Ein freundliches Moin an alle Technikbegeisterten,
Nachdem ich meinen Pioneer SX-838 vor einigen Monaten mithilfe des Forums problemlos zum Laufen bekommen habe, bleibt eigentlich nur noch eine Kleinigkeit, wobei ich nicht mal weiss ob das nicht etwa so gehört:
Schalte ich den Receiver aus, geben die Lautsprecher einen ziemlich lauten 'buff' von sich - wohlgemerkt kein Knacken oder ähnliches. Stört an sich nicht weiter, ich wollte nur mal nachfragen ob das sich so gehört, denn mein SX-636 macht dies nicht.
Die beiden 10nF Entstörkondensatoren hab ich gewechselt, ändern tat dies aber nix...
Falls das Gerät lautlos ausschalten müsste - wo könnte ich nach dem Fehler fahnden?
lG,
Tom.
Der SX-838 hat ein Relais im Lautsprecherausgang, dies sollte beim Ausschalten lautlos (in den Boxen!) abfallen. Mögliche Ursachen für die Geräusche: leichter DC-Anteil am Ausgang und/oder verschlissene Relaiskontakte. Teste mal, ob sich bei Volume "0" (also stumm) dasselbe Fehlerbild ergibt.
Hallo Armin,
ja, tut es. Auf allen Lautsprecherausgängen. Das Geräusch ist im übrigen unabhängig von der eingestellten Lautstärke oder des Eingangs immer gleich laut.
Anschalten ist ohne knistern, knacksen oder buff... das Relais schaltet nach 2-3 Sekunden durch und gut ist. Nur halt beim Ausschalten das Geräusch...
lG,
Tom.
Könnten die Relaiskontakte oder der Netzschalter sein.
Muss man austesten.
Vermutlich hat die LS-Schutzschaltung (Protection Circuit Assembly; AWM-025-C) einen weg.
Am besten, ein Analoges DC-Voltmeter (eingestellt auf min. 20Vdc) an die LS-Anschlüsse. (A, B, oder C..wichtig: diese nicht abschalten)
Das Gerät einschalten, LS-Regler auf 0, einige Minuten warten, dann das Gerät abschalten.
Am LS-Ausgang muss/sollte die DC-Spannung (dürfte sich um die 20-50mV handeln) sofort auf 0 mVDC abfallen. (LS-Schutz-Relais schaltet ab)
Läuft sie aber bis über 5V hoch, dann hat das Modul einen weg.
Wenn eine der beiden Endstufe auf Dauer soviel DC entwickelt und die Schutzschaltung wegen eines Defekts nicht abschaltet (wie sie es ja tun soll) - dann entstünde das "buff" nur in einem Lautsprecher - nicht aber in beiden! Ich halte das auch für ein wenig zuviele Zufälle auf einmal.
Wahrscheinlich wird das Relais nicht schnell genug abgeschaltet.
Den DC-Anteil am Ausgang kannst du auf jeden Fall mal prüfen. Du kannst ja mal probieren, ob da im Ausschaltmoment ein höherer Wert angezeigt wird, wahrscheinlich ist das Multimeter aber zu träge.
Die im SM aufgeführten Spannungen könntest du mal nachmessen:
..in diesem Bereich mal genauer schauen..
wow! Danke für die zahlreichen Antworten! Ich werd heute mal die Spannung an den Ausgängen prüfen, aufschrauben und den Rest messen kann ich erst morgen.
armin: erkennt man verschlissene Relais optisch, oder sollte ich auf Verdacht wechseln?
lg, tom
Soeben vom Messen der Spannungen am LS Ausgang zurück.
Da ich leider nur ein digitales Multimeter habe, wenigstens dieses drangehangen, Lautstärke auf 0, LS Kanal an, den Pio angeschaltet und gewartet... dann abgeschaltet.
Mit der 20Vdc Einstellung messe ich gar nix, nicht mal während des Laufens... selten zittert mal eine 0,001 oder 0,002 (+ und -) auf das Display, aber das wars.
In Wechselspannung hingegen messe ich links 0,8V rechts 0,3V - darf das so weit auseinander liegen?
Ich habe die Messungen an einem Ausgang durchgeführt, wo keine LS dranwaren. Verfälscht dies das Ergebnis in irgendeiner Weise? Der Ausgang reagiert aber genau gleich - die LS hab ich dort abgemacht und bei Ausgang B angestöpselt da ich hoffte dem Geräusch so zu entgehen :-)
lG,
Tom.
Praxistipp:
Ich teste Relais immer so: Gerät betreiben mit Lautsprecher, aber abgenommenem Deckel (Vorsicht! Man kann evtl. spannungsführende Teile berühren!!!), bei leiser Zimmerlautstärke am besten mit Tunerrauschen leicht am Relais mit zwei Finger wackeln. Wenn die Wiedergabe sich nicht verändert, ist das Relais in Ordnung, verändert sich der Ton ist es leicht verschlissen, setzen die Kanäle aus ist es stark verschlissen.
Im normalen Musikbetrieb hast du aber keine Probleme ? Bei den richtig oxidierten Relais kommt meist kaum ein Ton, erst bei hoher Lautstärke. Das erzeugt aber eigentlich kein Ausschalt-Knacken. Statt dem Finger kann man auch mit z.B. einem Zahnbürstenstiel auf das Relais klopfen.
Wirklich verschlissene Relais sind mir bisher in Audiogeräten noch nicht begegnet, nur schwarz oxidiert waren sie. So z.B.
So sieht ein verschlissenes Relais aus (aus einer Mikrowelle nach 20 Jahren):
Schau dir mal die Schutzschaltung an, vielleicht mal die Elkos 4.7µ/100µ/330µ erneuern und schaun ob das was hilft.
Hallo,
tritt das Ploppen auch auf wenn Du den Receiver durch Ziehen des Netzsteckers 'ausschaltest'? Wenn nicht, liegt es wohl am verschlissenen und/oder schlecht entstörten Netzschalter.
Dann ist da noch C5 auf der Schutzschaltungs - Platine. Je kleiner dieser Kondensator ist desto flinker fällt das Relais beim Ausschalten ab. Laut Schaltplan sind hier 4,7µF verbaut, mach da mal einen 2,2 oder 1µF probeweise rein (passieren kann nichts, wird der Kondensator zu klein 'rattert' das Relais hörbar oder schaltet garnicht mehr ein)
Ein weiterer wunder Punkt dieser Pioneer Oldies SX-737 bis SX-1010 ist das thermisch ungünstig verbaute Spannungsregler Board. Hier gibt es fast immer Handlungsbedarf, stimmen hier die Spannungen nicht, führt das leicht zu unsymmetrien im Vorverstärker, diese könnten auch Auslöser für das Störgeräusch beim Abschalten sein
Beste Grüße, Helmut
Au ja, mein Tag für morgen ist schon mal verplant
Mal kucken ob ich trotz 'Rücken' dieses Leichtbauteil aufs Bastelpult hieven kann
Das einzige Symptom ist der Ausschaltplopper, das Relais arbeitet sehr zuverlässig beim Einschalten und auch während dem Musikhören ist kein negativer Einfluss zu hören oder zu erahnen... Hatte den Receiver kürzlich an meinen Kappa 8, da dies meine einzigen LS sind, die bis zur Schmerzgrenze meiner Ohren mitmachen ohne zu verzerren. Auch bei hohen Leistungen keine Probleme, kein zirpen, knistern, knallen, abschalten... nix.
Hatte irgendwann mal die LS Kabel nicht weit genug eingesteckt und die Leiter der Kabel (rot/schwarz, nicht links/rechts) haben sich berührt. Bei sehr niedrigen Pegeln kein Thema, sobald ich mehr als 5% Lautstärke aufdrehte, schaltete das Relais zuverlässig ab.
Die Platine der Spannungsversorgung habe ich komplett neu aufgebaut, da hier eine Zener Diode und ein SD313 (war die Bezeichnung glaub ich) sich verabschiedet hatte. Ich checke nochmal per Servicemanual die Einzelteile auf Korrektheit, aber erst nachdem ich alle Tips der Reihe nach durchgespielt habe. Spannungen waren aber bei Wiederinbetriebnahme fast identisch mit den im SM geforderten Werten.
Mein Relais sieht eigentlich an den Kontakten ziemlich glänzend und glatt aus, mach aber mal morgen eine Makroaufnahme um sicher zu sein.
edit: hab versuchsweise das Netzkabel ohne Vorwarnung gezogen - ploppt genauso wie sonst...
vielen Dank schon mal vorab!
lg,
Tom.
es ist nicht zu fassen!!!! Heute morgen das Gerät aufgeschraubt, das Relais abgeklopft - ohne Befund. Receiver umgedreht, Protection Board angesehen, lacht mich doch da tatsächlich ein krachneuer 47uF Elko an, wo laut Schaltplan ein 4,7uF sein sollte!
Beim Neuaufbau des Gerätes, und dem prophylaktischen Wechseln aller Elkos habe ich mit Sicherheit dieses klitzekleine unwichtige Komma nicht gesehen. Ugh... ich blinder alter Mann!
Ein 4,7 einbegaut, und siehe da... so wie es sein soll!
Danke an alle, die mir in der Stunde meiner Dummheit helfend zur Seite standen! Sorry für die Umstände, hätte ich auch sehr schnell selbst finden können.
lG,
Tom.
Blöder Fehler, passiert aber schnell bei den kleinen Beschriftungen.
Aber nun läuft er ja wieder, sehr schön!
Dirk