Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Eine kleine, nicht allgemeingültige Arbeit zum Wiederherstellen einer verbogenen Front.
Ich hab in den USA eine Marantz Nineteen bestellt. Leider hat sich der Verkäufer überschätzt, was seine Verpackungskünste angeht.
Vorher sah das ganze so aus:
3 Ecken verbogen, links oben war es am schlimmsten mit einer knapp 15mm verzogenen Kante. An dieser Seite hat es auch leicht die gebürstete Front erwischt.
Man kann gut erkennen, daß die ganze Front nicht mehr plan war, sondern über die ganze Länge wellig wurde.
Der heftigste Schlag kam wohl von links, so daß alles 2mm nach rechts und ein Stück nach unten gedückt wurde.
Ich kann nur froh sein, daß keiner der Knöppe abgebrochen ist.





Irgendwie hat mir dieser Zustand nicht gefallen. :.
Nachdem der Ärger verraucht war, kamen diese Utensilien und ein bisschen Muskelkraft ins Spiel ...



Zu Beginn habe ich jede Ecke beidseitig mit Leder geschützt und in den Schraubstock eingespannt. Dann ganz langsam zudrehen. Für den Anfang sehr zu empfehlen.
Trotzdem war das Ergebnis nicht zufriedenstellend.
Die vielen jetzt erst sichtbaren "kleineren, schärferen Wellen/Knicke" lassen sich auch mit größter Kraft so nicht entfernen, weil sich das Alu dann nur ins Leder eindrückt.
Da hilft dann nur :X ,:X,:X
Immer schön vorsichtig mit untergelegtem Leder.
Ich habe extra nen großen Hammer und dickes Leder genommen, damit die Schläge nicht zu punktuell wirken.
Die Oberfläche hat bei der ganzen Dengelei keine Schäden davongetragen. Man braucht wirklich Geduld und Fingerspitzengefühl für diese Arbeit ...
Da die Front auch über ihre ganze Länge zwei S-förmige Bögen aufwies, habe ich sie abschließend dutzende Male per Hand über die runde Kante meiner Werkbank gebogen.

Tja, hier nun das Ergebnis:





Ich kann jedenfalls sehr gut mit dem Ergebnis leben.

Und die Moral von der Geschicht´: Kaufe nicht zu schnell eine zweite Frontplatte!

Ein Klasse Ergebnis, bei der Ausgangssituation.

Die Moral der Geschicht' kann auch lauten: Nicht jammern, sondern anpacken.

Saubere Arbeit!

Geht ja leider nur bei völlig planen Frontplatten. Wenn da aber noch irgendwelche Profile dranhocken, wirds schwierig.

Respekt, mein Lieber, ist wirklich gut geworden!

Mir kam da gerade eben eine (wahrscheinlich völlig bescheuerte) Idee:

Frontplatte für eine Stunde bei 250° im Ofen "backen". Danach auf ein stabiles Brett legen und durch die Wäschemangel schicken.

Echt klasse Arbeit!

Bin schon gespannt wie der dann am Ende wieder aussieht.
Einer der wenigen Marantze, der mir gefallen koennte.

(30.10.2009, 18:05)Friedensreich schrieb: [ -> ]Einer der wenigen Marantze, der mir gefallen koennte.

und das, wo das eingebaute Scope noch gar nicht zu sehen war! Der hat hierzulande 1970 6.500,- DM gekostet, dafür hat man damals beinahe einen fabrikneuen VW Käfer 1200 bekommen!

Ich habe über die Suche im WWW zu euch gefunden. Ein herzliches Hallo an alle im Forum!

Ich habe bei eBay einen Marantz 2245 erworben, in optisch sehr gutem Zustand, und vor allem mit einer sehr schönen gravierten Frontplatte

Das Problem: In der Frontplatte ist ja ein Kunststoffrahmen eingeklebt, in dem wiederum eine Plexiglasscheibe eingeklebt ist. Dieser Kleber der Scheibe hat sich offensichtlich zumindest teilweise gelöst, und die Glasscheibe ist ungefähr in der Mitte nach innen in das Gerät hinein gewölbt. Der Senderzeiger geht noch problemlos vorbei, aber optisch schaut das gar nicht gut aus. Das war natürlich weder angegeben, noch auf den Bildern zu erkennen. Aber egal...

Hatte das bereits jemand von euch und wie kann ich das denn am besten reparieren? Die Front habe ich bereits demontiert. Ich dachte, ich entferne die Scheibe zur Gänze, behebe eine allfällige Biegung im Plexiglas und klebe die Scheibe dann wieder neu an.

Aber wir bekomme ich die Scheibe am besten runter, entferne die Kleberreste und mit welchem Kleber klebe ich die Scheibe am besten wieder an?

Ich will möglichst verhindern, noch mehr Schaden anzurichten, als schon vorhanden ist

Vielen Dank für eure Hilfe!

Hi Martinuss, herzlich Willkommen hier.

Ich hatte das auch schonb mal an der gleichen Front. Die Scheibe ist ja sauber mit einem schwarzen Kleber verklebt.
Problem: wenn man mit zu viel Kleber nachkleistert, sieht man das von außen. Darum habe ich die Scheibe nicht entfernt.

Ich habe transparenten UHU-schnellfest-2-Komponentenkleber genommen und nur mittig an wenigen Stellen vorsichtig nachgeklebt.
Dazu habe ich sehr wenig Kleber mit einer Nadel vorsichtig von vorne so weit möglich von der Sichtkante entfernt eingebracht.

Die Wölbung meiner Scheibe betrug nur ein paar Millimeter, und die Spannung war nicht so hoch, dass es den Kleber gesprengt hätte.
Hält, auch nach vielen Wochen mit täglich mehrstündigem Betrieb.

Gruß
Jens

Wenn es ums Richten geht, hat mir der Knipex Zangenschlüssel schon oft hervorragende Dienste geleistet.

http://www.knipex.de/de/zangen-abc/klein...chluessel/

Nicht billig, aber sehr gut. Mag sein, das es ähnliche Produkte auch von annerschten Herstellern gibt.

Danke Jens, dass das Nachkleben so funktioniert, habe ich gehofft.
Ich frag mich halt, ob ich das so hinbekomme, dass man danach nichts vom Kleber sieht. Das ist mit meinen zittrigen und furchtsamen Grobmotoriker-Händen gar nicht so einfach

Da auch noch ein paar andere Kleinigkeiten zu machen sind, begebe ich mich vielleicht besser doch in versiertere Hände...