Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Normale Version: Dual 1214 brummt
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Die Historie zu dem Dual ist ja bekannt.

Es brummt !!

.... ich muss dazu sagen, dass der Hifi- Dreher aus einer Kompaktanlage kommt. Dort war er an 110 Volt angeschlossen. Ich habe für ein Tonbandgerät einen Spannungswandler; dort eingesteckt brummt es gewaltig. Stecker raus ... Brummen weg.

Hat einer eine Lösung ?

Manni
was für einen Spannungswandler benutzt Du ? Einen elektronischen, der nach dem Zerhackerprinzip arbeitet, oder einen einfachen Trafo ? Elektronische machen oft keinen sauberen Sinus ( Oberwellen-Einstreuung ) und nehmen es mit der Frequenz nicht so genau, was beim 1214 zu Gleichlaufschwankungen führen würde, weil der Motor frequenzsynchron läuft.

Das einfachste wäre, Du fragst mal im Dual Board nett nach, ob jemand einen Vierpolmotor mit 220 Volt in der Grabbelkiste liegen hat, oder ein Schlachtgerät. Die zweitbeste Möglichkeit wäre, Du besorgst Dir einen kleinen Netztrafo mit irgendwas um 10 bis 20 VA mit zwei 110-Volt Primärwicklungen, und baust Dir die Sparschaltung aus der Kompaktanlage nach. Gegenüber einem elektronischen Spannungswandler hättest Du damit die Sicherheit, einen sauberen Sinus mit exakt 50Hz am Motor anliegen zu haben.

Unabhängig davon solltest Du noch die Verkabelung vom Tonabnehmer bis zum Verstärker checken. Hier findest Du den Verkabelungsplan:

https://www.hifi-archiv.info/Dual%20Anle...14s-02.jpg

Der 1214 hat wie fast alle Duals einen sogenannten Kurzschließer, der das Ausgangssignal kurzschließt, wenn die Automatik läuft, um Klappergeräusche von den Lautsprechern fernzuhalten. Dieser Kurzschließer dient auch als Anschlussterminal, und man kann hier die Massen entweder für DIN zu einer Masse zusammenlegen, oder für Cinch in drei Massen auftrennen. Wenn die Massen aufgetrennt sind, muss auf jeden Fall die Chassismasse mit der einadrigen Leitung und dem Kabelschuh am Verstärker angeklemmt sein, sonst fängt der Apparat jede Einstreuung von außen auf.

Wenn Du noch Fragen hast, kannst Du Dich gerne bei mir melden, die Kontaktdaten hast Du ja. Ich müsste auch noch zwei Dual HS und eine KA als Schlachtgeräte im Keller stehen haben, aber leider haben die auch alle den 110 Volt Motor. Einen angeschossenen CS16 habe ich erst kürzlich entsorgt, weil ihn niemand haben wollte.

Gruß Frank
Ich danke Dir ! Werde ich mal checken. Der Spannungswandler ist schon ein älteres Modell und arbeitet mit Trafo. Keine Ahnung, ob der Ausgang mittels Elkos gesiebt ist. Müsste ich auch mal checken ....

Manni
Moin Manni,

Service-Manual hast du? Ansonsten gibt es das hier: https://hifi.dual.de/wp-content/uploads/...l_1214.pdf

Den Motor solltest du auf 220 V umrüsten können, siehe Seite 4. Dann hättest du den Vorschalttrafo als Verursacher augeschaltet.

Gruß Roland
(19.01.2024, 18:23)Moppedmanni schrieb: [ -> ]Ich danke Dir !  Werde ich mal checken.  Der Spannungswandler ist schon ein älteres Modell und arbeitet mit Trafo. Keine Ahnung, ob der Ausgang mittels Elkos gesiebt ist. Müsste ich auch mal checken ....

Manni

Der Spannungswandler muss WECHSELSPANNUNG rausgeben, da darf nichts gesiebt sein.

Schau Dir am besten erstmal die Verkabelung vom Plattenspieler zum Verstärker an, Dein Fehler hört sich für mich in erster Näherung so an, als ob die Masseführung nicht ok ist.

AtRoland - es gibt Motoren bei OEM-Laufwerken, die sich NICHT umrüsten lassen, z.B. in diversen Grundig Kompaktanlagen. Da hat man die 110Volt Anzapfung des Netztrafos für die Versorgung des Laufwerkes benutzt, und zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen - einerseits gab es für den Benutzer nur eine Stelle, wo er die Netzspannung einstellen musste, was Bedienungsfehler stark reduziert, und zum anderen wurden die OEM-Laufwerke dadurch billiger.

Gruß Frank
Der Tipp mit der Masseverbindung war Gold wert !! Frank hatte recht .... nun brummt nichts mehr. Nun könnte ich mir noch vorstellen, ein besseres System als ein Shure M 75 einzubauen.

So sieht´s  dann aus in meiner Singles- Hörecke:


[Bild: RIMG0366.jpg]

Danke an alle, die hier mitgewirkt haben !!

Manni
ist ja doch süß, das Teil - mein erster Plattenspieler war ein CS12, die Kristallsystem-Version Deines 1214, auch in "Plastik nussbaum". Später habe ich ihn dann mit einem Shure M70B und einem Monacor Entzerrer Vorverstärker gepimpt, solche Sets konnte man in den siebzigern bei den HiFi Discountern und im Elektronikladen kaufen. Derart aufgemotzt habe ich den Plattenspieler fünf Jahre genutzt, bis dann 1979 der erste "richtige" Dual ins Haus gekommen ist - zu der Zeit wurden überall die Dual Laufwerke vor der ULM-Ära abverkauft, für einen 704/721 bin ich leider zu spät gekommen, geworden ist es dann ein 604 für 299 DM. Der lebt heute noch bei einem Kollegen, ohne jemals eine Werkstatt von innen gesehen zu haben.

Der Teller sieht aber stark nach 1216/1218 aus, oder war das so bei den OEM-Geräten ?

Gruß Frank
Hi Manni,

sehr schick geworden und schön, dass jetzt alles funktioniert.

(20.01.2024, 10:10)Moppedmanni schrieb: [ -> ]Nun könnte ich mir noch vorstellen, ein besseres System als ein Shure M 75 einzubauen.

Ich finde das M75 super, das macht doch alles, was ein Shure machen soll. Ordentlich Bumms von unten, angenehme Mitten und die Höhen sind auch vollkommen okay. Wenn man es mit 100 Ohm und etwas mehr Kapazität abschließt, dann hat es auch obenrum ein angenehmes Glitzern.

Gruß Roland
Der 1214 Tonarm ist auch für sensiblere Tonabnehmer eher suboptimal. Ein guter kleiner Wechsler in 1214 Optik, der auch mit edleren Tonabnehmern zurechtkommt, ist der 1218 bz. 1228.

Gruss Frank
Der Teller ist tatsächlich nicht original und stammt wohl aus einem anderen Dreher.
... mal mit Abdeckung :


[Bild: RIMG0367.jpg]
Es ist der schwerere Teller vom 1218, wie Frank korrekt erkannt hat.
Zum Abspielen von Singles ist der Dreher wunderbar und das Shure M75 sehr passend.