Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

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Schon länger habe ich dieses kleine Bandgerät von Telefunken in der Schublade liegen. Scheint nicht für Audio-Aufnahmen, sondern ein Datenrecorder zu sein (viel findet man nicht darüber im Netz). Es ist nicht groß, etwa die Größe einer Frühstücksdose:

[Bild: temp-Image-GZTb8-M.avif]

[Bild: temp-Imagen-Lu-BGx.avif]

Rückseitig ist noch ein Aufkleber mit Beschriftung und Stempel einer Artillerieschule, da "Bund" und Artillerieschule, wohl irgendeine Waffensteuerung (?)

[Bild: temp-Image4c-Zzee.avif]

Der Aufbau ist militärtypisch solide. Um es kompakter zu gestalten, liegen die beiden spulen übereinander. Der Mechanismus in der oberen Spule, der erstmal an eine Art "Fliehkraft-Regelung" denken lässt, dient meiner Meinung nach dazu, die Vorspannung des Bandes sicherzustellen:
[Bild: temp-Image6-QCHff.avif]

[Bild: temp-Image-OEHj-E6.avif]

[Bild: temp-Image-UFbn5y.avif]

[Bild: temp-Imageulj-DPH.avif]

[Bild: temp-Image-Wkn-MYy.avif]

Kann mir irgend jemand Näheres zu diesem Gerätchen sagen ?
Der Oberstabsfeldwebel weiss es auf jeden Fall

Eine kleine Recherche hat ergeben.

Die Software für den TELEFUNKEN TR 84 wurde in den Anfangsjahren des Rechners von einem Lochstreifenleser (TALLY 464-PR-6) ab ca. 1974 einem, von TELEFUNKEN eigens entwickelten Magnetbandgerät geladen. Das Magnetband-Laufwerk wird in einigen Internet-Foren irrtümlich als Flugschreiber angepriesen. Es ist eines der faszinierensten Komponenten aus der TELEFUNKEN Rechner-Peripherie. Das Laufwerk wird in eine Art Docking-Station eingeschoben und von dort aus über ein 19poliges Kabel mit dem Bedienpult des Rechners verbunden. Nach Betätigen der LADEN-Taste wird die Software in den Kernspeicher geladen.
Ist der Ladevorgang abgeschlossen wird das Programm automatisch gestartet, oder kann mit Betätigen der START-Taste am Bedienpult ausgeführt werden.
Im Gegensatz zu vielen anderen Rechnern aus dieser Zeit, verfügt der TR 84 über keinen Schaltersatz, mit dem sich Einsprungadressen oder Register selektiv anwählen lassen.
Der TR 84 beginnt nach Betätigen von START am Bedienpult immer an der Speicherstelle 0.
Hab ich's nur übersehen, oder wird nirgends erwähnt, wozu das ganze Ding denn nun da war?
Jahresurlaub der Truppe koordinieren? Zeiten der Mittagspause an den Sonnenstand anpassen?
Irgendeine überflüssige Aufgabe wird es doch gehabt haben...jetzt bin ich neugierig geworden.
(18.04.2025, 15:42)Telefunker schrieb: [ -> ]Der Oberstabsfeldwebel weiss es auf jeden Fall

Eine kleine Recherche hat ergeben.

Die Software für den TELEFUNKEN TR 84 wurde in den Anfangsjahren des Rechners von einem Lochstreifenleser (TALLY 464-PR-6) ab ca. 1974 einem, von TELEFUNKEN eigens entwickelten Magnetbandgerät  geladen. Das Magnetband-Laufwerk wird in einigen Internet-Foren irrtümlich als Flugschreiber angepriesen. Es ist eines der faszinierensten Komponenten aus der TELEFUNKEN Rechner-Peripherie. Das Laufwerk wird in eine Art Docking-Station eingeschoben und von dort aus über ein 19poliges Kabel mit dem Bedienpult des Rechners verbunden. Nach Betätigen der LADEN-Taste wird die Software in den Kernspeicher geladen.
Ist der Ladevorgang abgeschlossen wird das Programm automatisch gestartet, oder kann mit Betätigen der START-Taste am Bedienpult ausgeführt werden.
Im Gegensatz zu vielen anderen Rechnern aus dieser Zeit, verfügt der TR 84 über keinen Schaltersatz, mit dem sich Einsprungadressen oder Register selektiv anwählen lassen.
Der TR 84 beginnt nach Betätigen von START am Bedienpult immer an der Speicherstelle 0.

Vielen Dank  Thumbsup

In der Tat fasziniernede (Band-) Technik. Gibt es denn hier jemand, der das eventuell noch besser gebrauchen kann als ich und gegen eine audiophile Kuriosa tauschen mag ?
(18.04.2025, 17:27)spocintosh schrieb: [ -> ]Hab ich's nur übersehen, oder wird nirgends erwähnt, wozu das ganze Ding denn nun da war?
Jahresurlaub der Truppe koordinieren? Zeiten der Mittagspause an den Sonnenstand anpassen?
Irgendeine überflüssige Aufgabe wird es doch gehabt haben...jetzt bin ich neugierig geworden.

Ich deute den abgek. Gerätenamen als "Artillerie-Rechner".
Also (ohne militärtechnische Kenntnisse meinerseits) vielleicht irgendwas für Zielerfassung oder -speicherung.
...ich kenne diese militärischen Abkürzungen nicht, ich war nicht beim Kommiss. Mein Major war Major Kottan (oder Major Cliff Alistair McClaine) und Kapitän war Captain Kirk   Oldie
PS: Vorhin nur am Handy überflogen und getippt, jetzt am PC nochmal genauer gelesen.

Steht doch eigentlich alles drauf... Kaffee Oldie

Meine laienhafte Deutung aller Infos von den Fotos:
Sozusagen das Betriebssystem für den "Artillerierechner einer Feldhaubitze 105mm". Oldie

Höchstwahrscheinlich nicht zur Speicherung von Daten während des Betriebs, da kein eindeutiger Löschkopf zu sehen ist (die seltsame Mimik aus zwei "Leiterplatten ohne sichtbare elektrische Anschlüsse" zwischen rosa Bandführung und Umlenkrolle kann ich nicht deuten, aber vermute am ehesten eine Lichtschranke (mit vielleicht nach unten geführten Anschlüssen) für die Erkennung eines "Lochs" im Band zur Anfang-/Endekennzeichung).

Drinks

Edit: Zu lange getippt - diese Info des Kollegen hatte ich beim Tippseln noch nicht: Smile

(18.04.2025, 18:50)Meier3 schrieb: [ -> ]Feuerleitrechner Falke
...so'n Mist, nich dass die da jetzt irgendwo ein Problem haben weil die Haubitze nich tut, weil ich das Bandgerät habe  Denker
Schnell weg damit - sicher ist sicher (bei mir findet es keiner wieder Jester )...
...ich wüsste kaum einen geeigneteren Hüter des Grals  Hi