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Normale Version: Reverse Engineering
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hallo,

aus gegebenem Anlass möchte ich mal einen Diskussions Thread zu einem Thema eröffnen, das scheinbar die einzige Möglichkeit ist, modernere Alt-Technik in den Griff zu bekommen bzw. upcyclen zu können - es nennt sich Reverse Engineering.

In den letzten Jahren versanden Projekte bei mir immer häufiger dadurch, dass ich zu etwas keine technischen Informationen finde. Man bekommt die Komponenten zu kaufen, es gibt aber weder Datenblätter noch Applikationsbeispiele - oder man sitzt vor einem Altgerät, das die Komponenten enthält, die man gerne woanders verbauen möchte, bekommt aber keine Schaltpläne, Datenblätter o.ä. , und weiß nicht, wie man von der Platine ausgehend starten soll.

An einem konkreten Beispiel möchte ich mal verdeutlichen, was ich meine:

Wie einige vielleicht schon gelesen haben, hätte ich gerne ein CD-Player-Modul, das sich in alte Gerätekombis integrieren lässt - einfach einen CD-Player fleddern und in ein anderes Gehäuse einbauen möchte ich nicht, ich hätte gerne etwas, was man wirklich funktionell integrieren kann.

Drei "CD-Loader" habe ich gefunden, die noch neu hergestellt werden, und die in Frage kämen. Einmal die beiden TEAC Modelle:

https://teac.eu/de/produkte/optische-lau...d-5020a-at
https://teac.eu/de/produkte/optische-lau...s/cd-sn250

Dann noch eins, was wohl ehemals von Philips kam, und jetzt in China hergestellt wird, das CDM-M10, ein Open Frame Slot In Laufwerk. Sowohl das CD5020a-at von TEAC als auch das CDM-M10 sind häufig in Kleinserien High End CD-Playern zu finden, mir ist es aber jetzt in zwei Jahren nicht gelungen, technische Informationen zu bekommen. Obwohl ich als Gewerbetreibender im Bereich Hard- und Softwareentwicklung auftrete, bekomme ich weder von TEAC noch von den Distributoren eine Rückmeldung, und beim CDM-M10 gibt es nicht mal eine seriöse Einkaufsquelle, man landet immer bei Alibaba oder Ali Express. Wenn man hier dann einen Anbieter kontaktiert, wird man anschließend mit Angeboten von Tausender Lots totgebombt, die Frage nach technischen Unterlagen für den Bau eines Prototypen wird ignoriert. Und die High End Kleinserienhersteller sind traditionell zickig mit Serviceunterlagen, von da ist auch keine Hilfe zu erwarten.

Da man die Laufwerke leicht in jeder Menge kaufen kann, und ich langsam die Hoffnung aufgebe, noch irgendwo Hilfe zu finden, habe ich mir gestern mal ein paar Videos zum Thema Reverse Engineering angesehen. Da der Aufwand ja nicht unerheblich ist, wäre es schön, wenn es Methoden gäbe, die sich halbwegs universell anwenden ließen, und hier habe ich mit Freude festgestellt, dass ich wohl nicht alleine bin.

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber mir als Elektronik Schrauber begegnet das Thema "Tod durch Wissens Entzug" regelmäßig - es geht schon los, wenn ich an einer gestorbenen Nintendo Switch meiner Tochter nicht nur Trial And Error machen, sondern strukturiert Fehler suchen will, und hört auf, wenn ich bei Autos, bei denen die Werks Multimedia Ausstattung erhalten bleiben muss, neue Funktionen hinzufügen will. Wie steht es denn bei Euch ? Gibt es hier Leute, die das Thema Elektronik etwas tiefgründiger betreiben, und die auch gelegentlich Lust hätten, aus altem Zeug etwas neues entstehen zu lassen ? Eure Meinung interessiert mich natürlich, und ich freue mich über alles, was weiterhilft.

danke und Gruß Frank