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Normale Version: Sony MDS-JA3ES Kondensatoren Clock-Quartz Modifikation/generell
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Hi!

ich sitze grad am Audio-Board des MD-Players JA3ES von Sony und studiere die Veränderungen der verschiedenen Platinen-Generationen.
Neben einigen Veränderungen am Digital-Board fiel mir diese von Sony in der Service Manual publizierte Modifikation auf:

Der Quarz des D/A-Wandlers X501 mit 45.158 MHz ist - wie ich das gewöhnlicherweise kenne - an den beiden Kontakten (X IN/X OUT zum Wandler) mit zwei 10pF-Kondensatoren (C 532, C533) zur Masse verbunden im Originalschaltplan.
Vom Pin X OUT zweigt eine Verbindung ab zu Pin 48 des Wandlers (INV 1), hier ist auf dem Weg dorthin ein Widerstand R531 mit 470 Ohm in Reihe geschaltet.
Bei der späteren korrigierten Version unten im Service Manual fehlt der eine 10pF-Kondensator C532 komplett und statt den 470 Ohm in Reihe ist R531 nun nur noch mit 82 Ohm bestückt.
Das ist auch das Platinenlayout, was ich hier so bestückt liegen habe.

Frage jetzt, da ich relativ wenig Erfahrung und Wissen bezüglich Clocks und Quarzen habe:
Ist das so ok bzw. was wurde da verändert und warum? Und soll ich das so lassen?

Ausschnitt des Schaltplans mit den eingekreisten, beschriebenen Stellen hängt unten dran.

Vielen Dank im voraus für etwaige Antworten. Floet

[Bild: SM-Ausschnitt-MDS-JA3-ES-DA-Converter.jpg]
KA von den Innereien des ICs und deren Erfordernisse an die Schwingschaltung des Quarzes. Man müßte den Schaltungsentwickler und den Schaltkreisentwickler fragen können.
Vermutlich reichte das unüblich vom Quarz mit dem ursprünglich relativ großen Entkoppelwiderstand abgenommene Signal für den Eingang des Inverters 1 nicht zum sicheren Schalten, so dass R wurde kleiner gemacht werden mußte, wobei aber die Schwingung dadurch nicht zusammenbrechen durfte und der anhängende C entfallen muße. edit kaufe ein t
Eindeutig so belassen. Wie der Takt zugeführt werden muss, geht nicht unbedingt aus dem u. U. veralteten Schaltbild hervor und ist meistens abhängig vom Revisionsstand der verwendeten ICs.

Die kleinen Kondensatoren nennen sich Ziehkapazitäten, der kleine Widerstand sorgt für deren Entladung. Ohne diese Zieher überschwingt der Quarz. Diese Zieher waren früher größer, weil auch die Quarze bzw. deren Keramik größer war, gleichzeitig aber auch deren Frequenz geringer, denn die Kondensatoren brauch ja einen Augenblick zur Ladung/Entladung.
In den ICs gab es früher zumeist nur einfache Schmitt-Trigger als Impulsputzer, die aus der sinusförmigen Spannung dann ein Rechteck formten.
In neueren ICs sitzen häufig Frequenzverdoppler bzw. -vervielfacher hinter den Quarzen, weil sie intern mit höheren Taktraten arbeiten. Bei denen sind die Ziehkapazitäten zumeist unsymmetrisch, weil sie auf eine steigende Flanke genauso reagieren, wie auf eine fallende. Fehlt eine der Ziehkapazitäten, ist der Chip eigentlich für Quarzoszillatoren vorgesehen, kann aber nach wie vor auch mit einfachen Quarzen versorgt werden.
Die Details zu Quarzoszillatoren sind leider nicht ganz einfach und hier sicher etwas weitführend. https://www.elektroniktutor.de/signalkun...rzosz.html zeigt grundlegende Zusammenhänge. Am Ende gibts eine Colpitts-Oszillator mit der oben angefragten Parallelschaltung zweier gegen Masse liegender Kondensatoren zum Quarz, die als kapazitive Last zum Quarz wirken. Mit der Größe der Kondensatoren läßt sich die Schwingfrequenz in engen Grenzen "ziehen".
Kurz und knackig auch hier beschrieben https://www.gutefrage.net/frage/welche-f...-schaltung
Direkt am Quarz angekoppelte Last ist aber auch als Eingang einer Inverterschaltung problematisch. Ohne Kenntnis der genauen Schaltung im IC ist weder die Schaltungsart des Quarzes noch die Funktion der an ihm angeschalteten BE sicher bestimmbar, geschweige denn die von den Entwicklern irgendwann vorgenommenen Veränderungen. Die können z.B. auch vom verbauten Quarztyp oder -hersteller abhängen, weil der ursprünglich vorgesehene nicht (mehr) verfügbar war ...
Wie oben gesagt, wenns kein Prob. gibt, lassen wie es ist.

Drinks
Danke euch allen für die Antworten.
Wegen Kabeldefekt in der Infrastruktur hatten wir 10 Tage kein Internet und Festnetztelefon zuhause. Deutschland eben...

Meine Frage hier ging ca. 20 Minuten vor dem Verbindungsabbruch noch raus, insofern war ja genug Zeit zum antworten  LOL

Ja, ich hatte auch im Grunde nicht vor, da eine Veränderung an der Veränderung vorzunehmen, aber die noch kompetenteren Fachleute mal zum Thema zu befragen, kann ja nicht schaden.
Das mit dem "Ziehen" der Frequenz durch die kleinen Kerkos oder Micas wußte ich natürlich, aber nur ein "Zieher" am Quarz ist mir bei meinen sonstigen Sonys noch nicht begegnet, daher meine geringe Unsicherheit.

Viele Grüße  Drinks