04.05.2013, 19:34
04.05.2013, 19:37
Ja dann ma los..
04.05.2013, 23:40
was is`n das für ne Cassette ?
06.05.2013, 09:56
So, hier endlich die kleine Vorstellung des vermutlich ziemlich selten in freier Wildbahn zu beobachtenden BASF 8425 –Receivers.
Der BASF unterscheidet sich bei erster und dann auch zweiter Betrachtung von seinen anderen deutschen Mitbewerbern doch in einigen Dingen:
Die Beleuchtung:
Die leuchtend rote Skala fällt als erstes auf. Normalerweise eher grünlich oder ohne Färbung knallt das satte Rot wirklich ins Auge. Die Ablesbarkeit ist aber einwandfrei und es macht sich ein behagliches Gefühl breit...fast wie am Kaminfeuer.
(Beide Abstimm-Instrumente noch unbeleuchtet da Lampe defekt)
Das Material:
Wäääk...Kunststoff? Geht doch gar nicht! Wo ist der Chrom, die dicken 6-mm-Alu-Frontplatten, die aus dem vollen gefrästen Schalter und Knöppe? Alles Fehlanzeige. Ausser dem grossen Abstimmknopf ist alles Kunststoff: Skalenglas, Gehäuse, Bedienelemente..A L L E S!!!
Doch irgendwie hat man das nach einer Minute bereits vergessen, wenn man an den samtweich zu bedienenden Drucktasten und Kippschalterchen herum gespielt hat, den Skalenzeiger über die Städte flizen lässt, über den vollen, weichen Sound staunt. Genau, trotz viel Plastik wirkt nix billig, die Bedienung macht Freude und rosten kann auch nix!
Lift and Push! Okeee...die grosse Abdeckung über dem "Buchsengraben" ist aus edel eloxiertem Alu.
Die Herkunft:
Tja, nach dem öffnen sucht man dann doch vergebens nach deutscher Wertarbeit und ebensolchen Bauteilen, denn die inneren Werte sind japanisch. BASF hat wohl nicht selbst gefertigt, aber eventuell an den Plänen mitgezeichnet? Vielleicht weiss einer von euch mehr?
Aber endlich mal aufmachen das Teil. Wenige Schrauben am Boden und am Heck sind zu lösen, dann kann das Chassis aus dem Gehäuse gezogen werden, doch vorsicht, jetzt nicht übermütig werden. Die Einstell-Einheit (PreOmat) für die fünf Festsender sitzt angeschraubt an der Gehäuseoberseite und ist mit zwei Kabeln zur Elektronik verbunden. Die Kabel sind aber gesteckt und binnen 5 Sekunden gelöst.
Jetzt kann man das Chassis komplett entnehmen, aber schon ist wieder Vorsicht geboten: Erstens sind die Stanz-Teile des Chassis sauscharf und das Chassis selbst ist schwabbelig wie ein alter Eselskarren.
Doch, doch...das Skalenseil gehört so...
Kleiner Drehko, schmälert aber die guten Empfangseigenschaften nicht.
Sicht von hinten
An die zehn Platinen sind hier mittels Stecker oder Wire-Wrapp verbunden, auch übereinander. Nicht sehr servicefreundlich denkt man, aber man kommt trotzdem irgendwie an die meisten Teile relativ gut ran. Dazu gabs nach mehreren Stunden Probelauf Gelegenheit: Der linke Kanal setzte plötzlich ganz oder teilweise aus, machte übel-kratzende Geräusche. Aus und wieder Einschalten des Receivers löste meist das Problem, also vermutlich Kontakt-Probleme am Relais?
Tja, wo ist das Teil nur? Aha, natürlich auf der unteren Platine, hinter Quadro-Platine und Steckerleiste...toll! Die Steckerleiste lässt sich aber mit zwei Schrauben lösen und zur Seite drücken, und schon hat man freie Sicht aufs Relais. Nach Ausbau, Reinigen und wieder einlöten gibt’s auch keine Kanal-Ausfälle mehr.
Wer findet das Relais??
Ahaaaa...
Ansonsten hat der BASF bisher (leider) fast keine Arbeit gemacht. Keine kratzenden Potis, alle Funktionen tun einwandfrei, keine auffälligen Bauteile. Nur zwei Lampen und eine LED waren defekt:
Die Lampe für Feldstärke und Mittenanzeige ist in einer Minute ersetzt.
Schnipp-Schnapp
..und es leuchtet wieder.
Etwas schwieriger ist der Fall für den Skalenzeiger. Natürlich hatte ich kein passendes Lämpchen in meiner Wühlkiste, also halt meine Lieblingslösung: LED! Da die Lampen brutal mit Wechselspannung gefüttert werden, muss noch eine Diode und wie immer ein Widerstand vorgeschaltet werden...und die LED ist blau...Autsch! Ich weiss..aber irgendwie hats was...
Ausgebrannt!
Huiii...bitte steinigt mich nicht...
Dann noch die LED für die Feldstärken-Umschaltung, die Anzeige lässt sich nämlich in ihrer Empfindlichkeit umschalten (1mV/1V) ...Cool!
Interessante Seilschaften...äh..Führung.
Ebenfalls inovativ die mehrstufige Mute-Schaltung, dazu der Original-Text aus dem Manual.
Anschlusstechnisch bietet der BASF neben dem Üblichen noch einen Main-In-Anschluss. Damit kann der Verstärker direkt angesteuert werden, zum Bsp, durch Musikinstrumente meint das Manual.
Ausserdem lassen sich sogar Aktivboxen anschliessen oder für den tollen Quadro-Effekt noch ein Quadro-Boxen-Paar welches dann durch einen 3-Stufigen-Pegelschalter im Level einstellbar ist.
Alles in allem ein tolles Gerät, der Langzeit-Hörtest im Wohnzimmer steht aber noch an.
Bis dahin noch ein paar Bilder.
Beromünster...nur 4 km von mir entfernt
Hinter den abnehmbaren Plastikappen lässt sich die Senderkennung mittels Papier-Schnipsel anbringen
Der BASF unterscheidet sich bei erster und dann auch zweiter Betrachtung von seinen anderen deutschen Mitbewerbern doch in einigen Dingen:
Die Beleuchtung:
Die leuchtend rote Skala fällt als erstes auf. Normalerweise eher grünlich oder ohne Färbung knallt das satte Rot wirklich ins Auge. Die Ablesbarkeit ist aber einwandfrei und es macht sich ein behagliches Gefühl breit...fast wie am Kaminfeuer.
(Beide Abstimm-Instrumente noch unbeleuchtet da Lampe defekt)
Das Material:
Wäääk...Kunststoff? Geht doch gar nicht! Wo ist der Chrom, die dicken 6-mm-Alu-Frontplatten, die aus dem vollen gefrästen Schalter und Knöppe? Alles Fehlanzeige. Ausser dem grossen Abstimmknopf ist alles Kunststoff: Skalenglas, Gehäuse, Bedienelemente..A L L E S!!!
Doch irgendwie hat man das nach einer Minute bereits vergessen, wenn man an den samtweich zu bedienenden Drucktasten und Kippschalterchen herum gespielt hat, den Skalenzeiger über die Städte flizen lässt, über den vollen, weichen Sound staunt. Genau, trotz viel Plastik wirkt nix billig, die Bedienung macht Freude und rosten kann auch nix!
Lift and Push! Okeee...die grosse Abdeckung über dem "Buchsengraben" ist aus edel eloxiertem Alu.
Die Herkunft:
Tja, nach dem öffnen sucht man dann doch vergebens nach deutscher Wertarbeit und ebensolchen Bauteilen, denn die inneren Werte sind japanisch. BASF hat wohl nicht selbst gefertigt, aber eventuell an den Plänen mitgezeichnet? Vielleicht weiss einer von euch mehr?
Aber endlich mal aufmachen das Teil. Wenige Schrauben am Boden und am Heck sind zu lösen, dann kann das Chassis aus dem Gehäuse gezogen werden, doch vorsicht, jetzt nicht übermütig werden. Die Einstell-Einheit (PreOmat) für die fünf Festsender sitzt angeschraubt an der Gehäuseoberseite und ist mit zwei Kabeln zur Elektronik verbunden. Die Kabel sind aber gesteckt und binnen 5 Sekunden gelöst.
Jetzt kann man das Chassis komplett entnehmen, aber schon ist wieder Vorsicht geboten: Erstens sind die Stanz-Teile des Chassis sauscharf und das Chassis selbst ist schwabbelig wie ein alter Eselskarren.
Doch, doch...das Skalenseil gehört so...
Kleiner Drehko, schmälert aber die guten Empfangseigenschaften nicht.
Sicht von hinten
An die zehn Platinen sind hier mittels Stecker oder Wire-Wrapp verbunden, auch übereinander. Nicht sehr servicefreundlich denkt man, aber man kommt trotzdem irgendwie an die meisten Teile relativ gut ran. Dazu gabs nach mehreren Stunden Probelauf Gelegenheit: Der linke Kanal setzte plötzlich ganz oder teilweise aus, machte übel-kratzende Geräusche. Aus und wieder Einschalten des Receivers löste meist das Problem, also vermutlich Kontakt-Probleme am Relais?
Tja, wo ist das Teil nur? Aha, natürlich auf der unteren Platine, hinter Quadro-Platine und Steckerleiste...toll! Die Steckerleiste lässt sich aber mit zwei Schrauben lösen und zur Seite drücken, und schon hat man freie Sicht aufs Relais. Nach Ausbau, Reinigen und wieder einlöten gibt’s auch keine Kanal-Ausfälle mehr.
Wer findet das Relais??
Ahaaaa...
Ansonsten hat der BASF bisher (leider) fast keine Arbeit gemacht. Keine kratzenden Potis, alle Funktionen tun einwandfrei, keine auffälligen Bauteile. Nur zwei Lampen und eine LED waren defekt:
Die Lampe für Feldstärke und Mittenanzeige ist in einer Minute ersetzt.
Schnipp-Schnapp
..und es leuchtet wieder.
Etwas schwieriger ist der Fall für den Skalenzeiger. Natürlich hatte ich kein passendes Lämpchen in meiner Wühlkiste, also halt meine Lieblingslösung: LED! Da die Lampen brutal mit Wechselspannung gefüttert werden, muss noch eine Diode und wie immer ein Widerstand vorgeschaltet werden...und die LED ist blau...Autsch! Ich weiss..aber irgendwie hats was...
Ausgebrannt!
Huiii...bitte steinigt mich nicht...
Dann noch die LED für die Feldstärken-Umschaltung, die Anzeige lässt sich nämlich in ihrer Empfindlichkeit umschalten (1mV/1V) ...Cool!
Interessante Seilschaften...äh..Führung.
Ebenfalls inovativ die mehrstufige Mute-Schaltung, dazu der Original-Text aus dem Manual.
Anschlusstechnisch bietet der BASF neben dem Üblichen noch einen Main-In-Anschluss. Damit kann der Verstärker direkt angesteuert werden, zum Bsp, durch Musikinstrumente meint das Manual.
Ausserdem lassen sich sogar Aktivboxen anschliessen oder für den tollen Quadro-Effekt noch ein Quadro-Boxen-Paar welches dann durch einen 3-Stufigen-Pegelschalter im Level einstellbar ist.
Alles in allem ein tolles Gerät, der Langzeit-Hörtest im Wohnzimmer steht aber noch an.
Bis dahin noch ein paar Bilder.
Beromünster...nur 4 km von mir entfernt
Hinter den abnehmbaren Plastikappen lässt sich die Senderkennung mittels Papier-Schnipsel anbringen
06.05.2013, 10:08
Das anzuschauen macht echt Spaß, danke!
06.05.2013, 20:17
Die Skalenscheibe ist Klasse Bis auf die Schiebepotis ein tolles Design, Glückwunsch.
Brownie
12.06.2013, 06:21
Super Vorstellung, Richard! Das Rot bzw. Rot/Blau finde ich sagenhaft.
Toller Receiver, gerade weil wohl kaum einer ihn als wirklich schön bezeichnen dürfte. Sieht im besten Sinne aus wie ein groß dimensioniertes Küchenradio. Muss auf jeden Fall spielen und nicht stehen, damit er seine Wirkung entfalten kann.
Toller Receiver, gerade weil wohl kaum einer ihn als wirklich schön bezeichnen dürfte. Sieht im besten Sinne aus wie ein groß dimensioniertes Küchenradio. Muss auf jeden Fall spielen und nicht stehen, damit er seine Wirkung entfalten kann.
12.06.2013, 06:55
Vielen Dank für die Bertram. Im dunkeln sieht der BASF wirklich toll aus...muss mal noch ein Foto schiessen.
Am meisten überrascht mich aber eigentlich der Klang (nachdem ich nun nach 3 mal Relais-reinigen das elende Ding endlich durch ein neues ersetzt habe): Ich glaube von all meinen Receivern/Verstärkern hat er das weichste, seidigste, schmeichelnste Klangbild.
Und die verquere Kombination mit altertümlicher Skala und modernem mattschwarzem Gehäuse und Kippschalter ist schon speziell.
Am meisten überrascht mich aber eigentlich der Klang (nachdem ich nun nach 3 mal Relais-reinigen das elende Ding endlich durch ein neues ersetzt habe): Ich glaube von all meinen Receivern/Verstärkern hat er das weichste, seidigste, schmeichelnste Klangbild.
Und die verquere Kombination mit altertümlicher Skala und modernem mattschwarzem Gehäuse und Kippschalter ist schon speziell.
12.06.2013, 10:20
(06.05.2013, 09:56)Gorchel schrieb: [ -> ]
Huiii...bitte steinigt mich nicht...
Warte mal ab. Wenn das Jürgen sieht, isser beschtümmt ganz aus´m Häuschen!
12.06.2013, 17:11
Hallo,
diese Receiverserie habe ich noch während meiner Lehrzeit verkauft.
Es gab noch einen großen Bruder den 8440. Der wurde serienmäßig mit einem DNL-Modul ausgeliefert, es gab auch noch SQ4-Module und noch ein weiteres, da weis ich aber nicht mehr wofür das war
Har sieben Stationstasten und einen Regler für die Rückkanäle, Anschlüsse für Quadro-KH.
Ein passendes Tape gab es auch dazu,habe leider kein Bild gefunden.
Zurzeit schwimmt ein 8440 für 150 Eus in der Bucht.....
Bild bei HiFi-Wiki geliehen
Grüße aus Kiel
Rainer
diese Receiverserie habe ich noch während meiner Lehrzeit verkauft.
Es gab noch einen großen Bruder den 8440. Der wurde serienmäßig mit einem DNL-Modul ausgeliefert, es gab auch noch SQ4-Module und noch ein weiteres, da weis ich aber nicht mehr wofür das war
Har sieben Stationstasten und einen Regler für die Rückkanäle, Anschlüsse für Quadro-KH.
Ein passendes Tape gab es auch dazu,habe leider kein Bild gefunden.
Zurzeit schwimmt ein 8440 für 150 Eus in der Bucht.....
Bild bei HiFi-Wiki geliehen
Grüße aus Kiel
Rainer
12.06.2013, 17:20
... doch gefunden:
http://wegavision.pytalhost.com/BASF/bas...f77-02.jpg
und ein Dreher:
http://wegavision.pytalhost.com/BASF/bas...f77-03.jpg
http://wegavision.pytalhost.com/BASF/bas...f77-02.jpg
und ein Dreher:
http://wegavision.pytalhost.com/BASF/bas...f77-03.jpg
13.06.2013, 10:39
Beim Tape handelt es sich um das D3035.
Hier der Link:
http://wegavision.pytalhost.com/BASF/basf78/basf07.jpg
Hier der Link:
http://wegavision.pytalhost.com/BASF/basf78/basf07.jpg
13.06.2013, 11:54
Zitat:Das Material:
Wäääk...Kunststoff? Geht doch gar nicht! Wo ist der Chrom, die dicken 6-mm-Alu-Frontplatten, die aus dem vollen gefrästen Schalter und Knöppe? Alles Fehlanzeige. Ausser dem grossen Abstimmknopf ist alles Kunststoff: Skalenglas, Gehäuse, Bedienelemente..A L L E S!!!
Tja, was dachtest du denn? BASF <-> Kunststoff - wo ist da der Widerspruch? Vielleicht ham se ja das Gehäuse in Ludwigshafen gegossen und die Innereien zugekauft...
Aber sonst: Schickes Teil! Würde auch gut in meinen HiFi-Keller passen...
bye
Phil