 schrieb: [ -> ]ich hab auch sehr gute ergebnisse mit einem usb da wandler (von project) gemacht.Klanglich war das auf jeden fall besser als von soundkarte an aux.
Ich kann jetzt auf den ersten Blick keine nennenswerten Unterschiede feststellen, außer dass der DAC bei den Project-Boxen ab der S2+ über USB höher auflöst. Da die meiste Musik bei mir jedoch von CD kopiert ist, finde ich 24 bit / 192 kHz ausreichend:
https://www.terratec.de/details.php?artnr=12002
https://www.project-audio.com/de/produkt/dac-box-s2/
Viele Grüße
Tilman
ich hab jetzt nur den marantz 2245 und den 4270 zum vergleich, die machen beide ordentlich druck auch gerade im bass.
yamahas sind glaube ich tonal eher auf der helleren seite meine ich, kann mich aber auch irren.
lass den 2270 mal checken, das ist ein tolles gerät.
(12.12.2023, 08:11)rubinasfriend schrieb: [ -> ] (12.12.2023, 07:45)vincent1958 schrieb: [ -> ]ich hab auch sehr gute ergebnisse mit einem usb da wandler (von project) gemacht.Klanglich war das auf jeden fall besser als von soundkarte an aux.
Ich kann jetzt auf den ersten Blick keine nennenswerten Unterschiede feststellen, außer dass der DAC bei den Project-Boxen ab der S2+ über USB höher auflöst. Da die meiste Musik bei mir jedoch von CD kopiert ist, finde ich 24 bit / 192 kHz ausreichend:
https://www.terratec.de/details.php?artnr=12002
https://www.project-audio.com/de/produkt/dac-box-s2/
Viele Grüße
Tilman
Ihr redet ein bisschen aneinander vorbei, da der eine mit einer Soundkarte (wie es historisch und vom Wortsinn her richtig ist) eine im Computer eingebaute Platine meint, und der andere unter einer Soundkarte auch das versteht, was man normalerweise nur als Interface bezeichnet. Die Bezeichnungen von Terratec sind insofern nicht hilfreich.
das ist wohl so, meiner erfahrung nach geh ich nicht von miniklinkeausgang in aux des verstärkers.das kann probleme machen und klingt für mich nicht. aus usb in einen da wandler fand ich besser oder gleich einen vernünftigen netzwerkplayer nehmen.
wdtv live player habe ich jetzt noch nicht für reine audiowiedergabe getestet , finde das nicht gut das man den fernseher mit anhaben muss.
(12.12.2023, 09:41)derHamburger schrieb: [ -> ]Ihr redet ein bisschen aneinander vorbei, da der eine mit einer Soundkarte (wie es historisch und vom Wortsinn her richtig ist) eine im Computer eingebaute Platine meint, und der andere unter einer Soundkarte auch das versteht, was man normalerweise nur als Interface bezeichnet. Die Bezeichnungen von Terratec sind insofern nicht hilfreich.
Ingrid Indeed, ich hätte wenigstens EXTERNE Soundkarte schreiben sollen
(12.12.2023, 10:58)vincent1958 schrieb: [ -> ]das ist wohl so, meiner erfahrung nach geh ich nicht von miniklinkeausgang in aux des verstärkers.das kann probleme machen und klingt für mich nicht. aus usb in einen da wandler fand ich besser oder gleich einen vernünftigen netzwerkplayer nehmen.
wdtv live player habe ich jetzt noch nicht für reine audiowiedergabe getestet , finde das nicht gut das man den fernseher mit anhaben muss.
Etwas anderes ist meine Aureon Xfire8.0 HD ja auch nicht: Ein externer DAC über USB angeschlossen mit Cinch-Ausgängen. derHamburger hat schon Recht: Wir haben aneinander vorbeigeredet.
Viele Grüße
Tilman
Wenn ich den Marantzen die ich bisher hatte etwas NICHT vorwerfen konnte waren es
"pappige" oder schwache Bässe.
Es waren die am "saftisten" klingenden Receiver die ich je hatte. Einzig ein Pioneer SX 939
konnte da noch mithalten,
Deswegen habe ich diese Geräte alle nicht mehr...sie klangen mir zu sehr in Richtung
"voluminös" gesoundet.