... Du brauchst kein einstellbares Netzteil, es geht auch z.B. mit einem Netzteil aus einem Verstärker als Spannungsquelle, oder Du besorgst Dir ein billiges Notebook Universalnetzteil, das bis 24 Volt geht, und etwa 3Ampere abgeben kann.
Ich hab Dir hier die Schaltungen nochmal aufgemalt. Zuerst der Germaniumtest:
Der Basisvorwiderstand muss so bemessen sein, dass, wenn der Trimmer voll auf Minus gedreht ist, höchstens der maximal erlaubte Basisstrom fliesst. Er dient zum Schutz des Transistors.Wenn Du hier zwischen Emitter ( = plus ) und Basis ein Voltmeter anklemmst, und den Trimmer in Richtung minus drehst, muss die Spannung auf etwa 0,3 Volt ansteigen, und dann stehenbleiben, auch wenn Du den Trimmer weiterdrehst. Ist das der Fall, hast Du einen Germaniumtransistor, steigt die Spannung bis auf 0,6 / 0,7 Volt, bevor sie stehenbleibt, ist es ein Siliziumtransistor. Ich habe die Schaltung mit einem PNP-Transistor gezeichnet, bei NPN-Transistoren dreht sich die Polarität um.
Und jetzt der Belastungstest:
Der Widerstand zwischen Kollektor und minus ist der Lastwiderstand. Wenn der Transistor voll ausgesteuert ist, fällt zwischen Kollektor und Emitter fast keine Spannung mehr ab ( <= 0,1 Volt ), und die volle Spannung liegt am Lastwiderstand, bei hohem Strom.
Basisvorwiderstand und Trimmer sind sehr viel hochohmiger - wenn der Transistor eine Stromverstärkung von 50 hat, ist der Basisstrom in etwa 1/50 des Kollektorstroms, bei 3 A Kollektorstrom wären das z.B. 60mA Basisstrom.
Beim Belastungstest spielen zwei Größen eine Rolle, die maximal erlaubte Verlustleistung Ptot, und der maximal erlaubte Kollektorstrom Icmax. Beide Werte müssten im Datenblatt zu finden sein. Die Schaltung sollte so dimensioniert werden, dass a) der Icmax nicht überschritten wird, und b) die Spannung zwischen Kollektor und Emitter multipliziert mit Icmax eine Leistung ergeben, die in die Nähe von Ptot kommt. Um unnötiges Zerstören von Transistoren zu vermeiden, bitte vorher im Datenblatt nachsehen, wie der Transistor gekühlt sein muss. Der Lastwiderstand muss so berechnet sein, dass der Transistor im Leistungsmaximum betrieben werden kann. Hierzu ein Beispiel:
Das Netzteil gibt 24 Volt von sich, ICmax ist 3Ampere, Ptot ist 50 Watt. Bei 2,5 Ampere müssen am Transistor 20 Volt abfallen, um eine Ptot von 50 Watt zu erreichen ( P=U*I ). Für den Lastwiderstand bleiben dann noch 4 Volt, bei 2,5 Ampere ergibt sich ein Widerstand von 1,6 Ohm und eine Belastbarkeit des Widerstandes von 10 Watt. Zur Berechnung der Ansteuerung ist der Stromverstärkungsfaktor wichtig. Beträgt dieser z.B. 50, bedeutet das, dass für 2,5 Ampere Kollektorstrom 50mA Basisstrom fliessen müssen. Hiermit lässt sich die Widerstandsbeschaltung am Eingang des Transistors leicht berechnen - aufgrund des geringen Stromes reichen hier auch Standardbauteile. Wie Du siehst, kannst Du die Schaltung auf jedes verfügbare Netzteil "zurechtrechnen".
Mir ist vor einigen Jahren ein Grundig SV140 nach dem Transistorentausch um die Ohren geflogen. Der oben beschriebene Belastungstest brachte die originalen Motorola 2N3055 aus den siebzigern auf lauwarme Temperatur, die neuen Ersatztypen flogen mir schon bei der Hälfte der erlaubten Verlustleistung um die Ohren. Seitdem teste ich jede Charge neue Transistoren, bevor ich sie einbaue. So ein Belastungstest ist auch zu gebrauchen, um alte Teile richtig zu checken - ein Transistor, der am Ohmmeter in Ordnung ist, kann nämlich trotzdem kaputt sein, wenn er richtig belastet wird.
Gruß Frank